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Mehdorn im neuen "stern"

Verfasst: Fr 29. Feb 2008, 00:51
von eta176
Aus dem Editorial zum neuen STERN:
http://www.stern.de/magazin/heft/612320.html?

Hartmut Mehdorn kam sofort zur Sache. "Ich würde Sie ja gerne hauen", sagte er zu stern-Autor Arno Luik.
"Aber Schläge bringen nichts, Sie bleiben ja doch bei Ihrer Meinung." Luik hatte im stern Nr. 36/2007 unter der
Überschrift "Eisenbahnraub" seine ganz persönliche Sicht der geplanten Teilprivatisierung zu Papier gebracht.
Sein Fazit: Die Bürger, die in fünf Generationen das riesige Bahnvermögen mit geschaffen haben, würden beim
Börsengang kalt enteignet - und bezahlten dann auch noch dafür. Was Mehdorn damals besonders nervte: Im
Bundestag wurde aus dem Artikel zitiert, und er trug auch dazu bei, dass wenig später beim SPD-Parteitag die
Stimmung kippte. Die Mehrheit war gegen den Ausverkauf an Investoren - und für eine "Volksaktie". Kommenden
Montag kommt es zum Showdown. Dann tagt der SPD-Parteirat, und es ist für alle die Stunde der Wahrheit:
Setzen sich die Minister Steinbrück und Tiefensee mit dem "Holdingmodell" durch, das Mehdorn gern möchte?
Oder steht SPD-Chef Kurt Beck zu seinem Wort, etwas anderes als die Volksaktie werde es ohne einen neuen
Parteitagsbeschluss mit ihm nicht geben?

Mit welchen neuen Einsichten stern-Autor Luik Mehdorns Berliner Büro verlassen und was er bei dessen Gegnern
noch alles erfahren hat, lesen Sie ab Seite 154.

Wirtschaft
DEUTSCHE BAHN
Hartmut Mehdorn führt den Kampf seines Lebens um den Börsengang des Unternehmens

Weiteres dazu auch hier:
http://privatisierungstoppen.deinebahn. ... /2670.html
.

Verfasst: Fr 29. Feb 2008, 10:13
von schimi
Ralf1972 hat geschrieben: Traurig was mit "meiner" Eisenbahn f?r die ich jetzt 20 Jahre arbeite passiert. So bl?de das jetzt klingt, als ich als 16 j?hriger verpickelter Bubi bei der Bundesbahn meinen Lehrlingsvertrag unterschrieb habe ich mich auf ein 50 j?hriges Berufsleben als Eisenbahner gefreut. Wenn ich jetzt an meine Zukunft denke wirds mir nur noch Angst und Bange. Denn 30 Jahre mu? ich ja (mindestens) noch.

Ne, das macht keinen Spa? mehr :(
Da gebe ich dir recht, auch wenn ich beruflich nichts mit der Bahn zu tun habe. Genau deswegen auch der Link in meiner Signatur.
PS: Neues Info- und Aktionsmaterial ist auch schon wieder eingetroffen. Das wird wieder im Hunsr?ckmuseum ausgelegt. F?r mich gilt es n?mlich die Bahnprivatisierung zu verhindern. Was in den letzten Jahren passiert ist, ist schon schlimm genug. Da lobe ich mir doch die ehemalige "schei? Beamtenbahn". Die war um einiges besser, und hat uns als Steuerzahler weniger gekostet, wenn man mal alle Kosten einrechnet. Und das ganze bei einem Angebot in der Fl?che, das es heute nicht mehr gibt.
Mein Motto h?tte Damals bei der Beamtenbahn eher gelautet:"Modernisieren statt Privatisieren"

Hier noch ein Artikel von der Seite http://www.deinebahn.de, den ich sehr interessant fand.
Mehdorn absetzen, Bahn retten

28.2.2008. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, ist mehr als der Angestellte des Bundesunternehmens. Er f?hrt nicht einfach den Auftrag des Eigent?mers der Bahn, des Bundes aus. Er stellt sich diesen Auftrag selbst, indem er massiv Einfluss auf Politikerinnen und Politiker nimmt. Dies legt auch ein heute im Magazin "Stern" erschienener Artikel dar. Darum muss Mehdorn als Bahnchef entlassen werden, um die Bahn in die Zukunft zu steuern.

Bahnchef Hartmut Mehdorn betreibt den Ausverkauf des gr??ten noch verbliebenen gesellschaftlichen Verm?gens, der Bahn in Deutschland, mit Brachialgewalt und wie eine Privatangelegenheit: vorbei am Parlament, vorbei an der Mehrheit der Bev?lkerung, vorbei am j?ngsten SPD-Parteitag. Ohne R?cksicht auf die Fahrg?ste, die Belegschaft, die Umwelt und das Klima.

Er setzt Mittel ein, die an das Vorgehen von Verschw?rern, Mafiosi oder Putschisten erinnern:

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Mehdorn hat ein umfangreiches Lobbyistennetzwerk aufgebaut, das f?r Politik in seinem Sinne sorgt. Auf Mehdorns Lobbyistenliste stehen unter anderem die ehemaligen Verkehrsminister Otto Wiesheu (Bayern), Hartmut Meyer (Brandenburg), J?rgen Heyer (Sachsen-Anhalt) und Reinhard Klimmt (Bund). Die Kosten daf?r, dass die gew?hlten Politiker bearbeitet werden, zahlen letztlich Bahnkunden und Steuerzahler.
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Den DB-Vorstand hat Mehdorn durchweg mit G?nstlingen besetzt, die allerdings leider wenig von Bahnverkehr verstehen. So findet sich im DB-Vorstand inzwischen kein einziger Bahner mehr, stattdessen Luftfahrtingenieure, Lufthansa-Manager, Daimler-Manager und eine Mobil-Oil-Managerin.
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Mehdorn sammelt Informationen ?ber Politiker. Manche haben regelrecht Angst vor ihm. Damit schafft er es immer wieder, die Politik in seinem Sinne zu steuern und insbesondere den B?rsengang weiter voranzutreiben.
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Mehdorn ist unf?hig zur Diplomatie, stattdessen verh?lt er sich wie ein Feldherr. Damit hat er den Bahnkunden unter anderem die Lokf?hrerstreiks der vergangenen Monate beschert und sorgt immer wieder f?r hohe Gerichtskosten (unter anderem. im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Berliner Hauptbahnhofs).

Mehdorn ist als Vorstandsvorsitzender f?r erhebliches Missmanagement bei der Bahn verantwortlich, unter anderem f?r den Abbau von 44,4 Prozent aller Weichen und Kreuzungen, 65,7 Prozent aller Privatgleisanschl?sse und 17,7 Prozent der gesamten Gleisl?nge; dar?ber hinaus wird das Schienennetz seit Jahren vernachl?ssigt. Vers?umt wurden offenbar auch R?ckstellungen f?r den Ersatz von ICE-Garnituren und anderen Waggons - dann daf?r verlangt Mehdorn Geld durch Privatisierung. Die Folgen sp?ren Bahnfahrer t?glich: Mehr als ein Drittel der Z?ge ist versp?tet, jeder vierte Anschlusszug wird nicht erreicht.

Eine bessere Bahn in ?ffentlicher Hand ist mit Mehdorn nicht m?glich. Eine bessere Bahn ist nur ohne Mehdorn m?glich. Mehdorn und seine Vorstandsfreunde m?ssen aufs Abstellgleis, damit die Bundespolitiker wieder freien Blick auf die Bahn haben. Parlament und Regierung m?ssen ihre Verantwortung f?r die Bahn wahrnehmen und durch ihre Vertreter im Aufsichtsrat Mehdorn entlassen.

Der "Stern"-Artikel kommt zum Fazit: "Mehdorn hat die Politik vereinnahmt, fast alle folgen ihm willenlos. Jetzt kommt die endg?ltige Machtfrage - sind die Berliner Politiker, die Regierungsparteien, nur Statisten in seinem Spiel?"