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Auswirkungen des Kohleabbaustop in Ensdorf auf die Bahn ?
Verfasst: Di 26. Feb 2008, 09:36
von Alanenfürst
Hallo,
da ja h?chstwahrscheinlich der Kohleabbau in Ensdorf/Saar eingestellt wird, so werden dann die Kohlekraftwerke im Saarland, also Bexbach, Weyer und Ensdorf wohl oder ?bel auf Improtkohle umstellen m?ssen, und die mu? ja irgendwie herangekarrt werden. Bis Ensdorf ginge das ja auch per Schiff, aber auch die Moselschleusen leiden an Engp?ssen, zumindestens im Sommer.
Sind denn die notwendigen Kapazit?ten auf den Bahnstrecken von den H?fen bis in den Raum Trier ?berhaupt vorhanden. Ich denke das nicht ungedingt an Mosel- und Saartalbahn , sondern auf den Zulauf von der Ruhr bis nach Koblenz.
Es soll ja da schon mal Untersuchungen gegeben haben, in Verbindung mit einem Kraftwerksneubau in Ensdorf, der aber mittlerweile zu den Akten gelegt wurde.
Traummodus: Wiederaufbau der Vennbahn von Aachen nach Luxembourg, um wie vor 1914 die Kohle an allen Engp?ssen vorbei ins Saarland zu bringen.
Mfg
Matthias
Verfasst: Mi 27. Feb 2008, 20:14
von Bernhard Reifenberg
Hallo Markus (Metty),
da muss ich Dir leider widersprechen.
Selbst in den Fernsehberichten war die Rede davon, dass die dort gef?rderte Kohle "vor Ort" verstromt wurde.
Aber zum Hauptthema:
Sicher wird es dann notwendig sein, weitere Z?ge rollen zu lassen.
Und dass werden sicher nicht wenige sein.
Verfasst: Mi 27. Feb 2008, 20:30
von Bernhard Reifenberg
Hallo,
Ensdorf ist die einizige noch in Betrieb befindliche Grube im Saarland. Betroffen sind wohl bei der RAG / DSK 5000 Angestellte, davon 3600 direkt. F?r die wurde jetzt Kurzarbeit angemeldet.
Insgesamt sollen 10.000 Stellen vom F?rderungsstopp betroffen sein!
Bin gerade dabei in der SZ zu recherchieren. Nicht gerade einfach.
Hab im Fernsehen gestern (SW 3) nebenbei geh?rt, dass es sich wohl um eine Sandsteinschicht handelt, die die Probleme verursacht. Und an der sollen jetzt (nach den ganzen Beben) neue Techniken geprobt werden.
Es bleibt spannend.
aus der SZ
Das Steinkohlekraftwerk Ensdorf mit einer Leistung von 410 Megawatt (zwei Bl?cke zu 110 und 300 MW) verf?gt ?ber Kohlevorr?te zum Betrieb ?f?r einen Zeitraum zwischen zwei und vier Wochen, je nachdem wie die beiden Bl?cke eingesetzt werden." So Kraftwerksleiter Hans-Hermann Michaelis. Das Kraftwerk h?ngt mit seiner Kohleversorgung zu 90 Prozent vom Bergwerk Saar ab.
Verfasst: Mi 27. Feb 2008, 20:57
von Bernhard Reifenberg
weitere Info?s zum Thema
Pressemeldung der RAG / DSK zum Thema
"Geologische Besonderheiten im Saarland"
Im Saarland besteht anders als in NRW oberhalb des Abbaus das Gebirge ?berwiegend aus festen Gesteinsschichten mit einem Sandsteinanteil von bis zu 70 Prozent. Dieser besonders hohe und harte Sandsteinanteil speichert mehr Spannungen als das weichere Gebirge im Ruhrgebiet und gibt sie anschlie?end frei.
Verst?rkend kommt im Saarland der hohe Gebirgsdruck durch die Abbautiefe von rund 1400 Meter, die M?chtigkeit der Fl?ze sowie der im Vergleich zur Ruhr nur in einem Fl?z durchgef?hrte Abbau in der Primsmulde hinzu.
Bergwerk Saar
Kennzahlen
Mitarbeiter 3.908
Jahresf?rderung 3,7 Mio t
Tagesf?rderung 15.000 Tonnen
Stand 31.12.2006
Lieferung an die Kraftwerke
Das Bergwerk Saar besitzt mit seinen Kohlevorr?ten eine Zukunftsperspektive weit ?ber das Jahr 2012 hinaus. Daf?r wurden in den letzten Jahren ?ber 200 Millionen Euro investiert. Die Steinkohlef?rderung garantiert auch an der Saar Versorgungssicherheit. Mit der heimischen Kohle beliefert die RAG Deutsche Steinkohle zuverl?ssig Kraftwerke an den Standorten Ensdorf,Weiher, Bexbach und Fenne ?just in time? durch kurze Transportwege und zu gleich bleibender Qualit?t.
F?rdergebiet untertage
Weitere Info?s zur RAG / DSK mit ihren Bergwerken kann man
hier abrufen.
Verfasst: Mi 27. Feb 2008, 23:38
von eta176
Danke Bernd f?r Deine Recherchen und den Blick ?ber den Tellerrand
Das ist ein hochinteressantes Thema und es w?re zu w?nschen:
a) den Anwohnern, dass es gelingt, die Untertage-Hohlr?ume so zu stabilisieren und verpressen um weitere Einbr?che zu verhindern,
b) den Bergleuten, dass sie noch eine berufliche Perspektive haben,
In der Frankfurter Neuen Presse habe ich noch etwas zur
Geschichte des Steinkohlenbergbaus an der Saar gefunden:
Eine lange Tradition:
Die Steinkohlef?rderung begann bereits anno 1429
Saarbr?cken. Bereits seit 1429 wird im Saarland Steinkohle abgebaut. Aber erst mehr als 300 Jahre sp?ter sorgte F?rst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbr?cken mit einer Verstaatlichung aller Gruben f?r eine planm??ige F?rderung. Mit der Industrialisierung stieg die Bedeutung der Kohle als Brennstoff. Gegen Ende des 18. Jhs. bauten im Saarland etwa 140 Bergleute j?hrlich insges. 50.000t Kohle ab. Durch Eisenbahn und Einsatz von Dampfmaschinen stieg die F?rderung bis 1860 auf 2 Mill. Tonnen bei 11.000 Besch?ftigten. 1913 f?rderte der Saarbergbau bereits 14 Mill. Tonnen zu Tage.
Nach dem 1. WK wurde das Saargebiet dem V?lkerbund unterstellt, Frankreich war Eigent?mer der saarl?ndischen Gruben. 1935 wurde das Saarland wieder ans Deutsche Reich eingegliedert. Im Kriegsjahr 1942 erreichte die F?rderung einen Spitzenwert von 15,3 Mill. Tonnen. Fast 54.000 Bergleute arbeiteten damals in den Gruben an der Saar.
Nach dem 2. WK war das Saargebiet zun?chst Teil der franz. Besatzungszone. Frankreich ?bernahm erneut die Gruben und wollte mit der Kohle Kriegssch?den kompensieren. 1948 erreichte die Jahresf?rderung rund 13 Mill. Tonnen. Die Zahl der Besch?ftigten als Motor des Wiederaufbaus stieg auf den H?chststand von 62.000 Menschen. 1955 wurde das Saargebiet nach einer Volksabstimmung ein deutsches Bundesland. Die Kohlef?rderung erreichte damals mit 17,2 Mill. Tonnen ihren absoluten H?chststand.
Anfang der 90er Jahre wurden an der Saar bei noch etwa 18.000 Besch?ftigten rund 9 Millionen Tonnen gef?rdert. Im Jahr 2004 schloss im lothringischen Creutzwald die letzte franz. Kohlegrube. Bis sp?testens 2018 sollen auch die letzten deutschen Kumpel in NRW und in einem verbliebenen Bergwerk an der Saar ihre Arbeit einstellen. Das Bergwerk Saar der Deutschen Steinkohle AG f?rdert im Standort Ensdorf noch j?hrlich 3,6 Mill. Tonnen bei 3900 Besch?ftigten.
- Artikel etwas eingek?rzt -
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.p ... id=4347793
Erneuerung Gleise
Verfasst: Di 22. Apr 2008, 08:26
von Alanenfürst
Hallo,
zur Zeit werden in Saarburg und dann auch in Serrig an der Saarstrecke die dritten Gleise komplett saniert. Ob dies schon im unmittelbaren Zusammenhang mit den erwarteten Mehrverkehren steht wei? ich nat?rlich nicht.
Ob das gesperrte Gleis 3 in Wiltingen wieder reaktiviert wird, steht wohl noch in den Sternen. Dieses Gleis wurde vor ca. 20 Jahren als Ausweichgleis f?r die Erz?ge erneuert.
In Mettlach werden im Zuge des Baus von 2 Au?enbahnsteigen alle Nebengleise bis auf ein Stumpfgleis wohl r?ckgebaut.
Beckingen wird dem?chst seine Fdl verlieren. Dies sollte urspr?nglich mit dem Bau des ESTW Dillingen kommen. Da sich dies aber weit nach hinten verschoben hat, werden die neu aufgestellten Blocksignale in Zukunft von Dillingen aus bedient, und die beiden noch vorhandenen Spurwechsel sollen demn?chst ausgebaut werden.
Soviel mein Wissenstand zu den Bauarbeiten an der Saarstrecke, welche ich weil es zum Thema passt, hier eingestellt habe.
Ein sch?nen Tag w?nscht noch
Matthias