[ZM] Limburg-Süd: Kritik von GDL u Anwohnern
Verfasst: Do 20. Dez 2007, 05:29
Die NNP veröffentlicht in der Ausgabe vom 20.12. eine Pressemeldung der GDL unter der Überschrift:
ICE-Bahnhof: Wenig Service, viel Schlamm
Limburg. Hart geht die Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL in einer Pressemitteilung mit dem Limburger ICE-
Bahnhof ins Gericht: "An einem Werktag um 4.50 Uhr in der Früh, es herrscht ungemütliches Wetter, Regen,
die Temperaturen bewegen sich knapp über dem Gefrierpunkt. Mitten in kahlem Beton am Bahnsteig tummeln
sich die Reisenden in Erwartung des ersten Pendlerzuges. Es herrscht eine sehr ungemütliche Stimmung. Die
Türen des Empfangsgebäudes sind verschlossen, der Kiosk hat nicht geöffnet. Es wird also nichts mit einem
gemütlichen Platz zum Unterstellen, dem warmen Kaffee oder der Möglichkeit, einen Blick in die Tageszeitung zu
werfen. Auch an der Bushaltestelle am Vorplatz herrscht gähnende Leere, die Busse in die Stadt kann man fast
an einer Hand abzählen - für den ganzen Tag. Die Möglichkeit zum Erwerb einer Fahrkarte oder eine Auskunft bei
einem freundlichen Mitarbeiter am Schalter sind Fehlanzeige. Nein, wir befinden uns nicht in den frühen fünfziger
Jahren an einem kleinen Bahnhof einer Nebenbahn, und die Reisenden warten auch nicht auf den alten roten
Schienenbus." Mit diesen Worten beschreibt die GDL die Lage in "Limburg Süd".
Dabei handele es sich doch um einen Ort, der als Verbindung in die Zentren Europas gelten sollte, als hochwer-
tiger Platz für Gewerbeflächen, als Anschlusspunkt nach Norden und nach Süden und an das Hochgeschwindig-
keitsnetz im deutschen Schienenverkehr, erinnert die GDL an das Konzept für den Bahnhof und kommt zu dem
Schluss, dass der Limburger ICE-Bahnhof ein Ort sei, "wo Wunschdenken und Realität so weit auseinander klaf-
fen wie eben jener Unterschied zwischen einem alten Schienenbus und einem modernen Hochgeschwindigkeits-
zug".
Anstatt Förderung und Verbesserung von Verkehrsverbindungen und Kundenservice gebe es bei der modernen
Bahn wohl eher Rückschritte in eine längst vergangene Zeit, bemängelt die GDL. Das lasse sich am jüngsten Fahr-
planwechsel festmachen, der die ICE-Verbindungen in die Landeshauptstadt Wiesbaden auf ein Minimum zusam-
mengestrichen habe. Zudem seien die Öffnungszeiten des Reisezentrums derart geschrumpft, dass für einen
Reisenden die Wahrscheinlichkeit höher sei, ein verschlossenes Gitter anzutreffen, als einen geöffneten Schalter.
"Und wenn dann doch einmal die Pforten des prächtigen Empfangsgebäudes Einlass gebieten, dann sind minde-
stens zwei der automatischen Türen defekt oder der Aufzug hat mal wieder ausgesetzt", zählt die GDL-Presse-
mitteilung weiter auf.
Als Gegenbeispiel nennt die Lokführergewerkschaft den ICE-Bahnhof in Montabaur. Dort seien alle Hausaufgaben
mit Bravour erledigt worden, ein gemütlicher Bahnhof mit einer beheizten Wartehalle, Geschäften, einem durch-
gehend geöffneten Kiosk mit Café und einem Busbahnhof, der seinen Namen auch verdiene.
"Die GDL Ortsgruppe Limburg fordert daher, endlich Reaktion zu zeigen und den ICE-Bahnhof Limburg Süd zu
dem zu machen, als was er überall bezeichnet wird", hei?t es abschließend. (nnp)
In einem zweiten Artikel unter der Überschrift
Matsch zum Zug bemängeln Anwohner des Limburger Stadtteils Eschhofen die schlechten Bedingungen, unter
denen aus der Ortslage Eschhofen (auf dessen Gemarkung der Bahnhof liegt) der ICE-Halt zu erreichen ist. Nach
dem Protest einiger weniger Anlieger musste die ortsnahe Straßenanbindung (über asphaltiierte Wirtschaftswege)
zum Parkplatz gesperrt werden. Auf ursprünglich geplante Parkplätze auf der Ostseite wurde aufgrund der ablehnen-
den Haltung des Ortsbeirates von Eschhofen verzichtet. Nach der Sperrung ist ein mehr als drei Kilometer weiter
Umweg erforderlich, um die Westseite des ICE-Bahnhofs zu erreichen.
Der komplette Artikel vom 20.12.2007:
Durch Matsch zum Zug
Limburg-Eschhofen. "Man hat den Eindruck, die kennen sich in der eigenen Gemarkung nicht aus oder die wollen
sich nicht auskennen." Bernd Müller aus Eschhofen ist wütend. "Die", das sind für ihn entweder die Mitglieder des
Ortsbeirats oder die Mitarbeiter des Limburger Bauhofs. Anlass für Müllers Ärger sind die Arbeiten am Fußweg
zwischen dem Neubaugebiet im Süden Eschhofens und dem ICE-Bahnhof. Dort hatte der Bauhof einen Abschnitt
mit Schotter ausgebessert. Allerdings nahe am Ort, dort wo es nur kleinere Unebenheiten gab. "Da hätte man
das nicht unbedingt gebraucht?, findet Bernd Müller. Näher am Bahnhof müssen die Fußgänger dagegen unter
anderem einen regelrechten Tümpel in einer Kurve überwinden.
"Morgens stolpern wir da im Dunkeln drin rum", beschreibt Müller die Lage, die vor allem für Berufspendler
ärgerlich ist, die den nahen ICE-Halt nutzen. Aber auch Spaziergänger hätten unter den Wegeschäden zu leiden.
Inzwischen hat Müller rund 20 Unterschriften von Menschen gesammelt, die ebenfalls unzufrieden mit dem Zu-
stand der Wege sind und die Stadt dazu auffordern, etwas zu unternehmen. Nach Angaben von Limburgs Erster
Stadträtin Babette Täpper (CDU) gehen die Ausbesserungen auf einen Beschluss des Eschhofener Ortsbeirats
zurück. Warum dabei die größten Schäden nicht zuerst behoben wurden, konnte sie nicht sagen. Sie sicherte
aber zu, dass der Bauhof sich dieser Stellen annehmen werde, sobald das Wetter dies zulasse. (vt)
ICE-Bahnhof: Wenig Service, viel Schlamm
Limburg. Hart geht die Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL in einer Pressemitteilung mit dem Limburger ICE-
Bahnhof ins Gericht: "An einem Werktag um 4.50 Uhr in der Früh, es herrscht ungemütliches Wetter, Regen,
die Temperaturen bewegen sich knapp über dem Gefrierpunkt. Mitten in kahlem Beton am Bahnsteig tummeln
sich die Reisenden in Erwartung des ersten Pendlerzuges. Es herrscht eine sehr ungemütliche Stimmung. Die
Türen des Empfangsgebäudes sind verschlossen, der Kiosk hat nicht geöffnet. Es wird also nichts mit einem
gemütlichen Platz zum Unterstellen, dem warmen Kaffee oder der Möglichkeit, einen Blick in die Tageszeitung zu
werfen. Auch an der Bushaltestelle am Vorplatz herrscht gähnende Leere, die Busse in die Stadt kann man fast
an einer Hand abzählen - für den ganzen Tag. Die Möglichkeit zum Erwerb einer Fahrkarte oder eine Auskunft bei
einem freundlichen Mitarbeiter am Schalter sind Fehlanzeige. Nein, wir befinden uns nicht in den frühen fünfziger
Jahren an einem kleinen Bahnhof einer Nebenbahn, und die Reisenden warten auch nicht auf den alten roten
Schienenbus." Mit diesen Worten beschreibt die GDL die Lage in "Limburg Süd".
Dabei handele es sich doch um einen Ort, der als Verbindung in die Zentren Europas gelten sollte, als hochwer-
tiger Platz für Gewerbeflächen, als Anschlusspunkt nach Norden und nach Süden und an das Hochgeschwindig-
keitsnetz im deutschen Schienenverkehr, erinnert die GDL an das Konzept für den Bahnhof und kommt zu dem
Schluss, dass der Limburger ICE-Bahnhof ein Ort sei, "wo Wunschdenken und Realität so weit auseinander klaf-
fen wie eben jener Unterschied zwischen einem alten Schienenbus und einem modernen Hochgeschwindigkeits-
zug".
Anstatt Förderung und Verbesserung von Verkehrsverbindungen und Kundenservice gebe es bei der modernen
Bahn wohl eher Rückschritte in eine längst vergangene Zeit, bemängelt die GDL. Das lasse sich am jüngsten Fahr-
planwechsel festmachen, der die ICE-Verbindungen in die Landeshauptstadt Wiesbaden auf ein Minimum zusam-
mengestrichen habe. Zudem seien die Öffnungszeiten des Reisezentrums derart geschrumpft, dass für einen
Reisenden die Wahrscheinlichkeit höher sei, ein verschlossenes Gitter anzutreffen, als einen geöffneten Schalter.
"Und wenn dann doch einmal die Pforten des prächtigen Empfangsgebäudes Einlass gebieten, dann sind minde-
stens zwei der automatischen Türen defekt oder der Aufzug hat mal wieder ausgesetzt", zählt die GDL-Presse-
mitteilung weiter auf.
Als Gegenbeispiel nennt die Lokführergewerkschaft den ICE-Bahnhof in Montabaur. Dort seien alle Hausaufgaben
mit Bravour erledigt worden, ein gemütlicher Bahnhof mit einer beheizten Wartehalle, Geschäften, einem durch-
gehend geöffneten Kiosk mit Café und einem Busbahnhof, der seinen Namen auch verdiene.
"Die GDL Ortsgruppe Limburg fordert daher, endlich Reaktion zu zeigen und den ICE-Bahnhof Limburg Süd zu
dem zu machen, als was er überall bezeichnet wird", hei?t es abschließend. (nnp)
In einem zweiten Artikel unter der Überschrift
Matsch zum Zug bemängeln Anwohner des Limburger Stadtteils Eschhofen die schlechten Bedingungen, unter
denen aus der Ortslage Eschhofen (auf dessen Gemarkung der Bahnhof liegt) der ICE-Halt zu erreichen ist. Nach
dem Protest einiger weniger Anlieger musste die ortsnahe Straßenanbindung (über asphaltiierte Wirtschaftswege)
zum Parkplatz gesperrt werden. Auf ursprünglich geplante Parkplätze auf der Ostseite wurde aufgrund der ablehnen-
den Haltung des Ortsbeirates von Eschhofen verzichtet. Nach der Sperrung ist ein mehr als drei Kilometer weiter
Umweg erforderlich, um die Westseite des ICE-Bahnhofs zu erreichen.
Der komplette Artikel vom 20.12.2007:
Durch Matsch zum Zug
Limburg-Eschhofen. "Man hat den Eindruck, die kennen sich in der eigenen Gemarkung nicht aus oder die wollen
sich nicht auskennen." Bernd Müller aus Eschhofen ist wütend. "Die", das sind für ihn entweder die Mitglieder des
Ortsbeirats oder die Mitarbeiter des Limburger Bauhofs. Anlass für Müllers Ärger sind die Arbeiten am Fußweg
zwischen dem Neubaugebiet im Süden Eschhofens und dem ICE-Bahnhof. Dort hatte der Bauhof einen Abschnitt
mit Schotter ausgebessert. Allerdings nahe am Ort, dort wo es nur kleinere Unebenheiten gab. "Da hätte man
das nicht unbedingt gebraucht?, findet Bernd Müller. Näher am Bahnhof müssen die Fußgänger dagegen unter
anderem einen regelrechten Tümpel in einer Kurve überwinden.
"Morgens stolpern wir da im Dunkeln drin rum", beschreibt Müller die Lage, die vor allem für Berufspendler
ärgerlich ist, die den nahen ICE-Halt nutzen. Aber auch Spaziergänger hätten unter den Wegeschäden zu leiden.
Inzwischen hat Müller rund 20 Unterschriften von Menschen gesammelt, die ebenfalls unzufrieden mit dem Zu-
stand der Wege sind und die Stadt dazu auffordern, etwas zu unternehmen. Nach Angaben von Limburgs Erster
Stadträtin Babette Täpper (CDU) gehen die Ausbesserungen auf einen Beschluss des Eschhofener Ortsbeirats
zurück. Warum dabei die größten Schäden nicht zuerst behoben wurden, konnte sie nicht sagen. Sie sicherte
aber zu, dass der Bauhof sich dieser Stellen annehmen werde, sobald das Wetter dies zulasse. (vt)