Seite 1 von 1

Köln-Rhein/Main: Höherer Verschleiß der Schienen?

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 16:32
von eta176
Gegenüber dem WDR äußerte sich am Donnerstag (25.10.07) Prof. Dr. Ing. Jürgen Siegmann, Leiter des
Fachgebiets Schienenfahrwege und Bahnbetrieb an der Universität Berlin, dass zahlreiche "HeadChecks" wahr-
scheinlich einen frühzeitigeren Schienenwechsel auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Rhein/Main erfordern.
Statt geplanter 12 bis 15 Jahre könnte der Tausch bereits nach 5 bis 7 Jahren notwendig werden. Zum Artikel

Darauf springt auch direkt rp-onlinean, die dies sofort als "Tatsachenbericht" verkauft. Die "Lesermeinungen"
zeugen mal wieder von wenig Sachverstand: "Mit Magnetschwebebahn wäre das nicht passiert"

Natürlich beeilte sich die DB, die Aussagen umgehend zu dementieren. Zur Pressemeldung der DB

Anlässlich der Einsätze von verschiedenen Schleifzügen im Bereich Montabaur (SPENO im Juni 2007,
SCHWEERBAU im Mai 2007) ist mir bekannt, dass es in Abschnitten in denen häufig die Wirbelstrom-
bremse im Einsatz ist, durch Materialverhärtungen des Stahles Profiveränderungen nur sehr schwer
zu korrigieren sind. Daher kamen möglicherweise auch alle derzeit am Markt befindlichen Schleif-
systeme von Montabaur aus zum Einsatz.

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 17:25
von Bernhard Reifenberg
Hallo,
interessant ist aber auch, dass wohl zwischenzeitlich etliche Schallschutzw?nde saniert werden m?ssen.

hier nachzulesen

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 22:04
von eta176
Hallo Bernd,
besten Dank f?r den Hinweis. Zu den Hintergr?nden des hohen Sanierungsbedarfs nachfolgend ein Artikel, den ich im Fr?hjahr f?r die NNP geschrieben habe:

"Anfang August 2001 begannen Arbeiter an der ICE-Strecke K?ln?Rhein/Main mit der nach?tr?g?lichen Installation von Windschutzw?nden. F?r Kosten von 10 Millionen DM wurden rund zw?lf Kilometer der Gesamt?strecke mit den hellblauen Pfeilern und grauen Aluminiumw?nden ausge?stattet. Die Seitenwind?empfindlichkeit der ICE 3-Triebz?ge galt als Begr?ndung f?r die Ma?nahmen. Gleichzeitig nahm die DB bei den Einsystem?z?gen der Bau?reihe 403 eine Gewichts?erh?hung der Endwagen mit jeweils ?ber einer Tonne Ballast vor. Offen?bar sind die Z?ge dadurch weniger windempfindlich geworden. Daf?r h?uften sich an den L?rm- und Windschutzw?nden die Sch??den sowohl an der Veranke?rung der Doppel-T-Tr?ger, als auch an den dazwischen einge?legten Wand?ele?menten.

Dies best?tigt ein von der DB Projektbau f?r das Baulos A in Auftrag gegebenes Gutachten des Sachverst?n?digen Prof. Dr. Ing. Gerhard Hanswille vom Fachbereich Stahlbau und Verbund?konstruktionen der Bergischen Universit?t Wuppertal. Er schreibt: ?Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass nicht nur die Wandelemente, sondern auch die Pfosten und Pf?hle keine ausreichende Erm?dungsfestigkeit aufweisen. Die sehr kurze Lebensdauer der Pfosten und Pf?hle ist in erster Linie auf die dynamische Vergr??erung der Beanspruchungen und die bez?glich der Erm?dungsfestigkeit ung?n?stige Detailausbildung der Schwei?n?hte an den Pfosten zur?ckzuf?hren.?

Zur Reduzierung der Kontroll- und Instandhaltungskosten hat sich die DB entschlossen auf wei?ten Ab?schnitten entlang der ICE-Strecke den ersatzlosen Abbau vorzunehmen. Obwohl damit auch eine Erh?hung der L?rm?abstrahlung einhergeht, blieben die von der Stadt K?nigs?winter beim EBA eingereichten Beschwerden ohne Erfolg. Das Bonner Amt hatte Ende Februar 2007 in seiner Abw?gungs?begr?ndung gegen?ber der Stadt K?nigswinter mitgeteilt, dass die Deutsche Bahn AG ein berechtigtes Interesse an einem z?gigen und dauerhaften R?ckbau der W?nde zur Kostenersparnis habe, da diese durch die baulichen Sch?digungen einen erheblichen Kontrollaufwand verursachen w?rden. Ein rechtliches Erfordernis f?r die Installation aufw?ndiger neuer W?nde sei derzeit nicht erkenn?bar. Au?erdem w?rden Rechte Dritter, also der Streckenanwohner, durch den R?ckbau der Windschutzw?nde nicht beeintr?chtigt. Das EBA erkannte in seiner Begr?ndung zwar an, dass die W?nde faktisch eine L?rmabschirmung der ICE-Strecke bewirken, bei der Planfeststellung sei jedoch auf Grundlage der geltenden gesetzlichen Vorschriften festgestellt worden, dass im relevanten Bereich keine Anspr?che auf Schallschutz bestehen."


Ich hoffe es war nicht zu erm?dend und tr?gt etwas dazu bei, warum nach so kurzer Betriebszeit so umfangreiche Arbeiten erforderlich sind. Auf diesen Artikel hat die DB-Pressestelle sofort eine PM zu den anlaufenden Sanierungsarbeiten an den L?rmschutzw?nden zwischen Elz und Staffel verbreitet, die vom urspr?nglichen Thema schnellstm?glich ablenken sollte (und der Redakteur ist voll darauf reingefallen).

Jetzt die Aufstellung der beim EBA gefundenen Einzelma?nahmen:

20.08.2007
Sanierungsma?nahmen an den Schall- und Sichtschutzw?nden im Bereich der Verbandsgemeinde Asbach, Gemeinde Neustadt/Wied, von Bahn-km 50,187 bis Bahn-km 50,807 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main.

24.09.2007
R?ckbau der Sichtschutzwand und Bau eines Br?ckengel?nders auf der Hallerbachtalbr?cke von Bahn-km 51,026 und Bahn-km 51,078 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main.

26.10.2007
Ert?chtigung der Schallschutzwand auf der Hallerbachtalbr?cke / W?lsreeg (K 11) von Bahn-km 50,012 und Bahn-km 51,052 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main, im Bereich der Verbandsgemeinde Asbach, Gemeinde Neustadt (Wied).

02.11.2006
R?ckbau von nicht mehr notwendigen Windschutzw?nden entlang der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main, im Bereich des Landes Hessen, von Bahn-km 109,630 bis Bahn-km 156,076.

06.08.2007
Sanierungsma?nahmen an den Wind- und Schallschutzw?nden im Bereich der Stadt Limburg und Gemeinde Brechen, von Bahn-km 113,473 bis Bahn-km 113,273 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main.

22.10.2007
Sanierungsma?nahmen an den Wind- und Schallschutzw?nden von Bahn-km 115,173 bis Bahn-km 115,293 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main, im Bereich der Gemeinde Brechen, Gemarkungen Niederbrechen und Werschau.

24.09.2007
Sanierung der Wind-, Blend-, Sicht- und Schallschutzw?nde zwischen Bahn-km 109,148 und Bahn-km 159,849 der Strecke 2690 K?ln ? Rhein/Main

Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 03:01
von eta176
Noch ein Hinweis:
Zum f?nfj?hrigen Jubil?um der ICE-Strecke K?ln-Rhein/Main produzierte die Atkon TV-Service GmbH f?r die DB AG einen Film-Beitrag von 8:30 min L?nge, der erstmals am 06.08.2007 ausgestrahlt wurde.
Zu Film und Manuskript

Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 01:01
von eta176
Schleifen, schleifen, schleifen ein "Dauerzustand", wenn man die "Informationen über Baumaßnahmen auf
dem Schienennetz" ab dem 30.11. durchsieht. Vorher steht die Durcharbeitung der Gleise zw. Bonn/Sieg-
burg und Abzw. Steinstraße an.

Kann jemand etwas mit dem Begriff "Inbetriebnahme Blockprobefahrten" zw. Ffm-Stadion und Üst Frank-
furter Kreuz vom 18. bis 21.11. anfangen?
.