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(ZM) Schandfleck Bahnhof Hadamar

Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 18:07
von eta176
Die Nassauische Neue Presse berichtet in der Ausgabe vom 13.08. über das heruntergekommene Empfangsgebäude in Hadamar.
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Dazu noch einige geschichtliche Informationen:

Hadamar erhielt mit der ersten von Preußen in Mittelnassau erbauten Strecke, Anschluss an das Eisenbahnnetz.
Mit Gesetz vom 17. Februar 1868 war der Bau der Strecken Limburg-Hadamar und Diez-Zollhaus angeordnet
worden. Die nur acht Kilometer lange Stichstrecke von Limburg über Staffel und Elz nach Hadamar wurde vom
Regierungs-Baurat Moritz Hilf geplant und am 1. Januar 1870 eröffnet.
Der vorläufige Endpunkt Hadamar erhielt ein repräsentatives Empfangsgebäude, das keinem der ansonsten weit-
gehend standardisierten Nassauischen Bahnhöfe ähnelt. Sechs Fensterachsen zur Gleisseite stehen den jeweils
drei Achsen auf den Giebelseiten gegenüber. Zur Stadt hin gliedert ein nicht hervorspringender Mittelrisalit die
fünf Achsen. Nach Ansicht der Denkmalpflege gilt das Gebäude als "charakteristischer Bahnhofsbau des Spät-
klassizismus mit einer hervorragenden Gliederung und abwechslungsreichen Fenstergestaltung".
Die Stadt hatte bis zum Weiterbau der Strecke große Bedeutung für den Warenumschlag der Westerwald-Gemein-
den. Davon zeugt heute noch der Güterschuppen mit seinen weit überkragenden Dächern. Mit Eröffnung der
Strecke nach Westerburg und Hachenburg zum 1. Oktober 1886 ging der knapp 16 Jahre dauernde Aufschwung
für Hadamar wieder zurück.