Zu Wolfgang's Filmvorf?hrung am Fr-abend
Verfasst: Di 25. Okt 2005, 17:57
Umgang mit hist. Filmmaterial ...
aufgesp?rt im Netz und insbesondere an Wolgang Z gerichtet
Hallo Wolfgang,
der von Dir zuletzt gezeigte Bonbon-Film aus dem Hunsr?ck war, wie auch die anderen beiden Filme, absolute Spitzenklasse!
Da mir die Frage nach dem qualitativen Zustand des Films und den M?glichkeiten der zuk?nftigen Erhaltung nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist, habe ich mal versucht, mich in dieser Sache etwas schlauer zu machen.
Nach derzeitigem Wissensstand scheint der Film, wie bereits vermutet, von einem Schimmelpilz befallen. Welcher genau konnte ich nicht ermitteln, scheint aber auch f?r die Frage nach dem zuk?nftigen, bestm?glichen Umgang mit dem Material irrelevant.
Allgemeing?ltig ist es empfehlenswert, da? Filme an einem k?hlen und trockenen Ort gelagert werden sollten. Gut und noch praktikabel sind um die 16 bis 18?C bei unter 50% relativer Luftfeuchtigkeit.
Ist ein Film von einem Schimmel befallen, so ist die Frage nach der weiteren Behandlung etwas strittiger. Da man grunds?tzlich den sicheren Weg bevorzugen sollte, habe ich zun?chst nach sanften und risikoarmen Methoden gesucht. Dabei bin ich auf folgende simple Empfehlung des ?Vereins zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz? gesto?en:
Schimmelpilz:
- Wenn ein Film nach Schimmel riecht oder sichtbare Schimmelflecken aufweist, seien Sie ?usserst vorsichtig. Wenn der Schimmel aktiv ist, ist er sch?dlich f?r die Person, die mit der Filmrolle hantiert.
- Pusten Sie nie in einem geschlossenen Raum ohne spezielle L?ftung in diesen Schimmel.
- Lassen Sie den Schimmel lange trocknen, an einem Ort mit m?glichst tiefer relativer Luftfeuchtigkeit - zwischen 30% und 50%. Es kann Monate dauern, bis Schimmelkolonien vollst?ndig ausgetrocknet sind.
- Entfernen Sie dann den getrockneten Schimmel mit einem in Film-Reinigungsmittel getr?nkten Tuch (in Filmlabors erh?ltlich). Tragen Sie immer eine Staubmaske, wenn Sie sich mit von Schimmelpilz befallenen Filmrollen besch?ftigen.
Was die pers?nlischen Gefahren anbetrifft, so wollen die Jungs aus der CH wohl auf der absolut sicheren Seite sein. Deshalb lasse ich diese Sicherheitshinweise auch hier ungek?rzt enthalten. Aus Sicht des Filmes sind aber mehr das Trocknen und Reinigen von Bedeutung. Sollte der Film bereits l?ngere Zeit trocken gelagert sein, so k?nntest Du mal vorsichtig mit einem trockenen Baumwolltuch versuchen, ob der Pilzbelag sich bereits so entfernen l??t.
Desweiteren ist uns ja aufgefallen, da? der Film mehrmals gerissen ist. Auch hier habe ich versucht ein paar Infos zu finden.
Wie fast schon erwartet d?rfte der Hauptgrund in der nat?rlichen Alterung des Tr?germaterials zu finden sein, welches mit den Jahren einfach br?chig und spr?de wird.
Da Super-8 Filme nie auf Nitrattr?ger hergestellt wurden, unterliegt der Film wenigstens keiner chemischen Zersetzung. Dennoch verhindert das nat?rlich nicht, da? die Farben mit der Zeit verblassen.
Es gibt inzwischen einige Betriebe, die die Digitalisierung analoger Filme als Dienstleistung anbieten. Bei Deinen Schmuckst?cken solltest Du vielleicht wirklich mal ?ber so etwas nachdenken. Ist nat?rlich klar, da? das nicht umsonst zu haben ist.
Gr??e, G?nther
aufgesp?rt im Netz und insbesondere an Wolgang Z gerichtet
Hallo Wolfgang,
der von Dir zuletzt gezeigte Bonbon-Film aus dem Hunsr?ck war, wie auch die anderen beiden Filme, absolute Spitzenklasse!
Da mir die Frage nach dem qualitativen Zustand des Films und den M?glichkeiten der zuk?nftigen Erhaltung nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist, habe ich mal versucht, mich in dieser Sache etwas schlauer zu machen.
Nach derzeitigem Wissensstand scheint der Film, wie bereits vermutet, von einem Schimmelpilz befallen. Welcher genau konnte ich nicht ermitteln, scheint aber auch f?r die Frage nach dem zuk?nftigen, bestm?glichen Umgang mit dem Material irrelevant.
Allgemeing?ltig ist es empfehlenswert, da? Filme an einem k?hlen und trockenen Ort gelagert werden sollten. Gut und noch praktikabel sind um die 16 bis 18?C bei unter 50% relativer Luftfeuchtigkeit.
Ist ein Film von einem Schimmel befallen, so ist die Frage nach der weiteren Behandlung etwas strittiger. Da man grunds?tzlich den sicheren Weg bevorzugen sollte, habe ich zun?chst nach sanften und risikoarmen Methoden gesucht. Dabei bin ich auf folgende simple Empfehlung des ?Vereins zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz? gesto?en:
Schimmelpilz:
- Wenn ein Film nach Schimmel riecht oder sichtbare Schimmelflecken aufweist, seien Sie ?usserst vorsichtig. Wenn der Schimmel aktiv ist, ist er sch?dlich f?r die Person, die mit der Filmrolle hantiert.
- Pusten Sie nie in einem geschlossenen Raum ohne spezielle L?ftung in diesen Schimmel.
- Lassen Sie den Schimmel lange trocknen, an einem Ort mit m?glichst tiefer relativer Luftfeuchtigkeit - zwischen 30% und 50%. Es kann Monate dauern, bis Schimmelkolonien vollst?ndig ausgetrocknet sind.
- Entfernen Sie dann den getrockneten Schimmel mit einem in Film-Reinigungsmittel getr?nkten Tuch (in Filmlabors erh?ltlich). Tragen Sie immer eine Staubmaske, wenn Sie sich mit von Schimmelpilz befallenen Filmrollen besch?ftigen.
Was die pers?nlischen Gefahren anbetrifft, so wollen die Jungs aus der CH wohl auf der absolut sicheren Seite sein. Deshalb lasse ich diese Sicherheitshinweise auch hier ungek?rzt enthalten. Aus Sicht des Filmes sind aber mehr das Trocknen und Reinigen von Bedeutung. Sollte der Film bereits l?ngere Zeit trocken gelagert sein, so k?nntest Du mal vorsichtig mit einem trockenen Baumwolltuch versuchen, ob der Pilzbelag sich bereits so entfernen l??t.
Desweiteren ist uns ja aufgefallen, da? der Film mehrmals gerissen ist. Auch hier habe ich versucht ein paar Infos zu finden.
Wie fast schon erwartet d?rfte der Hauptgrund in der nat?rlichen Alterung des Tr?germaterials zu finden sein, welches mit den Jahren einfach br?chig und spr?de wird.
Da Super-8 Filme nie auf Nitrattr?ger hergestellt wurden, unterliegt der Film wenigstens keiner chemischen Zersetzung. Dennoch verhindert das nat?rlich nicht, da? die Farben mit der Zeit verblassen.
Es gibt inzwischen einige Betriebe, die die Digitalisierung analoger Filme als Dienstleistung anbieten. Bei Deinen Schmuckst?cken solltest Du vielleicht wirklich mal ?ber so etwas nachdenken. Ist nat?rlich klar, da? das nicht umsonst zu haben ist.
Gr??e, G?nther