Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Moin,

nachdem ja erst am vergangenen Dienstag die Pressestelle der DB die um mehr wie 2-monatige Verlängerung
der Totalsperre zwischen Weilburg und Kerkerbach bekanntgegeben hat,nun wurde heute in Limburg durch die
DB InfraGO veröffentlicht, dass die nachmittagliche Sperrung der Lahntalbahn zwischen Limburg und Giessen
im Spätdienst bis zum 05.07.2024 (!!) verlängert wird.

Dies ist die 3. Verlängerung nach der ersten mehrtägigen Sperrung innerhalb von 2,5 Wochen (!!) und dokumentiert
meines Erachtens die völlige Planlosigkeit der Verantwortlichen und stellt einen Skandal sondersgleichen dar.

Es handelt sich bekannterweise um eine 2-gleisige Hauptbahn, die insbesondere in der Sommersaison ( ca Mai-Oktober )
stark touristisch frequentiert wird. So findet nach dem jetzigen Stand ab ca. 13.30 Uhr über 9 Monate kein Zugverkehr
zwischen Limburg und Weilburg statt. Damit ist in der gesamten Kanusaison keine Rückfahrt der in der Hauptsaison
in grosser Anzahl auftretenden Touristen mit dem Zug möglich. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Radtouristen...

In jedem Privatunternehmen wäre der Geschäftsführer oder die Geschäftsleitung bei einem Produktionsausfall
von 9 Monaten allerspätestens jetzt gefeuert worden.

Ich würde mich eher mal fragen warum das so ist.
Ich sehe das "Problem" das mit dem ESTW ab Sommer ein ganzer Haufen Mitarbeiter ihre Posten zwischen Kerkerbach und Weilburg verlieren.
Und eventuell noch nicht wissen, was sie dann machen dürfen.

Und so ziehen diese schon jetzt ihre Konsequenzen.

Moin,
tja....scheint ja zu funktionieren..gut ich habe meine Lokalzeitung abbestellt...aber läuft jemand Sturm gegen die Zustände ??...Schulen, Unternehmen, IH, Tourismusverbände....

Gruß
Doc

bigboy4015 hat geschrieben: ↑So 18. Feb 2024, 12:13 Ich würde mich eher mal fragen, warum das so ist.
Ich sehe das "Problem", dass mit dem ESTW ab Sommer ein ganzer
Haufen Mitarbeiter ihre Posten zwischen Kerkerbach und Weilburg verlieren.
Und eventuell noch nicht wissen, was sie dann machen dürfen.

Und so ziehen diese schon jetzt ihre Konsequenzen.

Genau das ist das Dilemma mit einer nicht funktionierenden "Personalpolitik" seitens der regionalen und überregionalen
Stellen bei DB Netz - oder jetzt halt DB InfraGO, was an der
Sache aber nichts ändert. Wer seinen MA keine sicheren Zu-
kunftsperspektiven bietet, damit sie nach der IBN des ESTW
einen guten Job machen können - und für längere Fahrten od.
erforderliche Wohnortwechsel alle nur erdenkliche Unterstüt-
zung bietet - braucht sich doch nicht wundern, wenn viele das
eigentlich schon halb untergegangene Schiff verlassen.

Und es braucht ja auch niemand von denen, die den Laden vor
die Wand fahren, mit irgendwelchen Konsequenzen zu rechnen,
weil Alle alles klaglos und als "Gott gegeben" und unveränderbar
hinnehmen. (In dieser Hinsicht waren die Landwirte und ihre Pro-
teste sogar mal ein 'Lichtblick' in dieser an-sonsten völlig gleich-
gültig gewordenen Gesellschaft ;-(

Man hätte schon direkt nach dem "Runden Tisch der Akteure"
In Runkel einen deutlichen Protest gegen die Planung der DB er-
wartet, die Sperrung mal eben um 2 Monate - ohne Begründung -
zu verlängern. Doch was kam? Bis heute NICHTS
.

Eine unendliche Geschichte, auf HR1 wurde eben in den 16 Uhr Nachrichten, ebenso wie auf hessenschau.de, berichtet, dass die Zugausfälle und der SEV bis zum Jahresende anhalten sollen. Grund fehlendes Stellwerkpersonal, sowie im Juli beginnende Sanierung der Strecke.
- gut wenn man noch ein Auto im Stall stehen hat -
Gibt es seitens der Gemeinden,Landkreise oder Tourismusverbänden schon Proteste gegen diesen Wahnsinn der Bahn?

Unfassbar! Hätte ich nicht gedacht dass es mal SOLCHE Ausmaße annimmt…

Gegenfrage: Gegen was sollen die Gemeinden, Tourismus Organisationen etc denn protestieren?
Die Sperrung im Sommer war bekannt, der Bau des ESTW auch.
Die Schieflage ist das jetzt fehlende Personal (warum das "fehlt" wissen wir denke ich), dass macht aus der Tragödie ein Drama.

Wer hat denn einen brauchbaren Lösungsansatz? Ich sehe für die Region derzeit nur einen: Irgendwie da durch kommen.

DB-Pressestelle Frankfurt vom 22. Februar 2024, 14:00 Uhr:

Reduziertes Angebot im Zugverkehr auf der Lahntalbahn
Anpassung des Fahrplans bis 5. Juli erforderlich • Grund: Fachkräftebedarf und deutlich
erhöhte Krankenstände bei Stellwerkspersonal • In verkehrsstarken Tageslagen fahren
weiter Züge • Außerhalb dieser Zeiten Busse im Einsatz • IBN des ESTW Obere Lahn
Ende 2024 sorgt für Stabilisierung
https://www.deutschebahn.com/de/presse/ ... n-12702978#

Darin werden ab dem 4. März veränderte Ausfallzeiten für die Stw. angekündigt,
mit späterem Dienstbeginn am Sa und So. Morgen (07:30) und Ende um 17:30 Uhr
bzw. 19:30 Uhr an So/Feiertagen.
An Wochentagen sollen die ersten Züge ab 5:25 Uhr, die letzten um 15:45 Uhr den
Abschnitt Kerkerbach bis Solms verlassen haben.

Bei der HLB enden die nachmittäglichen Einschränkungen nach wie vor am 03.03.
Über die Verlängerung bis in den Juli fehlen noch jegliche Hinweise oder Infos ...
.

bigboy4015 hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2024, 16:51 Gegenfrage: Gegen was sollen die Gemeinden, Tourismus Organisationen etc denn protestieren?
Die Sperrung im Sommer war bekannt, der Bau des ESTW auch.

Es war immer nur eine Sperrung in der letzten Schulwoche und während der
Sommerferien angekündigt, die mit der seit Jahren als verbindlich genannten
IBN des ESTW am 25. August 2024 enden sollte.
Von einer um zwei Monate längeren Einstellung des Zugverkehrs zwischen Lim-
burg und Weilburg bis zum 28. Okt. 2024 war nie die Rede. Lediglich für den
Bau des Außenbahnsteigs in Runkel sollte es für sechs Wochen einen eingleisi-
gen Betrieb zwischen Aumenau und Kerkerbach geben, was Dank des bis dahin
eingerichteten signal. GWB als möglich erachtet wurde.
.

HLB-Fahrgastinformationen
RE24/RB45: Busnotverkehr zwischen Limburg (Lahn) – Gießen bis 05.07.2024
aufgrund der Nichtbesetzung von Stellwerken

Die DB InfraGO AG kann die Stellwerke auf der Lahntalbahn nicht mehr vollumfänglich mit Personal
besetzen, daher kommt es im Zugverkehr der HLB-Linien RE 24/RB 45 zwischen Gießen und Limburg
vom 04.03. bis 05.07.2024 zu Zugausfällen. Betroffen sind auch die Züge der Linie RE25 von DB Regio.

In der Zeit vom 06.04. – 14.04.2024 gilt aufgrund von Baumaßnahmen ein abweichender Ersatzfahrplan,
bitte beachten Sie die gesonderte Fahrgastinfo auf www.hlb-online.de/fahrplaene-tarife/fahrgastinfos/

Die Züge verkehren Montag bis Freitag ab ca. 05:25 Uhr bis ca. 15:45 Uhr, samstags von 07:30 Uhr bis
ca. 17:30 Uhr sowie sonntags von 07:30 Uhr bis ca. 19:30 Uhr. Die ausfallenden Züge werden durch einen
Busnotverkehr ersetzt. Es verkehren Expressbusse mit den Halten Limburg – Weilburg – Wetzlar sowie
Busse mit allen Unterwegshalten. In den Bussen ist leider keine Fahrradmitnahme möglich. Die Ersatz-
haltestellen des Busnotverkehrs befinden sich nicht an allen Stationen in unmittelbarer Bahnsteignähe,
bitte beachten Sie die Wegeleitungen an den Bahnsteigen und auf www.hlb-online.de. Der geänderte
Fahrplan kann in der DB-Reiseauskunft (DB Navigator, www.bahn.de, DB-Reisezentren etc.) sowie beim
RMV (RMV-App, www.rmv.de, RMV-Servicetelefon 069-24248024) abgerufen werden.

Wir danken für Ihr Verständnis,
Ihre Hessische Landesbahn
(Letzte Aktualisierung: 22.03.2024; 13:25 Uhr)

Zum Fahrplan (pdf):
https://hlb-online.de/wp-content/upload ... ssen-8.pdf
________________________________________________________________________________________

RE24 / RB45 Limburg (Lahn) – Gießen:
Schienenersatzverkehr vom 06.04. bis 14.04.2024 [ab/bis WZ / Albshausen]

Aufgrund von Bauarbeiten der DB InfraGO für das neue elektronische Stellwerk „Obere Lahn“ fallen vom
06.04. bis 14.04.2024 die HLB-Züge der Linien RB 45/RE 24 zwischen Limburg(Lahn) – Albshausen/Wetzlar
und die DB-Züge der Linie RE 25 zwischen Limburg(Lahn) – Gießen aus. Die ausfallenden Züge werden durch
einen Schienenersatzverkehr mit Bussen (SEV) ersetzt. Es verkehren für die Züge der Linie RE 24 Express-
busse mit den Halten Limburg–Weilburg–Wetzlar. In Wetzlar besteht Anschluss an die Züge der Linie RE 24
von und nach Gießen. Weiterhin verkehren für die Züge der Linie RB 45 Busse zwischen Limburg und Albs-
hausen. In Albshausen besteht Anschluss an die Züge der Linie RB 45 von und nach Gießen. Für die Züge
der Linie RE 25 von DB Regio verkehren Expressbusse mit den Halten Limburg, Weilburg, Wetzlar, Gießen.

In den Bussen ist leider keine Fahrradmitnahme möglich. Die Ersatzhaltestellen des Busnotverkehrs befin-
den sich nicht an allen Stationen in unmittelbarer Bahnsteignähe, bitte beachten Sie die Wegeleitungen an
den Bahnsteigen und auf www.hlb-online.de. Der geänderte Fahrplan kann in der DB-Reiseauskunft (DB
Navigator, www.bahn.de, DB-Reisezentren etc.) sowie beim RMV (RMV-App, www.rmv.de, RMV-Service-
telefon 069-24248024) abgerufen werden.

Zum Fahrplan (pdf):
https://hlb-online.de/wp-content/upload ... 4-2024.pdf
.

Über die "misslungene Generalprobe" für den SEV in den Osterferien war bereits dort zu lesen:
http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 76#p226176

Erst seit dem heutigen Freitag (12.04.) sind alle Angaben für die SEV-Verbindungen in den elek-
tronischen Auskunftssystemen abrufbar. Seit vorgestern wurden nur die Verbindungen von GI/WZ/
Albshausen in Richtung Limburg - allerdings nicht die Gegenrichtung - angezeigt.

Auch nach der Wiederaufnahme des Zugverkehrs zum Schulbeginn am Montag, 15. April gibt es
noch Mängel bei den Fahrplanauskünften:
Die nachmittäglichen/abendlichen SEV-Verbindungen werden nach Angaben der HLB "die ersten
beiden Tage nicht in der Auskunft erscheinen, da wir die Info zu spät an das EFZ geliefert haben".
Stattdessen sollen für den 15.+16.04.24 die Eingaben für die Busse und deren Fahrzeiten im RIS
erfolgen. "Ab dem 17.04.2024 sollten die Daten dann in der Fahrplanauskunft sichtbar sein."
.

Die BuPo Trier meldet am Fr. 12.04.2024:

BPOL-TR: Bahn-Surfen - Leichtsinnig und lebensgefährlich
Friedrichssegen (ots) - Am Donnerstagabend [11.04.24], gegen 19:00 Uhr wurde der Bundespolizei gemeldet,
dass zwei schwarz gekleidete Personen mit Sturmhaube und einer "GoPro-Kamera" auf den Puffern einer Regio-
nalbahn, auf der Fahrt von Niederlahnstein nach Limburg, mitfahren würden. Glücklicherweise hatte der Trieb-
fahrzeugführer die beiden Personen auf Höhe der Ortschaft Friedrichssegen bemerkt und den Zug umgehend
zum Halten gebracht. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen konnte keine der beiden Personen mehr
angetroffen werden.
Wer kann Angaben zu den beiden Personen machen? Hinweise nimmt die Bundespolizei Trier unter (0651) 4 36 78-0 entgegen.

Die Aktion hatte zur Folge, dass die RB 12633 (Mayen Ost-Limburg) gut eine Stunde im Bahnhof Niederlahnstein
auf die Weiterfahrt warten musste und statt um 22:14 Uhr erst gegen 23:10 Uhr in Limburg eintraf
.

Die Rhein-Lahn-Zeitung berichtet am Sa. 04.05.2024 über ein inzwischen "zum Himmel stin-
kendes" Problem an der Lahntalbahn:

Zwischen dem Hollericher Tunnel und dem Langenauer Tunnel erfasst ein in Richtung Limburg
fahrender Zug am Sonntag, 21. April 2024. eine Wildschweinrotte. Dabei werden mindestens
sieben Tiere getötet und auf den parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Leinpfad geschleudert.
Nach Meldung an den Jagdpächter und dessen Meldung an das zuständige Ordnungsamt der VG
Nassau-Bad Ems passierte nicht viel, zumindest nichts, wie die verwesenden Kadaver aus dem
für Straßenfahrzeuge unerreichbaren Uferstreifen geborgen werden können. Statt die Bahn (als
Verursacher der Kollision) in die Verantwortung zu nehmen, sollte das Wasser- und Schiffahrts-
amt von der Flußseite her tätig werden. Da die Lahn nach den Unwettern deutlich angestiegen
ist, hat das bislang nicht funktioniert. Vielleicht hofft man auf weiter ansteigendes Wasser und
eine "natürliche Entsorgung/Verlagerung" der Tierkadaver, bsplw. in den Rechen des Flußkraft-
werkes an der Elisenhütte?

Rückblick:
Als am 24. Juni 1985 im Obernhofer Tunnel ein ebenfalls von einem Zug getöteter zweijähriger
Braunbär (entlaufen aus seinem Gehege an Burg Langenau) gefunden wurde, war innerhalb kür-
zester Zeit ein Skl mit Kran zur Stelle, um den Kadaver zu bergen und im damals noch vorhan-
denen Ladegleis am Bahnhof Obernhof abzulegen.

Heute muss wahrscheinlich innerhalb von DB InFrago bis zu Chef P. Nagl hinauf nachgefragt und
entschieden werden, ob beispielsweise das schwere Nebenfahrzeug vom Bahnhof Mointabaur ab-
gezogen und ins Lahntal überführt werden darf und wer wem anschließend welche Rechnung für
Fahrzeug und Personaleinsatz stellen darf/kann/muss
.