Die im Mitteilungsblatt beschriebenen "Reparaturarbeiten wegen Fahrbahnschäden" sind
natürlich Humbug, denn jetzt werden von der LWS "Nägel mit Köpfen" gemacht und eine
hoffentlich viele Jahre stabile Querung für den Schienen- und Straßenverkehr gebaut:
Am Ostersamstag waren die sieben massiven Gleistragplatten bereits verlegt und die
Schienen mit Bitumen eingegossen. Die von B+F Beton- und Fertigteilgesellschaft mbH,
Lauchhammer (Sachsen) hergestellten Stahlbetonfertigteile werden meist in Industrie-
und Hafenanlagen sowie an niveaugleichen Übergängen im kombinierten Verkehr einge-
baut, bei denen sich schwere Verladegeräte (Reachstaker) und Straßenfahrzeuge die Ver-
kehrflächen teilen. Das dürfte dann auch an der vom Straßen- und Lkw-Verkehr hochbe-
lasteten Durchfahrt in Dierdorf auf Jahre hinaus eine dauerhafte Lösung sein. Die Platten
sind rund 20 cm stark und jede wiegt 4,3 Tonnen.
Die Arbeiten werden von der Firma W. Hundhausen Bauunternehmung GmbH aus Siegen
durchgeführt. Die ersten Fundamente für Schranken und Lichtzeichenanlagen sind bereits
gesetzt, die übrigen zum Einbau vormontiert. Für die notwendigen Leitungskabel bestehen
noch tiefe Gräben, sodass bis zur Freigabe des Straßenverkehrs noch einiges zu tun bleibt.
Die technische Inbetriebnahme des BÜ wird anschließend wahrscheinlich noch andauern,
denn von Arbeiten für die Installation von Einschalt-Kontakten war nichts zu sehen. Mög-
licherweise wird aber zunächst noch vom Zugpersonal am BÜ geschlüsselt, sodass nach wie
vor ein Zughalt vor Querung der B413 erforderlich bleibt ?!?
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Die Streckensperrung in den Osterferien wird außerdem für eine Instandsetzung des 38m
langen
Tunnel Seifen genutzt. In Zusammenarbeit der Firma Brachtendorf aus Kottenheim
mit der Fa. Karl Ditandy GmbH aus Oberfell sanieren deren Mitarbeiter das Mauerwerk mit
Trass-Kalk.
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Kontinuierlich weiter verläuft der Austausch der meist über 90 Jahre alten Stahlschwellen
gegen fabrikneue Betonschwellen. Einige der im Bereich der Burg Reichenstein jetzt ersetz-
ten Stahlschwellen hatten zuletzt wohl nur noch "aus Gewohnheit" den Zugverkehr ertragen.
Zur sicheren Spurhaltung waren dort in der Vergangenheit bereits zahlreiche Schwellen neu
eingebaut worden. Sobald die gesamte Strecke erneuert und mit zahlreichen zuggesteuerten
BÜ-Anlagen (im Abschnitt von Raubach über Dierdorf bis Selters) ausgerüstet sein wird - stellt
sich immer stärker die Frage nach der Aufnahme eines SPNV. Den Beginn könnte ein touristi-
scher Freizeitverkehr an den WE machen, der bei entsprechendem Erfolg zeitnah in einen ver-
takteten SPNV übergehen sollte. Dabei kann und darf die "Werkdurchfahrt" bei Schütz in Selters
kein Hinderungsgrund sein. Die Firma hat in einem Vertrag mit dem Land RLP eine ungestörte
Aufnahme des SPNV schriftlich vereinbart. Die technisch mögliche Vorbeifahrt an den Werkhal-
len hat sich das weltweit agierende Unternehmen erst vor wenigen Jahren im wahrsten Sinne
des Wortes "selbst verbaut" indem mit der Errichtung einer weiteren großen Halle (unmittelbar
im Anschluss an das ehem. Empfangsgebäude von Selters) die Einfädelung in die Bestandsstre-
cke nicht mehr realisierbar ist. (Es sei denn man reißt diese Halle wieder ab ...
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