"In diesen Tagen beginnt der Freischnitt der Aartalbahnstrecke vom Chausseehaus auf Wiesbadener Gemarkung
bis in die Mitte von Bad Schwalbach."
Schön, dass das völlig zugewachsene Bad Schwalbach jetzt endlich mal freigeschnitten wird ... könnte man meinen
_______________________________________________________________________________________________________________
CityBahn: Freischnitt der Aartalbahnstrecke
Dezernent Döring: Sicherheit und Schutz der Natur stehen an erster Stelle / Appelle: Die CityBahn muss kommen
Die Botschaft von Günter F. Döring, Dezernent für ÖPNV-Angelegenheiten des Kreises und einer von drei Geschäftsführern
der CityBahn GmbH, war klar und unmissverständlich: In diesen Tagen beginnt der Freischnitt der Aartalbahnstrecke vom
Chausseehaus auf Wiesbadener Gemarkung bis in die Mitte von Bad Schwalbach. „Dieser dient als Basis für die folgende
Baugrunduntersuchung auf der Strecke. Nein, damit ist kein Baubeginn für die CityBahn verbunden“, berichtete Döring.
Zweitens ging es Döring und CityBahn-Mit-Geschäftsführer Prof. Dr. Hermann Zemlin darum, deutlich zu machen, dass
bei den Untersuchungen der Grundsatz „Sicherheit und Schutz der Natur an erster Stelle stehen!“ Deshalb erläuterten
Sebastian Schuck und Werner Volker Gumm die einzelnen Phasen des Freischnitts und der Baugrunduntersuchung, um
danach die zum Einsatz kommenden Geräte zu präsentieren.
Döring: „Eine wichtige Voraussetzung für die Planung und die Genehmigung der Trasse ist die genaue Kenntnis des an-
stehenden Baugrundes. Dafür sind vorschriftsmäßig Untersuchungen durchzuführen.“ Art und Umfang richten sich nach
Schwierigkeit des Bauwerks und den Baugrundverhältnissen. Doch vor Bohrungen und Sondierungen muss die Strecke
- vor allem - im Waldgebiet erst einmal freigelegt werden.
Dass der Freischnitt der in großen Teilen fast vollkommen zugewucherten Bahngleise erfolgen muss, unterstrich Seba-
stian Schuck mit einigen Bildern von einer Begehung der Strecke. Dünne und dickere Baumstämme recken sich auf der
Trasse empor. Gras deckt das Gleisbett ab. Döring: „Wir benötigen den Freischnitt, um die Strecke begehbar zu machen.“
Danach können die eigentlichen Untersuchungen des Bauuntergrundes erfolgen, etwa Bohrungen im Gleisbett, um zu
erfahren, wie die Qualität des Bahndammes ist. Mit eingebunden ist zudem eine Voruntersuchung der Flora und Fauna.
Auch die acht Bauwerke auf der Strecke werden überprüft. Diese Maßnahmen laufen im Bereich der Planung.
Laut Schuck und Gumm durchkreuzt die Aartalbahn „hochsensible Bereiche“, die als Wasserschutz- und Artenschutz-
gebiet ausgewiesen sind. „Deshalb ist Vorsicht angesagt!“, so Gumm, der auch betont, dass elektrische Geräte zum
Einsatz kommen, die den neuesten Anforderungen und Standards entsprechen. Die werden beispielsweise auf Drai-
sinen, die mit einem Wannenaufsatz versehen sind, auf die Schienen gesetzt und danach zum Einsatzort gerollt.
„Alle 100 Meter findet eine Bohrung statt“, erzählt Schuck. Die Wannen sollen bewirken, dass kein Öltropfen in das
Erdreich gelangen kann. „Der Schutz geht vor“, erläutert Gumm.
Die Streckenlänge des Abschnitts beträgt rund 18 Kilometer. Die Maßnahme dauert nach den Worten der Experten
von Februar 2020 bis etwa Juni 2020 und muss in niederschlagarmer Zeit durchgeführt werden.
Dabei entstehen
Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro. Beauftragt mit dieser Maßnahme wurde die in diesen Dingen erfahrene
Fachfirma Labor Gumm aus Laufersweiler.
https://www.labor-gumm.de/ Im Ergebnis soll der Bodenbestand tech-
nisch sicher geprüft sein als Basis für eine Genehmigung. Daraus ergeben sich dann die erforderlichen zukünftigen
Maßnahmen, so der Dezernent.
Aus den Ergebnissen entsteht eine sogenannte georeferenzierte Karte. Besondere Risiken bestehen bei der Fest-
legung der Bohrpunkte darin, im Erdreich mögliche Kampfmittel vorab sicher zu ermitteln. Dabei werden unterstüt-
zend Georadar-Geräte oder sogenannte Geomagnetik-Sonden bei der Ortung eingesetzt. Nach der örtlichen Erkun-
dung werden Bohrproben im Labor weiter untersucht. Die Proben werden analysiert und in verschiedenen Analysen
chemisch eindeutig untersucht und bewertet. Mit den besonders aufwändigen Methoden zur Erkundung des Bau-
grundes folgen die Auftraggeber den Vorgaben u.a. der Oberen Wasserschutzbehörde - angesiedelt beim Regierungs-
präsidium Darmstadt. Das Genehmigungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Döring, Zemlin und der Taunussteiner Bürgermeister Sandro Zehner nutzten den Termin, um die große Bedeutung
der Infrastrukturmaßnahme im Kreis zu unterstreichen. Döring: „Der Schienenverkehr ist bereits heute das Rück-
grat des ÖPNV, weshalb wir die schienengebundene Verbindung zwischen Mainz, Wiesbaden, Taunusstein und Bad
Schwalbach dringend benötigen.“ Zehner untermauert diese Aussage mit Zahlen: „Zwischen 3.400 und 5.000 Fahrten
aus Taunusstein nach Wiesbaden könnten durch die CityBahn entfallen. Dadurch erfolgt eine Reduzierung des Ver-
kehrsaufkommens auf dem 1. und 2. Ring in Wiesbaden.“
Zudem verwies der Dezernent auf ökologische und ökonomische Aspekte: „Wer saubere Luft - gerade auch in
Wiesbaden - haben will, muss die Region mit in Betracht ziehen. Schließlich leistet der Rheingau-Taunus-Kreis
mit seinen Wäldern einen wichtigen Beitrag für eine saubere Luft.“ Zudem werde die wirtschaftliche Entwick-
lung der Region von dem Verkehrsmittel profitieren. Und Prof. Zemlin ergänzt: „Wer die Verkehrsproblematik,
die auch durch die geplanten Wohnbaugebiete in Wiesbaden noch zunehmen wird, in den Griff bekommen
will, dem gelingt dies nur mit einem modernen, schienengebundenen Verkehrsmittel, das die Region verbindet.“
https://www.rheingau-taunus.de/pressemi ... recke.html
Eingebettetes Foto:
Der Freischnitt der Aartalbahn vom Chausseehaus auf Wiesbadener Gemarkung über die Eiserne Hand bis nach
Bad Schwalbach auf Kreisgebiet beginnt. Mit dem Gerät erfolgen alle 100 Meter eine Bohrung, um Erkenntnisse
über Untergrund zu erhalten.
Diese PM hat die Rhein-Lahn-Zeitung in Diez am Sa. 08.02.2020 veranlasst, einen Bericht zu veröffentlichen
und mit einer Archiv-Aufnahme aus dem Adolfsecker Tunnel zu illustrieren.
Allerdings gab dies dem Verbandsbürgermeister der neuen VG Aar-Einrich (Hahnstätten und Katzenelnbogen) die
Gelegenheit zu einem Statement: Dies sei eine der besten Nachrichten seit Langem, dass die beiden Bundesländer
Hessen und Rheinland-Pfalz gemeinsam an der Reaktivierung der Aartalbahn arbeiteten und gemeinsam eine Lösung
für die Durchgängigkeit der Bahnstrecke prüften. Die Perspektive auf die Bahnverbindung von Diez bis Wiesbaden/
Mainz, gäbe dem Gesamtprojekt einen Schub, meinte VG-Bgm Harald Gemmer.