Knipser1 hat geschrieben:
Was kostet denn da die ganze Kohle? Will man da wieder ein historisches Steinbogenviadukt daraus machen?
Man darf bei dieser Betrachtung nicht vergessen, daß ein großer Teil der heutigen Baukosten von der planenden, zertifizierenden und alle möglichen "Verträglichkeiten" herstellenden Administrative verschlungen wird und daß natürlich der Auftraggeber höchste Qualität und vollumfängliche Haftungen verlangt.
Mein Vater hat als Maschinenbaustudent nach dem Krieg an vielen Ersatzbrückenbauten und Wiederherstellungen mitgewirkt.
Wie damals geschafft wurde, hat er oft erzählzt.
Damals wurden- um bald wieder Verkehr durchführen zu können- alle möglichen Zugeständnisse und Kapriolen gemacht.
Andererseits hätte niemand -wäre eine solche Konstruktion mal mit Mann und Maus zusammengebrochen- auch nur im entferntesten auf die Idee gekommen, Schadenersatz zu verlangen. Die Toten hätte man den 60 Millionen Kriegstoten und Kriegsfolgetoten als "Kollateralschaden" hinzuaddiert und fertig.
Heute, wo jeder wegen des Durchzuges, den vorbeifahrende Züge auf Bahnsteigen verursachen und des dann folgenden grippalen Infekts wegen Schadenersatz vor Gericht zieht, wird auch die Brücke in Pelm EU-, TÜV, DIN-ESO- und was weiß ich konform errichtet und natürlich darf das ganze dann noch einmal alle möglichen Kompatibilisationsprüfungen durchlaufen.
Dafür hält die neue Brücke auch 100 Jahre länger als die Strecke und wird nach dem Gleisabbau auch noch viele Radler durch die schöne Eifel tragen.
Aber, ob die Pelmer Brücke nun 3, 4 oder 6 Millionen kostet und die Gesamtsanierung 30 oder 50 Millionen - die Frage ist:
Ist das Land bereit, hier Geld in die Hand zu nehmen und den (klammern) Kommunen entgegen zu kommen oder nicht, und diese Frage ist bei mir schnell beantwortet.
Eifel, (aber auch Hunsrück und Westerwald) sind klassische CDU-Regionen, in Mainz aber regiert rot-grün.
Ich könnte unzählige Beispiele für die ganz klare Bevorzugung der Region Mainz-Rheinhessen-Pfalz durch Landesinvestitionen nennen und ebenso viele Projekte in "schwarzen" Regionen, die keine Chance haben - nicht aus sachlichen Gründen, sondern
politischen.
Und eine Opposition, die den ganzen faulen Zauber hinterfragt und Gegenentwürfe präsentiert -ob zum Millionengrab Moselübergang, zur chaotischen Bildungspolitik, der mißlungenen Kommunalreform oder zu Verkehr und Demographie in den ländlichen Regionen- fehlt.
Die CDU hält sich zurück, weil sie SPD oder Grüne 2016 noch für eine Koalition benötigt, die einstmals verkehrspolitisch gut aufgestellte FDP ist noch nicht wieder auf der politischen Bühne angekommen.
Ich befürchte daher, daß auch in der Legislaturperiode 2016-2021 sich auf der Eifelquerbahn nichts tut.