Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo allerseitZ,

aktuelle Bilder aus dem Bauch der Tunnelbohrmaschine gibt es jetzt auf der Homepage www.nkwt.de zu sehen.
Die Maschine wird zur Zeit nochmals gewartet, es fehlen "nur noch" 700 Meter bis zum Durchschlag auf Cochemer Seite.

Direktlink : http://www.bremm.info/kaiser-wilhelm-tu ... h_maschine

RZ Mittelmosel - 01.10.2011, 17:10 Uhr

Tunnelbohrer rumort unter Häusern

Ediger-Eller/Cochem - Es rumort in der Cochemer Oberstadt. Der Riesenbohrer der DB hat sich bis unter die Häuser
vorgearbeitet, und damit hat die problematischste Phase des Projektes begonnen. Denn die Arbeiten für die zweite
Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels gehen unter bewohntem Gebiet hindurch.

http://www.rhein-zeitung.de/regionales/ ... 14607.html

Dazu gehört eine umfangreiche Bilderserie mit Fotos von Kevin Rühle
(leider ohne Einzelbeschreibung, wer/was zu sehen ist)

Hallo allerseitZ,

gerade meldet die Rhein-Zeitung:


Zement-Fontäne in Cochem
Link zur RZ


Edit: Link zum Bericht des Wochenspiegel

"Beschwichtigendes" meldet ein "Bahnsprecher" aus Frankfurt, der seinen Namen - wie immer - nicht genannt
sehen möchte - in einer "PM vom Tage":

Tunnelvortriebsmaschine hat den Bereich mit der geringsten
Überdeckung in der Cochemer Oberstadt unterfahren

Vortrieb läuft ohne Einschränkung • Austritt von Tonmineralflüssigkeit an Oberfläche unkritisch

Sonntagabend, nach 22 Uhr, traten ca. 800 Liter des zugegebenen Betonits an der Oberfläche im Bereich der
Oberbachstraße aus. Der Austritt wurde von den dort eingesetzten Aufsichten der Baustelle *) bemerkt und
konnte innerhalb von zwei Stunden zusammen mit der Feuerwehr Cochem aufgefangen und von der Straße
entfernt werden. Eine Auswirkung auf den Tunnelbau oder die Sicherheit der Anwohner hatte dieser Zwischen-
fall nicht. Die Maschine hat jetzt 3.980 Meter erreicht und setzt den Tunnelvortrieb uneingeschränkt fort.

*) Ob der Bürgermeister gewusst hat, dass er "zur Bauaufsicht" gehört

http://www.deutschebahn.com/site/bahn/d ... 11017.html

Bahnsprecher hat geschrieben:(...) und
konnte innerhalb von zwei Stunden zusammen mit der Feuerwehr Cochem aufgefangen und von der Straße
entfernt werden.

Wenn man sich zu diesem Satz die Bilder aus der RZ anschaut, kommt man hier zu dem Schluss:
Der Bahnsprecher muss Münchhausen heißen...

Glückauf allerseitZ!

Heute Mittag war es soweit: Der Durchschlag des Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnels wurde "zelebriert".

Seit einigen Tagen "wartete" die TVM (Tunnelvortriebsmaschine) hinter einem 80 cm langen Rest-Felswerk, das vor einigen Wochen im Zuge der Vorbereitungsarbeiten mit Spritzbeton versehen wurde. So gab es also Heute Vormittag den freien Blick auf eine Spritzbetonwand zu sehen:



Die Ausbruchstelle des NKWT neben dem noch freistehenden Portal des alten Kaiser-Wilhelm-Tunnels. Im Rahmen der Modernisierung des alten Tunnels wird das historische Portal wieder zum "echten" Tunneleingang. Die Lüftungsanlage des alten Tunnels wird nicht mehr benötigt und im Zuge der Sanierungsarbeiten entfernt:



Im Rahmen der Ansprachen vor dem eigentlichen Durchschlag des Tunnels gab es auch eine Live-Schaltung in die Steuerzentrale der Bohrmaschine, die nur noch rund 80 Zentimeter entfernt, aber dennoch zunächst unerreichbar auf ihren Auftritt wartete:



Jede Menge Besucher wollten sich das Ereignis ansehen. Wer nicht das Glück hatte, zu den geladenen Gästen zu gehören, suchte sich einen Platz an benachbarten Fenstern, auf Flachdächern oder im gegenüberliegenden Weinbergshang:



Langsam wird's Ernst: Die ersten Risse zeigen sich...



Wenige Minuten später ist es geschafft! Das Schneidrad der TVM schaut vollständig aus der Röhre:



Die ersten Mineure klettern durch das Schneidrad auf die Cochemer Seite des nagelneuen Tunnels um so als erste diesen Tunnel zu durchqueren:



Gruppenfoto mit Mineuren und Prominenz:



Wie auch schon sein "Kollege" auf Ellerer Seite bei der Andrehfeier, schaut auch der Cochemer Adler dem Geschehen gelangweilt zu:



Der Projektleiter NKWT bei DB Netze, Herr Bodo Tauch, beim Interview mit dem SWR:



Und nochmal ein Blick auf die enge Baustellen-Situation in Cochem. Während die letzten Ehrengäste sich so langsam auf den Weg zum leckeren Buffet ins Festzelt aufmachen, sind die Armierungs-Arbeiter schon wieder fleißig:



Das war der Bilderbeitrag zu diesem spannenden Ereignis. Später folgt dann auch noch ein Beitrag mit Links zu einigen Videos...

Kommen wir also nun zum zweiten Teil meines Beitrags zur Durchschlagsfeier des NKWT, nämlich den bewegten Bildern.

Vor dem Durchschlag des Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnels in Cochem am 07. November 2011 interviewt Frau Manuela Tischler den Projektleiter des NKWT der DB Netze, Herrn Bodo Tauch. Man achte auf die Kratzgeräusche im Hintergrund, die die sich heranarbeitende TVM ankündigen...


Die ersten großen Brocken der Spritzbetonschicht, die einige Wochen vorher zur Stabilisierung des Ausbruch-Hanges erstellt wurde, fallen...


Die Risse werden immer größer, das Schneidrad der TVM ist bereits gut zu erkennen. Schließlich fällt die Spritzbetonwand, der Durchschlag des Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnels ist geglückt!


Glückauf! Die Mineure auf Cochemer Seite erwarten Ihre Kollegen, die nun von Ellerer Seite her durch die Maschine durchklettern, um als erste den Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel vollständig zu durchqueren.


Die Figur der Schutzheiligen Barbara, die seinerzeit auf der Andrehfeier gesegnet wurde, wird durch die Maschine gereicht und der Tunnelpatin Roswitha Beck (Ehefrau des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten) übergeben.


Interview mit dem Schichtleiter der TVM, der die Maschine die letzten Meter durch den Berg gefahren hat.

Hallo Jörg,

Danke für deinen sehr interessanten und informativen Beitrag


Gruß

Großartige Bilder! Ich bin sehr auf die Landesschau gespannt. Das war sicher ein tolles Event. Wäre zu gern dabei gewesen.

War der Bahnverkehr während des Durchbruchs gesperrt?

Sebbel

Hallo, lieber Mozeljörg,

vielen Dank für Deine interessante Dokumentation!

Sebbel hat geschrieben:War der Bahnverkehr während des Durchbruchs gesperrt?

Nein, der Bahnverkehr lief weiter, scheinbar gab es aber eine temporäre Langsamfahrstelle. Denn alle Züge fuhren gemächlich an den Feierlichkeiten vorbei. Im unmittelbaren Bereich zwischen Felswand und Bahnstrecke ist eine Bretterschutzwand montiert. So bestand keine Gefahr, dass Geröll die Bahnstrecke treffen konnte.

Vielleicht noch eine interessante Beobachtung: Scheinbar wurde in den Nahverkehrszügen jeweils die Durchschlagsfeier angekündigt. Denn in JEDEM Regio-Zug, unabhängig von der Fahrrichtung, "hingen" die Leute an den Fenstern...

Großes Kino, Danke dafür! Was das damals für eine Schinderei gewesen sein muss ... Grüße auch an die österreichischen Kollegen, also was es da an Tunellbautechniken gibt, mittlerweile ist die Tübing Methode auch schon nicht mehr der letzte Schrei (offne Methoden sind deutlich kostengünstiger aber genauso sicher und schnell mittlerweile), bei der Unterquerung des Donaukanals hier in Wien für die U-Bahn etwa haben sie auch mit Freeze-Techniken gearbeitet, da wird das Flussbett quasi von unten eingefroren und man kann fast normal arbeiten ohne ein riesen Wassermanagement. Tja Tunnels sind natürlich für alles was drüber liegt absolut toll (kein Lärm, keine Landschaftszerschneidung), bei uns hier wird seit Jahren etwa über einen "kurzen" Semmeringbasistunnel" diskutiert, wenn man natürlich eine halbe Stunde Zeit spart dann ist man auch im Zug bereit länge Strecken unterirdisch zu fahren, klar geht das "Fahrt-Erleben" verloren. Mir sind die 8 Milliarden die die Schweitzer im Berg gerade wieder vergraben haben aber alle mal besser angelegt als das verzockte Geld unserer Landesbanken! Glück auf für die nächsten 100 Jahre KWT!