Re: Chancen für Reaktivierung Bahntrasse Prüm Gerolstein 1
Verfasst: Do 2. Jan 2014, 17:00
Autsch,
das wird den Herrn im Ministerium aber ganz schön weh tun.
das wird den Herrn im Ministerium aber ganz schön weh tun.
Die Sadt Gerolstein und die VG Prüm hatten viele viele Jahre Zeit, um zu handeln.jojo54 hat geschrieben:Hallo zusammen !
Erst mal abwarten !
Das Projekt ist dann realisiert, wenn dort der erste Zug fährt.
Auch sollte man die Reaktion(en) des Landes sowie der Gemeinden Gerolstein und Prüm abwarten. So einfach werden die sich nicht geschlagen geben.
MfG
jojo54
Darum ging doch das Gerichtsverfahren!Rolf hat geschrieben:Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn in Sachen Westeifelbahn nun endlich mal was passieren würde. Allerdings habe ich da nicht so große Hoffnung: Das Land scheint die Strecke ja ganz offensichtlich nicht haben zu wollen, die beteiligten Kommunen ebenso nicht. Von daher würde es mich überraschen, wenn das Land nun plötzlich Gelder für eine Reaktivierung und den Betrieb bereit stellen würde. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die RSE die notwendigen Mittel selbst aufbringen kann bzw. will. Daher sehe ich noch lange nicht, dass sich auf der Strecke etwas bewegt. Aber vielleicht denkt das Land ja um? Es wäre erfreulich, denn der gegenwärtige Stillstand ist für niemanden gut.
Mit dem OVG-Urteil könnte, wenn es denn in keine weitere Instanz mehr geht, für das Projekt Westeifelbahn völlig gleichgültig werden, welche Interessen die Kommunen haben. Ob die Kommunen dann irgendwo einen Radweg bauen oder nicht, dürfte eine rein kommunalpolitische Entscheidung sein, welche die Eisenbahner Gott sei Dank nicht mehr betrifft. Wenn sie doch den ach so teuren Radweg neben den Gleisen bauen wollen, ist das als Eigentümer ihr gutes Recht. Ich persönlich hoffe, dass der duselige Radweg hiermit gestorben ist.Jörg Petry hat geschrieben:Die Kommunen werden sicherlich ein Interesse an einer sinnvollen Nutzung ihres Eigentums haben, insofern bleibt nur der pragmatische Weg, die Entwicklung einer funktionieren Touristikbahn plus einem attraktiven Radweg, in die Wege zu leiten. (...) Daher sollten alle Beteiligten bald zusammen an einen Tisch kommen, um dem zukunftsfähigen Projekt WESTEIFELBAHN den offiziellen Startschuss zu geben.
Das sehe ich aber etwas anders. Bisher hatten das Land und die Kommunen gewissermaßen den "schwarzen Peter". Die RSE wollte fahren, das Land und die Kommunen haben alles blockiert. Nun hat das Gericht den Spieß umgedreht, die RSE darf fahren - und muss jetzt auch "liefern", weil andernfalls der Standpunkt der Kommunen und des Landes bestätigt wäre. Damit hat jetzt die RSE jetzt den schwarzen Peter und muss etwas auf die Beine stellen. Mag sein, dass die RSE die in Rede stehenden 400.000 Euro (wohlgemerkt, nur als Startinvestitionen) aufbringen kann, wie es das Gericht festgestellt hat. Diese Ausgaben wird die RSE aber niemals mit den geplanten Verkehren erwirtschaften können. Also wird das für die RSE ein Minusgeschäft, und ich glaube kaum, dass sie sich das dauerhaft leisten kann und will. Also wird es längerfristig daran hängen, ob das Land (bzw. der Besteller), wie bei so vielen anderen Touristikbahnen, entsprechende Zuschüsse gewährt oder nicht. Wenn das Land sich nicht bewegt und bei der Verweigerungshaltung gegenüber der Strecke bleibt und keine Zuschüsse raus rückt, ist durch das Gerichtsurteil nichts gewonnen. Im Gegenteil, dann wird die RSE irgendwann die Hände heben müssen, dass sie es alleine nicht schafft. Ich bin sicher, dass es ohne Unterstützung durch das Land (s. Eifelquerbahn) nicht gehen wird und hoffe, dass man sich in Mainz im Sinne einer Kombilösung, wie von Jörg Petry beschrieben und auch von mir favorisiert, bewegen wird und Geld bereit stellt. Wenn nicht, ist das Gerichtsurteil nichts weiter als ein Pyrrhus-Sieg und der Anfang vom Ende.Westeifelbahner hat geschrieben:Darum ging doch das Gerichtsverfahren!Rolf hat geschrieben:Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn in Sachen Westeifelbahn nun endlich mal was passieren würde. Allerdings habe ich da nicht so große Hoffnung: Das Land scheint die Strecke ja ganz offensichtlich nicht haben zu wollen, die beteiligten Kommunen ebenso nicht. Von daher würde es mich überraschen, wenn das Land nun plötzlich Gelder für eine Reaktivierung und den Betrieb bereit stellen würde. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die RSE die notwendigen Mittel selbst aufbringen kann bzw. will. Daher sehe ich noch lange nicht, dass sich auf der Strecke etwas bewegt. Aber vielleicht denkt das Land ja um? Es wäre erfreulich, denn der gegenwärtige Stillstand ist für niemanden gut.
Die Frage war, ob die RSE über die notwendigen Mittel ("finanzielle Leistungsfähigkeit") zur Reaktivierung der Strecke verfügt.
Das OVG hat entschieden: ja!
Insofern kann und wird man jetzt wohl kaum damit argumentieren, dass die Reaktivierung aber doch an irgendwelchen finanziellen Zusagen Dritter hängt.
Rolf hat geschrieben:Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die RSE die notwendigen Mittel selbst aufbringen kann bzw. will.
Zweites Beispiel:Rolf hat geschrieben: Mag sein, dass die RSE die in Rede stehenden 400.000 Euro (wohlgemerkt, nur als Startinvestitionen) aufbringen kann, wie es das Gericht festgestellt hat
Rolf hat geschrieben: Daher sehe ich noch lange nicht, dass sich auf der Strecke etwas bewegt.
Du hast dabei in deiner Argumentation darauf eingeschwenkt aufRolf hat geschrieben:Nun hat das Gericht den Spieß umgedreht, die RSE darf fahren - und muss jetzt auch "liefern" (...)
Nun, ich nehme an, dass die RSE, die jahrelang das Gerichtsverfahren durchgezogen hat, besser als der mir unbekannte Forumsnutzer "Rolf" einschätzen kann, was sich lohnt und was nicht. Und es dürfte eher unüblich sein, dass Unternehmen eine Betriebsgenehmigung erstreiten, wenn ein Minusgeschäft absehbar ist. Ich nehme auch nicht an, dass du über Informationen zur Wirtschaftlichkeit des Projekts verfügst, welche der RSE nicht bekannt wären. Kurzum: Wenn die RSE dieses Projekt verfolgt, ist wohl mal davon auszugehen, dass sie auch eine Wirtschaftlichkeit sieht.Rolf hat geschrieben:Also wird das für die RSE ein Minusgeschäft, und ich glaube kaum, dass sie sich das dauerhaft leisten kann und will. (...) Im Gegenteil, dann wird die RSE irgendwann die Hände heben müssen, dass sie es alleine nicht schafft
Lieber @Westeifelbahner, klar kenne ich nicht die internen Kalkulationen der RSE. Aber ich kann ein bißchen rechnen. Und man hat ja auch an der benachbarten Eifelquerbahn gesehen, was geht und was nicht. Ohne Zuschüsse ist die Reaktivierung (für 400.000 Euro) und der dauerhafte Verkehr (weitere hohe Kosten) niemals kostendeckend zu bewerkstelligen. Da gehe ich jede Wette ein!Westeifelbahner hat geschrieben:Nun, ich nehme an, dass die RSE, die jahrelang das Gerichtsverfahren durchgezogen hat, besser als der mir unbekannte Forumsnutzer "Rolf" einschätzen kann, was sich lohnt und was nicht. Und es dürfte eher unüblich sein, dass Unternehmen eine Betriebsgenehmigung erstreiten, wenn ein Minusgeschäft absehbar ist. Ich nehme auch nicht an, dass du über Informationen zur Wirtschaftlichkeit des Projekts verfügst, welche der RSE nicht bekannt wären. Kurzum: Wenn die RSE dieses Projekt verfolgt, ist wohl mal davon auszugehen, dass sie auch eine Wirtschaftlichkeit sieht.
Das habe ich nicht geschrieben! Ich habe geschrieben, dass es ohne Zuschüsse (durch den Besteller) nicht geht. Ich weiß nicht, wie das Land und die Kommunen nach dem Gerichtsurteil zu einer Förderung stehen. Wird Förderung gewährt, sieht die Sache positiv aus. Werden keine Zuschüsse gewährt, sehe ich keine Chance. Ich vermute mal, die RSE spekuliert somit auf die Gewährung solcher Zuschüsse. Alles andere wäre betriebswirtschaftlich Harakiri.Westeifelbahner hat geschrieben:Wenn du diese nicht siehst, liegt das vielleicht auch daran, dass du keine Zuschüsse von Bestellern erwartest, weil Land und Kommunen gegen die Bahn seien.
Der SPNV Nord ist nichts weiter als eine nachgeordnete Organisation der kreisfreien Kommunen, der Kreise und des Landes. Der SPNV kann ja wohl nicht ganz unabhängig vom Willen seiner Mitglieder agieren, zumal das Geld aus Mainz kommt. Kurzum: Sollte der SPNV die notwendigen Zuschüsse gewähren, sehe ich die Lage auch positiv. Wenn nicht, dann sehe ich keine Chance. Ob der SPNV aber Zuschüsse gewährt, hängt doch entscheidend davon ab, ob man die Strecke von Seiten der Mitglieder will oder nicht. Bisher war das Land sehr eindeutig gegen die Strecke positioniert. Die entscheidende Frage ist daher, ob das Land (via SPNV) weiter blockiert oder nicht.Westeifelbahner hat geschrieben:Hier hilft http://www.spnv-nord.de weiter. Dort - und nicht in Gerolstein, Prüm oder Mainz - wird im Zweifelsfall über Betriebskostenzuschüsse für SPNV-Freizeitverkehre entschieden. Die Westeifelbahn war dort schon vor Jahren in einer Beschlussvorlage als "Kandidat" aufgeführt worden, deren Bestellung geprüft werde. Eine ablehnende Haltung dieses Gremiums ist nicht bekannt.