Westeifelbahner hat geschrieben:
Du bist es, der verschiedentlich das Beispiel der Brohltalbahn angeführt hat. Und bezogen habe ich mich auf die hier veröffentlichte Pressemeldung der Interessengemeinschaft Brohltalbahn zur Eifelquerbahn. Also kann die Quelle so ganz irrsinnig ja wohl nicht sein...Wie auch in anderen Fällen: Dieser per se aus der Ferne die Glaubwürdigkeit abzusprechen, halte ich für unseriös.
Wieso verdrehst Du eigentlich ständig meine Aussagen bzw. den Sinn derselben? Die IBS ist ein toller Verein, bei dem ich übrigens seit 25 Jahren Mitglied bin. Aber als Verein kann er die Strecke doch gar nicht übernehmen; das solltest Du wissen, auch wenn Du nach eigenem Bekunden keine Ahnung von den Verhältnissen im Brohltal hast. Die IBS kommt also gar nicht als Betreiber in Frage. Das die IBS den im Entstehen befindlichen Verein unterstützt und eine Pressemitteilung herausgibt, ist jedenfalls sehr erfreulich. Das ist der richtige Weg, und nicht abwarten. Aber wer immer für eine Übernahme in Frage kommt, kann es mit der Strecke nur sehr schwer haben und deswegen dürfte es höchst unwahrscheinlich sein, einen seriösen Interessenten zu finden. Ganz logisch.
Westeifelbahner hat geschrieben:
Und weiterhin die Diskussion überhaupt nicht zielführend, die du jetzt erneut über die Wirtschaftlichkeit und die Chancen begonnen hast: Die Ausschreibung läuft noch und man sollte doch einfach mal abwarten statt schon jetzt über mögliche Ergebnisse zu urteilen. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich ausdrücken.
Dass die Bahnfreunde abwarten ist genau das, was die Politik will. Nachdem vor einigen Tagen die Katze aus dem Sack gelassen wurde, Fahrradweg statt Eisenbahn, forderst Du genau das, was die wollen, nämlich dass die Bahnbefürworter „Ruhe bewahren“. Die schlimme Nachricht ist raus und wenn sich jetzt die Gemüter beruhigt haben, wird sich in der Bürgerschaft niemand mehr aufregen, wenn dann endgültig die Klappe fällt. Genau so funktioniert Politik. Schritt für Schritt zum Endziel. Und genau das befürwortest Du! Alle Bahnbefürworter müssten nach so einem Beschluss der Lokalpolitik eigentlich aufstehen und sich wehren. Jetzt oder nie. Die IBS und die Freunde der EQB haben daher genau das Richtige getan und die Öffentlichkeit informiert und zur Rettung der Bahn aufgerufen. Gut so! Wer jetzt abwartet und nichts tut, erfüllt die Ziele der Politiker, die sie wohl kalkuliert und dosiert unter das Volk bringen, um die Aufregung in Grenzen zu halten.
Westeifelbahner hat geschrieben: Was soll dieser bahnfeindliche Populismus?
Was sollen diese leeren Politiker-Parolen aus der Phrasendreschmaschine der Abteilung Agitprop? Wenn einer bahnfeindlich ist, dass bist Du das doch. Ständig lese ich bei Dir Verständnis für die Politiker, die Geld für einen Fahrradweg haben, nicht aber für eine touristische Reaktivierung. Dann plädierst Du für abwarten und sedierst hier im Forum die Bahnfreunde und spielst damit genau das Lied der Politik, so dass ich langsam den Eindruck habe, Du bist einer von denen, so viel Verständnis wie Du stets für diese Abrissbirnen hast und dann die Diskussion immer in eine Richtung lenkst, die Hoffnung weckt, aber am Ende in der Sackgasse endet (Teilreaktivierung, Abwarten). Ich bin ohne Wenn und Aber für die touristische Reaktivierung der ganzen Strecke. Du nicht. Dabei wäre die Brohltalbahn ein sehr gutes Vorbild! Bei Dir liest man stattdessen ständig von irgendwelchen Wenns und Abers und erstaunlich viel über Verständnis für die Lokalpolitik. Ich sehe nur in einer touristischen Reaktivierung eine Chance. Wenn ein paar Güterzüge dazu kommen, umso besser. Aber alleine damit wird man die Strecke nicht finanzieren können.
Westeifelbahner hat geschrieben: Soll es im Bergland keine Bahn mehr geben, weil diese bei besonders hohem Güteraufkommen (!) an die Grenzlast gerät bzw. zusätzliche Loks benötigt werden?
Wieso denn nicht? Je mehr, desto besser. Das ist doch gar nicht die Frage!
Westeifelbahner hat geschrieben: Auf die Losheimer Strecke mussten auch Züge wegen Grenzlast gebrochen werden.
Ja, und das war vermutlich einer der Gründe, warum sich der Ankauf nicht rechnete
Westeifelbahner hat geschrieben: Dein Beispiel stammt aus etwa 2010. Der Alltagsbetrieb sah anders aus und war mit einer Lok zu bewältigen. Zudem ist eine Doppeltraktion mit Sicherheit wirtschaftlicher als die geschilderte Betriebsproblematik, wenn viele Leerfahrten oder lange Standzeiten erforderlich sind.
Züge brechen ist natürlich noch unwirtschaftlicher. Aber das Steckenprofil der EQB, insbesondere zwischen Daun und Gerolstein, ist für schwere Züge nun mal besonders ungünstig. Das lässt sich kaum bestreiten.
Westeifelbahner hat geschrieben: Nach SGFFG sind 50% förderfähig: Bei deinem Beispiel 12 von 24 Millionen EUR.
Verbleiben 12 Millionen EUR. Bei Abschreibung über 25 Jahre grob ggfs. 500.000 EUR im Jahr - du hast die Zinslage selbst angesprochen. Kein utopischer Wert, wenn wieder Zugverkehre bestellt werden.
Tja, wenn es bestellte Verkehre gäbe. Aber Kreis und Kommunen wollen den Fahrradweg. Es dürfte daher kaum zu erwarten sein, dass die politischen Freunde in den Gremien (Zweckverband) gegen ihre Freunde in den Kommunen entscheiden.
Westeifelbahner hat geschrieben: Nach SGFFG sind 50% förderfähig: Bei deinem Beispiel 12 von 24 Millionen EUR.
Verbleiben 12 Millionen EUR. Bei Abschreibung über 25 Jahre grob ggfs. 500.000 EUR im Jahr - du hast die Zinslage selbst angesprochen.
Kein utopischer Wert, wenn wieder Zugverkehre bestellt werden.
Für die EQB mit geringem Güteraufkommen und erklärter Gegnerschaft der Politik doch utopisch und für mich eine Chimäre.
Westeifelbahner hat geschrieben: Die Strecke war zu diesem Zeitpunkt schon bald zwei Jahre nicht mehr befahrbar und keine der hier genannten Investitionen war förderfähig.
Die EQB wird schon seit über 6 Jahren nicht mehr befahren. Der Zustand dürfte mithin weitaus schlimmer sein. Die Losheimer Strecke sah beim Abriss übrigens immer noch ziemlich gut aus. Ich habe noch eine Reihe Fotos davon.
Westeifelbahner hat geschrieben: Wer sagt dir, dass die Brücken noch heute befahrbar wären, weil sie 2002 nur mit 345.000 EUR Folgekosten bis 2007/2008 veranschlagt wurden?
Saniert wurden seinerzeit Oberbau und Gleise, nicht aber die Brückenbauwerke dem technischen Standard der Anforderungen der Landeseisenbahnaufsicht im Jahr 2019 angepasst.
Tja, das weiß man wohl bei keiner Strecke, was nach 5+X Jahren an Investitionen fällig wird. Aber 5 Jahre Planungssicherheit sind schon sehr viel. Was danach kommt, weiß man nie. Bei keiner Strecke.
Westeifelbahner hat geschrieben: Die Eifelquerbahn war seinerzeit auch nicht für 24 Millionen EUR Investitionsbedarf ausgeschrieben worden und es war schließlich das gleiche Unternehmen, was schließlich die Efq übernahm, aber nicht die Strecke nach Losheim.
Nach Losheim stand ja auch nie touristischer Betrieb in Aussicht. Mithin konnte man dort nie auf Einnahmen durch bestellte Verkehre rechnen. Der Güterverkehr alleine hätte die Strecke finanzieren müssen. Und dazu hat es leider nicht gereicht. Auf der EQB war es umgekehrt. Weil die Strecke durch die Ausflugsverkehre zum wesentlichen Teil finanziert wurde, konnte Güterverkehr als Sahnehäubchen oben drauf geleistet werden. Ohne die bestellten Verkehre wäre der Güterverkehr kaum "darstellbar" gewesen.