jojo54 hat geschrieben:...
im Hunsrück kritisierst Du am 12.11.2014 (Mein Beitrag zum Besuch bei der Hochwaldbahn vom 24.10.2014), dass ein Eisenbahnforum Investitionen in den Schienenverkehr beginnt infrage zustellen und heute machst Du es mehr oder weniger selbst auch.
(...)
Diese Leute wollen nicht mehr, haben keinerlei Interesse an einem Zugverkehr und die Gemeindevertreter denken auch so.
Wie sagte ein Freund zu mir: Die Zeiten und Dinge ändern sich, kapiere das endlich mal.
Beste Grüße !
jojo54
Lieber Joachim, ich stelle die Investitionen in Schienenverkehr nicht infrage, ich gebe nur wieder, was die tägliche Realität ist.
Mein persönlicher Wunsch wäre, daß man -im Gegenteil zum derzeitigen "Mainstream"- in Schienenstrecken mehr investiert als etwa in Bundesstraßen und Autobahnen, aber, wie Du selbst sehr richtig feststellst, die Leute wollen nicht mehr und sie haben kein Interesse an ihrer Bahn.
Ich bin inzwischen ebenfalls soweit, daß ich jegliches Bemühen gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung für unglaublich mühsam, wenn nicht aussichtslos halte.
In der Eifel wird man sich weder zu einem 12-, noch einem 3,6-Millionen-Anteil durchringen.
Der Eifelaner tickt da nicht anders als der Hunsrücker und Westerwälder.
Dann ist mir immer noch nicht klar, wie -angenommen die Kreise und Verbandsgemeinden würden mitziehen- die ganze Investition, die man unzweifelhaft als freiwillige Ausgabe klassifizieren müßte, dieselbe wachsame Kommunalaufsicht passieren würde, die einst im Hunsrück 500.000 Euro für 50 km Nebenbahn abgelehnt hat.
Sollten etwa doch Recht und Gesetz vom Parteibuch abhängen?
Nun denn, ich bin gespannt.
Auf jeden Fall wächst eine Generation heran, die nicht einmal mehr weiß, wieviele Bundesländer es gibt, wie die derzeitige rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin heißt oder die nicht einmal mehr die Feiertage kennen, wegen denen sie schulfrei hat.
Alle Antworten dürfen höchstens 20 Zeichen haben, Effekte zählen mehr als Durchblick und mit dem strahlenden Smartphone
in der inzwischen schon fast verkrüppelten Hand tappt man hilflos von einer schnellen Bildfolge zur andern.
Inzwischen schafft eine eigentlich dilettantische politische Kaste vorwiegend unkontrolliert und von weniger als 40 % der Bürger gewählt in die eigene Tasche und betrügt unser Volk um seine Zukunft.
Da die Mehrheit dies offenbar so will, kann man sich mit dem Versuch, gute Argumente gegen die spätgermanische Dekadenz vorzubringen, nur das Maul verbrennen.
Wenigstens kann man in einem Forum wie diesem noch diese Entwicklung kritisch beklagen, etwas ändern wird man wohl nicht.
Heute Nachmittag befuhr ich mit einem Bekannten die B 50 bei Argenthal.
Hier wird z.Zt. die gerade einmal 10 Jahre alte Fahrbahn für einen Millionenbetrag saniert.
Das wird weder hinterfragt noch infrage gestellt, auch wenn sich die Kosten verdoppeln würden gäbe es keinen Aufschrei.
Der Gedanke an eine Reaktivierung der Hunsrückbahn indes sorgt für Unbehagen, hierfür gibt es kein Verständnis, man hält sie für herausgeworfenes Geld.
Ich kann dieses Denken weder verstehen noch gutheißen, ich kann es nur verständnislos wiedergeben.