Wer gehofft hatte, dass es bei beispielsweise bei den Aufgabenträgern in RLP oder HE oder den Kreisen
zumindest ansatzweise einen Plan B "in der Hinterhand" gegeben hat, muss jetzt feststellen, dass man
dort offenbar so sicher war, dass die CityBahn gar nicht scheitern kann - und man jetzt "mit leeren Hän-
den" da steht
Zumindest vermittelt die offizielle Pressemeldung Nr. 325 des Rheingau-Taunus-Kreises
"Stellungnahme zu CityBahn Bürgerentscheid" genau diesen Eindruck
(und führt zu Fehlern in der Überschrift):
Die Enttäuschungen über Ergebnis sitzt tief
Landrat Kilian und ÖPNV-Dezernent Döring: Nach dem Aus für die CityBahn braucht es Diskussionen
mit den Bürgern über die Verkehrswende und Alternativen
Mit Enttäuschung reagierten Landrat Frank Kilian und ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring auf das Ergebnis
des Bürgerentscheides zur CityBahn in Wiesbaden. „Der Bürgerwille ist anzuerkennen, dies verlangt das
demokratische Verständnis“, so Landrat Frank Kilian, der bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung
des Endergebnisses des Bürgerentscheides von „einer vertanen Chance“ gesprochen hatte. Gleichzeitig
weisen Kilian und Döring darauf hin, dass mit dem Ergebnis eine große, fast schon einmalige Chance ver-
tan wurde, um für die gesamte Region den individuellen Privatverkehr und den öffentlichen Personennah-
verkehr zukunftsfähig und unter ökologischen Gesichtspunkten neu aufzustellen. „Der Kreis hatte ein gro-
ßes Interesse daran, dass die CityBahn kommt und die Städte Taunusstein und Bad Schwalbach an die Tras-
se angebunden werden“, betonen beide Kommunalpolitiker unisono, weshalb sie in vielen Veranstaltungen
für diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme für den Kreis wie die gesamte Region geworben haben.
Kilian: „Der Kreis setzte immer auf den Plan A, die Realisierung des CityBahn-Projektes. In den letzten
Tagen und Wochen konzentrierten wir uns darauf, den Menschen auch außerhalb von Wiesbaden die Be-
deutung dieses wichtigen Verkehrsprojektes näher zu bringen. Deshalb sitzt die Enttäuschung natürlich
nun besonders tief und muss erst verdaut werden.“ Es wäre unredlich gewesen, wenn der Rheingau-Tau-
nus-Kreis schon einen Plan B vorbereitet hätte, den „wir jetzt aus der Schublade ziehen können.“ Es gehe
jetzt um eine exakte Analyse und dann muss die Region gemeinsam an die Lösung der akuten Verkehrs-
probleme gehen.
„Der Kreis muss nun auch mit unseren Partnern in Wiesbaden, Mainz und dem Rhein-Lahn-Kreis - hier
mit Blick auf die Aartalbahn-Strecke - Gespräche führen, welche Alternativen es für einen modernen,
schienengebundenen ÖPNV gibt“, sagt der Landrat. „Schnellschüsse bringen uns jetzt gar nichts. Des-
halb muss werden wir jetzt besonnen reagieren“, erklärt der ÖPNV-Dezernent, der auch darauf ver-
weist, dass der Rheingau-Taunus-Kreis den Ankauf der Aartalbahn-Strecke beabsichtigt und dafür auch
„grünes Licht“ vom Verkehrsministerium in Hessen erhalten hat.
Alle vorliegenden Zahlen und Statistiken untermauern die Tatsache, dass es einer Verkehrswende bedarf,
damit Städte - gerade wie Wiesbaden - nicht zu Stauzonen mit unzähligen Autos verkommen und die Luft
verschmutzt wird. Das bedeutet auch, zu klären, wie Pendler - auch mit dem ÖPNV - beispielsweise zu
ihrem Arbeitsplatz in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet kommen können, ohne dabei stun-
denlange Anfahrtszeiten zu haben. „Wir hoffen nun auf konstruktive Debatten - gerade auch mit jenen,
die gegen die CityBahn votierten“, betont Günter F. Döring abschließend.
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