Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

1971/72 fuhr ich mit dem Eilzug Köln - Frankfurt (Au/Sieg ab 17:18 Frankfurt an 20:14, Zeiten aus Fahrplan 1979/80)in 3 Stunden umsteigefrei über den Westerwald nach Frankfurt.
Der Zug wurde auch Sonntags von Wochenendpendlern benutzt. Er hatte immer 4 n-Wagen, die an Feiertagswochenenden auf 5 n-Wagen verstärkt wurden.
Bei dem 2. Zugpaar Frankfurt - Köln (an 20:34) fuhr dann oft noch ein Entlastungszug wenige Minuten voraus.

Das hört sich heute an wie Märchenstunde und ist ja gar nicht mehr machbar, selbst wenn die Nachfrage da wäre;
keine Bahnsteiglängen, keine Kreuzungsbahnhöfe.
Bei einem Halbstundentakt sind die Strecken doch dicht.

Viele Grüße
Heinz

Die Nassauische Neue Presse hat - nach geraumer Zeit - heute einen Artikel zu den (wenigen) Maßnahmen
für die Beschleunigung im LK LM-WEL veröffentlicht (ohne Bezahlschranke):

Veränderung an Bahnübergängen im Kreis Limburg-Weilburg
Es soll mehr Sicherheit geben
Anhörungsverfahren für etwas schnellere Züge auf der Westerwaldstrecke eingeleitet


Zwischen Diez Ost und Staffel werden die beiden stark frequentierten Überwege an Pfingstweg und Mainstraße verbreitert und erhalten eine technische Sicherung mit Lichtzeichen und Schranken. © H.-P. Günther

https://www.fnp.de/lokales/limburg-weil ... 86628.html

In der Printausgabe sind insgesamt vier Fotos veröffentlicht worden.
.

Laut Westerwälder Zeitung vom 18.06.2021 soll der Bahnübergang Hachenburg II
am Kino Cinexx erneuert werden. Wie die DB Netz AG berichtet, ist der BÜ von
Montag, 5. Juli, bis Samstag, 10. Juli, wegen der erforderlichen Umbauarbeiten
voll gesperrt. (Das scheint mir für die DB ziemlich knapp bemessen )

Im aktuellen Planfeststellungsverfahren kam der Umbau des BÜ nicht vor. Aller-
dings sei der Bau eines notwendigen Außenbahnsteigs für Hachenburg - der eine
gleichzeitige Zugeinfahrt aus beiden Richtungen ermöglicht - vom Umbau des BÜ
abhängig. Sollte der jetzt zeitgerecht fertig werden, könnten die Vertreter der DB,
aus Politik und Verwaltung schon mal ihre Spaten für den mediengerechten Auftritt
polieren oder
.

Der Bü ist vom jetzigen Halteplatz 200 m entfernt - wo soll denn da der Außenbahnsteig hin?

Und bis jetzt waren Bü-Modernisierungen immer nur mit Verlangsamung des Betriebsablaufes einher gegangen.
Wenn ich da an die Schließzeremonie in Altenkirchen denke, oder das ewige 500-Hz-Getrödel in Langenhahn mit der neuen Anlage.

Wenn das überall so wird, hat man die lächerlichen Fahrzeitgewinne durch elektronischen Firlefanz wieder aufgezehrt....

Am 28. Juli 2021 hat die Stadt Limburg die nachfolgende Pressemeldung veröffentlicht:

Magistrat stimmt Plänen für Oberwesterwaldbahn zu
Auf der Oberwesterwaldbahn von Limburg über Altenkirchen bis nach Au an der Sieg sollen Züge
künftig schneller unterwegs sein. Dazu muss die Strecke ertüchtigt werden. Den im Rahmen des
Planfeststellungsverfahrens vorgelegten Plänen für den Abschnitt im Bereich der Stadt Limburg,
die Strecke führt durch Neu-Staffel, hat der Magistrat nun zugestimmt und empfiehlt auch der
Stadtverordnetenversammlung, dem Entwurf zuzustimmen.

Zur kompletten Meldung: https://www.limburg.de/Quicknavigation/ ... %2C2212.57

Die nächste Stadtverordnetenversammlung findet laut Rats-Info-System allerdings erst am 28.9.2021 statt.
Erschreckend, dass es so "entschleunigt" mit den Entscheidungen für die Beschleunigungen vorangeht ...
.

Am 07.03.2022 hat das RP Gießen nachfolgende PM veröffentlicht
(mit Einkürzungen von mir für z.B. BÜ, EBA. PFV und einer Anmerkung [.]):

Oberwesterwaldbahn: Regierungspräsidium Gießen leitet
Planunterlagen mit befürwortendem Bericht weiter
Entscheidung liegt jetzt beim Eisenbahn-Bundesamt

Gießen/Limburg/Hadamar. Die Geschwindigkeitserhöhung auf der Eisenbahnstrecke von
Limburg über Altenkirchen nach Au (Sieg) rückt für den Planfeststellungsabschnitt im Land-
kreis Limburg-Weilburg näher. Das Regierungspräsidium Gießen hat im Anschluss an das
Anhörungsverfahren zum PFV die Unterlagen mit einem befürwortenden Bericht an das EBA
in Frankfurt weitergeleitet. Dieses entscheidet nun über die Planfeststellung und das daraus
resultierende Baurecht.
Bis zu 80 Stundenkilometer
Auf dem Streckenabschnitt Limburg – Altenkirchen ist eine [nur abschnittsweise] Geschwin-
digkeitserhöhung von zurzeit 60 auf bis zu 80 Stundenkilometer vorgesehen. Die kürzeren
Fahrzeiten und die optimierten Anschlüsse an den Knotenbahnhöfen sollen das Angebot qua-
litativ verbessern. Damit die Züge schneller fahren können, sind bauliche Maßnahmen erfor-
derlich. So müssen drei BÜ erstmalig technisch gesichert, die technische Sicherung an einem
weiteren geändert und an einem fünften BÜ eine Umlaufsperre geschaffen werden. Zudem sind
auf Teilstrecken sowohl Oberbaumaßnahmen zur Anpassung der Trassierung an die erhöhte Ge-
schwindigkeit als auch die Errichtung zweier Schallschutzwände im Bereich „Limburger Weg“
geplant. Außerdem werden Amphibienhabitate angelegt.

In dem Anhörungsverfahren haben die anerkannten Naturschutzvereinigungen und sonstigen
Vereinigungen keine Stellungnahmen und Einwendungen erhoben. Mit den Behörden und Stellen
sowie Privatpersonen, deren Belange und Aufgabenbereiche durch das Vorhaben berührt werden,
konnte weitgehend das Einvernehmen hergestellt werden.
https://rp-giessen.hessen.de/pressemitt ... -bundesamt
.

Ohne "beschleunigte" Züge alles Kokolores....der Fahrzeitgewinn wird bei den 21 Verkehrshalten maximal 6 Minuten betragen - auf die Gesamtstrecke bezogen!

Das wurde mir aus zuverlässiger Quelle zugetragen, und ist für mich als Lokführer auf dieser Strecke auch klar ersichtlich.

Das ist natürlich verlockend für die Reisenden, nicht mehr 95 bis 105 Minuten zu brauchen, sondern nur noch 89 oder 99 Minuten....Applaus!

Das bezieht sich natürlich nur auf die Strecke 3730 Limburg - Altenkirchen, rechnet man die Strecke nach Au dazu, sind es inkl Bedarfshalte 27 Stopps und derzeit 120 Minuten.

Auf Anfrage habe ich heute "kurzfristigst" folgende Infos von der LBM-Zentrale erhalten:

Das Anhörungsverfahren zum PF-Abschnitt „Rhein-Lahn-Kreis“ wurde abgeschlossen,
der Abschlussbericht und Unterlagen bereits im September 2021 dem EBA übersandt.

Auch das Anhörungsverfahren zum PF-Abschnitt „Altenkirchen“ wurde hier mittlerweile
abgeschlossen. Auf einen Erörterungstermin wurde verzichtet. Der Abschlussbericht
(einschließlich Unterlagen) wurde in der 8. KW [letzte Feb.-Woche] an das EBA gesandt.

Zum Planfeststellungsabschnitt „Westerwaldkreis“:
Wegen der Pandemie-Situation wurde auch hier auf einen Erörterungstermin verzichtet.
Stattdessen wurde denjenigen Personen und Stellen, die Einwendungen oder Stellungnah-
men abgegeben hatten, die Gelegenheit zu einer weiteren Stellungnahme gegeben. Diese
Stellungnahmen liegen vor; die Vorhabenträgerin [DB Netz] erstellt derzeit hierzu eine
weitere Erwiderung.

Eine verbindliche Aussage zum weiteren Fortgang des Verfahrens und den Zeitpunkt, wann
der Abschlussbericht an das EBA übersandt werden kann, ist aktuell nicht möglich. Wir gehen
aber davon aus, dass das Verfahren innerhalb der nächsten drei Monate hier abgeschlossen
werden kann.
.

Wird es denn mit den leichten Geschwindigkeitserhöhungen möglich die Strecke wieder durchgehend zu befahren?
Der aktuelle Fahrplan wo man vor allem an den Wochenenden über Siegen - Wetzlar schneller von Au in Limburg ist als über den Westerwald mit laut bahn-Auskunft vorgeschlagenen 44 Minuten Umstieg in Hattert (!) kann man ja leider nur als Verarschung am Kunden verstehen.

Da kann der Kunde nur dein Eindruck bekommen dass es einfach auf Biegen und Brechen verhindert werden soll dass Gelegenheitskunden wieder den Geschmack aufs Bahnfahren bekommen.

IN HATTERT??? - Oh Verzeihung.....
Das ist doch ein schlechter Scherz, oder?

Ein vernünftiger Fahrplan scheiterte bisher an den unterschiedlichen Interessen der verschiedenen von mir so geliebten "Aufgabenträger"...

Ich persönlich wäre sogar wieder für eine Entkopplung der Siegstrecke von der OWW-Bahn - von der zuverlässigen vectus-Pünktlickeit von früher ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Ja, klingt nach Satire - ist aber so.
Gib einfach mal eine Suche von Au nach Limburg ein, da kommt echt Hattert, warum auch immer.
Ob da der Eigentümer vom kleinen sonntags geöffneten Bäckereiladen oder von der Tanke jemanden kennt?

Gruß
Carsten

Ja, sonst fällt mir da nix ein, der Hammer-Markt hat dann zu