Hallo,
Gruß zurück, Sven!
Die Bezeichnung "Roswitha-Tunnel" gilt für die Bergleute und Mineure. Tunnelpaten sind immer weiblich, und nach den Paten wird der Tunnel benannt. Der offizielle Name wird aber auch weiterhin "Neuer Kaiser-Wilhelm-Tunnel" bleiben.
Ich konnte Dank der Initiative eines guten Bekannten unter den Ehrengästen an dem symbolischen Akt der Tunneltaufe teilnehmen, und daher auch Bilder und ein Video von "ganz weit vorne" machen. Auch die anschließende erstklassige Verpflegung im VIP-Zelt samt Abschiedsgeschenk waren sehr gut.
Noch sind nicht viele Gäste da. MdB Manfred Nink im Gespräch mit Udo Wagner, Konzernbevollmächtigter der DB für Rheinland-Pfalz und Saarland vor der TBM
Landesvater Kurt Beck hält eine kurze Ansprache...
...gefolgt von Ralph-Peter Hänisch, Vorstand Produktion DB Netz AG (als Vertreter von Herrn Grube, der sich vorgestern den Arm gebrochen hat)
Nach der Einsegnung der TBM und der Figur der hl. Barbara sprach die Tunnelpatin Roswitha Beck
Und nun ging es an das Umlegen des symbolischen Starthebels für den TBM-Antrieb.
Da man Drehbewegungen so schlecht fotografieren kann, hier ein Video vom
Andrehen der Tunnelbohrmaschine
Der Adler über dem Portal des AKWT...
...würdigt die hl. Barbara des NKWT keinen Blickes.
Im Steuerstand der TBM...
werden auch die Messungen der Laser und Gyrosensoren verarbeitet, um den richtigen Kurs einzuhalten.
De freundliche österreichische Mitarbeiter erklärte, wo die Tübbinge eingesetzt werden, und wie die TBM sich dann mit den nummerierten Hydraulikstempeln an den Ringen abstützt, um sich vorzubewegen.
Der Tunnel im Tunnel: Hier fährt die Grubenbahn mit den Tübbingen ein,...
...und werden dann für die letzten Meter auf die Flachwagen umgesetzt.
Ein Blick zurück zum Ende des Nachläufers der TBM
Plan-Querschnitt durch Neue und Alte Tunnelröhre mit drucksicherer Querverbindung
Darstellung des zu durchfahrenden Gebirges
Und Prinzipzeichnung der TBM
Die Grubenlok mit dem ersten 7teiligen Tübbinge-Ring steht schon zur Abfahrt bereit. Es wird noch eine zweite Grubenlok hinzukommen, da die Anlieferung sonst mit zunehmender Tunnellänge nicht mehr zeitgerecht zu schaffen wäre.
Für Statistker hier ein Foto des sehr schwer im Führerhaus erreichbaren Typenschild der Grubenlok.
Interessantes Detail: Gearbeitet wird im Tunnel später in nur einer Tagesschicht, die allerdings 12 Stunden lang ist. "Engpass" ist die Abraum-Abfuhr, da die Strecke zu den Tongruben im Westerwald nicht mehr Fahrtrassen für die Abraumzüge hergibt. In diesen 12 Stunden täglich sollen durchschnittlich 10 Meter Vortrieb geschafft werden.
Bohren kann die Maschine übrigens auf 3 unterschiedliche Arten:
Im festen Gestein erledigen Rollmeißel und Kratzbacken die Arbeit.
Beim durchfahren von losem Gestein, oder auch in den letzten Metern vor Cochem, in denen nur wenige Meter über der Tunnelröhre Häuser stehen kann dann auf "Spülbetrieb" umgeschaltet werden. Das Material wird dann mit Wasserdruck aus dem Berg herausgespült.
Und im Falle von Wassereinbrüchen im Berg lässt sich das ganze dann auch noch unter Luft-Überdruck durchführen.
Man verzeihe mir bitte die Bilderflut, aber ich denke das heutige Ereignis ist es wert, umfangreich dargestellt zu werden.