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Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 09:01
von Ulrich Neumann
Düstere Aussichten für verarmte Rentner, die 50 Jahre hart gearbeitet haben und sich was dazu verdienen müssen. Für die ist dann der Fernbus da!!!
Derweil (in 30 Jahren) fahren elitäre Gruppen wie die politisch beamteten Ruheständler und die Vermögensmillionäre auf den wenigen verbliebenen Bahnstrecken in Luxuszügen durch Deutschland.
Ich will das Szenario nicht weiter ausmalen. Für soviel Phantasie habe ich momentan keine Zeit!
Die DB ist doch an am Fernbusgeschäft beteiligt, darüber regt sich keiner auf?
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 10:50
von Dieselpower
Öhm, doch, hatte ich im Verlauf mal erwähnt...
Aber die setzen ja ohnehin immer auf die (für sie) preiswerte Straße...Schenker, AutoZug, Fernbus....
Ich höre immer "Die Partei sowieso sollte auf das C für "christlich" verzichten...." - wieso trägt die DB AG noch das vorsintflutliche Wort "Bahn" im Namen???
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 10:58
von Kai
Dieselpower hat geschrieben:wieso trägt die DB AG noch das vorsintflutliche Wort "Bahn" im Namen???
AutoBAHN
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 11:04
von Dieselpower
Achso, ja stimmt ja, sorry, da hatte ich jetzt gar nicht mehr dran gedacht!
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Sa 8. Nov 2014, 18:46
von jojo54
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Sa 8. Nov 2014, 19:37
von Dieselpower
Ist nur gut und richtig so....
Auto+Zug, Fernbus...alles zu Lasten der Allgemeinheit - weg damit!
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Sa 8. Nov 2014, 21:05
von Ulrich Neumann
Am Donnerstag waren ziemlich alle Luxus Fernbusse der heimischen Unternehmen auf dem Weg zum ICE Bahnhof Montabaur um die wegen Streik ausgefallenen Züge zu ersetzen.
Vielleicht steht mal was darüber in der Heimatpresse.
Die Zukunft wird zeigen welche Fernbusunternehmen übrig bleiben - eine Sinnvolle und günstige Alternative!
Nur meine Meinung. Was andere denken ist mir eh wurscht!
Bei DSO gibt es seit kurzem ein FERNBUS Forum - schaut mal rein...
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: So 9. Nov 2014, 18:52
von Horst Heinrich
In Abwandlung von Hermann Hesse bin ich versucht, zu sagen
Und jedem Ende wohnt ein Schrecken inne
Ein Konkurs ist für keinen Beteiligten eine angenehme Sache - und doch war das Ende absehbar.
Hier wurde wohl gefährlich an der Realität vorbeikalkuliert - man hätte mal jemanden fragen sollen, der als Busunternehmer Erfahrung gesammelt hat.
Hier bei uns im Hunsrück gibt es einen relativ großen "Player" im Gewerbe, die Firma Bohr mit ca. 100 Fahrzeugen.
Das Unternehmen ist -so erfährt man von Insidern- nur erfolgreich, weil es ein vielfältiges Portfolio zu bieten hat:
Fernverkehr, Nahverkehr, Mehrtagesfahrten, Linienverkehr für z.B. DB und den Flughafen Hahn, Kindergartenkinder- und Schülertransport, Mannschaftsbusse z.B. für Mainz 05 usw.
Ohne dieses vielfältige Engagement wäre die Firma schon längst insolvent.
Zudem arbeitet man hier mit vielen 400-Euro-Fahrern, die nebenberuflich zur Verfügung stehen, mich hat man auch schon gefragt.
Aber ein regulärer Linienverkehr mit zwei, drei 200.000 Euro teuren Bussen, die monatlich je 7000 Euro Leasingrate zuzüglich Treibstoff und Unterhalt kosten und ein paar festangestellten Fahrern und das für 10 Euro Fahrpreis für eine 150 km lange Strecke - wie soll das funktionieren?
Hat jemand je gedacht, daß das Konzept Fernbus aufgeht?
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 10:33
von Ulrich Neumann
Wer von den Unternehmen am Ende überlebt, wird die Preise anheben müssen um Wirtschaftlich zu werden.
Bis dahin wird es noch etliche Versuche geben.
400 Euro Basis ist in diesem Gewerbe nicht ungewöhnlich, kenne einige Leute die ihre lausige Rente damit aufbessern. Mit einem bestimmten Alter und schlechterer Sehkraft ist dann sowieso Schluß.
Mein Nachbar ist bis zum 75ten für verschiedene Busunternehmer gefahren. Heute über 90 und fast Blind.
Der Fernbus wird nie die Beförderungszahlen der Bahn erreichen aber für Leute mit wenig Barmitteln wird er immer beliebter werden.
Früher (60er, 70er) als die Motorisierung der Landbevölkerung noch nicht so weit fortgeschritten war, sind wir auch mit den Eltern in die Eifel oder an die Mosel gefahren. Da war der Linienbus in jedem Fall günstiger als die Bahn. Da hat sich auch keiner drüber aufgeregt.
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 12:00
von Dieselpower
Hmmm, ich denke, daß das genau aus den von dir geschilderten Gründen eher ein Strohfeuer wird.
Die wenigen Überlebenden werden auf wirtschaftlich vertretbare Preise erhöhen, und wenn die Maut für den Fernbus endlich kommt, und eine ebenso wirtschaftlich vertretbare Höhe hat (Warum soll nur die Bahn für Infrastruktur zahlen?), erst recht.
Und wenn der Preis nicht mehr ganz so "Geiz ist geil"-mäßig ist, erschließt sich mir der Sinn des Fernbusses auch nicht mehr so ganz. Wenn ich bedenke, daß wir für die Rückfahrkarte für zwei Personen von Montabaur nach Hamburg im Sommer in der 1. Klasse mit ICE und einer BC25 nur ca. 150 Euro zahlen, wüßte ich nicht, wofür ich mich in einen Bus quetschen sollte, dessen Stauwahrscheinlichkeit spätestens am Kamener Kreuz gen 100% tendiert...das sind ca. € 38,- pro Nase und Richtung - erster Klasse (Oder eben das, was die DB dafür hält). Und (so Gott will) sind wir in 4 1/2 Stunden da, inklusive ein Umstieg, der mit dem Fernbus sicher auch nicht vermeidbar wäre, ist ja schließlich kein Taxi...
Ach übrigens - am Samstag hatte ich Dienst, und konnte in Montabaur sowohl ICE als auch die Fernbusse prima beobachten, die fuhren wegen des Lokführerstreiks teilweise sogar in "Doppeltraktion", ADAC Postbus mit zweitem, gecharterten Fernreisebus dahinter...da haben ca. 10 Mann drin gesessen...FlixBus mit ca. 15 gezählten Köppen....ich denke, das erledigt sich auf Dauer von selbst, und der "Erfolg" wird von den Medien total aufgebauscht.
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 15:51
von JK
Re: Eisenbahn vs. Fernbus
Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 16:12
von Horst Heinrich
Heimatbahnhof hat geschrieben:
Früher (60er, 70er) als die Motorisierung der Landbevölkerung noch nicht so weit fortgeschritten war, sind wir auch mit den Eltern in die Eifel oder an die Mosel gefahren. Da war der Linienbus in jedem Fall günstiger als die Bahn. Da hat sich auch keiner drüber aufgeregt.
Das verwundert mich ehrlich gesagt sehr, denn die Tarife der Kraftpost waren denen von Bahnbus und DB angeglichen, d.h. ob ich 36 km mit Postbus, Bahnbus oder Zug gefahren bin - es war derselbe Fahrpreis fällig.
Zum Thema Fernbus paßt auch noch, daß die gesamte Branche großen Fahrernachwuchsmangel hat.
Unser Marktführer hier im Hunsrück ködert nun sogar damit, daß er Interessenten den Führerschein gewissermaßen vorfinanziert.
Das Unternehmen bezahlt ihn und er wird anschließend mit der Fahrerentlohnung verrechnet.
Inzwischen hören aber auch viele nebenberufliche Fahrer, zumeist Rentner im Linien- und Schulbusverkehr, auf.
Der Grund:
Kein Tag im Schulbus ohne Ärger, Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Rangeleien und ohne daß sich nicht mindestens einer der modernen Helikoptereltern, die permanent über ihren Kindern schweben, beschwert.
Mehrere Bekannte haben jetzt mit derselben Begründung aufgehört.
In deutschen Schulbussen herrschten inzwischen Verhältnisse, die es in 40 Jahren nicht gegeben habe.