DerMainzer128 hat geschrieben:Hallo Leute,
Ich verfolge das Thema Hunsrückbahn und Hunsrückquerbahn schon seit längerem, aber ich weiß momentan nicht so recht, wo die ganze Sache steht. Vor allem mit der Hunsrückquerbahn. Wisst ihr da mehr?
Gruß aus Mainz,
Aaron
Ich will es mal versuchen und das Hintergrundgeschehen bis zum 19.April 2015 gewissermaßen außen vor lassen.
Nachdem die DB die Strecke bis Büchenbeuren und die HWB den Abschnitt von Türkismühle bis Büchenbeuren nicht mehr betreiben will bzw. kann, wurde die Gesamtstrecke stillgelegt.
Eine Abgabe an Dritte schlug fehl.
Für den Abschnitt Langenlonsheim-Büchenbeuren (-Hahn) gibt es Reaktivierungsplanungen, z.Zt. läuft das formelle Planfeststellungsverfahren, da der Koalitionsvertrag Grüne/SPD Rheinland-Pfalz diese Reaktivierung vorsieht.
Aus dem Bereich Windesheim, aber auch Simmern und Sohren gibt es Widerstand gegen die Planungen, vor allem wegen des Lärmschutzes.
Wie es jetzt aussieht, kann vielen Widersprüchen nicht abgeholfen werden, es werden wohl einige Widerständler den Klageweg beschreiten.
Die Reaktivierungskosten belaufen sich auf geschätzte 120 Millionen Euro, ob Bund, Bahn und Land bereit sein werden, diesen Betrag "in die Hand" zu nehmen, hängt auch von der Entwicklung des Flughafens Hahn ab.
Zu Beginn der Planungen ging man noch von 10 Millionen Passagieren jährlich aus, jetzt sind wir bei etwas mehr als zwei Millionen.
Im März 2016 ist die nächste Landtagswahl, keine der drei im Landtag vertretenen Parteien CDU, SPD und Grüne haben bisher ein verbindliches Bekenntnis proReaktivierung dahingehend abgegeben, als daß man aus diesem Bekenntnis einen verbindlichen Starttermin der Reaktivierung ablesen könnte.
Es ist also nach wie vor alles offen und das wird es vermutlich auch bis zur Landtagswahl in 11 Monaten bleiben.
Für den Abschnitt Büchenbeuren-Türkismühle gibt es verschiedene, private Ideen, die von einer Touristikbahn über die Gesamtstrecke bis hin zu einer touristischen Insellösung (z.B. Morbach-Thalfang) reichen.
Diesen Ideen ist gemeinsam, daß die Initiatoren weder die finanziellen Mittel zur Realisierung besitzen, noch von seiten der öffentlichen Hand Bereitschaft besteht, solche Vorhaben zu fördern.
Allerdings ist der Abschnitt auch an drei Stellen durch Diebstähle von Gleisen und Schwellen unterbrochen.
Fazit: Das Schicksal der Hunsrückquerbahn ist im Augenblick mehr als unwägbar, die Zeichen stehen meiner Meinung eher darauf, daß in absehbarer Zeit nichts passiert.