eta176 hat geschrieben:Wie stellt sich "DB Schenkrailcargonion" denn zukünftig die Versorgung von
Limburg vor? Bislang ist Limburg weit und breit der einzige Holzverladebahn-
hof (nächste WI Ost, Gießen), das Kühne&Nagel-Papierlager wird mit Nord-
oder Transwagon-Schiebewandwagen (tlw. in Ganzzuglänge) bedient. Die
Firma Obel versendet mit Schiebewandwagen Kalk bis in die Ukraine, Kessel-
wagen für Propan-Fischer, Schrott von Schuy, Altöl-Umladung von KaroAs.
Hab ich was vergessen??
Über die Main-Lahn-Bahn werden ausschließlich die Ton-Ganzzüge befördert,
soll sich das ändern oder ist man froh, endlich den "lästigen Güterverkehr" los
zu werden?!?
Diese beachtliche Aufzählung von guten Kunden gibt doch zu denken: Soll es hier auf der Schiene nichts zu verdienen geben? Oder rechnet man da in der Konzernspitze (absichtlich) falsch? Fließen in diese Berechnungen nicht auch all die Nulpen in Nadelstreifen, Bürohengste mit Laptop, C&A-Anzug und dem Instinkt für den schnellen Flirt im Vorbeigehen (Fräulein Doof, bitte zwei Täßchen Kaffee zu mir ins Büro) mit ein, auf die man ja eigentlich verzichten könnte.
Diese neuen Konzernmonster sind auf Dauer nicht mehr zu lenken und fahren -die Titanic läßt grüßen- ohnehin bald auf.
Flexible Lösungen können nur aus der Region für die Region erbracht werden.
Die erfolgreichste Epoche der Deutschen Bahnen war die Landesbahnepoche - einmal von böswilligen gegenseitigen Schikanen bei der Fahrplangestaltung für Anschlüsse der Nachbarn abgesehen: Siehe Großherzoglich-Hessische Ludwigsbahn, SWEG u.v.m. Hier brachten -bei phantasievoller Akquise von Kapital über gut gestrickte Konsortien- an der Bahn interessierte Kreise selbst Geld auf für die Erschließung des hintersten Zipfel des "kleinen Reiches".
Beispiele: Selztalbahn, Sprendlingen-Fürfeld, Westhofen-Osthofen usw.. Mit bescheidenen (sicherheits-)technischen Mitteln (heute heißt das Zugleitbetrieb) konnte mit einem an den wirklichen Bedarf angepassten Fuhrpark selbst noch ein einziges Weinfaß von Wöllstein in die Vereinigten Staaten gewinnbringend transportiert werden.
Der Untergang kam dann mit der Reichsbahn, wo auf zwei Arbeitende vor Ort drei unproduktive Verwaltungskräfte kamen - einer militärischen Hierarchie gleich.
Noch heute schleppt die Deutsche Bahn fast 40.000 Beamte mit sich herum, die überwiegend vom BEV teuer ausgelöst werden müssen.
Dann werden "Spitzenmanager" bis in untere Ebenen hinein eingekauft, die ihr Geld nicht wert sind, weil sie keine Beziehung zu ihrem Job haben und heute Flugzeuge, morgen Bahndienstleistungen und übermorgen Kondome verkaufen würden - eins wie's andere mit derselben gähnenden Motivation.
Wenn man die DB nach dem Vorbild der SBB umgestrickt hätte, bestünde vielleicht noch Hoffnungen, daß das Unternehmen auf neue Herausforderungen flexibel reagiert. So aber sind die Weichen falsch gestellt und meine persönliche Hoffnung beim Gv auf Nebenstrecken ruht einzig auf den privaten mittelständischen Unternehmen. Es müßte dann aber auch aufhören mit der
geschäftsschädigenden Sabotage durch DB und EBA, die gerade ja im Westerwald permanent augenfällig wird.
Vielleicht müßte man mal konsequent vor dem EU-Gerichtshof klagen.