Guten Morgen lieber Rolf, lieber Jojo,
es ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, dass sich immer noch "echte Eisenbahnfreunde" die Mühe machen in ihrer Freizeit ein paar Minuten zu opfern, um als Missionare in feindlichen Eisenbahnforen aktiv zu werden. Denn so konnte ich die mir bekannten "Eisenbahnfreunde der Region" jetzt endlich informieren, dass sie lt. Rolf für (Geister-)züge kämpfen, die längst abgefahren sind. Wußten sie noch nicht.
Ich habe ihnen dann auch mal gesagt, dass sie doch einen ganz schlimmen Imageschaden für die Bahn verursachen, weswegen schon bundesweit weitere Stilllegungen drohen. Ich denke, dass man sich bestimmt dafür entschuldigen wird, dass man nicht wie die wirklichen Eisenbahnfreunde ein paar Mal im Jahr mit dem Rad durch die Eifel fährt und Forumsbeiträge schreibt.
Ich denke, dass man auch die Fehler einsieht: Immerhin hat Rolf schon vor Jahren gesagt, dass der Radweg Gerolstein - Prüm ein wichtiger Lückenschluss sei und der Radweg Gerolstein - Daun nicht.
Das erlebt man auch vor eigenen Haustür: Permanent kommen die Fernradfahrer mit den Fahrrad-Schnellzügen vorbei, die mal eben von Lüttich nach Trier wollen, aber in Prüm völlig verzweifeln, weil der herrliche Radweg plötzlich endet.
Ich habe das auch meiner Nachbarin (84) erklärt: Es tut mir Leid, dass sie nicht mal einen Sonntagsausflug mit dem Schienenbus nach Daun unternehmen kann, aber wir H. D. (76) möchte nächsten Sonntag nicht mehr nur von Watzerath nach Prüm, sondern mindestens bis nach Gondelsheim radeln können. Tja, und wenn sich zwei Wünsche konträr gegenüber stehen, dann entscheiden natürlich die Rheinländer und wir machen das, was sie für ihren Tagesausflug mit ein paar Schmierbroten wichtiger finden.
Dankbar sind die "Eisenbahnfreunde der Region", dass man ihnen aber wenigstens gesagt hat, wofür sie nun ihre Freizeit zukünftig opfern sollen. Ich finde diese Arbeitsteilung ist gut: Die Einen engagieren sich ehrenamtlich und die Anderen sagen wenigstens, wo sie das tun sollen/können/dürfen. So hat das Leben wenigstens wieder Perspektive! In der Diskussion steht jetzt ein Shuttle ab Pronsfeld, um hiermit zu den von Rolf vorgeschlagenen Arbeitsstellen zu fahren. Denn man ist sich sicher: Wenn vielleicht 10 Eisenbahnfreunde mehr mithelfen (wobei eigentlich???????), dann wird es keine Millioneninvestitionen zur Streckensanierung mehr brauchen und die Eifelquerbahn für Jahre gerettet und im täglichen Betrieb sein. Ganz unabhängig von Mitteln des ZSPNV oder des Landes.
Und warum? Weil es bei der EFQ damals zwar die gleichen Stimmen gab, die einen Radweg statt der Bahn forderten, aber hierzu eben nicht Rolf gehörte.
Und weil wir in der Westeifel eine "bombenfeste Haltung" (Rolf) haben - ja, immer gern solche Wortspiele in einer Region, welche derart vom Krieg getroffen war, den meine Generation noch in der Kindheit miterleben musste.
Nun gut, der Nachbarin bringt der rund 35 Kilometer entfernte und mit ÖPNV nicht erreichbare Schienenbus zwischen Gerolstein und Daun ebenso wenig wie mir. Aber wir sind eben kindische Spinner.
Anwälte brauchen wir hier keine. Erstens sind es eh nur "Querköpfe", welche sich auch dann auf (Eisenbahn-)recht berufen, wenn eine Ratsmehrheit (ach nein, wir sprechen ja lieber von "der Politik", um nicht zu sehr zu pauschalisieren) vor diversen Jahren mit einer anderen Beschlussgrundlage anders gestimmt hat. Zweitens kann schon ein jeder Forumsleser dank eines sicherlich maximal qualitativen Zeitungsberichts beurteilen, ob die Entscheidung eines Verwaltungsgerichts noch Zweifel lässt oder nicht. Hätte das Gericht von diesen Westeifel-Zuständen gewußt, hätte es ja gar keine richtige Urteilsbegründung mehr benötigt.
Zuletzt noch ein Linktipp:
www.radforum.de.
Gruß Karl-Heinz