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Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Do 4. Dez 2014, 20:01
von Steffen
Horst Heinrich hat geschrieben:Bereits vor drei Jahren wurden die Vereinbarungen zwischen Land, DB und Kommune unterzeichnet.
Das, was in der Zwischenzeit geschehen ist, ist nicht der Rede wert.
Die Errichtung der gesamten Strecke einschließlich aller Bahnhofsneu- und Umbauten sowie der Integration der schon bestehenden Strecke Bingen-Alzey-Worms bewerkstelligte man 1902 in nur zwei Jahren.
Damals entfiel auf 50 produktive Arbeitskräfte eine Verwaltungskraft, heute kommen auf eine produktive Arbeitskraft fünf Menschen in Politik und Verwaltung.
Damals hatte der administrative Mitarbeiter das Gehalt von fünf produktiv Arbeitenden, heute kassieren die fünf Menschen in Verwaltung und Politik zehn mal mehr als der Mensch mit dem gelben Helm.
Es soll ja Menschen geben, die in diesen Mißverhältnissen den Grund dafür zu erkennen glauben, daß in Deutschland so wenig vorangeht...
Nach monatelangem Lesen frage ich mich ob es eigentlich notwendig ist jeden Tag die gleichen immer wiederkehrenden sinnlosen Beiträge zum Thema "Wie schlecht ist doch heute alles im Vergleich zu früher" zu schreiben.

Ich kann vielen Dingen absolut zustimmen, aber allein durch Meckerei und gebetsmühlenartiges Wiederholen wird sich auch nichts ändern.

Das macht inzwischen schon 10% der Beiträge hier im Forum aus und nimmt mir zunehmend die Lust am Lesen. Ins Forum zur Hunsrückbahn schaue ich z. B. deshalb erst gar nicht mehr rein...

Tut mir leid wenn ich damit übers Ziel hinausschieße, aber das lag mir jetzt wirklich mal auf dem Herzen.

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 08:40
von schimi
Nach monatelangem Lesen frage ich mich ob es eigentlich notwendig ist jeden Tag die gleichen immer wiederkehrenden sinnlosen Beiträge zum Thema "Wie schlecht ist doch heute alles im Vergleich zu früher" zu schreiben.

Ich kann vielen Dingen absolut zustimmen, aber allein durch Meckerei und gebetsmühlenartiges Wiederholen wird sich auch nichts ändern.

Das macht inzwischen schon 10% der Beiträge hier im Forum aus und nimmt mir zunehmend die Lust am Lesen. Ins Forum zur Hunsrückbahn schaue ich z. B. deshalb erst gar nicht mehr rein...

Tut mir leid wenn ich damit übers Ziel hinausschieße, aber das lag mir jetzt wirklich mal auf dem Herzen.
Danke, volle Zustimmung von meiner Seite.

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 08:51
von eddi2
schimi hat geschrieben:Nach monatelangem Lesen frage ich mich ob es eigentlich notwendig ist jeden Tag die gleichen immer wiederkehrenden sinnlosen Beiträge zum Thema "Wie schlecht ist doch heute alles im Vergleich zu früher" zu schreiben.

Ich kann vielen Dingen absolut zustimmen, aber allein durch Meckerei und gebetsmühlenartiges Wiederholen wird sich auch nichts ändern.

Das macht inzwischen schon 10% der Beiträge hier im Forum aus und nimmt mir zunehmend die Lust am Lesen. Ins Forum zur Hunsrückbahn schaue ich z. B. deshalb erst gar nicht mehr rein...

Tut mir leid wenn ich damit übers Ziel hinausschieße, aber das lag mir jetzt wirklich mal auf dem Herzen.
Danke, volle Zustimmung von meiner Seite.[/quote]

Danke Steffen + Schimi,
da kann ich mich nur zu 100% anschließen... :(

Gruß
eddi2

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 10:32
von Dieselpower
Alternativen? Nur zu! Da werden sich außer mir sicher noch weitere Kritiker für stark machen. Bin ganz neugierig!

Nanu? Ich höre nichts...!

Gut, legen wir wie der Rest der Bundesbürger auch die Hände in den Schoß, und finden alles prima, und haken es unter "Die Zeiten kommen nicht wieder, das ist heute eben so!" ab, damit die heile Welt der kritiklosen Buntebahnknipser nicht gestört wird. Prima!

Eine Initiative wie "Bring Back British Rail!" in UK (aktuell >26.500 Mitglieder, mich eingeschlossen) bekommt man bei den tausend konkurrierenden Einzelinteressen hier in Deutschland ja nicht auf die Reihe!

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 13:28
von töff-töff
Steffen hat geschrieben:
Nach monatelangem Lesen frage ich mich ob es eigentlich notwendig ist jeden Tag die gleichen immer wiederkehrenden sinnlosen Beiträge zum Thema "Wie schlecht ist doch heute alles im Vergleich zu früher" zu schreiben.

Ich kann vielen Dingen absolut zustimmen, aber allein durch Meckerei und gebetsmühlenartiges Wiederholen wird sich auch nichts ändern.

Das macht inzwischen schon 10% der Beiträge hier im Forum aus und nimmt mir zunehmend die Lust am Lesen. Ins Forum zur Hunsrückbahn schaue ich z. B. deshalb erst gar nicht mehr rein...

Tut mir leid wenn ich damit übers Ziel hinausschieße, aber das lag mir jetzt wirklich mal auf dem Herzen.
Steffen, da kann ich Dir auch nur voll Zustimmen.

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 15:22
von Markus Göttert
Danke Steffen.

Ich sehe das genauso.

Das Forum haben wir für die schöne Seite der Bahn ins Leben gerufen.

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 16:56
von Horst Heinrich
Ich gebe ja zu, daß ich immer sehr vehement den Finger in die Wunde des Bahngeschehens lege, aber ich bin nicht der einzige, auch andere tun ja durch ihre Beiträge oder verlinkten Artikel viele kritikwürdige Dinge auf.
Wie aber soll man mit diesen kritikwürdigen Geschehnissen umgehen?
Nur noch die schönen Seiten zeigen und sich damit abfinden, daß vieles einfach verschwindet, zerstört wird oder langsam verrottet?
Eine alte Försterweisheit lautet:
Solange die Wurzel noch nicht vertrocknet ist, ist der Baum noch nicht tot.
Gerade eben bin ich unter dem Anschlußgleis zum Flughafen Hahn durchgefahren und mein Mitfahrer, ein hier heimisch gewordener Holländer mit großem Bahninteresse hat mich über diesen Anschluß und die gerade einmal 30 Jahre alte B-50-Brücke ausgefragt.
Er wunderte sich, daß man für viel Geld eine Brücke baut, um hinterher die Trasse verrotten zu lassen.
Überhaupt ärgerte er sich, daß man diese Logistik nicht besser nutzt und nicht schon längst wieder Personenzüge auf den Hahn schickt.
Diese Kritik zeigt mir, daß auch bei anderen die sprichwörtliche Wurzel noch nicht vertrocknet ist und man mit einer kritischen Haltung sehr viel bewirkt.
Nie hätte ich gedacht, daß dieses zugewachsene und vermooste Gleis irgendeinem Fremden überhaupt auffällt, zumal er an dieser Stelle von der aggressiven Bohr-Insel-Werbung und den Burger-King-Ausdünstungen gleichermaßen benebelt ist.
Aber es war anders, jemandem ist diese Schiene ins Auge gesprungen.
So findet man irgendwann einmal Gleichgesinnte, es wird eine Initiative daraus, weil auch andere sehen, sie sind nicht allein, aus der Initiative wird dann ein Verein und aus diesem eventuell sogar eine Partei.
In den 1970er Jahren haben es die Grünen vorgemacht.
Sie sind nicht gerade meine politische Heimat, weiß Gott nicht, aber sie haben bewiesen, daß man sich nicht mit allem abfinden braucht und daß beharrliche Kritik an unhaltbaren Zuständen auch zu einem Wandel führen kann.

Ich könnte jetzt natürlich mein Bild von einem VT 11 auf besagter Brücke aus den frühen 1990er Jahren herauskramen und es mit meinem holländischen Freund betrachten unter dem Aspekt:
So schön war alles einmal und es kommt niemals wieder.

Oder ich könnte mich mit dem Bild zufrieden geben, das im Augenblick dort gemacht werden kann unter dem Aspekt:
Leider kann man da nichts machen, so ist es halt.

Mein Ansatz ist aber ein anderer:
Mahnen, Kritik üben, den Finger in Wunden legen, den Verantwortlichen die Gewißheit geben, daß man ihnen sehr kritisch auf den Fersen ist und das alles, damit z.B. auf dem Anschluß Hahn vielleicht irgendwann wirklich wieder ein Zug fährt.
Vielleicht kein VT 11, das wäre zuviel des Guten, vielleicht auch nur ein LINT, wenn der nicht vorher schon nach der anstrengenden Fahrt von Höhe 90 auf 580 Meter über NN mit der Fehlermeldung 8216 bei Sohren mit einer Motorabschaltung die Flügel gestreckt und liegengeblieben ist. :?

Ich kann nur hoffen, daß ein solches Ansinnen auch in diesem Forum noch seinen Platz neben vielen anderen interessanten
Ansätzen und Zielsetzungen findet.

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 18:01
von Lochris
Das stimmt natürlich, aber: Hier im Forum werden die meisten wissen, wie es um die Bahn steht (und kennen die Hintergründe). Aufklärungsarbeit und Kritik ist an anderen, öffentlichkeitswirksameren Stellen (wo sie ja zum Glück auch stattfindet!) besser aufgehoben.

Viele Grüße,
Christian

Die notwendige Kritik, und die Art sie zu äussern

Verfasst: Fr 5. Dez 2014, 22:29
von Hartmut Wunderlich
N' Abend,

ich stimme den Kollegen Dieselpower oder Horst Heinrich inhaltlich in vielen Dingen zu. Aber auch mich
nervt es zunehmend, wenn immer so getan wird, als wenn früher alles besser gewesen sei und das an
jedem neuen Tag hier im Forum wieder aufgekocht wird.

-Es gab auch früher gutes und beseres Fahrpersonal. Der in der Szene nicht unbekannte Gerhard Moll
pflegte schon in den 1980er Jahren zu sagen: "Es gibt Lokführer, es gibt Lokfahrer und es gibt Lokverwüster".
-Mit einem 798 konnte man im Mittelgebirge im Sommer noch viel schöner stranden als z.B. mit dem LINT, und
auch 212 oder 216 machten gerne Zicken, insbesondere die Dampfheizung im Winter, wenn im Wendezugbetrieb
die Lok den Zug schob.
-Der Kollege Dieselpower bemüht ja gerne die "grosse Inselbahn"; auch dort ist vieles alles Andere als schick!

Das ständige Lamentieren gegen die Alstom-Triebwagen, die er ja auch zum Broterwerb bewegen "darf",
empfinde ich als wenig hilfreich, zumal die von ihm hochgelobten GTW keinen Deut besser (oder schlechter) sind,
und ob die LINT nach "anstregender" Bergfahrt auf den Hahn unterwegs "aushauchen" weil sie ja sooo schlecht
sind, wage ich nach über 10 jähriger Erfahrung mit diversen LINT doch stark zu bezweifeln.

Wie gesagt, Kritik ist und bleibt wichtig, aber die gebetsmühlenartigen Wiederholungen in einem Eisenbahnforum
werden NICHTS an den zu kritisierenden Zuständen ändern; das nervt irgendwann die restlichen Forumsteilnehmer.

Die Entscheidungsträger werden nämlich vermutlich nicht hier lesen, sondern eher die lokale oder regionale Presse,
da dort auch das Wahlvolk mitliest...

Grüsse aus Frankfurt

Hartmut Wunderlich

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Sa 6. Dez 2014, 01:11
von Dieselpower
Nun gut, dann lassen wir es lieber....auch wenn mir niemand sagen kann, an WELCHEN Stellen die Kritik mehr Gehör finden würde.... :roll:

Zum Abschluß noch ein schönes Foto von vorgestern (also 04.12.2014, nicht "vorgestern" im Sinne von "früher", wo alles besser war) das aktuelle Empfangsgebäude Hadamar (Für die Freunde der vielen schönen Seiten der modernen Bahn) - stellvertretend für x Stationen, für die "DB Station ohne Service" auch noch Geld verlangt:
Bild

Re: Das Grauen wartet in Gensigen-Horrweiler

Verfasst: Mo 29. Jun 2015, 16:46
von Horst Heinrich
Jetzt scheint ja wieder Bewegung in den Stillstand zu kommen.

http://www.allgemeine-zeitung.de/lokale ... 721899.htm

Dennoch bleibe ich skeptisch, gerade auch was den Erhalt der historisch wertvollen Anlage betrifft, es ist schon zuviel Erhaltenswertes "ganz aus Versehen" verschwunden.