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Verfasst: Do 8. Mai 2008, 18:58
von Bernhard Reifenberg
Es gibt weiter Querfeuer aus der VG Hermeskeil

Dazu einer Leserbrief:

Kein Hunsr?ckbahn-Streckenkauf durch VG Hermeskeil aus Sicht der SPD

Leserbrief zum Artikel "Erhaltung einer wichtigen Verkehrsinfrastruktur" (RuH Nr. 18/2008)

Es ist richtig, es gibt immer mehr Einvernehmen in der Sache, dass derzeit der Kauf der Strecke der Hunsr?ckbahn zwischen Morbach und Hermeskeil nicht in Frage kommt. Der Kauf auf der Basis der derzeit vorliegenden Gutachten w?rde ein unverantwortliches Abenteuer zwischen 250.000 ? und 8.000.000 ? f?r die VG Hermeskeil darstellen.

Die Kosten des Streckenkaufs w?rden f?r die VG Hermeskeil bei rund 150.000 ? liegen. Die Kosten f?r die Reaktivierung der Hunsr?ckbahn f?r den Personen- und G?terverkehr liegen laut Gehrmann-Gutachten aus dem Jahr 2002 bei rund 8,1 Millionen ?. Der Aufwand Ert?chtigung der Strecke f?r den G?terverkehr liegt laut Heinrichsmeyer-Papier bei 108.000 ? plus Mehrwertsteuer zuz?glich Eigenleistungen der Kommunen und VG sowie Eigenleistungen der HWB Verkehrsgesellschaft (Hochwaldbahn). Der j?hrliche Betriebsaufwand f?r die VG Hermeskeil wird auf 65.000 ? beziffert. Die erforderlichen mittelfristigen Ersatzinvestitionen in zu erneuernde Gleise w?rde mindestens 1,5 Millionen ? kosten.

W?hrend der Aufwand f?r die Reaktivierung der Hunsr?ckbahn nach dem Kauf der Strecke durch die VG Hermeskeil auch bei einer 50 - 60-prozentigen Landesf?rderung in erheblichem Masse durch die Verbandsgemeinde zu tragen w?re, will die Fa. Hochwaldbahn die Strecke f?r einen symbolischen Preis pachten mit einer ertragsabh?ngigen Zuschlagskomponente. Die Trassenentgelte f?r den G?terverkehr und f?r den Schienenbus-Ausflugsverkehr an 10 - 20 Fahrtagen im Jahr w?rden der Fa. Hochwaldbahn zugute kommen. Ein Ausstieg der VG Hermeskeil aus dem Projekt der Reaktivierung der Hunsr?ckbahn, falls es sich betriebswirtschaftlich f?r die VG Hermeskeil nicht rechnet, ist derzeit in den Vertragsentw?rfen nicht vorgesehen.

Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg, die den Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Hermeskeil f?r das Haushaltsjahr 2008 nur mit der Auflage von Ausgabenreduzierungen und Nichterteilung von Kreditgenehmigungen genehmigt hat, hat sich zur Projektidee noch gar nicht ge?u?ert. Von mindestens einer Verwunderung d?rfte auszugehen sein, wenn sich die VG Hermeskeil durch den Kauf der Strecke in ihr Eisenbahn-Abenteuer st?rzen will. Wer Eigent?mer der Strecke ist, muss laut Bundesverwaltungsgerichtsurteil vom 26.10.2007 zur Instandhaltung der Hunsr?ckbahn auch bei fehlender Wirtschaftlichkeit die Strecke instandhalten.

Es ist also der richtige Weg, im n?chsten halben Jahr vor einer Entscheidung ?ber den Kauf der Strecke in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium ein neues unabh?ngiges Gutachten ?ber Kosten und Nutzen der Reaktivierung der Hunsr?ckbahn Morbach - Hermeskeil erstellen zu lassen.

Auf Basis des neue Gutachten kann dann entschieden werden, ob die VG Hermeskeil das Millionen-Euro schwere, wirtschaftliche Risiko durch den Kauf der Strecke wagen will oder ob wir nicht auf der Basis dieses neuen Gutachtens ein anderes Gesch?ftsmodell f?r die Reaktivierung der Hunsr?ckbahn suchen m?ssten, vom Public-Private-Partnership bis hin zur Unterst?tzung eines Eisenbahninfrastrukturbetreibers oder Eisenbahnverkehrs-Dienstleisters ?ber finanzielle Mittel aus der regionalen Wirtschaftsf?rderung. Jedenfalls vom Kauf der Strecke durch die VG Hermeskeil wird dann letztlich bei der angestrengten Finanzlage der VG Hermeskeil voraussichtlich keine Rede mehr sein.

Die Reaktivierung der Hunsr?ckbahn zwischen Morbach und Hermeskeil ist wichtig und richtig. Der Kauf der Strecke durch die VG Hermeskeil w?re hierbei ein nicht verantwortbarer Weg.

Uwe Ro?mann

(Vorsitzender der SPD-Fraktion im VG-Rat Hermeskeil)



Man sollte den Herrn mal deutlich machen, dass die angesprochenen 8 Millionen f?r einen planm??igen Nahverkehr n?tig w?ren. Damit sind z. B. die (Quasi-)Neubauten der Bahnsteige gemeint, die f?r den Betrieb einer Museumsbahn so nicht notwendig sind.
Vern?nftige Bahnsteige sind zwar erforderlich, aber nicht zu diesem Preis. Das Gleiche gilt f?r die Sicherung der Strecke durch Signale etc.



Einen kleinen Nackenschlag f?r den Herrn H?lpes hab ich noch.
Das folgende muss nicht unbedingt sein:

Mit 16 Ja-Stimmen bei 9 Enthaltungen und einer Gegenstimme genehmigte der Verbandsgemeinderat die H?herstufung von B?rgermeister H?lpes in die Besoldungsgruppe B3 zum 1. Mai 2008. Die Voraussetzungen hierf?r (Einwohnerzahl, Wartezeit) sind bereits seit April 2004 erf?llt; der Haupt- und Finanzausschuss hatte die H?herstufung mehrheitlich empfohlen. Das Grundgehalt erh?ht sich damit um monatlich rd. 340 €. Laut Internet-Lexikon Wikipedia verdient der B?rgermeister jetzt genauso viel wie z.B. ein Botschafter, der Bundesbankdirektor, der Direktor der Bundesakademie f?r ?ffentliche Verwaltung oder ein Kapit?n zur See.

Stellungnahme zu Hr. Ro?mann

Verfasst: Mi 14. Mai 2008, 16:05
von Bernd Heinrichsmeyer
Folgende Stellungnahme habe ich heute an RuH geschickt:

Anmerkungen zum Leserbrief in RuH 18/2008 von Herrn Uwe Ro?mann zur Hunsr?ckbahn

Es ist zun?chst positiv festzustellen, dass eine Mehrheit der Entscheidungstr?ger den Erhalt der Eisenbahnstrecke Hermeskeil ?Morbach bef?rwortet. Wir als HWB Unternehmensgruppe vertreten ebenso die Meinung, dass der Erhalt der durchgehenden Eisenbahnverbindung ?ber den Hunsr?ck mit Hinblick auf zuk?nftige Entwicklungen und unter Ber?cksichtigung eines nachhaltigen Wirtschaftens sinnvoll ist. Auch begr??en wir es, dass es eine dritte Meinung (Gutachten) zum Zustand der Strecke geben soll. Die Darstellungen des Herrn Ro?mann sind jedoch in mehreren Punkten sachlich nicht ganz richtig und bleiben teilweise zu weit an der Oberfl?che.

Der Kauf der Eisenbahnstrecke soll 450.000,- EUR kosten. Hinzu kommen Kosten des Erwerbs und der Wiederinbetriebnahme. Insgesamt wurden f?r Kauf und Wiederinbetriebnahme 600.000,- EUR veranschlagt. Darin sind Eigenleistungen sowohl der Gemeinden als auch der HWB enthalten, welche sich insbesondere auf Freischnitt, die Stellung von Personal und vorhandenem Bauger?t beziehen. Die HWB ist weiterhin bereit, vorhandene Baustoffe zur Verf?gung zu stellen. Das ?Abenteuer? f?r die drei Gemeinden ist insoweit sehr ?bersichtlich, da alle Karten auf dem Tisch liegen. Es kann nicht schwer fallen, sich einige Angebote f?r die Freischnittarbeiten von Hermeskeil bis Drohnecken geben zu lassen. Dann wei? man, wie hoch die bislang noch ungekl?rten Risiken sind. Die Gemeinde Morbach hatte z.B. den B?rgerservice mit dem Freischnitt beauftragt ? die Kosten sollen wohl moderat gewesen sein.

Es ist uns nicht m?glich, die Strecke selbst zu erwerben, da das vorliegende Angebot marktun?blich niedrig und so nur f?r die ?ffentliche Hand ist. Wir m?ssten den regul?ren, siebenstelligen Betrag zahlen. Weiterhin k?nnten Herr Ro?manns Ausf?hrungen so verstanden werden, als wolle die HWB einen etwaigen Gewinn einstreichen, w?hrend die Gemeinden auf den Kosten f?r Erwerb und Instandhaltung sitzen bleiben sollen. Das ist nat?rlich falsch. Grunds?tzlich gilt: Mit einer Eisenbahninfrastruktur, zumal mit einer solchen Mittelgebirgsbahn, kann man keine Gewinne erwirtschaften. Es gibt nur wenige Eisenbahnstrecken in Deutschland, welche sich bei einer betriebswirtschaftlichen Vollkostenkalkulation selbst tragen. Gleiches gilt im ?brigen f?r Stra?en, Schifffahrtswege und Flugh?fen. Richtig ist, dass wir einen Betreibervertrag anstreben und dass dazu die Rechtsform der Pacht angestrebt ist, da bei einer reinen Gesch?ftsbesorgungsvereinbarung das Risiko aus dem Betrieb beim Eigent?mer ? sprich den Gemeinden bzw. dem zu gr?ndenden gemeinsamen Zweckverband liegen w?rde. Bei einer Pacht liegt die Betriebspflicht gem?? ? 4 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und auch die Verkehrssicherheitspflicht beim Betreiber ? sprich dem P?chter. Die ?ffentliche Hand entledigt sich so dieses Risikos.

In dem aktuell diskutierten Modell ist ein symbolischer Pachtzins vorgeschlagen worden. Die Einnahmen aus den Trassenentgelten werden auf ein gesondertes Konto flie?en. Aus diesen Mitteln wird die laufende Unterhaltung bestritten und etwaig R?cklagen f?r gr??ere Investitionen in den Oberbau (Gleisanlagen) und die Bauwerke gebildet. Bei au?ergew?hnlich hohen Ertr?gen soll der ?berschuss an den zu gr?ndenden Zweckverband der Gemeinden abgef?hrt werden. Weiterhin stellt die HWB Ihre Gleisbaumaschinen, Fachpersonale und vorhandenen Oberbaustoffe (z.B. Schienen und Schwellen) zur Verf?gung und kann in Verbindung mit dem Betrieb Hermeskeil ? T?rkism?hle Synergien erschlie?en. Weitere Einnahmen k?nnen unter Umst?nden aus bestellten Ausflugsfahrten entstehen. Auf der Eifelquerbahn Gerolstein ? Daun ? Kaisersesch finden planm??ig und sehr erfolgreich vergleichbare Fahrten statt.

Mittelfristige Ersatzinvestitionen werden innerhalb der n?chsten 10 ? 20 Jahre f?llig, dass ist richtig. Es ist m?glich, dass diese bis zu 1,5 oder sogar 2 Mio. EUR betragen werden. Sollten diese jedoch zu dem jeweiligen Zeitpunkt nicht durch Zusch?sse und aus den Ertr?gen zu finanzieren sein, wovon wir jedoch nicht ausgehen, dann k?nnte die Strecke neuerlich stillgelegt und einer anderen Verwendung zugef?hrt werden. Das Grundst?ck w?re dann jedoch bereits im Eigentum der Gebietsk?rperschaften und als solches gesichert. Lange Verhandlungen mit dem DB Konzern vergleichbar dem Verfahren in Sachen Ruwertalbahn w?rden entfallen.

Das von Herrn Ro?mann zitierte BGH-Urteil vom 26.10.2007 ist falsch wiedergegeben. Es ist keineswegs so, dass man gezwungen wird, eine Strecke dauerhaft vorzuhalten. Das Urteil bezieht sich auf einen Streitfall mit der DB Netz AG. Diese hatte eine Eisenbahnstrecke de facto illegal stillgelegt, anstatt das daf?r vorgesehene gesetzliche Verfahren zu durchlaufen. Dahinter steckten zweifelhafte Konzerinteressen der Deutschen Bahn. In unserem Fall k?nnte die Strecke mit einer Frist von l?ngstens 6 Monaten nach dem im ? 11 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes festgesetzten Stilllegungsverfahren neuerlich stillgelegt werden. Auch hier ist das zeitliche Risiko wieder ?berschaubar, zumal dieses Verfahren Sache des Betreibers w?re ? also des P?chters.

Eine Eisenbahninfrastruktur im Mittelgebirge zu betreiben ist kein Kinderspiel. Die HWB Unternehmensgruppe mit ihren rund 16 Jahren Erfahrung am Eisenbahnmarkt gibt sich da keinen Illusionen hin. Im vorliegenden Fall besteht jedoch die Chance, in einem echten Public-Private-Partnership (PPP) ? Projekt einen durchgehenden, funktionsf?higen Verkehrstr?ger unter geringsten Mitteln ? quasi auf Sparflamme ? in Betrieb zu halten und sich somit die Chance auf k?nftige Entwicklungen offen zu halten. Diese einmalige Chance gilt es nun zu ergreifen, solange das Angebot der Deutschen Bahn steht. Wir stehen 100%ig hinter diesem Projekt, sind bereit, Risiken mit zu ?bernehmen und sind aufgrund der positiven ?bereinstimmung mit den Gebietsk?rperschaften ?berzeugt, eine f?r alle tragf?hige L?sung im Interesse der Eisenbahnstrecke zu erzielen.

Hermeskeil, 14.05.2008

Bernd Andreas Heinrichsmeyer, Gesch?ftsf?hrer
HWB Hochwaldbahn Unternehmensgruppe

Verfasst: Mi 14. Mai 2008, 18:05
von Bernhard Reifenberg
Guten Abend, Herr Heinrichsmeyer.
Hoffen wir, dass Ihre Einlassung das entsprechende Geh?r bei den Herrschaften findet und wieder etwas mehr Sachlichkeit zum Tragen kommt.

Verfasst: Mi 21. Mai 2008, 19:25
von Bernhard Reifenberg
Hallo,
der Brief von Herrn Heinrichsmeyer ist im neuen Bl?ttchen abgedruckt.


Da der Beitrag nicht verlinkt werden kann (er enth?lt mehrere eckige Klammnern), hier noch einmal der gesamte Text:

Briefe an uns


Anmerkungen zum Leserbrief in RuH 18/2008 von Herrn Uwe Ro?mann zur Hunsr?ckbahn

Es ist zun?chst positiv festzustellen, dass eine Mehrheit der Entscheidungstr?ger den Erhalt der Eisenbahnstrecke Hermeskeil – Morbach bef?rwortet. Wir als HWB Unternehmensgruppe vertreten ebenso die Meinung, dass der Erhalt der durchgehenden Eisenbahnverbindung ?ber den Hunsr?ck mit Hinblick auf zuk?nftige Entwicklungen und unter Ber?cksichtigung eines nachhaltigen Wirtschaftens sinnvoll ist. Auch begr??en wir es, dass es eine dritte Meinung (Gutachten) zum Zustand der Strecke geben soll. Die Darstellungen des Herrn Ro?mann sind jedoch in mehreren Punkten sachlich nicht ganz richtig und bleiben teilweise zu weit an der Oberfl?che.

Der Kauf der Eisenbahnstrecke soll 450.000,- EUR kosten. Hinzu kommen Kosten des Erwerbs und der Wiederinbetriebnahme. Insgesamt wurden f?r Kauf und Wiederinbetriebnahme 600.000,- EUR veranschlagt. Darin sind Eigenleistungen sowohl der Gemeinden als auch der HWB enthalten, welche sich insbesondere auf Freischnitt, die Stellung von Personal und vorhandenem Bauger?t beziehen. Die HWB ist weiterhin bereit, vorhandene Baustoffe zur Verf?gung zu stellen. Das "Abenteuer" f?r die drei Gemeinden ist insoweit sehr ?bersichtlich, da alle Karten auf dem Tisch liegen. Es kann nicht schwer fallen, sich einige Angebote f?r die Freischnittarbeiten von Hermeskeil bis Drohnecken geben zu lassen. Dann wei? man, wie hoch die bislang noch ungekl?rten Risiken sind. Die Gemeinde Morbach hatte z.B. den B?rgerservice mit dem Freischnitt beauftragt – die Kosten sollen wohl moderat gewesen sein.

Es ist uns nicht m?glich, die Strecke selbst zu erwerben, da das vorliegende Angebot marktun?blich niedrig und so nur f?r die ?ffentliche Hand ist. Wir m?ssten den regul?ren, siebenstelligen Betrag zahlen. Weiterhin k?nnten Herr Ro?manns Ausf?hrungen so verstanden werden, als wolle die HWB einen etwaigen Gewinn einstreichen, w?hrend die Gemeinden auf den Kosten f?r Erwerb und Instandhaltung sitzen bleiben sollen. Das ist nat?rlich falsch. Grunds?tzlich gilt: Mit einer Eisenbahninfrastruktur, zumal mit einer solchen Mittelgebirgsbahn, kann man keine Gewinne erwirtschaften. Es gibt nur wenige Eisenbahnstrecken in Deutschland, welche sich bei einer betriebswirtschaftlichen Vollkostenkalkulation selbst tragen. Gleiches gilt im ?brigen f?r Stra?en, Schifffahrtswege und Flugh?fen. Richtig ist, dass wir einen Betreibervertrag anstreben und dass dazu die Rechtsform der Pacht angestrebt ist, da bei einer reinen Gesch?ftsbesorgungsvereinbarung das Risiko aus dem Betrieb beim Eigent?mer – sprich den Gemeinden bzw. dem zu gr?ndenden gemeinsamen Zweckverband liegen w?rde. Bei einer Pacht liegt die Betriebspflicht gem?? ? 4 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und auch die Verkehrssicherheitspflicht beim Betreiber – sprich dem P?chter. Die ?ffentliche Hand entledigt sich so dieses Risikos.

In dem aktuell diskutierten Modell ist ein symbolischer Pachtzins vorgeschlagen worden. Die Einnahmen aus den Trassenentgelten werden auf ein gesondertes Konto flie?en. Aus diesen Mitteln wird die laufende Unterhaltung bestritten und etwaig R?cklagen f?r gr??ere Investitionen in den Oberbau (Gleisanlagen) und die Bauwerke gebildet. Bei au?ergew?hnlich hohen Ertr?gen soll der ?berschuss an den zu gr?ndenden Zweckverband der Gemeinden abgef?hrt werden. Weiterhin stellt die HWB ihre Gleisbaumaschinen, Fachpersonale und vorhandenen Oberbaustoffe (z.B. Schienen und Schwellen) zur Verf?gung und kann in Verbindung mit dem Betrieb Hermeskeil – T?rkism?hle Synergien erschlie?en. Weitere Einnahmen k?nnen unter Umst?nden aus bestellten Ausflugsfahrten entstehen. Auf der Eifelquerbahn Gerolstein – Daun – Kaisersesch finden planm??ig und sehr erfolgreich vergleichbare Fahrten statt.

Mittelfristige Ersatzinvestitionen werden innerhalb der n?chsten 10 – 20 Jahre f?llig, das ist richtig. Es ist m?glich, dass diese bis zu 1,5 oder sogar 2 Mio. EUR betragen werden. Sollten diese jedoch zu dem jeweiligen Zeitpunkt nicht durch Zusch?sse und aus den Ertr?gen zu finanzieren sein, wovon wir jedoch nicht ausgehen, dann k?nnte die Strecke neuerlich stillgelegt und einer anderen Verwendung zugef?hrt werden. Das Grundst?ck w?re dann jedoch bereits im Eigentum der Gebietsk?rperschaften und als solches gesichert. Lange Verhandlungen mit dem DB Konzern vergleichbar dem Verfahren in Sachen Ruwertalbahn w?rden entfallen.

Das von Herrn Ro?mann zitierte BGH-Urteil vom 26.10.2007 ist falsch wiedergegeben. Es ist keineswegs so, dass man gezwungen wird, eine Strecke dauerhaft vorzuhalten. Das Urteil bezieht sich auf einen Streitfall mit der DB Netz AG. Diese hatte eine Eisenbahnstrecke de facto illegal stillgelegt, anstatt das daf?r vorgesehene gesetzliche Verfahren zu durchlaufen. Dahinter steckten zweifelhafte Konzerinteressen der Deutschen Bahn. In unserem Fall k?nnte die Strecke mit einer Frist von l?ngstens 6 Monaten nach dem im ? 11 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes festgesetzten Stilllegungsverfahren neuerlich stillgelegt werden. Auch hier ist das zeitliche Risiko wieder ?berschaubar, zumal dieses Verfahren Sache des Betreibers w?re – also des P?chters.

Eine Eisenbahninfrastruktur im Mittelgebirge zu betreiben ist kein Kinderspiel. Die HWB Unternehmensgruppe mit ihren rund 16 Jahren Erfahrung am Eisenbahnmarkt gibt sich da keinen Illusionen hin. Im vorliegenden Fall besteht jedoch die Chance, in einem echten Public-Private-Partnership (PPP) – Projekt einen durchgehenden, funktionsf?higen Verkehrstr?ger unter geringsten Mitteln – quasi auf Sparflamme – in Betrieb zu halten und sich somit die Chance auf k?nftige Entwicklungen offen zu halten. Diese einmalige Chance gilt es nun zu ergreifen, solange das Angebot der Deutschen Bahn steht. Wir stehen 100%ig hinter diesem Projekt, sind bereit, Risiken mit zu ?bernehmen und sind aufgrund der positiven ?bereinstimmung mit den Gebietsk?rperschaften ?berzeugt, eine f?r alle tragf?hige L?sung im Interesse der Eisenbahnstrecke zu erzielen.

Hermeskeil, 14.05.2008

Bernd Andreas Heinrichsmeyer, Gesch?ftsf?hrer

HWB Hochwaldbahn Unternehmensgruppe


Verfasst: Fr 4. Jul 2008, 20:05
von Bernhard Reifenberg
heutiger Bericht im Volksfreund (Hochwald)

Kommunen machen Dampf

In Sachen Hunsr?ckbahn dr?cken die Anrainerkommunen aufs Tempo. Inzwischen ist das vom Mainzer Wirtschaftsministerium geforderte neue Gutachten ?ber die Kosten f?r die Instandsetzung der Bahn zwischen Morbach und Hermeskeil auf den Weg gebracht. Bis zum 8. August soll es vorliegen.

Morbach/Thalfang/Hermeskeil. Was kostet die Instandsetzung der Hunsr?ckbahn-Strecke zwischen Morbach und Hermeskeil? Das ist nach wie vor die zentrale Frage im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hunsr?ckbahn, die von den drei Kommunen Morbach, Thalfang und Hermeskeil seit geraumer Zeit angestrebt wird.
Allein - und auch mit Unterst?tzung der Kreise - ist dieses Projekt nach Auffassung der Beteiligten nicht zu schultern. Denn schon der Ankauf der Schienenstrecke zwischen B?chenbeuren und Hermeskeil kostet 600 000 Euro.
Das Land soll mit ins Boot. Doch Wirtschaftsminister Hendrik Hering zeigte sich bei einem pers?nlichen Gespr?ch skeptisch. Das Hauptproblem: Die Kostensch?tzungen f?r die Inbetriebnahme der stillgelegten Strecke bewegen sich nach Sch?tzungen von Experten zwischen 100 000 Euro und acht Millionen Euro. Deshalb forderte der Minister ein zus?tzliches Gutachten. Auch bei der Auswahl der B?ros wollte Hering ein W?rtchen mitreden. Die Fachleute sollen die Kosten f?r eine Inbetriebnahme auf einen Zeitraum von zehn Jahren "nicht gerade auf ICE-Basis " sowie die Betriebskosten ermitteln, sagte Gregor Eibes.


Der Morbacher Rathaus-Chef erkl?rte auf TV-Nachfrage, dass man sich f?r das B?ro Sch??ler-Plan in Frankfurt entschieden habe, damit man die Kostensch?tzungen "auf gesunde F??e stellen k?nne".


Kirchberger beteiligen sich an den Kosten

Die Frankfurter Experten m?ssen sich allerdings sputen. Am 8. August muss das Ergebnis laut Eibes vorliegen. "Wir haben keine Zeit", machte Eibes deutlich. Denn das Angebot der Deutschen Bahn AG f?r den Streckenkauf wurde zwar nochmals verl?ngert - allerdings nur bis Ende September.

Die Kosten f?r das Gutachten belaufen sich auf 35 000 Euro. Die H?lfte davon will das Land tragen, die andere H?lfte zahlen die Kommunen und die tangierten Landkreise.

Das Hunsr?ckbahn-B?ndnis hat inzwischen Unterst?tzung bekommen. Der Verbandsgemeinderat Kirchberg beschloss im Juni, sich an der Finanzierung der Studie zu beteiligen. Das Interesse der Nachbarn war geweckt worden, als bekannt wurde, dass auch die Strecke zwischen B?chenbeuren und Morbach verkauft werden soll. Damit droht zudem eine Stilllegung des Streckenabschnitts.


neue Mitglieder im Bereich der Bef?rworter sind immer gerne gesehen!


Anbindung an den Flughafen Hahn ist wichtig
Die Wiederbelebung zwischen Morbach und Hermeskeil w?rde damit allerdings in Frage gestellt. Denn ohne Anbindung zum Flughafen Frankfurt-Hahn ist das Vorhaben deutlich uninteressanter.
Das wei? auch Eibes' Amtskollege in Hermeskeil, Michael H?lpes. Im Gespr?ch mit dem TV stellte der VG-Chef drei Aspekte heraus, die f?r die Reaktivierung sprechen: den ordentlichen Zustand der Gleisk?rper und der restlichen Infrastruktur, ein lizenzierter Betreiber und ein g?nstiges Kaufangebot der Bahn. Diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen, "ist politisch nicht zu verantworten".