Mattias hat geschrieben:Das bezweifel ich stark. Durch die Stationierung von so vielen Fliegern in Frankfurt werden zwangsläufig viele Passagiere am Hahn wegbrechen. Sobald die Auslastung der Flugzeuge am Hahn dadurch zurückgeht, wird es zu weiteren Streichungen kommen.
Genauso wird es kommen. Sterben auf Raten ... . Der Hahn hat sich durch eine falsche Unternehmens- und Landespolitik von alleine aufs Abstellgleis gefahren. Man hätte die Anreize dort erhöhen müssen, aber das Gegenteil ist erfolgt. Man hat die Gebühren für die Luftfahrtunternehmen erhöht, statt diese zu reduzieren. Parken war auf einmal fast so teuer, wie am Fraport in Ffm, auf jeden Fall aber teurer als in Saarbrücken und Findel. Die Flüge mit Rynair sind dazu noch speziell. Wenn man mit Gepäck fliegen möchte, ist der effektive Ticketpreis nicht mehr attraktiv. Das in Verbindung mit dem puristischen Kunstlederambiente an Bord und dem launischen Personal ... dann muss es andere Gründe geben, die Kunden zu ziehen. Das kann ein toller Airport sein (kostenloses Parken, kurze Wege, schnelle Abfertigung usw.). Aber ... Fehlanzeige. (Persönlich muss ich anmerken, dass ich ganz gerne und immer wieder mal ab Hahn fliege, aber ich die Kosten dort inzwischen als Abzocke empfinde).
Vor allem ursächlich für dieses Trauerspiel auf Steuerkosten sehe ich die zu ängstliche Landespolitik, die es nicht geschafft hat, ein mutiges Konzept aus einem Guss zu erstellen. Es wurde immer nur herumlaboriert, gebastelt und zu wenig unternehmerisch gearbeitet. Und das nur schon seit 2 Jahrzehnten.
Fazit: Hahn wird unter dem neuen Eigentümer sicher als Airport weitergeführt. Für Fracht und Charter, sowie für Servicezwecke. Und vielleicht bleiben noch ein paar irische Vögel dort. Aber er wird sein Gesicht wandeln, denn ein Investor wird mit dem Stahlbesen durchfegen - denn der will mittelfristig Geld verdienen.
Bezogen auf unsere geliebte Hunsrückbahn bleibe ich bei meinem Fazit, dass der Hahn ein Deckungsbeitrag sein kann, aber der SPNV an sich für die Region wichtig ist und eine zusätzliche Belebung bringen würde. Dabei ist diese verrückte Ausbauvariante mit zweigleisigen Abschnitten vollkommen überzogen und trübt die Kosten-Nutzen-Bilanz. Der Ökonom würde sicher dennoch zu dem Schluss kommen, dass auch ohne Hahn der SPNV sinnvoll ist.
Und den kleinen Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen: Auf dem Hahn wurden Steuergelder so verheizt, als seien es billige Tannenholz-Scheite. Wir reden ja nicht mehr von 100.000enden von EUR oder von Millionen. Insgesamt ist die Summe der Steuergelder (inkl. verdeckter Zuschüsse wie dem Ankauf von Verkehrsflächen durch den LBM) inzwischen 9stellig.
Und da doziert so ein Mitarbeiter im Ministerium bedeutungsschwanger darüber, dass man ja
verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgehen müsse, und deshalb geringe Summen (Reaktivierung SBBM - STM lt. Schüssler Plan ca. 4-5 Mio EUR in 10 Jahren) nicht zur Verfügung stellen könne, denn das sei ja alles in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sehr vage. Welch ein Hohn. Auf dem Hahn hat man einfach die Geld-Dauerzuschuss-Pipeline aufgedreht und Steuergelder verprasst. Und das gleiche Ministerium belehrt dann engagierte Unternehmer über Steuerverschwendung. Solch ein Gag fällt keinem Satiriker ein ... .