Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Am 03.11.2016 hatte ich um die Mittagszeit einen Termin in Büchenbeuren und bin kurz mal am Bahnhof vorbei.
Die Natur holt sich in Richtung Morbach und Flughafen Hahn wieder alles zurück, was ihr einst genommen wurde. Hier wächst alles meterhoch zu.
Von Simmern her sieht die Trasse recht ordentlich aus. Wie lange noch ?
Anbei zwei Aufnahmen.

MfG
jojo54

Heute (22.12.2016) wird in verschiedenen Tageszeitungen der Region und in der Landesschau Rheinland-Pfalz (SWR.3) von deutlichen Rückgängen bei den Fluggästen am Airport Hahn berichtet. So sollen im November lediglich 150.000 Passagiere diesen genutzt haben, was einem Minus von 12,8 % entspricht. Als Hauptgrund hierfür wird die Verlagerung zum Flughafen Luxemburg genannt.

Auch bei der Fracht wurden 6,0 % weniger als im November 2015 umgeschlagen.

MfG
jojo54

Heute in der Rhein-Zeitung:

Um den Hahn kehrt wieder Optimismus ein

Flughafen Hahn. Die Skepsis ist einer vorsichtigen Zuversicht gewichen, nachdem das chinesisch-pfälzische Konsortium HNA/ADC im Bieterverfahren für den Kauf des Flughafens Hahn durchgesetzt hat.

Inhalt kurz zusammengefasst:
- HNA/ADC hat bestes Angebot abgegeben – Mit Konsortium soll bis Mitte Februar ein Kaufvertrag verhandelt werden
- Formaler Bieter ist die HNA Airport Group, die nach Informationen unserer Zeitung 15,1 Millionen Euro für den Flughafen zahlen will.
- Als Zeichen der Ernsthaftigkeit hat die HNA Group zugesagt, wöchentlich je drei zusätzliche Passagier- und je drei Frachtflüge mit Zielen in China zu realisieren.
- Beim heiklen Punkt Altlastensanierung hat man sich wohl auf eine staatliche Kostenübernahme geeinigt. Sie soll bei maximal 25 bis 30 Millionen Euro liegen.
- „Der Bahnanschluss war für sie beim ersten der beiden Treffen ein ganz zentrales Thema“, erinnert sich Rosenbaum. Unter anderem habe man seitens HNA betont, es gebe in China keinen Flughafen ohne Bahnanschluss.
- Die derzeitige Personaldecke dürfte kaum Bestand haben.

Neue, unschöne Informationen aus dem SWR.3.Videotext. Wenn man die Summen liest, die jetzt aufgerufen werden und dazu dann noch die "neuen" Zeitfenster, so ist leicht auszurechnen, was wirklich daraus wird. Auch für andere Projekte in der Region dürfte die sich jetzt ergebende Situation kaum förderlich sein.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... index.html

MfG
jojo54

Heute sind wieder mehrere Artikel bezügl. Hunsrückquerbahn und Flughafen Hahn in den Zeitungen:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 26,4591572

http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 656799.htm

Bei dem Erörterungstermin in Simmern hat wohl ein Vetreter des Ministeriums in Mainz durchblicken lassen, dass eine Insolvenz am Hahn grundlegende Auswirkungen auf die Planungen haben würde und alles nochmals in Betracht gezogen werden muss. Alles in Allem denke ich, dass die Landesregierung hier auf Zeit spielt und sich taktisch Stück für Stück vom Projekt verabschiedet. Auch die Aussage, dass die 130 Mio. Euro nicht zu halten sind ist für mich ein Indiz hierfür.

Was mich (und vermutlich auch alle Anwohner) sehr ärgert ist diese Vernebelungstaktik. Hier sollte mal jemand nach den "Jahrzehnten" der Planung, Reaktivierungsankündigungen und Pressemitteilungen endlich in Mainz nen Arsch in der Hose haben und Klartext reden. Aber ich glaube, hier geht es schon lange nicht mehr um die Bahn, sondern nur noch um Machterhalt der eigenen Positionen im Landtag.
Bahn oder Radweg, das ist hier die Frage Frau Dreyer !!

Ein verärgerter Karl aus Stromberg

Vernebelungs- und Verschleierungstaktik, gepaart mit Verzögerungstaktik. "Im nächsten Jahrzehnt" ist eher 2029 als 2020 - und dann ist, d. h. wäre, die jetzt schon angegriffene Infrastruktur erst recht abgängig ...

Nüchtern betrachtet gibt es nichts Neues.
Das Ende des Planfeststellungsverfahrens wurde im letzten Jahr schon für Ende 2017 angekündigt. Die dreijährige Bauzeit ist auch nicht neu. Und dass dazwischen noch verhandelt werden muss mit DB Netz und evtl. dem ein oder anderem Anwohner war auch bekannt.
Mir persönlich dauert es auch zu lange. Die entsprechenden Schritte hätten schon vor 15-20 Jahren erfolgen müssen.
Einen Rückzug aus dem Projekt auf Raten sehe ich aber nicht. Würde es jetzt zum Abbruch kommen, könnte sich die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund der Steuerzahler als Retter der Landeskasse feiern lassen. Und nur die wenigsten würden begreifen, dass ausschließlich zweckgebundene Bundesmittel in die Strecke flossen und fließen...

Mal wieder eine Artikel in der Presse:

http://www.allgemeine-zeitung.de/lokale ... 666602.htm

Nicht wirklich was neues und ich glaube auch nicht, dass sich die Landesregierung zu einem Statement gegen die Bahn aufraffen kann. Da wird wie immer nur spekulatives in den Raum gestellt.
Zumindest der letzte Absatz ist lesenswert. Die Aussage, dass die Hunsrückquerbahn auch ohne einen Flugbetrieb auf dem Hahn kommt wurde (siehe auch mein letzter Post) von einem Vetreter des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau beim Erörterungstermin so auch nicht wirklich bestätigt. Man ginge aber von 4.000 beförderten Personen pro Tag aus. Das hatte damals schallendes Gelächter im Saal zur Folge
Man fragt sich langsam wirklich wo das noch hinführt.. Klar der Planfeststellungsbeschluss muss erst mal da sein. Dann werden etliche Klagen (anscheinend nicht nur von Privatpersonen) folgen. Bis die alle juristisch durch sind gehen Jahre ins Land und verschlingen wieder Steuergelder ohne Ende. Bis dahin wird die Strecke auch nicht besser. Wer in der Region wohnt kann sich mal den Bahnübergang in Windesheim (Hauptstr.) ansehen. Der Unterbau ist mittlerweile so marode, dass man teilweise nur noch in Schrittgeschwindigkeit darüber fahren kann ohne Angst zu haben sich die Ölwanne aufzureissen.
Quo vadis Hunsrückquerbahn ?

WIZZ-Air, die ungarische Billig-Fluglinie, die am Flughafen Hahn aktiv ist, wird in Kürze auch von Frankfurt RHEIN-MAIN aus fliegen und von dort zunächst täglich zwei Flugziele anbieten. Hierzu wird es am Dienstag, 14.02.2017, eine Pressekonferenz geben. Das berichten soeben örtliche Medien.

Der Flughafen Hahn alleine kann- und wird so nicht mehr Grundlage für eine Reaktivierung der Hunsrückbahn sein. Hierzu müssen auch die Anliegergemeinden mit einbezogen werden.

MfG
jojo54

jojo54 hat geschrieben:WIZZ-Air, die ungarische Billig-Fluglinie, die am Flughafen Hahn aktiv ist, wird in Kürze auch von Frankfurt RHEIN-MAIN aus fliegen und von dort zunächst täglich zwei Flugziele anbieten. Hierzu wird es am Dienstag, 14.02.2017, eine Pressekonferenz geben. Das berichten soeben örtliche Medien.

Der Flughafen Hahn alleine kann- und wird so nicht mehr Grundlage für eine Reaktivierung der Hunsrückbahn sein. Hierzu müssen auch die Anliegergemeinden mit einbezogen werden.

MfG
jojo54

Hier der entsprechende Artikel:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 06,4599457

Am heutigen Dienstag (28.02.2017) verkündet Raynair, dass ab Herbst diesen Jahres sieben Flugzeuge auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen stationiert- und eine Vielzahl an Flugzielen von dort aus angeboten werden. Dies ginge zu Lasten des Flughafens Hahn, zumal man auch den Flughafen Luxemburg verstärkt nutzen möchte.

Ein weiterer Rückschlag für den Hunsrück-Flughafen und erneut weniger Argumente für einen Erhalt der Hunsrückbahn.

MfG
jojo54

Bei "Finanznet" wird über die Zukunft des Hahns etwas präziser berichtet:

Schwieriger werde es am viel kleineren Airport Hahn. Das liegt laut O'Leary an der deutschen Ticketsteuer, die Flüge von solchen Flughäfen unverhältnismäßig verteuere. Bei einer Beibehaltung dieser Steuer sehe er in den nächsten zwei Jahren kaum Wachstum im Hunsrück.

Ich interpretiere das so, dass das neue Angebot ab Frankfurt nicht zu Lasten des Hahn geht. Vielmehr greift Ryanair Lufthansa & Co. an und will den Etablierten Marktanteile abjagen. Dazu passt auch, dass Ryanair gerade erst einen Fünfjahresvertrag mit dem Hahn abgeschlossen hat und ein entsprechendes Marktvolumen sichergestellt sein dürfte. Zum Vergleich: Weeze hat ein vergleichbar großes Ryanair-Verkehrsaufkommen (6 stationierte Jets) und hat damit in 2016 einen Gewinn von 2,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Vielleicht klappt das ja auch am Hahn, wenn er denn mal privatwirtschaftlich geführt wird. Die Unterzeichnung des Verkaufsvertrages scheint jedenfalls kurz bevor zu stehen. Der Notartermin ist angeblich am 1. oder 2. März.

Quelle:
http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... um-5347867