Die kommunale Beteiligung ist nicht unbedingt die beste Lösung, da gebe ich Dir Recht. Ich sehe das mehr als Notlösung, um wertvolle Bahninfrastruktur zu retten. Und es ist vermutlich die letzte Chance, andernfalls kommt der Fahrradweg. Das haben die Kommunalpolitiker nunmehr deutlich genug gemacht. Daher kann ich jeden, der die Bahn befürwortet, nur davor warnen, diese letzte Option schlecht zu reden, denn die anderen Varianten sind längst vom Tisch. Im Gegenteil, die Bahnfreunde sollten die Politiker vor Ort bestärken, ihre kleingeistige Fixierung auf den Fahrradweg zu überdenken. Und es nützt auch nichts, die Fehler der Vergangenheit zu diskutieren. Es geht darum, die letzte Chance zu nutzen und die Bahn zu retten.Westeifelbahner hat geschrieben:Ich denke, dass wir das hier oft genug diskutiert haben. Aus meiner Sicht ist keine Option so unwahrscheinlich zu realisieren wie diese.
Eifelquerbahn
Re: Eifelquerbahn
Re: Eifelquerbahn
Ich kann dir leider nicht folgen.Rolf hat geschrieben:Die kommunale Beteiligung ist nicht unbedingt die beste Lösung, da gebe ich Dir Recht. Ich sehe das mehr als Notlösung, um wertvolle Bahninfrastruktur zu retten. Und es ist vermutlich die letzte Chance, andernfalls kommt der Fahrradweg. Das haben die Kommunalpolitiker nunmehr deutlich genug gemacht. Daher kann ich jeden, der die Bahn befürwortet, nur davor warnen, diese letzte Option schlecht zu reden, denn die anderen Varianten sind längst vom Tisch.
Dass der Fahrradweg kommt, haben die "Kommunalpolitiker" keineswegs deutlich gemacht, denn es liegt nicht in ihrer Macht. Wer heutzutage bei einer nicht einmal stilllgelegten Strecke, wozu es noch eine gültige Beschlusslage zur ursprünglich bereits 2015 vorgesehenen Reaktivierung im täglichen SPNV mit mehr als 1000 täglichen Nutzern gibt, ernsthaft einen Radweg fordert, der lehnt sich - vorsichtig formuliert - mal ganz, ganz weit aus dem Fenster... Ich finde es vielmehr erschreckend erstaunlich, dass es im Osten der Eifel Menschen gibt, die diese Forderung vertreten, während noch nicht einmal der 2006 beschlossene Radweg auf einer zu dem Zeitpunkt bereits seit Jahren stilllegelgten und nie für die SPNV-Reaktivierung bislang vorgesehenen Strecke Baureife hat.
Und damit komme ich zum Tisch: Die Herren, von denen wir hier reden, können über eine Beteiligung im Rahmen der Förderrichtlinie entscheiden und haben dies gegen die Eifelquerbahn bereits seit 2017 endgültig getan. Alles andere liegt aber eben NICHT in der Macht dieser Herren und folglich auch nicht auf ihrem Tisch. Fakt ist: Während derzeit Unternehmen mit Voraussetzungen nach §6 AEG jederzeit ein Angebot zur Übernahme der Infrastruktur abgeben können, müssen die Verbandsgemeinden tatenlos zusehen und abwarten.
Gruß Westeifelbahner
Re: Eifelquerbahn
@Westeifelbahner
Okay, ich hätte schreiben sollen, dass die Lokalpolitiker den Fahrradweg wollen. Wenn es zu einer Hängepartie wie bei der Westeifelbahn kommt, wird die Infrastruktur weiter vergammeln bzw. zuwachsen und mit jedem Jahr dürfte eine Reaktivierung teurer werden. Das ist auch keine sehr erfreuliche Perspektive. Dass ein Unternehmen mit Voraussetzungen nach §6 AEG ein Angebot zur Übernahme der Infrastruktur abgeben könnte, halte ich im Hinblick auf den Sanierungsstau für weniger wahrscheinlich. Oder siehst Du das anders?
Okay, ich hätte schreiben sollen, dass die Lokalpolitiker den Fahrradweg wollen. Wenn es zu einer Hängepartie wie bei der Westeifelbahn kommt, wird die Infrastruktur weiter vergammeln bzw. zuwachsen und mit jedem Jahr dürfte eine Reaktivierung teurer werden. Das ist auch keine sehr erfreuliche Perspektive. Dass ein Unternehmen mit Voraussetzungen nach §6 AEG ein Angebot zur Übernahme der Infrastruktur abgeben könnte, halte ich im Hinblick auf den Sanierungsstau für weniger wahrscheinlich. Oder siehst Du das anders?
Re: Eifelquerbahn
Ja, da sind wir uns einig. Das ist das, was der Strecke jetzt "droht", wenn man eine Nutzungsperspektive forciert, die auf absehbare Zeit keine ist.Rolf hat geschrieben:Okay, ich hätte schreiben sollen, dass die Lokalpolitiker den Fahrradweg wollen. Wenn es zu einer Hängepartie wie bei der Westeifelbahn kommt, wird die Infrastruktur weiter vergammeln bzw. zuwachsen und mit jedem Jahr dürfte eine Reaktivierung teurer werden. Das ist auch keine sehr erfreuliche Perspektive.
Ich halte es jedenfalls für völlig unangemessen, dass mitten in einer laufenden Ausschreibung die Strecke tot geredet wird statt aktiv Unternehmen dafür anzuwerben sich in der Eifel zu engagieren. Denn das würde zunächst einmal die Kommunen nichts kosten außer ein wenig Engagement. Hätten die Bürgermeister jetzt entschieden gemeinsam ein mit Reaktivierungen im SPNV vertrautes EIU anzurufen, die Problematik darzulegen und gemeinsam Möglichkeiten zu prüfen, ob bzw. wie man einen neuen Anlauf nehmen könnte, wäre das aus meiner Sicht wesentlich angemessener gewesen als ausgerechnet jetzt - nach mehr als 6 Jahren - nicht noch die übrigen zwei Monate abzuwarten, sondern mit dem Radweg an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wenn man dazu noch so manche Zeilen hier liest, wird ein Interessent auch sicher nicht motivierter. Der Ansatz zur Gründung eines Vereins, der hier dankenswerter Weise ergriffen wurde, ist hingegen das einzig richtige Signal. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme ist? Das ist aus meiner Sicht zunächst einmal nicht relevant. Die Chance ist da - egal, wie gering oder hoch. Also sollte man sie versuchen zu ergreifen.Rolf hat geschrieben:Dass ein Unternehmen mit Voraussetzungen nach §6 AEG ein Angebot zur Übernahme der Infrastruktur abgeben könnte, halte ich im Hinblick auf den Sanierungsstau für weniger wahrscheinlich. Oder siehst Du das anders?
Gruß Westeifelbahner
Re: Eifelquerbahn
Absolut richtig. Und mehr noch, es ist fahrlässig und verhängnisvoll.Westeifelbahner hat geschrieben:...Ich halte es jedenfalls für völlig unangemessen, dass mitten in einer laufenden Ausschreibung die Strecke tot geredet wird ...
Re: Eifelquerbahn
Es ist vor allen Dingen ein Widerspruch zur letzten Aussage aus dem Landrats-Amt. Dort hieß es noch Anfang Februar das die Anrainerkommunen die 3-Monatsfrist abwarten und die Situation im Anschluss bewerten wollen.
Was auch immer der Kreistag aktuell entscheiden mag, es hat erstmal keine direkten Auswirkungen. Die Strecke ist aktuell weder entwidmet noch stillgelegt, es ist allerdings ein sehr irritierendes Signal für eventuell vorhandene Interessenten zur Übernahme der Strecke. Es gilt jetzt erstmal abzuwarten wie sich die Situation nach dem Ende der Ausschreibungsfrist darstellt.
Unabhängig von der Entscheidung der Politik sehe ich durchaus eine Perspektive für die Eifelquerbahn, dies war auch der Grund warum ich die Initiative zur Gründung eines Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn ins Leben gerufen habe. Der Vorstoß aus Richtung der Politik bestätigt mich umso mehr darin das es richtig war jetzt aktiv zu werden. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen die ein Interesse am Erhalt der Eifelquerbahn haben dazu einladen sich an der Gründung des Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn zu beteiligen.
Es ist wichtig zu zeigen, das durchaus ein Interesse am Fortbestand der Eifelquerbahn besteht. Die Vergangenheit hat schon öfters gezeigt das es sich durchaus lohnt, sich für den Erhalt von Eisenbahninfrastruktur aktiv einzusetzen.
Viele Grüße,
Jens
Was auch immer der Kreistag aktuell entscheiden mag, es hat erstmal keine direkten Auswirkungen. Die Strecke ist aktuell weder entwidmet noch stillgelegt, es ist allerdings ein sehr irritierendes Signal für eventuell vorhandene Interessenten zur Übernahme der Strecke. Es gilt jetzt erstmal abzuwarten wie sich die Situation nach dem Ende der Ausschreibungsfrist darstellt.
Unabhängig von der Entscheidung der Politik sehe ich durchaus eine Perspektive für die Eifelquerbahn, dies war auch der Grund warum ich die Initiative zur Gründung eines Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn ins Leben gerufen habe. Der Vorstoß aus Richtung der Politik bestätigt mich umso mehr darin das es richtig war jetzt aktiv zu werden. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen die ein Interesse am Erhalt der Eifelquerbahn haben dazu einladen sich an der Gründung des Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn zu beteiligen.
Es ist wichtig zu zeigen, das durchaus ein Interesse am Fortbestand der Eifelquerbahn besteht. Die Vergangenheit hat schon öfters gezeigt das es sich durchaus lohnt, sich für den Erhalt von Eisenbahninfrastruktur aktiv einzusetzen.
Viele Grüße,
Jens
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Re: Eifelquerbahn
Das Thema Geld kann man nicht gelten lassen. Es sind Milliarden an Haushaltsüberschüssen vorhanden. Deutschland hat Geld. Genug, um jetzt noch vorhandene Eisenbahninfrastruktur zu sichern und im Sinne einer verantwortlichen und nachhaltigen Politik für die Zukunft zu bewahren.
Als 1895 die Strecke durchgehend in Betrieb ging, waren für diese Zeit gewaltige Kosten für den Bau aufgelaufen. Viele Kommunen mussten den Grund und Boden hergeben. Ein beachtliches Invest an öffentlichen Mitteln. Nur rund 120 Jahre später möchte man diese Investition vernichten. Und das, obwohl die Reaktivierung im SPNV zum Greifen nahe war. Eine kluge Verwaltung müsste also diese und andere Strecken erhalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Die Wahrheit wird anders aussehen. Wie jetzt gerade aktuell im Hunsrück, so werden auch in der Eifel bald die Schneidbrenner ansetzen.
Als 1895 die Strecke durchgehend in Betrieb ging, waren für diese Zeit gewaltige Kosten für den Bau aufgelaufen. Viele Kommunen mussten den Grund und Boden hergeben. Ein beachtliches Invest an öffentlichen Mitteln. Nur rund 120 Jahre später möchte man diese Investition vernichten. Und das, obwohl die Reaktivierung im SPNV zum Greifen nahe war. Eine kluge Verwaltung müsste also diese und andere Strecken erhalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Die Wahrheit wird anders aussehen. Wie jetzt gerade aktuell im Hunsrück, so werden auch in der Eifel bald die Schneidbrenner ansetzen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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Re: Eifelquerbahn
Hmm, sorry, aber mit einem Verein erreicht man da gar nix. Politiker nehmen das wohlwollend zur Kenntnis, klopfen den Leuten auf die Schultern, lächeln, sagen ein paar unverbindliche Sätze auf, schütteln die Hände - und gehen zum nächsten Termin. Und intern wird dann von Eisenbahnliebhabern, Verrückten, Fantasten usw. gesprochen.jwiessner hat geschrieben:Unabhängig von der Entscheidung der Politik sehe ich durchaus eine Perspektive für die Eifelquerbahn, dies war auch der Grund warum ich die Initiative zur Gründung eines Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn ins Leben gerufen habe. Der Vorstoß aus Richtung der Politik bestätigt mich umso mehr darin das es richtig war jetzt aktiv zu werden. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen die ein Interesse am Erhalt der Eifelquerbahn haben dazu kommen einladen sich an der Gründung des Vereins zum Erhalt der Eifelquerbahn zu beteiligen.
Das habe ich in Hochwald und Hunsrück alles durch. Der 1991 gegründete Verein musste 2000 mit ansehen, wie die Ruwertalbahn abgebaut wurde.
Was jetzt erforderlich wäre, das ist ein kapitalstarkes Unternehmen, dass eine Übernahme anstrebt. Aber sind wir doch ehrlich: wenn die VEB die Brocken hinwirft, dann wird dies nicht leichtfertig geschehen sein. Und wer soll denn da nun bitte in Erscheinung treten? Die Kuh ist lange genug durchs Dorf getrieben worden. Die Sachverhalte zum Zustand und zu Kosten sind in der Branche bekannt. Hilfe vom Land ist auch nicht zu erwarten. Jeder weiß, dass mit den Bahnverhinderern in Mainz kein Stich zu machen ist.
Es gibt auch keinen aktiven Gleisanschluss an der Strecke, so dass ein Investor mit Einnahmen aus Trassenbestellungen rechnen kann (im Gegensatz zum Westerwald und dem SGV zwischen Selters und Altenkirchen). Klar, bestellter Ausflugsverkehr kann fahren, aber mit den 50-100.000€ Trasseneinnahmen im Jahr kann man diese Bahn nicht finanzieren. Das Geld würde vielleicht für laufenden Betrieb und Kleininstandhaltung ausreichen.
Also: wer soll denn da als Eisenbahnunternehmer jetzt noch heimlich in den Büschen sitzen? Warum ist diese Person nicht früher aufgetreten? Seit 2013 ruht der Verkehr.
Das Verfahren nach 11AEG ist m.M. nicht zu stoppen. Das heißt ja auch nicht, dass mit dem Vollzug der Stilllegung alles verloren ist.
Aber wenn die DB die Pachtsache zurücknimmt und kein Käufer oder Pächter auftritt, dann kommen die Bagger.
Das Klügste wäre aus meiner Sicht ganz 1990er oldschool einen Infrastruktursicherungsvertrag abzuschließen, damit erst mal nicht abgebaut wird.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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Re: Eifelquerbahn
Sehr geehrter Herr Heinrichsmeyer,Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Hmm, sorry, aber mit einem Verein erreicht man da gar nix. Politiker nehmen das wohlwollend zur Kenntnis, klopfen den Leuten auf die Schultern, lächeln, sagen ein paar unverbindliche Sätze auf, schütteln die Hände - und gehen zum nächsten Termin. Und intern wird dann von Eisenbahnliebhabern, Verrückten, Fantasten usw. gesprochen.
Das habe ich in Hochwald und Hunsrück alles durch. Der 1991 gegründete Verein musste 2000 mit ansehen, wie die Ruwertalbahn abgebaut wurde.
Was jetzt erforderlich wäre, das ist ein kapitalstarkes Unternehmen, dass eine Übernahme anstrebt. Aber sind wir doch ehrlich: wenn die VEB die Brocken hinwirft, dann wird dies nicht leichtfertig geschehen sein. Und wer soll denn da nun bitte in Erscheinung treten? Die Kuh ist lange genug durchs Dorf getrieben worden. Die Sachverhalte zum Zustand und zu Kosten sind in der Branche bekannt. Hilfe vom Land ist auch nicht zu erwarten. Jeder weiß, dass mit den Bahnverhinderern in Mainz kein Stich zu machen ist.
Es gibt auch keinen aktiven Gleisanschluss an der Strecke, so dass ein Investor mit Einnahmen aus Trassenbestellungen rechnen kann (im Gegensatz zum Westerwald und dem SGV zwischen Selters und Altenkirchen). Klar, bestellter Ausflugsverkehr kann fahren, aber mit den 50-100.000€ Trasseneinnahmen im Jahr kann man diese Bahn nicht finanzieren. Das Geld würde vielleicht für laufenden Betrieb und Kleininstandhaltung ausreichen.
Also: wer soll denn da als Eisenbahnunternehmer jetzt noch heimlich in den Büschen sitzen? Warum ist diese Person nicht früher aufgetreten? Seit 2013 ruht der Verkehr.
Das Verfahren nach 11AEG ist m.M. nicht zu stoppen. Das heißt ja auch nicht, dass mit dem Vollzug der Stilllegung alles verloren ist.
Aber wenn die DB die Pachtsache zurücknimmt und kein Käufer oder Pächter auftritt, dann kommen die Bagger.
Das Klügste wäre aus meiner Sicht ganz 1990er oldschool einen Infrastruktursicherungsvertrag abzuschließen, damit erst mal nicht abgebaut wird.
mir ist Ihr engagierter Einsatz für Hunsrück- und Hochwaldbahn durchaus bekannt. Zum Thema Politik haben wir ja deutlich gesehen wie ernst es die Politik mit ihrem Einsatz für die Eifelquerbahn gemeint hat, wenn ein ernsthaftes Interesse bestanden hätte würde man zumindest das Ergebnis der Ausschreibung abwarten.
Der VEB bietet sich Aufgrund der hinlänglich bekannten Situation kein direkter Zugang zur Eifelquerbahn und ein Zugang über Andernach würde doch eine Aufwendige Art des Zuführung bedeuten.
Wer kann aber mit absoluter Sicherheit sagen, das es keine Interessenten für die Strecke gibt? Laut Aussage der SPD gibt es mindestens einen ernsthaften Interessenten. Ob dies wirklich so ist wird sich nach Ablauf der Ausschreibungsfrist zeigen.
Woher nehmen Sie die Gewissheit das man mit einem Verein nichts erreicht ? Ja, es gibt negative aber genauso positive Beispiele in denen gemeinsam mit einem Verein etwas erreicht werden konnte. Mir geht es darum ein Zeichen zu setzen das hier ein Interesse für den Erhalt der Eifelquerbahn vorhanden ist, und das es auch Menschen gibt die sich dafür engagieren, unabhängig davon in welche Richtung sich gerade das Fähnlein der Politik bewegt.
Nennen Sie mich ruhig naiv oder einen Träumer, aber vielleicht ist es ein solches Signal was es braucht um vielleicht doch ein Eisenbahnunternehmen dazu zu bewegen sich für eine Bewerbung um die Ausschreibung zu entscheiden.
Unabhängig von allen Vermutungen die Sie und ich hier anstellen können, kann ich zumindest sagen das es eine Vielzahl von Menschen gibt die sich für den Fortbestand der Eifelquerbahn interessieren und auch bereit sind sich dafür zu engagieren, und es werden täglich mehr.
Viele Grüße,
Jens Wießner
P.S: Unser Flyer ist fertig:
Re: Eifelquerbahn
Im Rahmen der Ausschreibung nach §11 AEG können sich unstrittig nur Interessenten unter den Voraussetzungen nach §6 AEG bewerben, wozu die "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" gehört. Es wäre also sicher nicht mit dem Stammkapital einer GmbH-Neugründung getan, sondern es bräuchte eine gewisse Kapitalstärke, um die Betriebsgenehmigung realistisch erhalten zu können. Zustimmung.Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Was jetzt erforderlich wäre, das ist ein kapitalstarkes Unternehmen, dass eine Übernahme anstrebt. Aber sind wir doch ehrlich: wenn die VEB die Brocken hinwirft, dann wird dies nicht leichtfertig geschehen sein. (…) Die Sachverhalte zum Zustand und zu Kosten sind in der Branche bekannt. Hilfe vom Land ist auch nicht zu erwarten. Jeder weiß, dass mit den Bahnverhinderern in Mainz kein Stich zu machen ist.
Es gibt auch keinen aktiven Gleisanschluss an der Strecke, so dass ein Investor mit Einnahmen aus Trassenbestellungen rechnen kann (im Gegensatz zum Westerwald und dem SGV zwischen Selters und Altenkirchen).
Aber was ist denn zum Zustand und den Kosten in der Branche bekannt? Da würden mich tatsächlich mal Zahlen interessieren. Vor Ort ist dazu nämlich - mal abgesehen von der immer zitierten Brücke in Pelm - ganz und gar nicht viel bekannt außer der Tatsache, dass ja durchaus vor 2012 auch ordentlich in die Strecke, konkret vor allem in den Abschnitt Ulmen - Kaisersesch, investiert wurde... Wie hoch wären denn Investitionsbedarf und Betriebskosten hier anzusetzen? Soweit ich das verstanden habe, will sich der Verein aus wirtschaftlichen Gründen ja auch vorerst primär hierauf fokussieren. Das viel zitierte 24 Millionen EUR - Gutachten bezog sich hingegen auf die Gesamtstrecke und wie sich die Kosten auf die Streckenabschnitte verteilen, konnte oder wollte mir bislang keiner recht beantworten.
Die Aussage zur fehlenden Fördermöglichkeit teile ich nicht, da ein Förderanspruch von wenigstens 50% für private Eisenbahnunternehmer nach SGFFG bzw. Förderrichtlinie RLP für touristische Schieneninfrastruktur inzwischen bestehen dürfte. Zu wenig, aber mehr als nichts.
Was ist mit "aktiven Gleisanschlüssen" gemeint? Das Güteraufkommen der Strecke war nur noch sporadisch, aber immerhin. Es waren ja hier noch wenige Wochen vor Betriebseinstellung auch entsprechende Bilder im Forum. Aber kein Güteraufkommen wie im Westerwald - das ist unstrittig richtig.
Woher stammt die Annahme, dass der ZSPNV nur einen fünfstelligen Betriebskostenzuschuss für die Efq zahlen würde? Man schaue sich mal die Jahre bis 2012 an!
Ob der letzte Betreiber leichtfertig die Brocken hinwarf oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Es geschah zumindest mehr als plötzlich, da lediglich ein paar Wochen zwischen Ankündigung und Betriebseinstellung vergingen. Meine persönliche Meinung ist, dass es förderlich für die Efq gewesen wäre, wenn die Politik mehr Zeit gehabt hätte zu reagieren, um die Betriebseinstellung abzuwenden.
Ich will daran erinnern, dass die Strecke bislang nicht stillgelegt war. Hätte die oben beschriebene Fachabteilung unter der damaligen Leitung eine Betriebsgenehmigung erteilt, wenn der Antragsteller weder Pächter noch Käufer gewesen wäre und noch der bisherige Betreiber eine Absicht zur dauerhaften Betriebseinstellung oder Abgabe an Dritte nach §11 AEG bekundet hätte? Nach meinem Kenntnisstand: Nein. Man hätte sich geweigert das zu bearbeiten, weil das MWVLW da eine ganz andere Rechtsauffassung vertreten hat, die einem Begehren zum Betreiben der Strecke konträr gegenüber gestanden hätte. Man hat sich für die Efq nicht mehr zuständig gefühlt.Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Warum ist diese Person nicht früher aufgetreten? Seit 2013 ruht der Verkehr.
Davon abgesehen ist es vielleicht auch eine Frage des Stils, wenn mögliche Dritte erst dann aktiv werden würden, wenn der bisherige Betreiber das 11er Verfahren bekanntgibt und nicht ggfs. selbst noch überlegt vielleicht doch noch eine Betriebsgenehmigung zu beantragen.
Um noch mal auf das Wesentliche zurückzukommen: Hilfreich wäre sicher die Expertise @Bernd Heinrichsmeyer mit all der Erfahrung im Betrieb von Nebenbahnen, mit was für Kosten der Betreiber eines Teilabschnitts Kaisersesch - Ulmen (-Daun), wie es der Verein anstrebt, denn realistisch rechnen müsste, sprich: wie viel Geld mindestens zur Kostendeckung benötigt würde?
Das wären sicher Einschätzungen, die für den Verein - ob hier offen oder als PN - hilfreich sein könnten, um selbst Chancen und Möglichkeiten vor Ort abwägen zu können.
Gruß Westeifelbahner
Re: Eifelquerbahn
Es ist richtig, wir wollen uns auf den Abschnitt Kaisersesch - Ulmen - Daun konzentrieren. Neben der Brückenproblematik ist natürlich auch der Streckenunterhalt ein wichtiges Thema, alleine schon aus diesem Grund ist es sinnvoll sich nur auf einen Teilbereich der Strecke zu konzentrieren.Westeifelbahner hat geschrieben:Aber was ist denn zum Zustand und den Kosten in der Branche bekannt? Da würden mich tatsächlich mal Zahlen interessieren. Vor Ort ist dazu nämlich - mal abgesehen von der immer zitierten Brücke in Pelm - ganz und gar nicht viel bekannt außer der Tatsache, dass ja durchaus vor 2012 auch ordentlich in die Strecke, konkret vor allem in den Abschnitt Ulmen - Kaisersesch, investiert wurde... Wie hoch wären denn Investitionsbedarf und Betriebskosten hier anzusetzen? Soweit ich das verstanden habe, will sich der Verein aus wirtschaftlichen Gründen ja auch vorerst primär hierauf fokussieren.
Die Zahlen und Gutachten scheinen eines der bestgehüteten Geheimnisse der Vulkaneifel zu sein. Ehemaliger Streckenbetreiber, Kommunen oder Landrat sollten eigentlich Aufgrund der beauftragten Gutachten oder den Erfahrungen aus dem Betrieb der Strecke etwas dazu sagen können wie sich die Kosten genauer verteilen, bisher leider Fehlanzeige.
Re: Eifelquerbahn
Sehr richtig, so ist es! Seit dem Auslaufen des ERP 1952 hat es nicht mehr so günstige Rahmenbedingungen für Investitionen (in die Infrastruktur) gegeben wie jetzt (extrem niedrige Zinsen, Haushaltsüberschüsse). "Jetzt oder nie" sollte das Motto verantwortungsbewusster Lokalpolitiker sein; im Brohltal gibt es diese vorausschauende Lokalpolitik, in der Vulkan-Eifel dagegen scheint der Weitblick der Lokalpolitiker schon an der nächsten Vulkankuppe zu enden. Traurig!Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Das Thema Geld kann man nicht gelten lassen. Es sind Milliarden an Haushaltsüberschüssen vorhanden. Deutschland hat Geld. Genug, um jetzt noch vorhandene Eisenbahninfrastruktur zu sichern und im Sinne einer verantwortlichen und nachhaltigen Politik für die Zukunft zu bewahren. ...