Hallo Modellbahnfreunde,
die Arbeiten an Rheinmodellbahn2 stehen etwas zurück. Der Garten erfordert meinen vollen Einsatz.
Die Abschlusswände habe ich an zwei Stellen bis zur Decke erhöht. Bei Fotos sind störende Hintergründe (Fenster, Schränke usw.) dann nicht mehr zu sehen.
Die Abende sind für die Aktualisierung meiner Rollmaterial-Datenbank genutzt worden. Die letzten Zugänge habe ich im Foto festgehalten. Erstes Beispiel: die E 194.
Baureihe 194
Vorläufer E 93
Der Vorläufer der E 94, wie die BR 194 vor 1968 hieß, war die E 93. Sie wurde ab 1933 für die neu elektrifizierte Strecke Augsburg Stuttgart mit der Geislinger Steige beschafft. Die E 94 sollte eine höhere Leistung und statt 70 km/h, wie bei der E 93, nun 90 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen.
Beschaffung der E 94
Die Erfahrungen mit der E 93 waren gut. Durch weitere Elektrifizierungen und die Einverleibung Österreichs im März 1938 in das Deutsche Reich waren auch Alpenstrecken (Brenner, Arlberg) für einen beschleunigten Güterverkehr als Einsatzgebiete der "Deutschen Krokodile" vorgesehen und daher dringend benötigt. Schon 1937 wandelte die Reichsbahn eine Nachbestellung von 11 Maschinen der E 93 auf die E 94 um. Die Bestellung wurde im Mai 1939 um weitere 87 Maschinen erhöht. Die Grundkonstruktion blieb gegenüber der E 93 weitgehend gleich. Doch wurden die für die Leistungssteigerung wichtigen Komponenten Trafo und Motoren verstärkt. Der geschweißte Brückenrahmen weißt seitlich seine fünf typischen Öffnungen auf. Auf den dreiachsigen Drehgestelle sind bewegliche, vom Hauptkasten getrennte halbhohen Vorbauten nach schweizerischen Vorbild angebracht. Wie bei der Baureihe 44 setzten die Konstrukteure auf einen Tatzlager-Einzelachs-Antrieb. Eine elektrische Widerstandsbrems ist im hohen Dachaufbau untergebracht.
Im April 1940 konnte die AEG, die in den Fertigungsjahren die Masse der Maschinen baute, mit der E 94 001 die erste Maschine ausliefern. Federführend für die Konstruktion der E 94 war der Baurat Kleinow mit seinem Ingenieuren. Als wichtiges Projekt konnte die E 94 als Kriegs-Elektrolokomotive 2 (KEL 2) weiter gebaut werden. Von den 285 bestellte Lokomotiven wurden bis Kriegsende 145 Stück ausgeliefert. Im Krieg gingen fünf Maschinen durch Zerstörung verloren. 44 Maschinen blieben auf Beschluss der Alliierten in Österreich. Sie wurden mit drei nachgebauten E 94 bei der ÖBB als Baureihe 1020 geführt. Die erste E 94 kam übrigens ins Bw Innsbruck, die damals zur Reichsbahndirektion München gehörte.
Die E 94 bei der Deutschen Bundesbahn
Nach Kriegsende befanden sich 68 Lokomotiven der Baureihe E 94 in den Westzonen. Zwischen 1946 und 1953 kamen 9 Maschinen dazu, die aus teilweise vorhandenen Bauteilen komplett erstellt wurden (E 94 137-142, 145 und 160 - 161). Von den 27 Maschinen, die zur Deutschen Reichsbahn der DDR kamen, wurden 4 Stück an die DB verkauft und bis 1954 aufgearbeitet. Um den Bedarf an schweren elektrischen Güterzug-Lokomotiven zu decken, beschloss die DB 1953/54 die Beschaffung weiterer 43 Lokomotiven, die teilweise in der Leistung nochmals erhöht wurden. Diese Nachbauten konnten 1970 für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zugelassen werden. Zur Unterscheidung wurden die 26 Maschinen als BR 194.5 geführt. Letztlich hatte die DB 124 Maschinen der Baureihe 194/194.5 zur Verfügung. Der Einsatzbereich der E 94 war lange nur auf Süddeutschland beschränkt. 1970 waren die Lokomotiven in den Bw´s Aschaffenburg, Augsburg, Ingolstadt, Mannheim, München Ost und Regensburg beheimatet. Im Bw von Freilassing waren E 94 bis 1950 und dann wieder von 1974 bis 1983 stationiert.
Ab Herbst 1984 begann die Ausmusterung, die am 28. Juni 1988 endete. In Ostdeutschland konnte sich die E 94 als Baureihe 254 sogar bis August 1990 halten. Zum Glück entkamen mehrere E 94 dem Schneidbrenner als Museumslokomotiven.
Die BR 194 kam in dem nach Norden vergrößerten elektrisch betriebenen Netz planmäßig bis Hagen Vorhalle, Bebra, Göttingen, Fulda, Mannheim, Mainz-Bischofsheim, Bingerbrück und Saarbrücken. Außerplanmäßig waren die Loks hin und wieder sogar in Koblenz, Lehrte, Seelze Hannover oder Köln zu sehen.
Technische Daten der E 94
Die Stundenleistung von 3.300 kW ermöglichte einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h bei einem Dienstgewicht von 118,7 Tonnen. Die Anzugskraft beträgt 363 kN. Die Länge über Puffer wird mit 18.600 mm angegeben.
Das Modell
Die Lokomotive hat die Nummer 194 118-6. Das Vorbild wurde im Jahr 1943 bei der AEG unter der Fabrik-Nummer 5743 gebaut. Die Abnahme erfolgte am 21.03.1944. Erstes Bw war Augsburg. Im Zweiten Weltkrieg wurde die 118 schwer beschädigt und war zunächst nicht mehr einsatzfähig. 1945/47 erfolgt die Reparatur bei Krauss-Maffei. Die Lokomotive kam für viele Jahre wieder zum Bw Augsburg. Noch 1970 war sie dort stationiert. 1974 kam die 194 118 in das Bw Freilassing.
Im Bestand des Bw´s Freilassing war die 194 118 zusammen mit 194 041, 107, 111, 112, 124, 128 und 183 am 1. Januar 1980 und weiter bis Ende 1984. Am 3. Dezember 1987 beendete ein Überschlag im Schaltwerk die Karriere der 194 118.
Am 18.12.1987 wurde die Maschine im Bw Ingolstadt (dort ab 1. Januar 1985 stationiert) ausgemustert. Leider wurde sie verschrottet.
Das Modell hat eine Länge über Puffer von 213 mm. Das Untersuchungsdatum 5.8.82 und BD München, Bw Freilassing, sind angeschrieben.
Elektrische Schnittstelle für Triebfahrzeuge PluX22
Modell Roco Nr. 71350 (Edition Freilassing)