Westeifelbahner hat geschrieben:Würdest du etwas für einen sechsstelligen Betrag kaufen und dann für einen Euro einem privatwirtschaftlichen Unternehmen zur Verfügung stellen?
Soll ein Ratsmitglied so mit den Steuergeldern umgehen wie er es auch als Privatperson tun würde oder etwas großzügiger sein, weil es um die gute Sache geht?
Gruß Westeifelbahner
In ganz Rheinland-Pfalz ist z.Zt. der Rechnungshof unterwegs und schaut den Kommunen hinsichtlich ihres Ausgabeverhalten auf die Finger, niemand kann es sich mittlerweile mehr leisten, auf Einnahmemöglichkeiten zu verzichten, auch wenn es sich um wünschenswerte Maßnahmen und Projekte handelt.
Da es sich aber bei einem Bahnverkehr zwischen Gerolstein und Prüm sogar noch um ein unerwünschtes Projekt handelt, kann man von den Kommunen kein Entgegenkommen erwarten.
Entweder das EIU zahlt den geforderten Preis oder -und das haben ja Vorredner schon angekündigt- es bedarf der gerichtlichen Klärung oder die RSE erkennt, daß das ganze eine Nummer zu groß ist und weder Pacht noch Instandsetzungskosten durch Fahrpreiseinnahmen gedeckt werden können, wobei ich zu letzterem tendiere.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Strecke Fahrgastzahlen erreicht, die einen regelmäßigen Schienenpersonenverkehr finanzieren können.
Das ganze wird ein gehöriges Zuschußgeschäft bleiben und das kann nur den Tod einer EIU GmbH bedeuten.
Hier müßten faktisch im Auftrag der EIU GmbH dutzende ehrenamtliche Heinzelmännchen dauerhaft zum Einsatz kommen, um die Kostenseite zu entlasten.
Alles andere ist Wunschdenken.
Im Hunsrück hat das in den ersten beiden Jahren funktioniert, dann aber begann das ganze finanziell aus dem Ruder zu laufen, am Ende war nicht nur das Infrastrukturunternehmen insolvent, sondern das EVU und ein weiteres Bahnunternehmen gleichfalls.
Eine öffentliche Eisenbahninfrastruktur kann weder dauerhaft von einer kleinen GmbH, noch von einem Verein betrieben werden, wenn nicht lukrative Einnahmepotentiale vorhanden sind, u.a. im Güterverkehr.
Und da sehe ich auch in der Westeifel kein Licht am Ende des Tunnels.
Mehr und mehr versiegt auch die Quelle der Zuschüsse der öffentlichen Hand, allen voran die des Landes.
In ziemlich genau einem Jahr ist Landtagswahl, bis dahin wird es sicherlich keinen positiven Förderbescheid mehr geben.
Und wie die Infrastruktur- und Verkehrspolitik des Landes ab März 2016 aussieht, das vermag im Augenblick sowieso keiner zu sagen.