Mich erinnert das zunehmend an die Bemühungen um die Westeifelbahn. Die Forderung, dass doch alle an einem Strang ziehen sollten, wurde auch immer wieder in den Raum gestellt. Das Ende der Geschichte ist bekannt...
Westeifelbahner hat geschrieben:Der letzte Betreiber einer Strecke hat nunmal die Aufgabe die Strecke zur Abgabe auszuschreiben, falls er nicht mehr beabsichtigt diese zu betreiben.
So ist es. Die Ausschreibung wäre folglich schon früher wünschenswert gewesen, da es im Fall der Wiederinbetriebnahme viel Arbeit erspart hätte, wenn man sich den Zustand vom 01.01.2019 ansieht und mit dem Zustand sechs Jahre vorher vergleicht. Auch hier reden wir von Kosten, die jetzt irgendwo in allen Kalkulationen zu Buche schlagen.
Nach 6 Jahren dürfte für den "letzten Betreiber" hinreichend Zeit gewesen sein, um alle nur erdenklichen Möglichkeiten zu prüfen und Beratungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Es wird auch sicher nicht an Kosten im vierstelligen Bereich gescheitert sein. Und ausgerechnet jetzt, wo die Strecke nach all den Jahren Dritten angeboten wird, will sich der "letzte Betreiber" gemeinsam mit einem Interessenten zur Übernahme seiner Infrastruktur an einem Beratungsauftrag beteiligen?
Westeifelbahner hat geschrieben:Aber es gilt jetzt den Blick nach vorne zu richten und eine positive Lösung für die Eifelquerbahn zu finden. Wenn hier alle an einem Strang ziehen, ist dies zu begrüßen.
Nur, wenn auch klar ist, wohin der Strang führt, an dem gezogen wird. Ich finde sehr positiv, wenn sich hier Unternehmen engagieren und bspw. an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, um für die Efq zu werben. Das möchte ich ausdrücklich betonen und bitte da nicht falsch interpretiert zu werden!
Doch der Erfolg steht und fällt mit der Glaubwürdigkeit. Damit Vertrauen zu gewinnen. Zurückzugewinnen, wenn man bspw. daran denkt, was zwischen Gerolstein und Prüm geschah. Dazu trägt die aktuelle Entwicklung aus meiner Sicht nicht bei. Jeder, der sich kommunalpolitisch mit der Frage beschäftigt, fragt sich doch, woher die SPD schon im Ausschreibungsverfahren von einem (!) ernsthaften Bewerber wusste? Wohl nicht von DB Netz. Dann folgte die Pressemeldung der Brohltalbahn, die hier viele Fragen aufwarf. Immer noch ist mir völlig unklar, wie man sich einen möglichen Betrieb vorstellen will? Gesellschafter ist, wie hier schon diskutiert, ein Verein, der lt. veröffentlichter Tagesordnung auf der letzten JHV nicht mal einen Beschluss zur Eifelquerbahn getroffen hat noch den Erhalt der Eifelquerbahn als Satzungsziel haben wird. Die Gesellschaft selbst ist bislang u.a. für den Fahrbetrieb des Vereins auf einer Schmalspurbahn verantwortlich und betreibt weder eine Infrastruktur in vergleichbarer Länge zur Efq noch entsprechende "normalspurige" Personenzüge für Ausflugsverkehre oder SPNV.
„Der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen hat die Eifelquerbahn als potentielle Strecke in das Programm aufgenommen und eine Förderung beantragt. Warum also jetzt schon Fakten schaffen, statt neue Überlegungen anzustellen?“, wurde Linnerth (SPD) bereits Ende April im "Trierischen Volksfreund" zitiert. Hier tauchten die angeblichen Fördermöglichkeiten des Bundes zum ersten Mal auf.
Es folgt eine Veranstaltung der SPD (ja, wieder SPD!) auf Einladung von MdL Schmitt, von der jahrelang nichts mehr zum Thema zu hören gewesen war, aber nun genau dieses Programm des VDV vorstellen will. Zudem erhalten die Bewerber hierzu eine Gelegenheit, woraufhin die "Brohltalbahn" ankündigt auf die Kommunen zugehen zu wollen. Die Kommunen sind es im Übrigen auch beim zitierten Vulkanexpress, welche die Strecke betreiben, nicht aber das Unternehmen, dass nun auf der Efq als Bewerber auftritt.
Parallel veröffentlicht der Eifelbahn e.V. neuerdings auch wieder rege über die Entwicklung und spricht stets von der "Brohltalbahn und ein weiterer Bewerber."
Mich erinnert das alles leider sehr an eine Geschichte, in der erst eine Betriebsgenehmigung juristisch durchgesetzt wurde, weil man dann hoffte, dass die Kommunen kooperieren, um dann festzustellen, dass sie es doch nicht taten - und die Betriebsgenehmigung wieder zu verlieren.
Gruß Westeifelbahner