Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Horst Heinrich hat geschrieben:Die DRE befährt 35 Strecken mit 765 Kilometern in verschiedenen Bundesländern, in Rheinland-Pfalz ist sie bislang nicht aktiv. Ihr Geschäftsführer ist ein "alter, erfahrener Hase" im Bahngeschäft, man kann nur hoffen, daß sich ein solches Unternehmen im Hunsrück engagiert und man kann desweiteren nur hoffen, daß die beteiligten Kommunen die Chancen für Region und Bahnstrecke erkennen, die sich aus einer Zusammenarbeit mit der DRE ergeben. Der traurige Zustand, den man angesichts des explodierenden Pflanzenwachstums derzeit zwischen Hermeskeil und Büchenbeuren beobachten kann, macht einen sehr betroffen.

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Wer über die DRE so etwas schreibt ist realitätsfremd. Wo hat denn dieses Unternehmen in all den Jahren mal wirklich langfristig etwas auf die Reihe bekommen ? Doch so gut wie nirgends wo. Erinnert sei an Strecken wie die Sinntalbahn, die Holzlandbahn, die Steigerwaldbahn(en), die Strecke von Lauterbach Nord nach Süd usw. Wo sollen denn diese 35 Strecken mit regelmässigen Zugverkehr sein ?

Fragt mal bei den Kommunen im Sinntal nach, was man dort für eine Meinung zur DRE hat.

Kommt zurück auf den Boden der Tatsachen. In der DRE oder den Bahnkundenverband den möglichen Retter für die Hunsrückbahn zu sehen, ist weit weg von der Realität.

Mir ist klar, dass jetzt in Hirschfeld wieder der PC angeworfen- und man eines Besseren belehrt wird. Deshalb graut es mir manchmal, zum Hunsrück hier überhaupt noch etwas einzustellen.

MfG
jojo54

Hallo zusammen,

ich habe die Beiträge in ein neues Thema verschoben, damit die Übersicht nicht verloren geht.
Zunächst mal vielen Dank für die Aufklärung, wer der DBV überhaupt ist.
Das war mir nicht klar, dass der DBV quasi die DRE ist.
Ein Blick zu Wikipedia erklärt es aber auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_ ... leisenbahn

Die Absichtserklärung zwischen DBV und DB Netz findet ihr hier:

https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/ ... I_MEQ2UaNA

Ein spannender Ansatz. Jedoch hoffe ich, dass die Politiker vor Ort trotzdem aktiv werden und nicht zwei Jahre auf das Ergebnis der Prüfung warten.

Aus diesem Thema kann sich eine gute Diskussion entwickeln. Bleibt daher bitte sachlich!

jojo54 hat geschrieben: In der DRE oder den Bahnkundenverband den möglichen Retter für die Hunsrückbahn zu sehen, ist weit weg von der Realität.

Zumindest, Joachim, sind DRE und Bahnkundenverband aussichtsreichere Ansätze als alles andere, was ich seit 1997 auf Hunsrücker Gleisen an weitgehend dilettantischer Improvisation habe kommen und gehen sehen.
Und daß ein EVU bei Güterverkehrs- und Personenverkehrskunden letztlich nicht angenommen wird, liegt nicht (immer) am EVU, vielleicht muß man eine Strecke -was mir persönlich schwer fällt- auch mal endgültig abschreiben.

Soweit ist es im Hunsrück aber meiner Meinung nach noch nicht. Ich denke, "da geht noch was" - lassen wir DRE und DBV mal machen.

jojo54 hat geschrieben: Mir ist klar, dass jetzt in Hirschfeld wieder der PC angeworfen- und man eines Besseren belehrt wird. Deshalb graut es mir manchmal, zum Hunsrück hier überhaupt noch etwas einzustellen.

MfG
jojo54

Du solltest Dich nicht vom Einstellen abbringen lassen, nur weil andere eine andere Meinung haben als Du oder weil sie lieber diskutieren, als "nur" zu konstatieren.

Übrigens, Patrick, der Link

https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/ ... I_MEQ2UaNA

funktioniert bei mir nicht.

So sollte es gehen:
https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/ ... intent.pdf

Das Unternehmen DRE wird von engagierten Leuten geführt, die viel erreichen wollen, deren Erfolgsbilanz aber übersichtlich ist. Ich will da kein bashing betreiben. Allerdings ist es in der Regel das letzte Todesurteil einer Bahnstrecke, wenn die DRE sie übernimmt. Klar hat man einige Strecken am Laufen, aber ein ganzheitliches Wirtschaftskonzept fehlt.

Nur ein kleines Praxisbeispiel: Zum Jahresbeginn 2010 übernahm die DRE die Bahnstrecke Eibau - Seifhennersdorf-Bundesgrenze in Ostsachsen. Dort fuhren wir damals SPNV auf dem Teilstück (Varnsdorf-) - Bundesgrenze - Seifhennersdorf Bahnhof (rund 2km). Bis zu den Sommerferien 2010 betrieb DB Netz in Geschäftsbesorgung die Strecke weiter. Dann wollte man alles rationalisieren und verbessern. Ergebnis: Am letzten Schultag des Schuljahres 2009/10 fuhr der letzte SBE-Zug nach Seifhennersdorf. Bis Vertragsende im Dezember 2010 mussten wir SEV fahren und das musst der Trilex auch noch lange. Kurze Zeit war dann ein Betrieb möglich. Gegenwärtig ist die Strecke wieder außer Betrieb und es gibt SEV.

Es fehlt eine hinreichende Leistungsfähigkeit. Daher wird auch im Hunsrück nichts voran kommen, wenn die DRE die Strecke betreibt. Der Punkt ist doch ganz einfach: Wenn man da Geld verdienen könnte, würden die Unternehmen Schlange stehen. Dem ist aber nicht so. Also wird herumgebosselt ... .

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Das Unternehmen DRE wird von engagierten Leuten geführt, die viel erreichen wollen, deren Erfolgsbilanz aber übersichtlich ist. Ich will da kein bashing betreiben. Allerdings ist es in der Regel das letzte Todesurteil einer Bahnstrecke, wenn die DRE sie übernimmt. Klar hat man einige Strecken am Laufen, aber ein ganzheitliches Wirtschaftskonzept fehlt.

Nur ein kleines Praxisbeispiel: Zum Jahresbeginn 2010 übernahm die DRE die Bahnstrecke Eibau - Seifhennersdorf-Bundesgrenze in Ostsachsen. Dort fuhren wir damals SPNV auf dem Teilstück (Varnsdorf-) - Bundesgrenze - Seifhennersdorf Bahnhof (rund 2km). Bis zu den Sommerferien 2010 betrieb DB Netz in Geschäftsbesorgung die Strecke weiter. Dann wollte man alles rationalisieren und verbessern. Ergebnis: Am letzten Schultag des Schuljahres 2009/10 fuhr der letzte SBE-Zug nach Seifhennersdorf. Bis Vertragsende im Dezember 2010 mussten wir SEV fahren und das musst der Trilex auch noch lange. Kurze Zeit war dann ein Betrieb möglich. Gegenwärtig ist die Strecke wieder außer Betrieb und es gibt SEV.

Es fehlt eine hinreichende Leistungsfähigkeit. Daher wird auch im Hunsrück nichts voran kommen, wenn die DRE die Strecke betreibt. Der Punkt ist doch ganz einfach: Wenn man da Geld verdienen könnte, würden die Unternehmen Schlange stehen. Dem ist aber nicht so. Also wird herumgebosselt ... .

Vielen Dank für diese sehr realitätsnahe Einschätzung.

In diesem Zusammenhang empfehle ich jedem die Ausgaben des Bahn Reports ab Ausgabe 06 / 2015 zu lesen, wo umfangreiche Ausarbeitungen, bzw. Beiträge zur DRE und gerichtlichen Klagen wegen Inbetriebnahme / Nicht-Inbetriebnahme ihrer angepachteten Bahnstrecken stehen.

MfG
jojo54

Die Rhein-Zeitung berichtet am 02.06.2016 in ihrer Teilausgabe für Idar-Oberstein, Birkenfeld und das Nahetal wieder mal sehr umfangreich über eine Nationalparkbahn und mögliche Zeitfenster.

Der Beitrag ist nur gegen Bezahlung lesbar. Den Link stelle ich trotzdem mal ein.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 94416.html

MfG
jojo54

Die Rhein-Zeitung befasst sich in ihrer Teilausgabe für den Hunsrück auch mit der erneuten Überprüfung.
Der Beitrag ist nur gegen Bezahlung lesbar.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 94876.html

MfG
jojo54

Trotz anstehenden Verkaufs will das Land Rheinland-Pfalz weiter Millionen in den Hahn pumpen; bis zum Jahr 2024 sollen "Betriebsbeihilfen" in Höhe von bis zu 25,3 Millionen Euro fließen, teilte das rheinland-pfälzische Innenministerium mit. Das macht mich erst mal sprachlos:
http://www.airliners.de/rheinland-pfalz ... onen/38736

Nun haben die Chinesen den Flughafen Hahn wohl gekauft. Montag will der Innenminister mehr dazu bekannt geben:
http://www.t-online.de/wirtschaft/unter ... kauft.html

Ich bin auch sehr besorgt, dass die Chinesen nur eine weitere Millionenförderung abräumen wollen und den Flughafen am Ende in die Insolvenz schlittern lassen könnten (s. Flughafen Lübeck). Andererseits spricht auch einiges dafür, etwa die wertvolle Nachtfluggenehmigung, dass es die Chinesen ernst meinen, so jedenfalls lässt es dieser Artikel erhoffen:
http://www.europeonline-magazine.eu/chi ... 59646.html
Bleibt zu hoffen, dass der gewagte Deal gut geht und dass der Hahn genügend potentielle Fahrgäste für eine reaktivierte Bahnstrecke beisteuern kann.

Bei den Chinesen sehe ich es auch etwas zwiespältig. Für den Hahn ist es eine Chance. Was mich als Bürger und Steuerzahler wurmt, ist, dass Steuergeld in Millionenhöhe weiterhin dorthin fließen soll. Besser hätte man den Hahn für einen Euro verkauft und gesagt, jetzt ist Schluss. Wenn wir ein paar lumpige EUR haben wollten, war das immer nicht möglich wegen XYZ .... . Hier schmeißt man supereichen Konzernen das Geld hinterer. Den Brechreiz kann ich kaum noch unterdrücken. Es wird Zeit, dass ich meine Steuern zumindest in einem anderen Bundesland zahle.

Die Auswirkungen für die Bahn sehe ich noch nicht so recht. Wider erwarten hält die neue Landesregierung an der Bahn zum Hahn fest. Ich war davon ausgegangen, dass man die Umbildung zur Beerdigung nutzt. Gleichwohl - den 20 Jahre alten Aussagen sollten endlich einmal Taten folgen!