Eifelquerbahn
Re: Eifelquerbahn
Ein Beispiel aus der Lokalpoltik auf dem Land - nicht mehr, nicht weniger. Nur gut, dass der Stadtrat Ulmen das nicht zu entscheiden hat.
Wer sich mit der Thematik beschäftigen will: Da gibt es viel, viel wichtigere Akteure - vom Land und dem ZSPNV über die Kreise bis hin zu den Verbandsgemeinden. Also nicht all zu viel aufregen. Traurig ist all das dennoch sehr.
Gruß Westeifelbahner
Wer sich mit der Thematik beschäftigen will: Da gibt es viel, viel wichtigere Akteure - vom Land und dem ZSPNV über die Kreise bis hin zu den Verbandsgemeinden. Also nicht all zu viel aufregen. Traurig ist all das dennoch sehr.
Gruß Westeifelbahner
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Re: Eifelquerbahn
Wenn wir alle ehrlich mit uns selbst sind, dann ist es in RLP kaum noch möglich, eine Nebenbahn ohne festen SPNV und/oder massives kommunales Engagement zu erhalten. Das lässt die Landeseisenbahnverwaltung in Mainz nicht zu. Die Eifelquerbahn mit dem hohen Sanierungsaufwand ist da ein besonders schwieriger Fall.
Die Zuschussregelungen des Landes mit den 15% Kommunalanteil sind ein Killerkriterium, zumal sich das Land pseudogenerös geben kann (... man würde ja 85% dazu geben ..., wenn denn bloß die Kommunen ihren "kleinen" Anteil von nur 15% übernehmen würden ....), wohlwissend, dass diese 15% kaum gestemmt werden können bzw. dass die einheitliche politische Willensbildung für eine Bahnstrecke, die durch zahlreiche Kommunen oder gar Landkreise führt, extrem schwer bis gar unmöglich ist. Garniert wird diese Uneinigkeit bei den Kommunen mit gezielt platzierten Horrorszenarien, damit die Bürgermeister kalte Füße bekommen.
Im Ergebnis kann man feststellen: diverse private EIU haben in RLP bereits das Handtuch geschmissen oder verfolgen die Maßnahmen nur noch auf Sparflamme. Diverse Projekte treten auf der Stelle oder machen hier und da eine Rolle rückwärts.
Parallel reibt sich die Radfahrerlobby die Hände. Denn die Radwege werden oft aus Mitteln der EU kofinanziert und den Kommunen fallen zumeist keinerlei direkte Baukosten an. Außerdem sind Bahnradwege sehr beliebt und werden als sinnvolle Nachnutzung der Bahntrasse verstanden. Und ich staune da immer wieder: Wo zuvor 200 TEUR für eine Brückensanierung der Bahn fehlten, macht der Staat bei Radwegen großzügig das Säckel auf und Geld spielt keine Rolle. 10 Mio, 15 Mio .... kein Problem. Mirakulös.
Und so ein braver Bürgermeister einer vielleicht noch hochverschuldeten Gemeinde schaut schließlich in sein Gemeindesäckel und wählt dann die für sein Rathaus kostenfreie Nutzungsvariante Radweg. Wenn ich ganz ehrlich bin - ein Stück weit kann ich es verstehen (natürlich ohne es damit gutzuheißen).
Die Zuschussregelungen des Landes mit den 15% Kommunalanteil sind ein Killerkriterium, zumal sich das Land pseudogenerös geben kann (... man würde ja 85% dazu geben ..., wenn denn bloß die Kommunen ihren "kleinen" Anteil von nur 15% übernehmen würden ....), wohlwissend, dass diese 15% kaum gestemmt werden können bzw. dass die einheitliche politische Willensbildung für eine Bahnstrecke, die durch zahlreiche Kommunen oder gar Landkreise führt, extrem schwer bis gar unmöglich ist. Garniert wird diese Uneinigkeit bei den Kommunen mit gezielt platzierten Horrorszenarien, damit die Bürgermeister kalte Füße bekommen.
Im Ergebnis kann man feststellen: diverse private EIU haben in RLP bereits das Handtuch geschmissen oder verfolgen die Maßnahmen nur noch auf Sparflamme. Diverse Projekte treten auf der Stelle oder machen hier und da eine Rolle rückwärts.
Parallel reibt sich die Radfahrerlobby die Hände. Denn die Radwege werden oft aus Mitteln der EU kofinanziert und den Kommunen fallen zumeist keinerlei direkte Baukosten an. Außerdem sind Bahnradwege sehr beliebt und werden als sinnvolle Nachnutzung der Bahntrasse verstanden. Und ich staune da immer wieder: Wo zuvor 200 TEUR für eine Brückensanierung der Bahn fehlten, macht der Staat bei Radwegen großzügig das Säckel auf und Geld spielt keine Rolle. 10 Mio, 15 Mio .... kein Problem. Mirakulös.
Und so ein braver Bürgermeister einer vielleicht noch hochverschuldeten Gemeinde schaut schließlich in sein Gemeindesäckel und wählt dann die für sein Rathaus kostenfreie Nutzungsvariante Radweg. Wenn ich ganz ehrlich bin - ein Stück weit kann ich es verstehen (natürlich ohne es damit gutzuheißen).
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
http://www.heinrichsmeyer.com
Re: Eifelquerbahn
Eine sehr treffende Analyse, der nichts hinzuzufügen ist, Bernd Heinrichsmeyer!
Re: Eifelquerbahn
Auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank an Bernd Heinrichsmeyer für seine mehr als zutreffende Analyse.
Diese deckt sich auch mit dem Beitrag in der Rhein-Zeitung, in dem die Kommunen erhebliche Zweifel ankündigen, ob sie die erforderlichen 3,67 Mio. € an Eigenleistung aufbringen können oder wollen????
MfG
jojo54
Diese deckt sich auch mit dem Beitrag in der Rhein-Zeitung, in dem die Kommunen erhebliche Zweifel ankündigen, ob sie die erforderlichen 3,67 Mio. € an Eigenleistung aufbringen können oder wollen????
MfG
jojo54
Re: Eifelquerbahn
Natürlich beschreibt Bernd Heinrichsmeyer treffsicher die aktuelle Situation. Aber wer sich ernsthaft auf eine Diskussion über 3,67 Millionen EUR aus kommunalen Haushaltsmitteln für touristische Verkehre einlässt, der hat doch schon verloren. In den 70er, 80er Jahren war es vielleicht noch üblich, dass Politiker die volle Breitseite fuhren und sich als Gegner der Bahn bekannten. Es dürfte aber doch bekannt sein, dass man sich heute lieber hinter Zahlen und Radwegen versteckt. Getreu dem Motto: "Ich bin total für die Bahn, aber leider kostet so viel und so ein Radweg ist doch auch schön..."
Es war von Beginn an absehbar, wie hoch die Früchte hängen werden, wenn das Land diese "Förderrichtlinie" umsetzt. Auch hier im Forum gab es von Beginn an entsprechend kritische Beiträge. Dennoch wurde und wird die Kröte geschluckt. Landräte, Verbandsbürgermeister, welche die Bedingungen der Förderrichtlinie kritisieren? Eine gemeinsame Kritik der vielen betroffenen EVU`s und EIU`s im Land? Parteien, die bessere Bedingungen für die Bahn fordern? Gemeinsame Strategien in Eifel, Westerwald und Hunsrück?
Nichts von alledem war und ist zu beobachten. Hier und da versucht man sich verzweifelt mit der Förderrichtlinie zu arrangieren und bis zuletzt das Unmögliche möglich zu machen. Und für immer mehr Entscheidungsträger "ist dann eben nichts zu machen", aber man hat es ja versucht...
Und um auf das Thema zurückzukommen: Wäre ich Bürgermeister einer an der 2008 sanierten Strecke Ulmen - Kaisersesch würde ich eine mathematisch berechnete Kostenbeteiligung an der Gesamtstrecke eh ablehnen. Was betrifft meine Stadt oder Verbandsgemeinde, wenn in Gerolstein eine Brücke sanierungsbedürftig ist? Ich bin doch verpflichtet dafür zu sorgen, dass das Geld meiner Stadt bzw. VG auch möglichst im Bereich meiner Stadt bzw. VG verbleibt.
Gruß Westeifelbahner
Es war von Beginn an absehbar, wie hoch die Früchte hängen werden, wenn das Land diese "Förderrichtlinie" umsetzt. Auch hier im Forum gab es von Beginn an entsprechend kritische Beiträge. Dennoch wurde und wird die Kröte geschluckt. Landräte, Verbandsbürgermeister, welche die Bedingungen der Förderrichtlinie kritisieren? Eine gemeinsame Kritik der vielen betroffenen EVU`s und EIU`s im Land? Parteien, die bessere Bedingungen für die Bahn fordern? Gemeinsame Strategien in Eifel, Westerwald und Hunsrück?
Nichts von alledem war und ist zu beobachten. Hier und da versucht man sich verzweifelt mit der Förderrichtlinie zu arrangieren und bis zuletzt das Unmögliche möglich zu machen. Und für immer mehr Entscheidungsträger "ist dann eben nichts zu machen", aber man hat es ja versucht...
Und um auf das Thema zurückzukommen: Wäre ich Bürgermeister einer an der 2008 sanierten Strecke Ulmen - Kaisersesch würde ich eine mathematisch berechnete Kostenbeteiligung an der Gesamtstrecke eh ablehnen. Was betrifft meine Stadt oder Verbandsgemeinde, wenn in Gerolstein eine Brücke sanierungsbedürftig ist? Ich bin doch verpflichtet dafür zu sorgen, dass das Geld meiner Stadt bzw. VG auch möglichst im Bereich meiner Stadt bzw. VG verbleibt.
Gruß Westeifelbahner
Re: Eifelquerbahn
Der Trierische Volksfreund, Teilausgabe Dauner Zeitung, befasst sich am 27.05.2017 mit den bereits bekannten (zurückhaltenden) Aussagen der VG Ulmen zum Fortbestand der Eifelquerbahn.
In ähnlicher Form war der Beitrag auch vor einiger Zeit in der Rhein-Zeitung zu lesen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,4649693
MfG
jojo54
In ähnlicher Form war der Beitrag auch vor einiger Zeit in der Rhein-Zeitung zu lesen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,4649693
MfG
jojo54
Re: Eifelquerbahn
Sorry, aber der vorgesehene Beitrag war ein Irrtum.
Re: Eifelquerbahn
Auf der Eifelquerbahn wird es auch künftig keinen Ausflugsverkehr geben.
Dagegen fordern die Gemeinden vom Land eine Wiederaufnahme des regulären Personenverkehrs, was aber abgeleht wird. Es ist zu befürchten, dass auch hier der Radweg kommt. Alles andere wäre ein Wunder.
Infomationen aus der SWR.3.-Landesschau RLP.
https://www.swr.de/swraktuell/rp/trier/ ... index.html
MfG
jojo54
Dagegen fordern die Gemeinden vom Land eine Wiederaufnahme des regulären Personenverkehrs, was aber abgeleht wird. Es ist zu befürchten, dass auch hier der Radweg kommt. Alles andere wäre ein Wunder.
Infomationen aus der SWR.3.-Landesschau RLP.
https://www.swr.de/swraktuell/rp/trier/ ... index.html
MfG
jojo54
Re: Eifelquerbahn
Hier noch ein Linkhinweis zu einem ergänzenden Beitrag aus der Dauner Zeitung.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 68,4717730
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 68,4717730
Re: Eifelquerbahn
Servus,
anbei ein link zur Rhein-Zeitung von heute. Wahrscheinlich nur gegen Bezahlung lesbar.
https://www.rhein-zeitung.de/region/lok ... 15618.html
anbei ein link zur Rhein-Zeitung von heute. Wahrscheinlich nur gegen Bezahlung lesbar.
https://www.rhein-zeitung.de/region/lok ... 15618.html
Re: Eifelquerbahn
Hier ein Linkhinweis zu einem neuen (zahlungspflichtigen) Beitrag aus dem Trierischen Volksfreund.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 68,4719032
MfG
jojo54
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 68,4719032
MfG
jojo54
Re: Eifelquerbahn
Also ich kann es ohne Bezahlung lesen. Die Überschrift ist allerdings deprimierend. Und der Inhalt auch.