Selten habe ich mich so über jeden zurückgelegten Kilometer geärgert, wie am Dienstagabend
bei der Teilnahme an der Ausschußsitzung in Bendorf
An der Halle angekommen, standen
alle Besucher vor der Tür, weil die WUM-Fraktion beantragt hatte, den TOP 7 mit Vorstellung der
"Studienarbeit zur Brex- und Holzbachtalbahn" aus dem öffentl. Teil der Sitzung in den NÖ-Teil
zu verbannen. Zwar wurde dies abgelehnt, da man aber die erwarteten weiteren Diskussionen
"in trauter Runde" führen wollte, wurde TOP 7 zu TOP 11 und endlich gegen 20:20 Uhr konnte
Thorsten Müller mit dem Vortrag beginnen. ( Glücklicherweise war ich kein Ausschußmitglied,
denn mir wäre schon spätestens nach der 3. Folie der Kragen geplatzt, weil die gezeigten Kar-
ten nicht genordet, sondern aus nicht nachvollziehbaren Gründen um 90° gedreht präsentiert
wurden, sodass Koblenz oder Neuwied links oben und Siegen rechts unten zu suchen waren
)
Während die Ausschußmitglieder die Folien wohl schon im Vorfeld studieren konnten, wirkten
die Tabellen und Listen für die Zuschauer aus der Distanz wie "Farbfeldmalereien", die grafischen
Bildfahrpläne wie "Strickmuster". Selbst mit der Thematik vertraute Zuhörer mussten die Ohren
irgendwann "auf Durchzug stellen". Das lag auch daran, weil bei nahezu jedem vorher behandel-
ten TOP bis zu 150 Darstellungen und Fotos vorbeigerauscht sind und dabei überwiegend wort-
reich erklärt wurden.
Die Studienarbeit hat sich in erster Linie mit möglichen Fahrgastpotentialen und Verbindungen
beschäftigt, bei denen der Fokus einzig auf Engers - Neuwied - Koblenz liegt, zunächst mit Kopf
machen in Neuwied, perspektivisch aber mit Inbetriebnahme der gebauten, aber nie in Betrieb
genommenen Verbindungskurve ("Duude Damm") von Engers zur Kronprinzenbrücke. Zwar klam-
mert die Studienarbeit alle Fragen und Kosten zur Herrichtung von Ingenieurbauten, LST, BÜ etc.
aus, schlägt aber einen etwa fünfjährigen SPNV-Probebetrieb vor.
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Am heutigen Mittwoch hat die Rhein-Zeitung Koblenz der Brexbachtalbahn fast eine Seite
gewidmet. Vergleichbar mit den früheren Streckengehern hat Autor Peter Karges den noch
nicht wieder in Betrieb genommenen Abschnitt zwischen der ehem. Abzweigweiche in Ben-
dorf und dem Bahnhof Grenzau erkundet:
Eisenbahnromantik auf stillgelegter Strecke:
Eine Wanderung auf der Bahntrasse im Brexbachtal
Die Brexbachtalbahn spaltet die Gemüter. Für die einen ist sie Dornröschen, das auf den Kuss
des Prinzen wartet, für die anderen ein böser Geist, der tunlichst in der Flasche bleiben soll.
(Mit Bezahlschranke)
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 38915.html
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