Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Wo ein einzelner Triebwagen an normalen Tagen nicht ausreicht, da ist es auch an Brücken-/Feiertagen nicht ausreichend.
An der Sieg fallen S12, S19 und RE9 Züge beihnahe täglich wegen Personalmangel aus. Auf den Strecken Altenkirchen-Westerburg, Betzdorf-Herdorf-Dillenburg fallen Züge aus, weil die Stellwerke nicht besetzt werden. So ist es nicht nur hier in der Region, sondern bundesweit.
Aber es gibt eine Lösung: Weg mit dem 49€-Ticket und alles läuft wieder ohne Probleme.

Viele Grüße
Heinz

HeinzM hat geschrieben: ↑Di 3. Okt 2023, 20:58
Aber es gibt eine Lösung: Weg mit dem 49€-Ticket und alles läuft wieder ohne Probleme.

Viele Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

ich weiß Deine Bemerkung an dieser Stelle sehr wohl ironisch verstanden, aber in einer Sache sind wir uns doch hoffentlich einig...:

Politische Versprechen ahnungsloser Volkszertreter von supergünstigen Tickets (egal, ob zu 9 oder 49 Euro) bringen weder Verkehrswende noch zufriedene Kundschaft - im Gegenteil.

Solange die personellen, und ressourcentechnischen Rahmenbedingungen nicht entsprechend angepaßt werden, sind Billigtickets ganz einfach Augenwischerei und Betrug als Folge "blinden Aktionismus* und Inkompetenz

Eine Verkehrswende oder zufriedene Kundschaft kann man mit diesem heruntergekommenem System wahrlich nicht erreichen.

Aber dass DB Regio mit RE 25 auch die herkömmliche Kundschaft in zu kleine Fahrzeuge pfercht, das hat mit Billigtickets nichts zu tun.
Wenn der große zusätzliche Kundenansturm käme, dann würde wohl auch eine Doppeleinheit nicht reichen. Aber mehr gibt’s nicht oder geht nicht wegen gekürzter Bahnsteige.
Ausgefallene Züge wegen Personalmangel bei DB Regio oder DB Netz sind nun mal keine Folge der Billigtickets, sondern hervorgerufen durch das marode System mit ihren vom Eigentümer (Bundesrepublik Deutschland) berufenen und (nicht) kontrollierten Managern.
Vielleicht sollte man statt Billigtickets zu subventionieren die Boni der Bahnmanager drastisch erhöhen, damit sie die Karre aus dem Dreck ziehen. Auch hier gibt es Politiker, die an sowas glauben.

Viele Grüße
Heinz

Hallo Heinz...

meine Zustimmung mit einer kleinen Korrektur.
Dieser unerträgliche 9€-Feldversuch hat damals die Personalsituation noch einmal zusätzlich verschärft. Ich habe von unzähligen Mitarbeitern verschiedener EVUs gehört, für die das Bombardement mit tausenden bahninkompatiblen Sparfüchsen und Meckerziegen der Tropfen war, der das Faß zum Überlaufen brachte. Ohne dieses Experiment, das von vielen auch noch als Erfolg angesehen wurde, hätten wir noch manchen Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz - übrigens auch Fdl. Auf kleinen Stationen oft der einzige Ansprechpartner, der dann von den Massen regelrecht mit blöden Fragen überrannt wurde, wenn er sich nicht einschloß, Hinweisschilder "Keine Fahrkarten, keine Auskünfte!" interessieren die tumben Massen ja herzlich wenig. Manch einer glaubte ja, für 30 Cent/Tag die ganze Eisenbahn inklusive des Personals GEKAUFT zu haben.

Aus eigener Erfahrung (Nein, ich hab durchgehalten... ) kann ich mit Sicherheit den Zeitpunkt "9€-Ticket" als Auslöser des personellen Erdrutsches bestätigen. Hier traf blinder Aktionismus in einer angespannten Zeit (Maskenpflicht!) auf ein fragiles, gerade eben noch so funktionierendes System. Insofern tragen diese Billigticket-Aktionen schon zu Fiasko bei, auch wenn sie nicht direkt und allein dafür verantwortlich gemacht werden können. Den Rest erledigt der ahnungslose Wasserkopf aus dutzenden Aufgabenträgern wie den, der den 640 offenbar für den RE 25 bestellt hat....

Gruß, Marko

Hallo Marko,

ich stelle mir gerade vor, wie z.B. in Ingelbach zu Zeiten des 9€ Ticket 100 Fahrgäste den Fahrdienstleiter belagern und dumme Fragen stellen. Der kann seine Arbeit nicht machen, wird dienstunfähig und muß nun früher in Pension gehen und Aufstockung durch Bürgergeld beantragen.
Das war ja früher alles besser. Da waren Breitscheidt, Obererbach, Ingelbach noch richtig mit viel Personal besetzt. Der Fahrdienstleiter hatte Kollegen für Fahrkartenverkauf, Reiseauskunft, Gepäck, Stückgut, Expressgut. Für den täglichen Stückgutwagen war auch ein Kollege da.
Ich habe das aber so nicht erlebt. Als Kind gab es vor der Abfahrt in Obererbach noch ein Schwätzchen mit der Familie beim Fahrdienstleiter als einziges Personal und ich kann mich noch an die Signale in Modellbahngröße hinter kleinen Glasscheiben erinnern.

Viele Grüße
Heinz

Aber Heinz...

Doch nicht immer mit schrägen Beispielen ins Lächerliche ziehen....denn schon in Hachenburg kannst Du es beobachten, daß (aktuell nur im Frühdienst) die Fdl ihre Tür verschließen, und nur in den Sekunden zu sehen sind, wenn sie die Kette am Reisendenüberweg öffnen oder schließen oder die Fahrstraße auflösen, um beim Fdl als Beispiel zu bleiben. In der übrigen Zeit ist das inzwischen mit Vorhängen, Zutrittsverbotsschildern etc. verrammelte Stellwerksräumchen kaum noch als solches zu erkennen. Dann klopft man ans Fenster - und keine Reaktion. Vielleicht verständlicherweise....ich kündige meinen Kaffeedurst bei Kreuzungen inzwischen telefonisch an, man muß sich ja inzwischen einschließen und verstecken (O-Ton Fdl Hachenburg).

Und beim Zugpersonal - nicht nur bei unserer Bahn, heute hatte ich sogar einen Kollegen vom große roten Bruder in Einweisung vor mir, der mir das auch bestätigte - geht das weiter. Wenn man sich anschnauzen lassen muß, warum man auf der Siegstrecke nur mit einem Solo-640 ankommt, kann ich nur noch zurückschnauzen, daß ich weder in der Hosentasche, noch in der Garage den Rest versteckt habe. Dann stehen in Wissen 20 Mann vor dem Fenster, und fragen ALLE einzeln (man kann ja nicht beim Vordermann mal zuhören oder selber auf die Beschilderung gucken) nacheinander, ob ich nach Siegen fahre, obwohl es gut sichtbar an allen 4 Seiten steht (und man von Wissen derzeit eh NUR Richtung Siegen fahren kann), dann die nächste gestylte Handtante schnippisch auf dem Mittelbahnsteig (links und rechts Gleise) herum watschelt, mich angackert, wo denn der SEV abfährt, anstatt einmal den anderen Fahrgästen zu folgen oder vielleicht mal den Blick schweifen zu lassen, um dann zu fragen, ob denn der RE nach Köln noch komme, oder es noch andere Möglichkeiten gäbe nach Au zu kommen dann weiß ich nicht mehr, ob ich als Sonderschullehrer oder Lokführer beschäftigt bin. Auf meine Information, daß ein Bus nicht auf Schienen, sondern auf Asphalt fährt, und man alternativ auch laufen könnte, kamen übrigens nur ähnlich blöde Antworten....Es sind immer mehr bahninkompatible Fahrgäste unterwegs, die Desinformation via "noch mehr Digital" wird immer schlimmer, den Rest erledigen Baustellen, Erdrutsche und defekte Züge...Auch ich denke mit inzwischen über 50 darüber nach, daß es ja auch noch andere schöne Berufe gibt....

Hallo Marko,

ich denke, die große Unzufriedenheit der Reisenden mit dem Bahnbetrieb trifft hier die Leute an der Front, deren Schuld es allerdings nicht ist.
Die verantwortlichen Politiker und Manager halten sich fein heraus. Ich möchte nun auch nicht weiter ausschweifen, es ging ja nur um einen nicht ausreichenden Solo-640 von DB Regio. Sonst werden die Teilnehmer und Administratoren des Forums schon unruhig.

Viele Grüße
Heinz

Moin.

heute wurden erneut zahlreiche Leistungen des RE 25 ( RE 4280, RE 4281, RE 4282, RE 4287, RE 4288...)
auf der Lahntalbahn mit Solo 640 gefahren. Nach den zahlreichen Ausfällen
des RE 25 gestern insbesondere zwischen Limburg und Giessen ( ohne Begründung
und ohne SEV ) an einem verkehrsstarken Oktober WE ein weiterer Tiefpunkt....

Bei einem der gestern ( überraschenderweise ..)mit einem Talent gefahrenen
RE von Koblenz nach Giessen wurde per Zugzielanzeiger und per Durchsage hingewiesen
dass eine weitere Fahrradmitnahme nicht mehr möglich sei , Bei den in Limburg wartenden
8 Fahrgästen mit Fahrrad machte sich unterdessen schon Unmut breit.Doch dann die Überraschung...
...in dem für 15 Fahrräder ausgewiesenen Mehrzweckabteil befanden sich bei Ankunft des RE
in Limburg genau 0 ( in Worten: NULL !!!) Fahrräder......
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NACHTRAG: Geht heute früh (10.10.) nahtlos weiter, RE 4280 erneut Solo 640...