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Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Di 28. Jan 2020, 21:44
von Bernhard Reifenberg
Kann leider nicht per PN antworten, daher eben öffentlich
Hallo Ralf,
Ich bin selbst parteipoglitisch ein wenig aktiv. Mir gefällt die Entwicklung auch nicht.
Ist Dir bekannt oder warst Du selbst aktiv, dass die Presse oder auch verschiedene Parteien sich dem Thema gewidmet haben?
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Mi 29. Jan 2020, 18:45
von Mercator
Hallo Bernd,
ich habe Dir eine pers. Nachricht "erfolgreich gesendet". Mal schaun ...
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Di 11. Feb 2020, 23:30
von Mercator
Quelle:
www.trier.de:
Aus dem Stadtrat - 04.02.2020:
In seiner Sitzung am Dienstag vergangener Woche fasste der Stadtrat unter der Leitung von Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Bürgermeisterin Elvira Garbes unter anderem folgenden Beschluss:
Industriestammgleis
Mit den Stimmen von CDU, SPD, Grünen, UBT, FDP und Linken hat der Stadtrat den Antrag der AfD abgelehnt, eine Wiederinbetriebnahme des Industriestammgleises Euren-Zewen- Monaise zu prüfen, dafür Gespräche mit den dort ansässigen Firmen zu führen und dem Stadtrat bis 30. April über die Ergebnisse zu berichten. Zur Begründung hatte die AfD unter anderem betont, dass das 1972 mit Fördermitteln des Bundes geschaffene, rund 2,3 Millionen Euro teure Gleis lange Zeit von ortsansässigen Firmen intensiv genutzt worden und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sei. 2019 sei die Anlage wegen stark rückläufiger Gütermengen und dadurch sinkender Einnahmen vorläufig stillgelegt worden. Zur Begründung wird weiter ausgeführt: „Den Klimanotstand lehnen wir als nutzlose, ja sogar gefährliche Symbolpolitik ab. Aber gleichzeitig haben wir erklärt, alle Maßnahmen zu unterstützen, die konkrete Verbesserungen für Umwelt und Klima in unserer Stadt mit sich bringen."
Sprecher der anderen Fraktionen begründeten ihre Ablehnung des Antrags vor allem damit, dass die Stadt der falsche Ansprechpartner für das Stammgleis sei, weil die Deutsche Bahn AG den schlechten Zustand zu verantworten habe. Zudem wurde bezweifelt, ob die Nachfrage der Firmen für das Gleis ausreiche. Vielmehr liege die Zukunft der Transporte in einer Kombination von Straßen- und Schienenverkehren.
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: So 4. Okt 2020, 17:48
von Eaos
Hallo,
hab gar nicht gesehen, dass hier noch weitergeschrieben wurde.
Eigtl ist der Zug ja schon im Sinne des Wortes abgefahren, aber das Verhalten eigentlich sämtlicher Stadtratsparteien ist doch mehr als enttäuschend.
Diese Aussage:
"weil die Deutsche Bahn AG den schlechten Zustand zu verantworten habe" ist Blödsinn, weil die Stadt Trier für den Unterhalt des Gleises verantwortlich ist.
Folgende Kunden hatten das Ladegleis zuletzt genutzt:
1. Holzverladung: Diese in den Hafen zu verlagern ist klimaneutral, denn ob die LKWs aus dem Umkreis nach Euren oder in den Hafen fahren ist einerlei, je nach Anfahrtsrichtung verkürzt sich die Anfahrtsstrecke oder verlängert sich, unterm Strich gleichbleibend.
2. Sektfabrik: Ganzzüge mit Wein aus Italien: Wie kommen die jetzt? Per LKW logischerweise
3. JTI: Zuletzt wenige Waggons
4. Stadtwerke Trier: Ca 2x im Jahr Trafoverladung, die müssen dann in den Hafen oder nach Ruwer gekarrt werden.
Selbst wenn man nur 30 LKWs im Monat gespart hätte, die Mehrkosten durch Strassenabnutzung sind dann das was durch das vermeintliche Einsparen durch das Industriegleis auf der anderen Seite eingespart wird.
Die Rechnung mit dem kombinierten Verkehr geht nicht auf, denn den gibt es in Trier nicht. Es gibt einzig einen Containerzug nach Antwerpen, aber nicht die Möglichkeit, in Trier am Bahnhof Container zu verladen und in alle Richtungen zu versenden.
JTI bekommt seinen Tabak ja aus Antwerpen, die nutzen aber nicht die Bahn, sondern polnische LKW-Fahrer mit holländischen Aufliegern, eine doppelte Vera..e für den dt. Steuerzahler: Für die polnischen Fahrer greift der deutsche Mindestlohn für LKW-Fahrer nicht, weil sie dafür mindestens zwei Stunden auf deutschem Gebiet fahren müssten, von Lux Grenze zu JTI braucht man weniger. Die kriegen dann natürlich einen Dumpinglohn und unterbieten die Gehälter westeuropäischer Kollegen.
Wenn man das Gleis zumindest betriebsfähig erhalten will machte es keinen Sinn den Anschlussvertrag zu kündigen. Es wird darauf hinauslaufen das Gleis vergammeln zu lassen und dann iwann klamheimlich ganz stillzulegen. Eine Dummheit, so ein ganzes Industriegebiet der zukünftigen Option eines Schienenverkehrs zu berauben aber passt zu dem was sonst im Trierer Stadtrat passiert. Besonders enttäuschend die Herrschaften von den Grünen.
Gruss
ein Anwohner
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Mo 5. Okt 2020, 12:16
von hochwald
War Ende Juli in Trier und vom Riesenrad und Moselstrand konnte ich den Weinbomber auf der West noch beobachten, immerhin so 12-14 Wagen Richtung Biewer, früher Nachmittag.
Nun bin dann mit dem Rad über Pfalzel durch den Hafen an die Kyllmündung und zurück über den "Moselbahn-Ruwertalradweg" Richtung Waldrach, immerhin im Hafen etwa macht das Drahtwerk durchaus mächtig Betrieb.
Ja die Kosten, es ist so einfach einen Posten wegzustreichen und zu behaupten es rechnet sich nicht. Bezüglich Combiverkehr, nun Container können ja meines Wissens nach nur im Hafen Be- und verladen werden, warum kann man dort nicht auch Combiverkehre abwickeln? Gut, die Rumrangiererei aus Ehrang in den Hafen ist halt auch nicht des Weisheits letzter Schluss, aber gut die Bahn versucht ganz einfach jeden Gleiskilomter los zu werden und die Kosten auf andere abzuwälzen, auf den eignen "DB-Anlagen" gibts im Großraum Trier doch praktisch gar nix mehr, Holz wird doch auch nur noch im Hafen statt im Bhf verladen, eine Spedition ist da glaub ich auch noch ...
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Mo 5. Okt 2020, 13:28
von Bernhard Reifenberg
Das kann nicht der Weinzug gewesen sein!
Denn dort bei der Sektkellerei liegen keine Gleise mehr!
Re: Industriestammgleis Trier
Verfasst: Mo 5. Okt 2020, 14:32
von hochwald
Sehr interessant, Zuglok war eine DE18 (ah, sollte eine rote der CFL gewesen sein) und die hellen, durchaus gealterten Wagen haben mich klar an den "ehemaligen" Weinzug erinnert. Muss so 27./28. Juli gewesen sein, aber dann war das wohl ein anderer Kesselzug, eben nicht allzulang, deshalb hab ich intuitiv an den Weinzug gedacht, aber der hätte gar nicht mehr fahren sollen
.