Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Philosoph96 hat geschrieben:
Rotenhain

Hallo Carsten,

ein sehr schöner Bilderbogen aus dem Westerwald.

War eigentlich Rotenhain zu diesem Zeitpunkt besetzt (wegen des "Halt" zeigenden Ausfahrsignals meine ich...)?

Viele Grüße

Guido

Hallo Guido,
ich übernehme mal die Antwort...

Auch wenn Kreuzungen angeblich (wegen Oberbaumängeln und entnommener Teile an den Signalen) nicht mehr möglich sind, so wird doch mindestens alle 10 Tage Rotenhain für ein paar Stunden probebesetzt, und die "Durchschaltung" aufgehoben. Bilder mit haltzeigenden Einfahr- oder Ausfahrsignalen an Gleis 1 haben allerdings tatsächlich Seltenheitswert.

eisenbahnfan200 hat geschrieben:Also kann man so auch nicht sagen ob der Zug in Westerburg hält oder?

Danke schon mal für die Antwort!

Ich habe ihn einmal am Morgen "gemacht", Zeiten waren da:

8:04 Niederzeuzheim
8:40 Langenhahn
9:42 Hachenburg

Da hat er also keinen Aufenthalt in Westerburg gehabt!

Knipser1 hat geschrieben:

Philosoph96 hat geschrieben:
Rotenhain

Hallo Carsten,

ein sehr schöner Bilderbogen aus dem Westerwald.

War eigentlich Rotenhain zu diesem Zeitpunkt besetzt (wegen des "Halt" zeigenden Ausfahrsignals meine ich...)?

Viele Grüße

Guido

Hallo Guido,

ergänzend möchte ich bestätigen, dass Rotenhain an diesem Tag tatsächlich mit 3 Mann besetzt war. Es hatte nichts mit dem Umleiter zu tun, sondern war reiner Zufall. Dieser Zufall hat mich aber dazu bewogen, meinen ursprünglichen Standort am Esig zu verlassen und lieber dieses Variante umzusetzen. Das Bild dürfte - noch dazu mit einem Güterzug - wirtlich Seltenheitswert haben.

Mich würde aber mal interessieren, warum Rotenhain überhaupt noch aufrechterhalten wird, zumal wenn keine Kreuzungen mehr möglich sind. Mich freut es ja, ist aufgrund der Kosten aber ungewöhnlich. Zumal mit Langenhahn eine weitere Betriebsstelle für ungeplante Kreuzungen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung steht.

Gruß

Carsten

Klaus aus FG hat geschrieben:

eisenbahnfan200 hat geschrieben:Also kann man so auch nicht sagen ob der Zug in Westerburg hält oder?

Danke schon mal für die Antwort!

Ich habe ihn einmal am Morgen "gemacht", Zeiten waren da:

8:04 Niederzeuzheim
8:40 Langenhahn
9:42 Hachenburg

Da hat er also keinen Aufenthalt in Westerburg gehabt!

Dies scheint mir die wahrscheinlichste Variante zu sein. Bei meinen drei Besuchen fuhr er allerdings einmal auch eine Stunde später.

Gruß


Carsten

Philosoph96 hat geschrieben:Mich würde aber mal interessieren, warum Rotenhain überhaupt noch aufrechterhalten wird, zumal wenn keine Kreuzungen mehr möglich sind. Mich freut es ja, ist aufgrund der Kosten aber ungewöhnlich. Zumal mit Langenhahn eine weitere Betriebsstelle für ungeplante Kreuzungen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung steht.

Gruß

Carsten

Rotenhain sollte schon lange nur noch Hp sein. Stand sogar schon mal voreilig so ein Jahr lang im Buchfahrplan. Langenhahn kurioserweise übrigens auch...

Solange aber noch Leit- und Signaltechnik vorhanden ist, könnte ich mir vorstellen, muß auch die Funktion gewährleistet sein. Daher wohl diese routinemäßige Besetzung. Ich könnte mir vorstellen, daß es bei einem Versagen der Technik in Rotenhain zu Problemen im Block zwischen Langenhahn und Nistertal kommen könnte.
Das EBA hatte vor einigen Jahren den Rückbau untersagt, weil die theoretische Streckenkapazität damit sehr gelitten hätte. Praktisch - da ja eh unbenutzbar - würde sich allerdings sowieso nichts ändern. Seltsamerweise hieß es schon vor über einem Jahr, das EBA hätte nun doch zugestimmt (Warum auch immer dann auf einmal, zumal die RSE wohl Interesse an der Infrastruktur signalisiert hatte, dann muß es ja fix gehen mit "ex und hopp", wenn da plötzlich einer was machen will), und auch die Weichen der Anschlüsse (ebenfalls blockelektrisch eingebunden) sollten längst auf dem Schrott liegen. Passiert ist jedoch (zum Glück) noch nix.

Welchen "tollen" Durchsatz die Strecke heute tatsächlich noch hat, sieht man am Schützzug sehr gut, der sich ja zu allen möglichen Zeiten "hindurchmogelt", so wie ein Frosch von einem Seerosenblatt zum nächsten hüpft. Außer in Nistertal wurde ja in der Ära V. (Netzbezirksleiter mit der Prämisse "verbrannte Erde und maximale Abschlußprämie") so ziemlich alles an Reserven vernichtet. Nur am Wochenende ist noch ein weitestgehend ungehindertes Durchkommen von Sonderzügen möglich, was mit Einführung des Stundentakts ohne Wiederaufbau von verlorenen Kapazitäten (z.B. in AK und zwischen Au und AK) auch vorbei sein dürfte, genau so, wie auf der UWW-Bahn...

Komisch, früher fuhren hier Dutzende Güterzüge am Tag, das hat auch geklappt...ohne daß die Pz "gestutzt" wurden.

Dieselpower hat geschrieben: Komisch, früher fuhren hier Dutzende Güterzüge am Tag, das hat auch geklappt...ohne daß die Pz "gestutzt" wurden.

Das Adverb bzw. Adjektiv "früher" hat ja mittlerweile einen schalen Beigeschmack bekommen, nicht nur in Eisenbahnforen.

Damit soll vergessen gemacht werden, daß es bis vor 20 Jahren einen -auch kostenmäßig preisgünstigen, vor allem aber volkswirtschaftlich stimmigen- Beamtenbahnzugverkehr gegeben hat, der alles in den Schatten gestellt hat, was heute so an Zweckverbands-, Verkehrsverbunds- oder Pseudo-AG-Bahnkonzepten auf dem Markt ist.
Sieben A-7-Dienstposten in Rotenhain haben allemal mehr eingebracht, als sie gekostet haben.

Aber Formsignale aus der Kaiserzeit und beamtete Fahrdienstleiter... ein unerträglicher Anachronismus.

Aber zu der Besetzung mit "drei Mann" fällt mir noch ein alter Eisenbahnerwitz ein.
An einer Bahnstrecke sind zwei Arbeiter unterwegs
Der eine hebt ein Loch aus, der andere schüttet es wieder zu.
Dasselbe Spiel alle 15 Meter.
Fragt ein Passant:
"Ja was hat denn das für einen Sinn?"
Sagt der eine Eisenbahner:
"Ei der normalerweise die Masten setzt, ist heute krank."

Hier ist der Schütz-Zug auch zu sehen, aber nur im Hintergrund. Am 6.August hat 265 027 in Wetzlar umgesetzt und wartet nun auf die Abfahrt. In der Mitte ist 294 643 noch mit Rangierarbeiten beschäftigt, während 261 031 gerade abgestellt wurde, ihr Lrf geht in den verdienten Feierabend.