Bereits 2017 wurde darüber berichtet, dass auf der seit 1983 für den Personenverkehr stillgelegten und seitdem ausschließlich für den Güterverkehr genutzten Trierer Weststrecke 2021 wieder Personenzüge rollen sollen. Doch wie man es als Trierer nicht anders kennt, braucht es bis etwas von der Theorie in die Praxis umgesetzt wird, bekanntlich seine Zeit.

Es folgten ein paar Zeitungsartikel, in welchen über einen weiteren Start der Bauarbeiten sowie die Reaktivierung berichtet wurde, und neben anfänglichen Bauarbeiten tat sich erstmal eine Weile gefühlt nichts, ehe man im letzten Jahr das Fortschreiten der Arbeiten Stück für Stück beobachten konnte.
Als endgültiger Start- und Eröffnungstermin war nach weiteren Verschiebungen der 15. Dezember 2024 vorgesehen. Neben Verzögerungen am Bau und sowie den letztendlichen Vorschriften, welche so manches Vorhaben bekanntlich am meisten verzögern, wie dieses, gab und gibt es immer noch ein Problem, welches trotz modernster Technik lautet: Ganz ohne Menschenhand geht es nicht.


Kurz nachdem ich den Gedanken der Eröffnung mit der personellen Situation bei der DB hatte und zu einem Artikel auch einen Leserbrief verfasst hatte, titelte der "Trierische Volksfreund" als hießiges Thema in einer Wochen- und Tagesausgabe:
"Mehr Nahverkehrszüge: Gibt es dafür ausreichend Lokführer?"
Irgendwie interessant ist allerdings, dass mit der Reaktivierung der Westtrasse auch der Haltepunkt Ehrang geschlossen und exakt neben den teilweise noch als Güterbahnhof genutzten ehemaligen Rangierbahnhof verlegt wird.

ZU SCHÖN wäre es wirklich, wenn dieser ebenso einst wieder zum Leben erweckt wird und die Fahrgäste dann der Arbeit in Form der Auflösung und Neubildung von Güterzügen und damit dieser Form des Verkehrs und letztendlichen Arbeit der Eisenbahn zusehen könnten.


Dass der Starttermin jetzt ausgerechnet auf den 03. März und damit auf den Tag genau auf Rosenmontag verlegt wurde, einen Tag, an dem gefühlt kein Mensch mehr "trocken" ist, geschweige denn vielleicht noch klar denken kann, lässt bei mir jetzt schon Zug und Gleis "verschwommenen Blickes" sehen.
Wollen wir auch nicht vergessen, am Rande zu erwähnen, dass Ende letzen Jahres wieder das Thema Lärmbelästigung ein Thema war, wie schon einmal vor einem Jahrzehnt. Dabei lag und liegt diese Art von "Problem" meines Erachtens mitunter darin, dass vor gut fünf Jahrzehnten die Geräuschkulisse dieser Verkehrsart im Moseltal erheblich lauter war und selbst die schwarzen Spuren unter dem Brückenbogen überm Schienenstrang aus einer Zeit stammen sollen, als der Verkehr auf der Schiene noch von Feuer

und Wasser

gepaart mit Kohle beherrscht wurde.

Und eben der Tag, als jene Maschinen vom Gleis genommen wurden, sich hier an der Mosel, wo sich Deutschlands älteste Stadt befindet, in diesem Jahr zum 50. Mal jährt!
So kann man denn letzten Endes, trotz dem bei weitem nicht erst seit gestern kollabierenden Zustand der Bahn gespannt sein, wie sich die neue Personennahverkehrssituation im Moseltal entwickeln wird.
