jojo54 hat geschrieben:Wenn man das so sieht wie Horst Heinrich, dann ist auch der gewünschte Zugverkehr im Hunsrück oder in anderen Regionen Deutschlands keineswegs gesichert. Einige wenige trumpfen auf und aus der Traum......
jojo54
Genau das ist der Trend, nicht nur in Sachen Eisenbahn.
Eine Gesellschaft, die es verlernt hat, Allgemeinwohl zu definieren und auch einzufordern versucht aus lauter falsch verstandener Toleranz und Konfliktscheu jeder noch so absurden Minderheit gerecht zu werden.
Teilweise weltfremde Gerichte beflügeln diesen Trend noch zusätzlich durch weltfremde Urteile, in einem Land, in dem es möglich ist, Kinderlärm "wegzuklagen" wird bald alles möglich sein.
Eine Gesellschaft muß gesamtgesellschaftliche Ziele benennen, in Gesetze fassen und der gesamte Exekutivapparat muß an deren Realisierung mitarbeiten - zum Wohle des Volkes, wie es früher hieß.
Mittlerweile versteht sich diese Gesellschaft mehr als Spielwiese für alle möglichen Lebens-, Denk- und Existenzformen, der Minderheiten-, Randgruppen- und Benachteiligtenförderung wird mehr Energie gewidmet als der Sicherstellung der Basis für die intakte Bevölkerungsmehrheit.
Um zur Aartalbahn zurückzukommen.
Unabhängig davon, daß man bei der Landesregierung sicher auch froh sein würde, 13 Millionen Euro zu sparen, wird man von der Politik kein klares und deutliches Bekenntnis zur Reaktivierung bekommen, aus lauter Angst, als rückwärtsgewandt und autoritär daherzukommen.
Man sucht den Konsens mit allen - und verliert damit das Ziel aus den Augen, ein einstmals beschlossenes Vorhaben auch wie vorgesehen zu realisieren.
Damit ist man zwar "kompromißbereit", "tolerant" oder "offen für Argumente", aber es fehlt die wiederum von vielen Menschen vermißte Planbarkeit, Berechenbarkeit und Souveränität.
Damit wird über einen Staat im Staate eine neue Regierung eingeführt, die Regierung der Partikularinteressen, die ihren Willen nicht über Verfassungen, Grundsatzprogramme und Abstimmungen erklärt, sondern die sich ihr individuelles Vorhaben über Gerichte oder Medienkampagnen erstreitet.
Gemäß dem alten juristischen Lehrsatz „Coram iudice et in alto mare in manu dei solius sumus.“ („Vor dem Richter und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand“) kann dabei das Absurdeste herauskommen, auch etwas, was de facto gegen die Interessen einer ganzen Volksgemeinschaft geht.
Deshalb sehe ich eine größere Chance, daß zwei, drei Familien aus Holzheim (Aar) die ganze Reaktivierung verhindern als daß die "geballte Kraft" der Mainzer Landesregierung sie zuwege bringt.