Brexbachtalbahn am Vatertag...

Reiner
Leitender Direktor A16
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Re: Brexbachtalbahn am Vatertag...

Beitrag von Reiner »

Hier noch ein Beitrag zur Mitgliederversammlung, am 13.06.2014:

Mitgliederversammlung 2014

Publiziert am 16. Juni 2014

Freitag der 13. war kein schlechtes Omen für die diesjährige Jahreshauptversammlung, zu der der Verein seine Mitglieder in das Berghotel Rheinblick nach Bendorf eingeladen hatte. In seinem Rechenschaftsbericht zog der 1. Vorsitzende Adolf Bongartz aus Bendorf vor den anwesenden Mitgliedern und Gästen eine positive Bilanz zur Arbeit des Vereins im Jahr 2013. Das herausragende Ereignis war zweifellos der “Bembel-Weltrekordexpress” am 04. August 2013. Aber auch die Nikolausfahrt nach Puderbach hatte so viele Fahrgäste wie noch nie. Der vereinseigenen SKL konnte weitgehend fertiggestellt werden – auch dank der aktiven Mithilfe unseres Fachmann Ulrich Ferber als ehemaliger Vizepräsident der Handwerkkammer Koblenz. Für seine Verdienste rund um das Handwerk wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, wofür die Versammlung ihm herzlich gratulierte.

Erfreut wurde von den Mitgliedern aufgenommen, dass inzwischen die rechtlichen Hürden beseitigt wurden, die seit Anfang des Jahres zu einem Stopp von eines Teils der Arbeiten an der Strecke geführt haben. Der Verein habe nun wieder Planungssicherheit um weiter mit neuer Kraft an der Reaktivierung der kompletten Brex arbeiten.

Als vordringliche Thema für 2014 beschrieb Adolf Bongartz die weiteren Arbeiten an der Streckenabschnitten Grenzau – Höhr-Grenzhausen und Bendorf-Sayn Richtung Engers und die weiterhin notwendige politische Arbeit zur Zustimmung der Kommunen an deren vom Land geforderten finanziellen Beteiligung. Alle Mitglieder wurden gebeten, auch zukünftig nicht den Mut zu verlieren angesichts des mühsamen Weges und sich weiterhin aktiv und mit Nachdruck für die gesetzten Ziele zu engagieren.

Im Bericht des Kassierers beleuchtete Olaf Hof die finanzielle Situation des Vereins. Neben dem Verkauf von Merchandising-Artikeln, Einnahmen aus den Fahrten und dem Verkauf des Vereinsmagazins Brexposé entwickelte sich vor allem das Spendenaufkommen sehr positiv, was die Verbundenheit der Region mit der Brexbachtalbahn zum Ausdruck bringt. Obwohl das Geschäftsjahr wegen Anschaffungen und Investitionen in Gerätschaften und Fahrzeugen mit einem Minus abschloss, konnte der Verein jederzeit alle finanziellen Verpflichtungen erfüllen und war nicht auf Kassenkredite angewiesen.

Der Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig entlastet.

Quelle: http://www.diebrex.de/mitgliederversamm ... #more-3445

Gruß Reiner
Westeifelbahner

Re: Brexbachtalbahn am Vatertag...

Beitrag von Westeifelbahner »

Ist mit der Planungssicherheit "nur" der Pachtvertrag gemeint oder wurde eine neue Betriebsgenehmigung nach § 6 AEG erteilt?
Gruß Westeifelbahner
Rolf
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Re: Brexbachtalbahn am Vatertag...

Beitrag von Rolf »

Horst Heinrich hat geschrieben: ... Aber vielleicht ist das ja alles auch von den politisch Verantwortlichen so gewollt, schließlich kann man viel Geld sparen, wenn auf ländlichen Bahnstrecken keine Züge mehr fahren und überdies verdirbt man es sich nicht mit den bahnanliegenden Wählern....
Ich denke mal, das ist der entscheidende Punkt. Ich hatte gestern ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einem sehr freundlichen, kompetenten Fahrdienstleiter "der alten Schule" an der Ahrtalbahn. Auf den z.T. erbärmlichen Zustand der Bahnhöfe angesprochen, entgegnete er, man habe vom Land die Information bekommen, dass sich etwa an den Bahnsteigen "zu unseren Lebzeiten" nichts mehr tun werde; das Land sei "pleite" und man werde da auf sehr lange Sicht nichts mehr investieren. Es wird nur noch das Allernötigste gemacht. In Kreuzberg etwa hat man billige Riffelbleche über die abgebrochenen Kanten der Bahnsteige geschraubt, um sich die teurere, fachgerechte Sanierung zu sparen. Hauptsache billig, auch wenn es erbärmlich aussieht. Wenn schon an in Betrieb befindlichen Strecken so rigide gespart wird, kann man sich ausmalen, welchen Stellenwert Freizeitbahnen beim Land haben. Und da im Jahr 2020 die Schuldenbremse auch für die Länder kommt, wird der Sparzwang für das Land noch weiter steigen. An immer mehr Schlaglöcher in den Straßen und vernachlässigte Infrastruktur bei der Bahn wird man sich daher gewöhnen müssen. Leider.
Horst Heinrich
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Re: Brexbachtalbahn am Vatertag...

Beitrag von Horst Heinrich »

Rolf hat geschrieben:... das Land sei "pleite" und man werde da auf sehr lange Sicht nichts mehr investieren. Es wird nur noch das Allernötigste gemacht.
Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen, nicht nur im Sektor Bahn.
Die Zeit der großen Investitionen ist vorbei, jetzt wird scharf wählerklientelorientiert kalkuliert.
Da, wo entsprechend nachdrückliche Initiativen engagiert auftreten, wird noch etwas getan, andere Landesteile und Projekte veröden.

Mittlerweile erkennt auch der Blauäugigste, daß die Verlagerung des Nahverkehrs vom Bund in die Länder vor allem eine Riesenentlastungsmaßnahme für den Bundeshaushalt war und die Länder zunehmend überfordert.

Das Investitionsvolumen des Landes in den Schienenpersonennahverkehr erschöpft sich in diesem Jahr in gerade einmal rund 7 Millionen Euro:
Etwa 2,3 Millionen für Heimbach-Baumholder, rund 2,3 Millionen für die Zellertalbahn und noch einmal rund 2 Millionen für die Brex.
Runde 200 km Strecke im Land werden kurz-, mittel- oder langfristig nicht mehr zu halten sein, von der 65-km-Reaktivierung Langenlonsheim-Hahn (letzter Stand: Kosten etwa 120 Millionen Euro) redet gar keiner mehr, andere recht kostspielige Projekte (Diez-Zollhaus: 13 Millionen) werden galant zerredet.
Als Segen für den Landeshaushalt erweist sich geradezu der Notausstieg "kommunale Beteiligung" - da die rheinland-pfälzischen Kommunen ebenfalls finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen und ganz andere Sorgen haben als die Reaktivierung alter und größtenteils ungeliebter Bahnstrecken und zunehmend -siehe Ahrtalbahn- auch gar nicht einsehen, Bundesvermögen mit kommunalen Finanzmitteln aufzuhübschen, werden wir uns an zahlreiche weiße Flecken auf der Eisenbahnlandkarte gewöhnen müssen.

All die in Rede stehenden rheinland-pfälzischen Strecken wurden zuletzt von der Bundesbahn "auf Verschleiß" betrieben, ihre solide Bauart war geeignet, ihnen noch eine Schonfrist von etwa zwei Jahrzehnten zu bescheren, die sind nun vorbei.

Jetzt müßte in die Infrastruktur ordentlich investiert werden, um wieder 20 Jahre Ruhe zu haben.

Das können aber weder ein Bundesland noch die Kommunen stemmen.

P.S.: Gewissermaßen druckfrisch liegt jetzt der neue Kommunalbericht des Landesrechnungshofes vor.
Trotz hoher Steuereinnahmen 2013 ein Fehlbetrag in den kommunalen Finanzen von über 300 Millionen Euro!
Jeder Unternehmer, der so seinen Betrieb führen würde, wäre schon vor Jahren in die Insolvenz gegangen!
http://www.rechnungshof-rlp.de/icc/inte ... 111111.pdf
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Rolf
Oberamtsrat A13
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Re: Brexbachtalbahn am Vatertag...

Beitrag von Rolf »

So ist es!
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