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Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Fr 19. Okt 2012, 21:09
von Holger Schäfer
Hallo,

ein Blick zur jungen DB (Deutsche Bahn), volle Gleise in Beienheim
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Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Fr 19. Okt 2012, 21:31
von Florstädter
Moin Holger

ich komm' aus dem staunen nicht mehr raus , hab mir auf den Bildern jeden einzelnen
Schotterstein angesehen :D :D

die vollen Gleise hast du in Beienheim heute auch noch
Gleis 4 war damals auch schon abgeklemmt wie ich sehe

vielen Dank für deine " alten " Bilder

Gruß Uwe

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 11:54
von Florstädter
Moin ...........

hier habe ich wieder mal etwas für diesen Streckenabschnitt ,

218 415 schiebt am 10.05.13 den 2. Frankfurter nach Nidda ,
hier kurz vor Dorheim

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Gruß Uwe

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: So 31. Aug 2014, 19:19
von Florstädter
Moin …

seit ein Paar Wochen wird an der Horlofftalbahn kurz vor Dorheim aus Friedberg an der Strecke gearbeitet .
Gestern habe ich mir mal die Zeit genommen um mir die Sache anzusehen ,
und was soll ich sagen … ich hab’ mich tierisch geärgert als ich sah was da abgeht .
Selbst heute wo ich diesen Beitrag erstelle kocht es in mir wieder hoch .

Woanders kämpfen Leute um jeden einzelnen Steuereuro den sie bekommen können oder könnten ,
da werden Leistungen abbestellt und Strecken stillgelegt , und warum das alles ??
Weil einfach gesagt …Geld fehlt .
Es gibt natürlich noch andere Gründe , aber lassen wir das mal außen vor .

Und hier kurz vor Dorheim wird Steuergeld VERBRANNT , auf gut Deutsch gesagt für SCHEISSDRECK ,
'tschuldigung für die Ausdrucksweise aber mir fällt nix besseres ein .

So jetzt aber zum Thema selber .
Vor Dorheim gibt es 2 Feldweg BÜ , für das Friedberger ESTW wurde neben der Strecke ein neuer
Betonkabelkanal verbuddelt , die arbeiten sind schon lange abgeschlossen .
Wofür also jetzt die Bauarbeiten ???
Ganz einfach , die beiden Feldweg BÜ werden komplett neu erstellt , mit neuen Zufahrten ,
mit neuen Schwellen und neuen Schienen .
Auch die neuen Kabelkanäle müssen in dem Bereich neu verlegt werden .

Der 1. BÜ Richtung Friedberg , ca 50 m neues Gleis
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Und wofür ????????
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100tausende € für einen BÜ der seit Jahren ungenutzt ist weil ihn keiner braucht , er führt ins nirgendwo ,
die Felder dahinter gehören zu Schwalheim und werden auch von dort aus angefahren
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Falls jetzt jemand denkt das war alles , weit gefehlt , hinter der Umgehungsstraße geht es mit dem 2. BÜ weiter ,
sogar noch schlimmer
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Hier die Übersicht , es wird neben dem alten BÜ ein komplett neuer gebaut
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Im Hintergrund der Alte bisherige , vorne der Neue , mit neu angelegter Zufahrt
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Und wofür ist dieser BÜ ???
Es ist der Zugang zu der Streuobstwiese und 6 Baumgrundstücke von denen aber nur 3 bewirtschaftet werden ……………SONST NICHTS
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Auch Richtung Dorheim geht auf der anderen Seite nichts ,
es gibt außer der Bahnbrücke keinen Bachüberweg .
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Hier noch mal eine Gesamtübersicht , und für diesen kleinen Bereich mußte jetzt ein neuer BÜ gebaut werden ??
Hätte es nicht gereicht den Alten etwas aufzuhübschen ??
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Vielleicht versteht jetzt der ein oder andere warum mich das so aufregt .

Und wenn wir schon mal dabei sind , …. in den ca 60 min die ich vor Ort war habe ich auf der
“neuen“ Umgehung von Dorheim ( B455 Friedberg >< Wölfersheim ) mehrere beladene Holz Lkw
Richtung Wölfersheim gesehen , gleichzeitig aber auch mehrere beladene ( andere Firma )
in der Gegenrichtung nach Friedberg , auch das muß keiner verstehen .
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So , besser geht es mir nun zwar nicht weil ich an allem nix ändern kann ,
aber zumindest habe ich meinen Ärger jetzt geteilt .

Gruß Uwe

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 03:43
von Dieselpower
Das ist alles der Auswuchs geltenden EU-Rechts, da darf nix mehr "aufgehübscht" werden - da muß neu gebaut werden auf Teufel-komm-raus - ob es einer braucht, oder nicht...Tunnelbeleuchtungen, die keiner braucht, zweispurige BÜs für ungenutzte Feldwege, aber Kaffeemaschinen mit Warmhalteplatten oder Staubsauger mit >900 Watt verbieten.

Aber die doofen Deutschen lassen sich ja alles gefallen, besonders gern von dieser mittlerweile hochgradig bescheuerten EU.

Ich weiß mittlerweile wieder nach langer Ratlosigkeit, wo ich im Wahllokal meine Kreuzchen mache....aber das ist ja wieder "böse", wenn man den Generalverblödungsmedien jedes Wort glaubt....

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 09:15
von Horst Heinrich
Florstädter hat geschrieben:Vielleicht versteht jetzt der ein oder andere warum mich das so aufregt .
Lieber Uwe, man könnte von dieser Art täglich einen Aufreger einstellen und am Jahresende würde man feststellen, noch ein paar hundert vergessen zu haben.
Auch @Dieselpower kann man beipflichten, mancher Unsinn geht auf "höhere" Instanzen und allen voran die EU zurück,
dennoch beobachte ich solche Dinge jetzt schon 50 Jahre im Bahnbetrieb.
Ob es die nach Stillegung der Strecke sich abends noch geraume Zeit einschaltende Bahnsteigbeleuchtung von Gau-Bischofsheim war, der Einbau neuer Fenster in Bahnhöfe, deren Schließung bevorstand oder die Erneuerung von Bahnsteigen im Mai desselben Jahres, in dem die Einstellung des Personenverkehrs vorgesehen war, die Liste allein von Dingen, die ich selbst erlebt habe, ist sehr lang.
Bei Kuriositäten wie der BÜ-Erneuerung bei Dorheim tröste ich mich meist mit der Gewißheit, daß hier mittelständische Unternehmen zum Zuge kommen und Arbeitsplätze erhalten werden.
Es ist doch immer wieder ganz angenehm zu sehen, daß ein paar Tausender des Milliardenkonzerns auch in die Regionen gelenkt werden und nicht nur Millionen in Großbaustellen, Funktionärsgehältern und "Gutachten" versumpfen.

Andererseits:
Die Bahnübergangritis sorgt bisweilen schon für seltsame Kapriolen.
Auch hier an der Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim und Türkismühle gibt es derer viele, oft liegen sie versteckt in Wäldern, oft sind sie seit Jahren nicht genutzt.
Jetzt feiern sie Auferstehung, z.B. im Zuge der Reaktivierungsplanung Langenlonsheim-Hahn.
Die DB möchte gerne gut die Hälfte von ihnen auflassen.
Das ist nicht ganz so einfach, denn die beteiligten Kommunen entdecken nun plötzlich die Totgeglaubten als unverzichtbar, man fordert die Erhaltung oder gleich ein Überführungsbauwerk oder -ganz geschickt- finanzielle Abfindungen, was natürlich auch die Kosten der Reaktivierung nach oben treibt.

Übrigens:
Meine erste Lektion in politischer Realität lernte ich in zartem Alter im Jahre 1970 ausgerechnet an einem Bahnübergang.
Es war der Posten 2 in Gau-Algesheim, zwei Kilometer vor der Stadt an der Strecke Gau-Algesheim - Bad Kreuznach.
Hier wohnte der Bahnwärter Wagenknecht und bediente die Schranken.
Montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 16 Uhr.
So stand es auf den beiden Schildern entlang des Weges.
Über diesen BÜ erreichten die Gau-Algesheimer Obstbauern ihre Felder an der Gemarkungsgrenze zu Ockenheim:
Schnell und unkompliziert direkt von der B 41 aus.
Dann wollte ihn die Bahn stillegen.
Die Stadt pokerte hoch und ließ sich die Zustimmung mit 60000 Mark vergolden.
Ursprünglich mit der Absicht, hierfür einen Wirtschaftsweg durch die Obstfelder auszubauen.
Doch es kam anders.
Die Winzer im Stadtrat setzten sich gegen die Obstbauern durch und investierten das Geld am anderen Ende der Gemarkung in einen Weg zwischen den Weinbergen.
60000 Mark waren viel Geld, stellten damals alle fest, allen voran Bahnwärter Wagenknecht, dem man nun einen anderen Posten in Bingen zuwies, den er ohne Kraftfahrzeug nicht mehr erreichen konnte und so mußte er sich auf die alten Tage noch eine Zündapp anschaffen.
So sorgte ein relativ unbedeutender Bahnübergang und die Machenschaften um ihn herum schon früh für eine erste Unterrichtseinheit in politischer Grundbildung.

Vielleicht steckt ja auch hinter den Dorheimer BÜ's mehr als man vermutet.
Vielleicht haben sich hier ein paar ganz Schlaue ein paar Luxuszufahrten zu ihren Parzellen auf Staatskosten bauen lassen.
Nichts ist unmöglich, man braucht keinen Toyota dazu.

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 09:31
von Florstädter
Moin Horst Heinrich ,

das mittelständische Unternehmen ist die Firma :

Leonhard Weiss GmbH & Co. KG (Abkürzung: LW) mit Sitz in Göppingen

.....ein weiter Weg von Göppingen nach Friedberg

Gruß Uwe

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 09:47
von Horst Heinrich
Florstädter hat geschrieben:Moin Horst Heinrich ,

das mittelständische Unternehmen ist die Firma :

Leonhard Weiss GmbH & Co. KG (Abkürzung: LW) mit Sitz in Göppingen

.....ein weiter Weg von Göppingen nach Friedberg

Gruß Uwe
Dann ist die Sache natürlich um einiges fragwürdiger...
Aber so ist das wohl heute.
LW ist ja bundesweit im Bahngeschäft verankert.

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: So 7. Sep 2014, 09:38
von Dennyo
Moin Uwe!

Schön wieder etwas aus der Heimat zu sehen!


>>Und wofür ist dieser BÜ ???
>>Es ist der Zugang zu der Streuobstwiese und 6 Baumgrundstücke von denen aber nur 3 bewirtschaftet werden ……………SONST N>>ICHTS
>>Bild

Also für mich erfüllte er damals die Funktion, schnell zum Sauerbrunnen zu gelangen ;-) Unweit von dem Bü war meine "Exilwohnung" und da war es einfacher von dort zum Sauerbrunnen zu gelangen als am Wehr vorbei oder gar über die Hauptstrasse->Edeka Markt usw.
Damals gab es noch die Behelfsbrücke über die Wetter, die zum Bau der Ortsumgehung angelegt war.
Wenn diese heute nicht mehr vorhanden ist gebe ich dir recht: Der Bü führt ins Nichts!

Danke für den Bildbericht, gerne mehr!

Grüße
Dennis

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: So 19. Okt 2014, 17:54
von Florstädter
Moin ...

so langsam zweifel ich an meinem Verstand ,
bin heute an den beiden Feldweg Bü vorbeigekommen .

Das sinnlose Geldvernichten geht munter weiter ,
beide BÜ , ja wirklich BEIDE , werden jetzt mit einer Schrankenanlage ausgerüstet .

Dorheimer die ich auf dem Weg neben der Strecke getroffen habe sagten mir
sie sind jetzt nur vor Ort um sich diesen Irrsinn , der Gesprächsstoff im Ort ist , anzusehen .

Keiner aus der Gruppe älterer Leute konnte sich noch daran erinnern wann der kleine BÜ
das letzte Mal befahren wurde .....so lange ist das schon her .

Wenn das Wetter mitspielt gibt es die Woche aktuelle Bilder .

Gruß Uwe

Re: Friedberg - Nidda Teil 1 ... bis Beienheim

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 13:20
von Gartenbahner60
Hallo
zwar ist der Fred schon etwas älter, aber dennoch:
wenn der/die BÜs der jeweils einzige Zugang zum letzten Acker ist, dann kann man sie nicht einfach schließen/wegmachen, was sicher das Billigste gewesen wäre.

Ich vermute(!), daß im Vorgriff auf die Streckenreaktivierung nach Hungen, wo dieser Streckenabschnitt dann vermutlich auch schneller befahren werden soll, die Aufrüstung schon vorab erfolgt ist.

Heute ist die Höchstgeschwindigkeit auf dieser Strecke bei Ausfahrt aus Friedberg 80 km/h. Vor den BÜs wird sie (immer noch) auch 60 km/h abgesenkt.
Mehr war an den technisch nicht gesicherten BÜs (die da vorher waren) nicht zulässig (siehe https://www.gesetze-im-internet.de/ebo/__11.html).
Wenn da zukünftig also z. B. mit 80 gefahren werden soll, muß technische Sicherung sein (siehe EBO).

Zwar hat man inzwischen diese technische Sicherung an den umgebauten BÜs und könnte heute schon dort schneller fahren, aber vielleicht ist die BÜ-Schaltung am nachfolgenden (bestehenden) BÜ in Dorheim nicht auf diese höhere Geschwindigkeit ausgelegt (Einschaltstrecken und Durchrutschweg), sodaß der erst noch angepasst werden müsste, bevor dann schneller gefahren werden darf ....

Gruß
Siggi