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Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Do 16. Jun 2011, 09:28
von Bernd Heinrichsmeyer
Hallo,
ich kann hier aufgrund meines engen Kontaktes zu den Verantwortlichen bei DB Netz mitteilen, dass die Aufträge zur Behebung der Mängel erteilt wurden und dass an der Strecke bereits gearbeitet wird.
In zwei größeren Abschnitten wurde die Vegetation bereits komplett entfernt. Tiefgehender Freischnitt ist erst wieder nach der Brutzeit der Vögel möglich. Der Profilfreischnitt für die Verkehrssicherheit, der ja immer zulässig ist, ist veranlasst und wird kommende Woche beginnen.
Die Kritik an der Vorgehensweise der DB ist berechtigt. Als Kaufmann kann ich das aber ein bisschen verstehen (ohne es damit Gutzuheißen): Eine Strecke, die nur kostet aber keine Einnahmen bringt und eine große Sanierungs-/ Umbauplanung ab kommendem Jahr, bei dem eh keine Schwelle bleibt wie sie liegt. Sicher kann die Strecke aber in Bälde wieder befahren werden.
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Do 16. Jun 2011, 10:35
von schimi
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Hallo,
ich kann hier aufgrund meines engen Kontaktes zu den Verantwortlichen bei DB Netz mitteilen, dass die Aufträge zur Behebung der Mängel erteilt wurden und dass an der Strecke bereits gearbeitet wird.
In zwei größeren Abschnitten wurde die Vegetation bereits komplett entfernt. Tiefgehender Freischnitt ist erst wieder nach der Brutzeit der Vögel möglich. Der Profilfreischnitt für die Verkehrssicherheit, der ja immer zulässig ist, ist veranlasst und wird kommende Woche beginnen.
Die Kritik an der Vorgehensweise der DB ist berechtigt. Als Kaufmann kann ich das aber ein bisschen verstehen (ohne es damit Gutzuheißen): Eine Strecke, die nur kostet aber keine Einnahmen bringt und eine große Sanierungs-/ Umbauplanung ab kommendem Jahr, bei dem eh keine Schwelle bleibt wie sie liegt. Sicher kann die Strecke aber in Bälde wieder befahren werden.
Das Problem ist doch, das der zuständige Bezirksleiter kein entsprechendes Budget für die Strecke hat, um diese in Ordnung zu halten. Der Fisch stinkt doch hier vom Kopf. Egal ob hier eine Baumasnahme stattfinden soll, oder nicht. Hier wird gegen das Gesetz und gegen Gerichtsentscheidungen verstoßen. Schließlich läuft das Thema ja schon seit knapp 10 Jahren so. Der Zustand hätte nie soweit kommen dürfen. Und egal ob der Hahn kommt, oder nicht, auch DB-Netz hat sich an die Gesetze zu halten!
Die Strecke hätte in den letzten 10 Jahren nie in diesen Zustand kommen dürfen. Würde mich nur mal interessieren, wie viel wir aus Landesmitteln für die ganzen Brückenneubauten/Totalsanierungen bezahlt haben? Hätte man diese Bauwerke etwas gepflegt, dann hätte es diese "Neubauten" überhaupt nicht geben müssen.
Der Hunsrück hat Potenziel, ganz besonders im Güterverkehr. Wenn die Strecke in diesem Zustand ist, kann ich aber auch keine Einnahmen erzielen. Wer fährt schon mit 10 Km/h Güterverkehr und hält an jedem Feldweg zur Sicherung an?
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:59
von Markus Göttert
Im Bereich Kloningersmühle stehen neue Andreaskreuze
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 07:13
von Bernd Heinrichsmeyer
schimi hat geschrieben:Das Problem ist doch, das der zuständige Bezirksleiter kein entsprechendes Budget für die Strecke hat, um diese in Ordnung zu halten.
Hallo Schimi, ich stimme Dir ja unumwunden zu. Nun kann ich hier nicht alles veröffentlichen, was ich so durch meinen Beruf erfahre. Ich kann Dir aber mitteilen, dass es quasi einen "Sondertopf" gibt, aus dem der Bezirksleiter in diesem Fall schöpfen kann und dass die Arbeiten kommende Woche fortgesetzt werden.
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 07:18
von Bernd Heinrichsmeyer
schimi hat geschrieben:Der Hunsrück hat Potenziel, ganz besonders im Güterverkehr. Wenn die Strecke in diesem Zustand ist, kann ich aber auch keine Einnahmen erzielen. Wer fährt schon mit 10 Km/h Güterverkehr und hält an jedem Feldweg zur Sicherung an?
Jo, dass ist leider auch eine wahre Kernaussage. Alle Versuche, hier einen größeren Spotverkehr mit 100.000t Holz auf die Schiene zu bringen, sind an den 10 km/h gescheitert. Hauptgrund ist, dass keine Diesellok das durchhält - da kochen irgendwann Wasser und Öl oder die Fahrmotoren bei den niedrigen Dauerfahrgeschwindigkeiten. Was ich noch nicht kalkuliert habe, ist mit der Maxima, die ich ja mal aus dem Norden für Versuchsfahrten ranholen könnte. Die hätte sicher auch die nötige Kraft
. (Frage an Voith: "Was ist das maximale Zuggewicht", Antwort: "Maximale Zuglänge, 700m"
).
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 09:45
von Basaltlunkerschotter
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Frage an Voith: "Was ist das maximale Zuggewicht", Antwort: "Maximale Zuglänge, 700m"
).
Gegenfragen: Was hat denn die Strecke für ne Achslast? Was wisst Ihr (nicht Bernd H. alleine) denn über die Details im Zustand des Oberbaus?
Der Messwagen wird nur die Gleisgeometrie ermitteln.
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 10:10
von schimi
Basaltlunkerschotter hat geschrieben:
Gegenfragen: Was hat denn die Strecke für ne Achslast? Was wisst Ihr (nicht Bernd H. alleine) denn über die Details im Zustand des Oberbaus?
Der Messwagen wird nur die Gleisgeometrie ermitteln.
Der Abschnitt Langenlonsheim-Morbach hatte meines Wissens 20t Achslast. Zwischen Morbach und Hermeskeil streiten die Experten noch ob 20t oder 16t. Der Oberbau ist thypisch für 16t , aber vom Schwellenabstand könnte auch auf 20t erhöht worden sein.
Re: Hunsrückbahn Langenlonsheim - Büchenbeuren gesperrt
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 13:09
von Bernd Heinrichsmeyer
Hallo,
16t wäre natürlich nur Streckenklasse B - die hätte man militärisch nicht aufrecht erhalten. Gegenwärtig gibt es Abschnitte, da sind 16t vmtl. genug, wobei man in anderen Ländern da mit 25t drüber fahren würde. Die Strecke war durchgehend als CE eingestuft. In unserem Abschnitt Büchenbeuren - Morbach ist dies auch so. Morbach - Hermeskeil soll auch als CE geführt werden. Wenn wir mit kleinen Monstern wie einer Maxima kommen wollen, was hinsichtlich Zuggewichten und möglichen Anhängelasten vsl. sinnvoll ist, dann muss CM4 gewährleistet werden, denn die Lok ist etwas schwerer. Das liegt aber im Bereich des Machbaren. Der Abschnitt Hahn - Langenlonsheim müsste nach "Neubau" ja wohl D4 sein.