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Re:

Verfasst: Sa 11. Jul 2009, 14:22
von Horst Heinrich
eta176 hat geschrieben: Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob sich einige wenige Radtouristen in die fast leeren
Triebwagen
auf der Oberwesterwaldbahn "verirren" oder im touristisch überlaufenen Mittelrhein-
tal unterwegs sind.
Außerdem hat das Land Rheinland-Pfalz ein großes Interesse daran, sowohl Wanderer für die neuen
"Premium-Wanderwege" zu begeistern, als auch Radwanderern neue "Fernradwanderwege" zu er-
schließen. Die in weiten Bereichen trostlose, eher an das ehem. Zonenrandgebiet erinnernde, rechte
Rheinseite benötigt dringend Touristen, die sich nicht nur mit Bussen, Schiffen und Bahnen an den
Orten vorbeifahren lassen, sondern für Übernachtungen, Gastronomie und Lebensmittelversorgung
zahlen und Geld in der Region lassen. Und das sind nicht die von Dir verhönten "Trendsetter" die
"tausenden Ärschen hinterherfahren".
Weder frühere noch heutige Beförderungsmittel der Schiene können dies aber leisten und schon gar nicht zum Nulltarif. Es kann nicht sein, -und das geschieht zunehmend nicht nur auf Hauptstrecken, sondern auch auf Nebenstrecken- daß ein halbes Dutzend lebenslustiger Rentner mit ihren Fahrrädern nahezu 20 Sitzplätze versperren und die Arbeitnehmer, die ihnen mit ihren Sozialabgaben dieses süße Leben 30 Jahre lang finanzieren sollen, fahren stehend 40 Kilometer zur Arbeit. Es gibt immer mehr Menschen, die nix mehr zu tun haben und sich ihre Langeweile mit exzessiven Freizeitvergnügungen vertreiben, während die Zahl der Arbeitenden beständig abnimmt. Ich habe es oft zwischen Mainz und Alzey, Worms-Alzey-Bingen, zwischen Türkismühle und Mainz oder auch auf den Rheinstrecken so erlebt: Immer wieder die Konfrontation zwischen dem Dauerkarteninhaber, der im Monat bis zu 200 Euro löhnt nur für einen tägliche Hin- und Rückfahrt und den Profi-Schnäppchenjägern (5 Erwachsene und 5 Fahrräder einen Tag Rheinland-Pfalz und Saarland für 28 Euro).
Und der Zugbegleiter bekommt es von beiden Seiten ab - ist aber erst recht überfordert.
Deswegen bleibe ich dabei: Für das Fahrrad muß voll bezahlt werden.
Oder die Gesellschaft erklärt nicht nur, daß dieser Radtourismus in Zügen ausdrücklich erwünscht ist, sie überlegt sich auch, wie er finanziert wird. Und zwar vielleicht ausnahmsweise mal nach dem Verursacherprinzip.

Verfasst: Sa 11. Jul 2009, 15:29
von eta176
Horst Heinrich hat geschrieben:Weder frühere noch heutige Beförderungsmittel der Schiene können dies aber leisten und schon gar nicht zum Nulltarif.
Früher konnten es die "Beförderungsmittel der Schiene" sehr wohl leisten, weil nahezu jeder Zug
Gepäckwagen oder -abteile hatte, in denen man sein Fahrrad - nach Lösen der Fahrradkarte - hinein-
und hinausbugsieren konnte, sofern der Platz vorhanden war.
Es kann nicht sein, [...] daß ein halbes Dutzend lebenslustiger Rentner mit ihren Fahrrädern nahezu
20 Sitzplätze versperren und die Arbeitnehmer, die ihnen mit ihren Sozialabgaben dieses süße Leben
30 Jahre lang finanzieren sollen, fahren stehend 40 Kilometer zur Arbeit.
Es gibt immer mehr Menschen, die nix mehr zu tun haben und sich ihre Langeweile mit exzessiven
Freizeitvergnügungen
vertreiben, ...
Ich frage mich, wie 6 Fahrräder 20 Sitzplätze blockieren?
Was ist Deine Alternative? Rentnerinnen und Rentner die letzten 30 Jahre lang an den Herd zu sperren???
Das Thema kenn ich doch aus lang überwunden geglaubten CDU-Diskussionen :roll:
Deswegen bleibe ich dabei: Für das Fahrrad muß voll bezahlt werden.
Hat irgendjemand etwas dagegen geschrieben??
Oder die Gesellschaft erklärt nicht nur, daß dieser Radtourismus in Zügen ausdrücklich erwünscht ist, sie
überlegt sich auch, wie er finanziert wird. Und zwar vielleicht ausnahmsweise mal nach dem Verursacherprinzip.
Schon die Aufgabenträger erklären mir jeder Ausschreibungsvorgabe, dass es sehr wohl erwünscht ist,
denn sonst hätten die "Mehrzweckbereiche" keinen so hohen Stellenwert. Die sind ja bestimmt nicht
für die "Reisenden an Markttagen" vorgesehen ... Das "Verursacherprinzip" würde Deinem Vorschlag
entsprechend, dann ja wohl eine bundesweite "Vorreiterrolle" übernehmen ...

Re:

Verfasst: Sa 11. Jul 2009, 17:58
von Dieselpower
eta176 hat geschrieben:
Horst Heinrich hat geschrieben:Weder frühere noch heutige Beförderungsmittel der Schiene können dies aber leisten und schon gar nicht zum Nulltarif.
Früher konnten es die "Beförderungsmittel der Schiene" sehr wohl leisten, weil nahezu jeder Zug
Gepäckwagen oder -abteile hatte, in denen man sein Fahrrad - nach Lösen der Fahrradkarte - hinein-
und hinausbugsieren konnte, sofern der Platz vorhanden war.
Es kann nicht sein, [...] daß ein halbes Dutzend lebenslustiger Rentner mit ihren Fahrrädern nahezu
20 Sitzplätze versperren und die Arbeitnehmer, die ihnen mit ihren Sozialabgaben dieses süße Leben
30 Jahre lang finanzieren sollen, fahren stehend 40 Kilometer zur Arbeit.
Es gibt immer mehr Menschen, die nix mehr zu tun haben und sich ihre Langeweile mit exzessiven
Freizeitvergnügungen
vertreiben, ...
Ich frage mich, wie 6 Fahrräder 20 Sitzplätze blockieren?
Was ist Deine Alternative? Rentnerinnen und Rentner die letzten 30 Jahre lang an den Herd zu sperren???
Das Thema kenn ich doch aus lang überwunden geglaubten CDU-Diskussionen :roll:
Deswegen bleibe ich dabei: Für das Fahrrad muß voll bezahlt werden.
Hat irgendjemand etwas dagegen geschrieben??
Oder die Gesellschaft erklärt nicht nur, daß dieser Radtourismus in Zügen ausdrücklich erwünscht ist, sie
überlegt sich auch, wie er finanziert wird. Und zwar vielleicht ausnahmsweise mal nach dem Verursacherprinzip.
Schon die Aufgabenträger erklären mir jeder Ausschreibungsvorgabe, dass es sehr wohl erwünscht ist,
denn sonst hätten die "Mehrzweckbereiche" keinen so hohen Stellenwert. Die sind ja bestimmt nicht
für die "Reisenden an Markttagen" vorgesehen ... Das "Verursacherprinzip" würde Deinem Vorschlag
entsprechend, dann ja wohl eine bundesweite "Vorreiterrolle" übernehmen ...
Ob jetzt Sym- oder Antipathien mit den Fahrradfahren deutlich werden, ist mir momentan mal wurscht.
Auch ich habe schon zu Zeiten, als es noch zweckmäßige und dennoch bequeme Fahrzeuge gab, mein Rad mitgenommen, um den Weg zur Arbeit zu optimieren. Habe dafür auch tatsächlich zahlen müssen, aber konnte mir weitere 2 Umstiege bis ins schwer erreichbare Hafengebiet Köln-Niehl ersparen.

Aber es ist wirklich nicht ganz einfach, 6 Fahrräder beanspruchen tatsächlich so viel Raum, wie 4 oder 5 Vierersitzgruppen (Fahrzeuge mit heute gewöhnlicher Beinfreiheit, nicht die zweckmäßigen Silberlinge/Umbauwagen, etc.).

Und die Mehrzweckabteile, die von den Zweckverbänden gefordert werden, reichen für den Normalbetrieb ja meist auch aus, selten, daß es da mal wirklich eng wird. Allerdings ist am Wochenende oder bei Großveranstaltungen nix mehr mit der "Flexibilität der Triebwagen", die Deutschland ja zu Glück erst spät von den europäischen Nachbarn kopiert hat.
Allerdings werden anderswo zusätzlich kompatible Reserven vorgehalten (Siehe mein Beispiel aus Belgien!)

Aber es ist ja nicht nur die Unterbringung. Selbst bei scheunentorgroßen Einstiegen halten sich manche ja Ewigkeiten mit dem Aus- und Einstieg auf, was wiederum andere Fahrgäste verärgert, weil mit Verzögerungen verbunden.

Ich denke, im Großen und Ganzen stößt sich Horst Heinrich (und einige andere hier - mich eingeschlossen) lediglich an dem Stellenwert, der dem unentgeltlichen Transport eingeräumt wird. Es ist ja gut und schön, wenn Fahrräder transportiert werden, und Erholungssuchenden dieser Service sogar gratis angeboten wird. Aber es ist halt eine Frechheit, wenn diese Leute unverschämt gegenüber Personal und anderen Reisenden werden, wenn es MAL NICHT GEHT! Ich erinnere mich gern an die Streckenunterbrechung im Lahntal, als das Pärchen mit dem Mega-Riesen-Lü-Tandem vehement das Geld für die Fahrt zurückforderte, weil ihr Vehikel in Nassau partout nicht in den Bus paßte.
Nun ja, Pro und Contra Fahrradtransport sind ein weites Feld, um die Worte Fontanes zu benutzen, aber es sollte alles im Verhältnis bleiben. Solange Platz vorhanden, und niemand beeinträchtigt wird (Fahrplan eingeschlossen), hab ich nix gegen Bahnradler....im Gegenteil!

Verfasst: Sa 11. Jul 2009, 18:45
von eta176
Dieselpower hat geschrieben:Solange Platz vorhanden, und niemand beeinträchtigt wird
(Fahrplan eingeschlossen), hab ich nix gegen Bahnradler..
..im Gegenteil!
Hallo Dieselpower,
ich hoffe, mit Deinem versöhnlichen Schlusswort,
- dem ich voll und ganz zustimmen möchte - kann
dieser Teil der Diskussion in diesem Thread so
langsam wieder "abflauen" :P

Gruß und Danke
HP

Erneuerung Brückentragplatte Willmenrod

Verfasst: Mi 5. Aug 2009, 01:58
von eta176
Heute möchte ich mal zwei Bilder von dem aktuellen Stand der Bauarbeiten zeigen:

Bild

Besonders fällt der UIC 60-Oberbau in diesem Streckenabschnitt auf, der natürlich auch
für die Führungsschienen gilt :shock:

Bild

Infos für Gerüstbauer :wink: :
Traggerüste Staxo http://www.doka.com/doka/de_global/prod ... /index.php

Die Baufirma: H. Klostermann, Hamm-Uentrop (gut gestaltete Homepage!)
http://klostermann-hamm.de/web/

Re: Erneuerung Brückentragplatte Willmenrod

Verfasst: Mi 5. Aug 2009, 14:22
von Bahnminister
eta176 hat geschrieben: Bild
Was mir jetzt besonders auffällt ist der Unterschied zwischen der Neigung der Gleise und der Betonplatte :shock:

Re: Sperrung Wilsenroth-Westerbug 10.07->24.08

Verfasst: Mi 5. Aug 2009, 14:53
von eta176
Hallo Tim,
das gleicht die Schotterbettung aus. Außerdem wirkt der Unterschied von der
Aufnahmeperspektive her besonders gravierend. Seitlich werden ja auch noch
Betonwände zwischen dem Laufweg und der Bettung errichtet. Ich schau mal
nach einer Aufnahme in der Gegenrichtung. :wink:
Gruß HP

Ist leider etwas sehr "gegenlichtig", aber hoffentlich noch gut erkennbar:

Bild

Re: Sperrung Wilsenroth-Westerbug 10.07->24.08

Verfasst: Mi 5. Aug 2009, 15:46
von Bahnminister
Das dachte ich mir schon. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Gleise direkt vor die Betonplatte stoßen würden.
Danke für die Info