Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Oder man macht es ganz anders: Weg mit den lästigen Verbünden!!! Die machen alle den gleichen Mist nur zu anderen Preisen und Regeln.
Mein Favorit: Back to the roots!!! Jede Karte hat ihren Preis - abhängig von der Entfernung zum Zielort fertig!!!
Mehr braucht man eigentlich nicht, und wenn's denn unbedingt sein muß kann man auch noch den einen oder anderen Bonbon einfügen für Vielfahrer ect. Das würde vollkommen ausreichen und die Preisgestaltung wäre wesentlich durchsichtiger und verständlicher. Oder habt ihr schonmal jemandem versucht klarzumachen warum das Ticket von A nach B x€ kostet, im Gegenzug aber von B nach A y€ kostet. Das ist nicht wirklich einfach wenn man es selbst nicht versteht.

Ach jaaaa, das wäre schön, aber das würde voraussetzen, daß die Mitarbeiter wieder fit in Verkehrsgeographie und im Umgang mit Entfernungszeiger und Preistafel wären. Und die EDV-gestützen Agenturen die Entfernungen dem aufpreispflichtigsten Verkehrsmittel zur Berechnung des Preises vorziehen.
Ich erinnere mich, Herr Schubert vom Bf Porz-Heumar mußte bei meinen "speziellen" Fahrkartenwünschen nur ab und an auf die Landkarte sehen, die Strecken aufschlagen, auf einem Zettel die km addieren, alles auf der handgeschriebenen Karte (Die auch ins Portemonnaie paßte!!!) eintragen, den Preis nachschlagen, 50% für den Junior-Paß abziehen, fertig! Meistens binnen zwei Minuten erledigt (je nach Aufwand), wenn es nicht sogar die passende Edmonson'sche im Schrank gab! Stempel drauf, Dreizehnmarkachtzig, fertig! Im Extremfall kam die Frage: "Willste mit IC fahren?" - dann kam ne kleine weiße Edmonson'sche für Zweifuffzich dabei, wieder fertig.

Und heute? Habe mir erst vorige Woche Fahrkarten nach Leipzig besorgt - wegen des Andrangs am Schalter mit umständlichen Wünschen von Kunden, die "sonst nie Bahn fahren", an einem dieser tollen Automaten:
1.) Meine gewünschte Verbindung erhielt ich nur (trotz genauer Angaben) nach dreimaligem Betätigen von "Hinfahrt früher" und dreimaligem Rückgängigmachen per "Hinfahrt später". Meine BahnCard interessiert nicht, Dauer Spezial 1. Klasse ist geringfügig billiger.
2.) Dann die Reservierung: 2x Abteil? Gibts nicht. 5 Stunden Massentransporter mit Handybimmeln und wichtigem Gelaber und kollektiver Klimatisierung und Umwälzung von Mexicogrippeviren.
3.) Abbruch
4.) Siehe 1)
5.) Auf einmal geht Abteil, aber nur Frankfurt - Leipzig und auch keine 2 Fenster, nur Fenster/Gang
6.) Abbruch
7.) Siehe 1)
8.) Auf einmal gehen 2 Fensterplätze im Abteil - aber auch nur Frankfurt - Leipzig. Schnell zuschlagen und bezahlen! Im ICE 3 kommt man an die Abteile ja gar nicht dran.
Als Zugabe:
9.) Ich versuche die gleiche Prozedur drei Tage später spaßeshalber erneut am neuen Automaten in Altenkirchen. Ergebnis:
Das gleiche Ticket ist 30 EUR pro Nase billiger und im ICE 3 geht auch Abteil!!!!! Was soll die "böses Wort"? Kundenverarsche hoch drei!
Aber das gehört eigentlich nicht zur WW-Tarifproblematik, paßte jedoch wunderbar als kontrastreiches Negativbeispiel zur "Back to the roots"-Idee des "Westwood-smurf"

Dieselpower hat geschrieben: Ich erinnere mich, Herr Schubert vom Bf Porz-Heumar mußte bei meinen "speziellen" Fahrkartenwünschen nur ab und an auf die Landkarte sehen, die Strecken aufschlagen, auf einem Zettel die km addieren, alles auf der handgeschriebenen Karte (Die auch ins Portemonnaie paßte!!!) eintragen, den Preis nachschlagen, 50% für den Junior-Paß abziehen, fertig! Meistens binnen zwei Minuten erledigt (je nach Aufwand), wenn es nicht sogar die passende Edmonson'sche im Schrank gab! Stempel drauf, Dreizehnmarkachtzig, fertig! Im Extremfall kam die Frage: "Willste mit IC fahren?" - dann kam ne kleine weiße Edmonson'sche für Zweifuffzich dabei, wieder fertig.

Das war die Beamtenbundesbahn: Zu träge, zu teuer, zu unflexibel, kein Wettbewerb, starre Strukturen, ein Vorschriftenwirrwar, unrentable Schalter,
lustloses, weil unkündbares Personal, usw usw. - wer erinnert sich denn noch an diese Schmähungen vor der Privatisierung? Nur, der sogenannte lahme Saustall hat hervorragend funktioniert. 5 kg Spargel Gau-Algesheim - Lindenberg/Allgäu als Expreßgut: Um 10 Uhr aufgegeben - abends um 19 Uhr am Zielort im Kochtopf. Ist noch nicht lange her - grad eine dreiviertel Generation. Heute kommt nach drei Tagen 3 Liter Spargelsuppe an, nachdem sich 6 Subunternehmer der Post daran vergriffen haben.
HABEN WIR DAS ALLE SO GEWOLLT und wenn Nein: WIE KONNTE ES DAZU KOMMEN? Frage sich mal ein jeder selbst.

Falscher Ansatz!

Diese Frage muß sich nicht jeder selbst stellen,sondern diese Frage muß jeder den Politikern stellen!
In Politikerkreisen müßte man doch froh über den aktuellen Zustand sein,wen kümmern denn schon die kleinen Bahnkunden die sich am Fahrkartenautomat nicht auskennen und deshalb wegen Überfüllung eine Stunde am Schalter/Servicepoint warten müssen.....1,3 Milliarden Verbundtarife...pfff,sollen sich die Leute eben kundig machen!Die Alten Menschen auf dem Land fahren mit der Bahn zu Verwandten oder zum einkaufen? Tut uns leid , zukünftig werden sie sich ein Taxi bestellen müssen,die Strecke die durch`s Dorf geht wird stillgelegt,zu unrentabel.Von welchem Geld die Strecke einst gebaut wurde...wen jucken schon solche Nebensächlichkeiten?.............

Welche Partei sollte man den wählen um dieses Thema mal zu bessern? Höchstens diese Frage sollte sich mal jeder stellen,jedoch wäre die Frage schnell beantwortet,oder nicht? Keine Partei wird die Uhr zurück drehen und die" gute alte Bundesbahn" mit ihren "lustlosen Beamten" wieder aus dem Hut zaubern-Globalisierung sei Dank. Ach,was geht es uns doch so gut.....
Ich behalte die rosa Brille noch etwas auf...

Der Mogendorfer hat geschrieben:...wen kümmern denn schon die kleinen Bahnkunden die sich am Fahrkartenautomat nicht auskennen und deshalb wegen Überfüllung eine Stunde am Schalter/Servicepoint warten müssen.....

Es gibt allerdings unter den Reisenden auch Nutznießer der Verbünde, das sind zum Beispiel hier bei uns im RNN Rentner, Schüler und Studenten.
Das Studi-Ticket der Uni Mainz, mit dem man praktisch vom Vogelsberg bis fast ins Saarland bzw. nach Koblenz fahren kann, hätten wir früher auch gerne gehabt oder
das "Fritz-Ticket". Für 8 Euro im Monat kann dann in Verbindung mit einer beliebigen Monatskarte "Ausbildung" das ganze Netz befahren werden.
Einen Binger Schüler z.B. kostet die günstigste Monatskarte 24,20 Euro im Abo.
Also fährt er für insgesamt 32,20 Euro im Monat beliebig oft im ganzen Netz.
Auch Rentner entdecken mehr und mehr die Bahn, Stichwort Tageskarte oder Rheinland-Pfalz-Ticket. Die meisten Menschen dieser Zielgruppen nutzen den Zug oder den Bus ja auch hauptsächlich nur innerhalb des Verbundgebietes.
Woran man auch arbeiten könnte, wären die Verbundsgebietszuschnitte.
Manchmal gibt es da wirklich kuriose Grenzziehungen.
Wer allerdings über das Verbundgebiet hinaus will, dem wird es in der Tat schwer gemacht.

Et jibt ma widder wat zum Thema :

„Weiße Flecken“ beim Rheinland-Pfalz-Ticket im Westerwaldkreis
Preiswert soll es mit dem RP-Ticket eigentlich per Bus und Bahn quer durch das ganze Land gehen.
Doch es gibt noch einige Ecken, in denen die billige Fahrkarte nicht gilt. In den Verbandsgemeinden
Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach müssen die Fahrgäste bis zur Kreisgrenze beispielsweise
zusätzlich löhnen, erst danach kommt das Spezial-Ticket zum Tragen.

http://rhein-zeitung.de/on/10/01/25/reg ... ltext.html

Jetzt ist der o.g. Artikel in der offenen e-paper Ausgabe der Westerwälder Zeitung für eine Woche online:

Preiswerte Fahrkarte gilt nicht überall
Mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket preiswert durchs ganze Land - dafür ist die Fahrkarte gedacht. Doch nicht
überall gilt das System. Ausgenommen sind davon beispielsweise die Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhau-
sen und Ransbach-Baumbach. Seit nunmehr eineinhalb Jahren setzt sich Hans-Peter Kuhl aus Höhr-Grenz-
hausen dafür ein, dass endlich eine Änderung erfolgt. Doch bisher hatte der Mann, der auch Mitglied im
Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland ist, trotz seiner Hartnäckigkeit noch keinen Erfolg mit seiner
Eingabe.
http://epaper.rhein-zeitung.de/10/01/23 ... 4d775.html
(evtl. nochmals aktualisieren, wenn nur die rz-Titelseite erscheint)

gummieisenbahner schrieb:
Tatsache ist: Seit dem 1.Januar dieses Jahres wird das Ticket auf allen (!) Linien der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft anerkannt, auch in den beiden genannten Verbandsgemeinden. Abweichende Regelungen gibt es nur auf Privatlinien anderer Betreiber, welche aber nur einen kleinen Teil des Gesamtverkehrs ausmacht, so ärgerlich es auch für deren Nutzer sein mag.

Das mag vordergründig sein, aber:

Wer bezahlt z.B. dir den Fahrpreis-Anteil auf dem Westerwaldkreis-Straßenabschnitt der
Linie 319
(Siershahn Bf - Ransbach - Grenzau Bf - Nauort -Stromberg -Koblenz ZOB) (praktisch Sa/So nicht)
bis Stromberg Haltestelle Schule (erste Haltestelle im Landkreis MYK auf der Busfahrt nach Kblz Hbf) Der WW - Kreis bezahlt's dir wahrscheinlich nicht, oder ?

Noch eins zum Überdenken:
Auf der tagsüber fast stündlich (seit 1907) verkehrenden KVS - Linie 7 /8 (Kevag) Höhr-Grenzhausen (Endstelle Nähe Autobahnzubringer) - Vallendar - Koblenz Hbf
und mit RLP-Ticket und Zug weiter z.B. nach Rüdesheim, Wiesbaden (!), Trier, Mainz, Altenahr usw. gibt es beim Busfahrer das Ticket erst ab Haltestelle Waldfriede (1. HSt im Kreis MYK, ca. 1 km von HG entfernt) zu kaufen.
Bis dort hin musst du noch leider einen teuren Zusatzfahrschein berappen.
Der Fahrscheindrucker ist so programmiert, dass du das Ticket erst an der Waldfriede bekommst.

Für die unternehmungsgfreudigen Tagestouristen, besonders für Personengruppen, die von den Städten am Rhein mal nicht mit dem PKW anfahren wollen, ist dieser verkehrsmäßig abgeschottete Landkreis WW leider noch nicht attraktiv genug !

Rottenmeister K.

Alles schlecht und unschön....
Die ach so tollen Vorteile der Verkehrsverbünde sind komplett für den A...
EIN Fahrschein, VIELE Verkehrsmittel??? Mitnichten, denn sobald ein neuer Verkehrsverbund erreicht wird, wars das schon wieder. Der Schlumpf schlug oben auf neudeutsch vor Back to the roots....:
Früher wurde eine Fahrkarte für die Straßenbahn zum Hbf gelöst, eine für den Zug in die Zielregion, eine im Bus zum Zielort. Heute gibt es eine Karte zum Übergangstarif für Straßenbahn und Regionalzug, dann ab Verbundgrenze eine Karte zum Haustarif eines EVUs, und später im anderen Bundesland im Bus am Zielort eine weitere Verbundkarte, die auf den letzten 3 Stationen aber nicht anerkannt wird, wo man dann ein "Zusatzticket" braucht. Aber nur in ungeraden Monaten mit Vollmond ab 9 Uhr - und deine BahnCard kannst Du dir in die Haare schmieren usw.....das ist doch kompletter Mist!
Da kann ich allmählich keine Vorteile mehr erkennen, solange Verbünde kleinstaaterisch gegen- statt miteinander arbeiten.

Dieselpower hat geschrieben:Alles schlecht und unschön....
Die ach so tollen Vorteile der Verkehrsverbünde sind komplett für den A...
EIN Fahrschein, VIELE Verkehrsmittel??? Mitnichten, denn sobald ein neuer Verkehrsverbund erreicht wird, wars das schon wieder. Der Schlumpf schlug oben auf neudeutsch vor Back to the roots....:
Früher wurde eine Fahrkarte für die Straßenbahn zum Hbf gelöst, eine für den Zug in die Zielregion, eine im Bus zum Zielort. Heute gibt es eine Karte zum Übergangstarif für Straßenbahn und Regionalzug, dann ab Verbundgrenze eine Karte zum Haustarif eines EVUs, und später im anderen Bundesland im Bus am Zielort eine weitere Verbundkarte, die auf den letzten 3 Stationen aber nicht anerkannt wird, wo man dann ein "Zusatzticket" braucht. Aber nur in ungeraden Monaten mit Vollmond ab 9 Uhr - und deine BahnCard kannst Du dir in die Haare schmieren usw.....das ist doch kompletter Mist!
Da kann ich allmählich keine Vorteile mehr erkennen, solange Verbünde kleinstaaterisch gegen- statt miteinander arbeiten.

Oder ganz anders: Versucht mal einem Besitzer der Bahncard 100First klarzumachen, das er sich eine Fahschein kaufen soll!
Man bedenke dabei, das er sich das gute Stück 6400€ kosten lies. Und jetzt soll der auch noch ne Karte kaufen nur weil der "ach so tolle Verbund" die BC nicht anerkennt oder nur 25% zulässt - da möcht' ich kein Zugbegleiter sein.

Mal wieder was zum Thema "Gemeinschaftstarif und WW-Kreis"

Wer den nachfolgenden Bandwurmsatz liest, begreift auf Anhieb, weshalb
der WW-Kreis wahrscheinlich nie Teil eines Verkehrsverbundes werden wird:

"Im Rahmen der Haushaltsberatungen in der nächsten Kreistagssitzung soll
die Verwaltung daher beauftragt werden, von den Verkehrsverbünden:
- VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel),
- RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund),
- VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg),
- VGWS (Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd)
eine Vergleichsrechnung einzuholen, aus der zu entnehmen ist, zu welchen
aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen – verbundbedingte Lasten unter
Gegenrechnung von zu erzielenden Einsparungen unter anderem bei der
Schülerbeförderung – ein Gemeinschafts- bzw. Verbundtarif unter Einbezie-
hung dieser Verkehrsverbünde für den Westerwaldkreis eingeführt werden
kann."

Den gesamten Artikel unter dem Titel: Kommt der Gemeinschaftstarif?
kann man in der NNP vom 29.11.2010 nachlesen:
http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/ko ... 71.de.html
.