Ein wirklich kritischer, denkender, kreativer und zu gravierenden Veränderungen auch bereiter Mensch hat in diesem politischen System nicht die geringste Chance. Alles was das intellektuelle und
moralische Mittelmaß der politischen Aristokratie übesteigt wird entweder erst gar nicht an entscheidende Stellen vordringen oder -falls doch- kurzerhand von hier aus wieder "abgeschossen."
Ich wäre ja blöd, 15 Jahre auf unterer und mittlerer politischen Ebene mir den Kopf gegen Analphabeten und Betonköpfe heiß zu reden um dann auf der nächsten Ebene an verkalkten oder korrupten alten Männern zu scheitern, die ja gar keine Veränderung wollen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum heute fast nur noch der geistige Abschaum in der Politik landet. Wer was "auf dem Kasten" hat, geht zur Industrie, den Medien, zu den Banken, also "in die Wirtschaft", macht dort Karriere und regiert dann schließlich doch, nämlich indirekt über die Macht des Kapitals und das um einiges effektiver.
Wir sehen's doch an der Bahn: Das gesamte Spitzenmanagement macht doch an den politischen Entscheidungsträgern vorbei gerade was es will.
Und bis ein Hartmut Mehdorn über die politische Schiene bei der Bahn etwas zu sagen gehabt hätte, hätte er für 15 Landrats-, Ministerpräsidenten- oder Kanzlerkandidaten erst einmal Plakate kleben und in der dritten Reihe sitzen können. Am Ende vielleicht abgefunden mit einem "Parlamentarischen Geschftsführerposten" im niedersächsischen Landtag.
Nein, nein, politisch aktiv in diesem System werde ich nicht. Dafür ist mir die Zeit zu schade und es fehlen die wirklich interessierten Mitstreiter.Denn das Gros der Deutschen ist ja zufrieden, wenn RTL II und Vox flimmern und McD sowie die Tanke rund um die Uhr geöffnet haben . Und für wirklich notwendige Kämpfe gegen politischen Schwachsinn, der mich betrifft, gibt es zum Glück noch den Rechtsweg. Der funktioniert bisweilen noch sehr gut, wenn ich mir die erfolgreiche Klage des EBA gegen die Deutsche Bahn in Sachen Hunsrückbahn ansehe.