Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

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Dirk_TL
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Dirk_TL »

Ralf1972 hat geschrieben:Hallo,

bei meinen Fototouren am Wochenende habe ich drei wie ich finde intressante Jahreszahlen knipsen können.

An einem Telegrafenmast bei Urmersbach ist folgendes zu lesen:

"DR" für Deutsche Reichsbahn und "35" für das Jahr 1935, irre, der Mast steht schon 74 Jahre!
oha, stolzes Alter... ich hatte im Rahmen des Aufbauprogramms Ost in Zwickau mal die Ehre ein fast ebenso altes Stück zu besteigen... Jg. 1937 :roll:
War mir nicht so einerlei als ich da oben war...

Gruß Dirk
Der Schlosser
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Der Schlosser »

Hallo Zusammen,

ja, was man nicht so alles endeckt wenn man mit offenen Augen durch die Eisenbahnwelt unterwegs ist.
Bei unserer Streckenwanderung am vergangenen Wochenende auf der Strecke Thalfang-Morbach war auch noch ein Mast mit der Kennzeichnung aus dem Jahre 1922 dabei. Kann zu dem Nagel jemand etwas konkretes beitragen ob es sich um das Jahr der Aufstellung oder um das Jahr der "Herstellung" also das sogenannte Tränkungsjahr handelt??

Beste Grüße
Franz
eta176
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Jahreszahlen in Masten und Schwellen

Beitrag von eta176 »

Hallo Franz,
ich weiß nicht, wie es sich bei den ähnlich aussehenden Nägeln in den Holzschwellen ver-
hält, denke aber mal, dass Du mit dem "Tränkungsjahr" (mit Carbolineum) richtig liegst.
Gruß HP
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Markus Göttert
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Markus Göttert »

ich hab heute Schwellen, die als Leitpfosten an einem BAHNÜBERGANG dienen aus dem Jahre 1880 streicheln dürfen.

Was es noch alles gibt.......................

Bild folgt
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Die Steilstrecke
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Die Steilstrecke »

Hallo zusammen,

es geht noch älter:

Bei der Brohltalbahn gibt es noch Schienen mit Walzzeichen von 1877 und 1878, beispielsweise das Bahnsteiggleis im Bf Engeln.

Gruß

Die Steilstrecke
Rolf
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Rolf »

Bei der Brohltalbahn gibt es noch Schienen mit Walzzeichen von 1877 und 1878, beispielsweise das Bahnsteiggleis im Bf Engeln.
Und das, obwohl Engeln erst Anfang des 19. Jh. seinen Bahnanschluss bekam. Wirklich bemerkenswert!
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hqerlen
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von hqerlen »

Markus Göttert hat geschrieben:ich hab heute Schwellen, die als Leitpfosten an einem BAHNÜBERGANG dienen aus dem Jahre 1880 streicheln dürfen.

Was es noch alles gibt.......................

Bild folgt
Hi Markus, mit 1880 bist Du dir da ganz sicher? Die Schwellennägel sind, meines Wisses, erst seit Beginn der DRG eingeführt worden. Also Zahlen unter 26/27 dürften nicht auftauchen. Solch einen habe ich im BW Hanau gefunden. Ein Schwellennagel mit 80 dürfte somit aus 1980 stammen. Oder?
Mit herzlichem Gruss aus Bonn
Wolfgang
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Markus Göttert
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Markus Göttert »

hqerlen hat geschrieben: Hi Markus, mit 1880 bist Du dir da ganz sicher? Die Schwellennägel sind, meines Wisses, erst seit Beginn der DRG eingeführt worden. Also Zahlen unter 26/27 dürften nicht auftauchen. Solch einen habe ich im BW Hanau gefunden. Ein Schwellennagel mit 80 dürfte somit aus 1980 stammen. Oder?
Moin,

handelt sich auch nicht um Holzschwelle, sondern um Stahlschwelle mit Jahresangabe.

Gruss
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Horst Heinrich
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Horst Heinrich »

Ralf1972 hat geschrieben:
"DR" für Deutsche Reichsbahn und "35" für das Jahr 1935, irre, der Mast steht schon 74 Jahre!
Das Geheimnis dieses Alters lautet "Kyanisierung".
Dieses noch bis in die 1960er Jahre übliche Konservierungsverfahren war zwar sehr effektiv, nichtsdestotrotz extremst umweltschädlich.
Zwei Unternehmen, die auch für Bahn und Post Telegrafenmasten getränkt haben, habe ich noch aktiv erlebt, Hammerstein in Thalfang und Richtberg in Bingen-Gaulsheim. Hier gab es "Abtropfgleise" für die noch nassen Stangen, denn die Bahn hat die Masten erst vom Werksanschluß abgeholt, wenn sie halbwegs trocken waren. Trotzdem hat das alles noch bestialisch gestunken und da, wo früher die Abtropfgleise lagen, ist der Boden teils bis in eine Tiefe von 5 Metern verseucht.
Von den Männern, die in der Kyanisierung gearbeitet haben, hat kaum einer das 60.Lebensjahr erreicht. Ihr Schicksal lautete Lungen- und Blasenkrebs.
Allein aus Gaulsheim kenne ich zehn Kyanisierer der Jahrgänge 1930 bis 1940,
das Jahr 2000 hat keiner von ihnen erlebt! Sollte man auch mal in diesem Zusammenhang erwähnen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
eta176
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von eta176 »

Das ist aber sehr merkwürdig, dass dieses Verfahren noch so lange angewandt wurde, denn in einem Lexikon von 1907 heißt es:

Als einfachstes Verfahren ist hier die Kyanisierung, zuerst von Hornberg angegeben, später von Kyan ausgeführt,
zu nennen: Eintauchen des Holzes in eine Lösung von Quecksilberchlorid (Sublimat, HgCl2), 1 Teil in 150 Teilen Wasser.
Es wird jetzt aber nur noch selten angewendet.


... aber vielleicht wurde es zur Konservierung von Masten weiter genutzt, während bei Schwellen ein anderes Verfahren zum Einsatz kam:

Am häufigsten wird heute von den Eisenbahnverwaltungen das zuerst von Bethell angegebene Kreosotieren
zur Schwellentränkung angewendet.


Quelle: http://www.zeno.org/Lueger-1904/A/Holzk ... ng+%5B1%5D
Horst Heinrich
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Re: Jahreszahlen in der Eifel (3 B)

Beitrag von Horst Heinrich »

eta176 hat geschrieben:Das ist aber sehr merkwürdig, dass dieses Verfahren noch so lange angewandt wurde
Für Schwellen hatte sich das Kesseldruckverfahren schon lange etabliert - Stangen jedoch wurden wirklich noch bis in die 1960er Jahre kyanisiert.
Das Aktenstudium zur Richtberg-Sanierung 1991-1996 gibt dahingehend einmal einen ganz neuen Blick auf das sogenannte Wirtschaftswunder und seine unliebsamen Begleiterscheinungen: Augen zu und durch - es muß wieder voran gehen. Contergan , Dioxin, Lindan, Xyladecor, Agent Orange, Quecksilberchlorid, Teeröl ... wer hat denn da genau hingesehen? Am wenigsten die Aufsichtsbehörden, die doch keine Wohlstandsbremse sein wollten (oder durften?)
Viele Expositionen erfolgten auch aus Unkenntnis oder Ignoranz - oft waren solche Industriebetriebe wie Richtberg oder Hammerstein der wichtigste Arbeitgeber vor Ort und die Mitarbeiter hatten Schweigepflicht. Aus Angst vor dem Verlust der bescheidenen Betriebs (-witwen)rente schwieg man bis ins Grab.
Die Unternehmer indes haben sich durch eine kluge Insolvenz ins Trockene gebracht bevor die Altlastenhaftung eingesetzt hätte.
Nun, inzwischen steht auch der Grabstein der meisten Beteiligten schon schräg. Die Zeit leistet ihren unerbittlichen Beitrag zum Vergessen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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