BÜ Horchh. Brücke: RE kontra Kevag-Bus

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eta176
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BÜ Horchh. Brücke: RE kontra Kevag-Bus

Beitrag von eta176 »

Am mit Halbschranken gesicherten BÜ Emser Straße in Koblenz-Horchheim erfasste RE 3293 (643) nach Gießen gegen 17 Uhr einen noch teilweise auf den Gleisen stehenden Kevag-Linienbus. Wie im kurzen Filmbeitrag des SWR zu erkennen war, hatte der Talent den Bus bis in den Bereich des ehem. Hp. geschoben und am Heck stark beschädigt. Am Triebwagen waren keine größere Schäden zu erkennen.

Die Meldung von Rhein-Zeitung online:
Eine Regionalbahn ist am Dienstag in Koblenz mit einem Bus kollidiert. Nach Angaben der Polizei wurden dabei zwei Menschen leicht verletzt. Bei dem Unfall hatten zwei Busse an einem engen Bahnübergang rangiert, um aneinander vorbeifahren zu können, wie ein Polizeisprecher sagte.
http://rhein-zeitung.de/a/rlp/t/rzo464145.html

Weitere Infos sind unter "Rechte Rheinstrecke" zu finden:
http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?t=19377

Das Bild zum Unfall aus der RZ, Foto: Thomas Frey:
http://rhein-zeitung.de/on/08/08/19/reg ... 146p0_.jpg
Zuletzt geändert von eta176 am Di 9. Dez 2008, 02:35, insgesamt 1-mal geändert.
eta176
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Beitrag von eta176 »

Über den genauen Unfallhergang informierte die KEVAG in der Rhein-Zeitung vom 23.08.:

Autos befuhren Einbahnstraße und hinderten Bus so am Rückwärtsfahren
Der Kevag-Bus der Linie 570 in Richtung Braubach hatte die Haltestelle verlassen und den Bahnübergang überquert, um rechts in die Bächelstraße einzubiegen. Mit dem Heck stand der Bus noch auf den Gleisen, als der Fahrer bemerkte, dass ihm aus der Bächelstraße ein weiterer Gelenkbus entgegenkam. Dieser Bus in Fahrtrichtung Koblenz wollte links auf die Emser Straße abbiegen. Aufgrund der Enge der Straße gelang ihm dies nicht. "Der Fahrer", erklärte Jost Geweke gestern, "wollte dann einfach zurücksetzen und nochmals einlenken. Dann hätten beide Busse ihre Fahrt problemlos fortsetzen können."

Doch offenbar machten dies zwei äußerst dreiste Autofahrer zunichte: Obwohl das Teilstück der Bächelstraße in Richtung Emser Straße aufgrund der Baustelle eine Einbahnstraße und nur für Busse zugelassen ist, fuhren zwei Autos direkt hinter dem Gelenkbus - offenbar um eine Abkürzung in die Emser Straße zu nehmen. Der Bus davor konnte also nicht rückwärts fahren, um danach die Kurve erneut in Angriff zu nehmen. Auch für den Bus auf den Gleisen war der Rückweg versperrt. Denn hinter ihm hatte sich eine lange Autoschlange gebildet: Feierabendverkehr.

Vorne der andere Linienbus, hinten die Autos, die sich nicht dazu bringen ließen, zurückzusetzen: Der Busfahrer hatte keine Chance, sich aus der misslichen Lage zu befreien. Als das Warnsignal und die Teilschranke einen Zug ankündigten, handelte der 39-Jährige umgehend und evakuierte den Bus. Geweke: "Der Fahrer hat mutig reagiert und wohl Menschenleben gerettet."


Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz und Region vom 23.08.2008, Seite 21.

In der gleichen Ausgabe noch ein weiterer Bericht, mit einem mir merkwürdig erscheinenden Zitat eines Bahnsprechers::

Übergang bleibt weiter gefährlich
Hilfreiche Technik nur bei Vollschranken

KOBLENZ. Nach dem Zusammenstoß eines Linienbusses auf der Emser Straße in Horchheim mit einem Regionalzug hat die Kevag Konsequenzen gezogen. Sie wird die betroffene Haltestelle zumindest bis zum Ende der Bauarbeiten in der Emser Straße nicht mehr anfahren. Die sind voraussichtlich erst im April 2009 abgeschlossen. "Somit entsteht den Horchheimern natürlich ein erheblicher Komfortverlust", unterstreicht Kevag-Chef Jost Geweke. "Aber die Sicherheit unserer Passagiere geht hier vor."

Geweke hat weitere Maßnahmen eingeleitet, auch wenn der Fahrer des Gelenkbusses nach den bisherigen Ermittlungen richtig gehandelt hat. Der 39-Jährige versuchte nach dem Ausstieg der Passagiere sogar noch weiter, den Bus von den Gleisen zu bekommen. "Die Notfallübungen unserer Fahrer haben sich ausgezahlt. Dennoch werden wir sie noch häufiger durchführen", so Geweke. Außerdem erhalten die Busfahrer zukünftig zum Dienstantritt schriftliche Informationen über Besonderheiten ihrer jeweiligen Strecken. "Die Fahrer sollen optimal auf mögliche Gefahrenpunkte vorbereitet sein", erklärt der Kevag-Boss. Die Leitstelle des Verkehrsunternehmens wird zukünftig das Gleiche in verbaler Form tun: Die Fahrer werden ständig via Funk auf die Gefahren hingewiesen. "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst", sagt Geweke. "Aber die Problematik dieses Bahnübergangs beschränkt sich nicht auf Busse." Auch für Autos, Lkw oder Radfahrer ist der viel befahrene Bahnübergang ein Gefahrenpunkt.

Dabei gibt es durchaus technische Lösungen, einen Zug anzuhalten, wenn der Übergang trotz Schranke belegt ist. Zum Beispiel eine "Gefahrenraum-Meldeanlage" oder Kameraüberwachung.

Diese Mittel werden laut einem Sprecher der Bahn auch eingesetzt. "Aber nur bei Vollschranken. Denn dort kann ein Fahrzeug theoretisch eingeschlossen werden." Doch gerade um dieses zu verhindern, setzt die Bahn seit einigen Jahren vermehrt auf Teilschranken. "Denn da können sich Fahrzeuge noch problemlos am Rand vorbei an der Schranke in Sicherheit bringen", erklärt der Sprecher gegenüber der RZ. Bei Extremfällen wie dem in Koblenz oder bei defekten Autos hilft dies freilich wenig. "Doch um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, müssten wir alle Halbschranken in Deutschland umrüsten." und dies würde auch bedeuten, dass wahrscheinlich jeden Tag Hunderte Züge Notstopps einlegen müssten - selbst dann, wenn ein Auto einfach nur noch im letzten Moment unter der Teilschranke durchfährt. :?: :!: :?:
Tobias Lui

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz und Region vom 23.08.2008, Seite 23.
Zuletzt geändert von eta176 am Di 9. Dez 2008, 02:41, insgesamt 1-mal geändert.
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bigboy4015
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Beitrag von bigboy4015 »

Was erwartest du?

Das in der F?hrungsebene der DBAG - wozu ich irgendwelche Sprecher mal z?hle - noch Leute sitzen die wissen wie eine Schrankenanlage aussieht und das es unm?glich ist ohne erhebiche Besch?digungen des Autos unter einer Vollschranke durch zu fahren - wom?glich noch mit Behang?
Ulrich Wolf
Ansonsten sind die Diesel größer: Die im Westen der USA
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Dieselpower

Gefahrenpunkt

Beitrag von Dieselpower »

Wenn ich diesen Schwachsinn wieder lese:
"Der vielbefahrene B? (...) ist ein Gefahrenpunkt..."
Wenn man sich am B? richtig verh?lt, ist er das nicht. Aber da die Welt inzwischen ?berwiegend aus Deppen besteht, wird diese halt auf ebensolche umfunktioniert.
Man bedenke, da? der B? Frankfurter Stra?e in Altenkirchen seit 17.09.2002, also nun fast sechs Jahre lang (!) nur mit 20 km/h befahrbar ist, blo? weil die aus nord?stlicher Richtung dort einm?ndende Sehrtenbachstra?e "nur" mit Blinklicht, statt mit Schranken gesichert ist (Und obwohl links in den Gefahrenbereich abbiegen eh per Verkehrsschild verboten ist - was aber grunds?tzlich ignoriert wird).
Wenn die Autofahrer zu doof zum ?berleben sind.....das ist eben Evolution (hab ich wo anders mal erkl?rt) - Das wu?te schon Darwin. "Survival of the fittest!"
Das Leben in unserer eigentlich sch?nen Welt wird f?r denkende Menschen immer schlimmer, amerikanische Verh?ltnisse kehren ein: ?-Eier-verbot, weil Generationen von Kindern an den gelben Kapseln erstickt sind, Hinweise auf jeder Bierflasche, da? Trinken und Autofahren sich nicht vertragen, Hinweistafeln an Bonner L?rmschutzw?nden, da? Schmierereien verboten sind, Hinweise in Bedienungsanleitungen, da? Mikrowellen nicht geeignet sind, regennasse Haustiere zu trocknen (was m?ssen da wegen hirnamputierter Amis schon Tiere gelitten haben!!!), "l?rmgeplagte" Anwohner, die billig Grundbesitzer werden, und sich dann ?ber den Bahnverkehr beschweren....
Mann, Mann, Mann, langsam f?ngts an, weh zu tun!
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westerwald-schlumpf
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Beitrag von westerwald-schlumpf »

Hallo, Gemeinde,
ich kenn' durch meine Berufsgeschichte auch den einen oder anderen Busfahrer. Und wenn ich mich nicht irre, ist es dem Busfahrer VERBOTEN :!: ohne Einweiser r?ckw?rts zu fahren.
Es mag ja ok sein, das er einem Kollegen die Arbeit erleichtern wollte - aber damit gegen Regeln zu versto?en UND gleichzeitig noch die Fahrg?ste seines Busse und die der Bahn zu gef?hrden - ist f?r mich nicht nachvollziehbar.
F?r mich ist der Fall glasklar - der Buskutscher hat 100% Schuld an dem Unfall.
Bis dann, ich schlumpf mal weiter ... Bild
eta176
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Beitrag von eta176 »

Ich denke mal, da sind wohl andere in erheblichem Ma?e mit Schuld:

Zitat:
"Doch offenbar machten dies zwei ?u?erst dreiste Autofahrer zunichte:
Obwohl das Teilst?ck der B?chelstra?e in Richtung Emser Stra?e aufgrund
der Baustelle eine Einbahnstra?e und nur f?r Busse zugelassen ist, fuhren
zwei Autos direkt hinter dem Gelenkbus" (... und damit gegen die Einbahn-
richtung, was nur dem Bus erlaubt war!)
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