Zahnstangenweichen in der Steilstrecke?

Marco Baurhenn
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Beitrag von Marco Baurhenn »

Hi

Willkommen hier im Forum.

Zur Ausweichstelle kann ich nur den Abschnitt kurz vor dem kleinen Viadukt empfehlen (talw?rts). Auf der Bergseite zweigt eine Trassen?hnlicher "Forstweg" direkt von der Strecke ab, an der Stelle wo evtl mal die Weiche lag, befinden sich auf der Hangabw?rtsgerichteten Seite reste eines gemauertes Fundamentes. ich habe bei der letzten Besichtigung mit Steffen auf meinem Standpunkt beharrt, da? dort mal eine Ausweichstelle war. W?rde mich auch interessieren, ob sich meine Information bewahrheitet.
Evtl hat Der_Bopparder ja Bilder von der letzten Streckenbegehung des Abschnittes.

Gr??e Marco
Gruss Marco

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Der_Bopparder
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Beitrag von Der_Bopparder »

Hallo zusammen,

@ Gj:
Hochinteressante Neuigkeit :!:

In keinem mir bekannten Bericht (und ich kenne fast alle!) wird etwas von einer Ausweichstelle zwischen Boppard und Buchholz berichtet. Ich werde mir heute Abend mal die Streckenbilder, die ich im Bereich des Rauschenlochviaduktes gemacht habe, genauer ansehenund vielleicht nächste Woche noch mal eine Streckenbegehung dort machen.

Auf welcher DVD ist denn die Sequenz zu finden :?: Kann ich nächste Woche oder im Januar mal in Buchholz reinschauen und sie mir ansehen :?:

@ Marco:
Gibt's irgendetwas neues von der Eisenbahnerfront bezüglich Boppard - Emmelshausen :?:
Zuletzt geändert von Der_Bopparder am Mo 13. Jun 2011, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Boppard

und dem UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Jürgen der Bopparder
Marco Baurhenn
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Beitrag von Marco Baurhenn »

Hi

Nach unserer Info wird bis zum erbrechen gefahren, auch ?ber den 01.01.06 hinaus !
Gruss Marco

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Der_Bopparder
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Beitrag von Der_Bopparder »

Marco Baurhenn hat geschrieben:Hi

Nach unserer Info wird bis zum erbrechen gefahren, auch ?ber den 01.01.06 hinaus !
Hallo Marco,

das ist die Nachricht, auf die ich zu Weihnachten gewartet habe :!:

Ich wünsche Dir und allen anderen im Forum

FROHE WEIHNACHTEN und ein GUTES JAHR 2006
Zuletzt geändert von Der_Bopparder am Mo 13. Jun 2011, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Boppard

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Jürgen der Bopparder
Marco Baurhenn
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Beitrag von Marco Baurhenn »

Hi

wenn ich mich nicht verlesen habe, bin ich am Freitag im Sp?tdienst auf der Steiltrecke, habe die Stelle aber schon so oft betrachtet, da? f?r mich da kein Zweifel besteht, da war mal eine Ausweichstelle.
Gruss Marco

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Marco Baurhenn
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Beitrag von Marco Baurhenn »

Das rechts vor dem kleinen Viadukt, ist ca 100-150m lang, in H?he der "gedachten" Lage der Weiche ist auf der linken Seite ein Rest eines gemauerten Fundament.
Gruss Marco

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Der_Bopparder
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Beitrag von Der_Bopparder »

Hallo,

die Frage zum Betrieb in 30er und 40er läßt sich wie folgt beantworten:

Ende der 20er oder Anfang der 30er Jahre (es gibt keine genaue Jahreszahl; manche sprechen von 1929 andere von 1931) wurde der Betrieb zwischen Boppard und Buchholz von Zahnrad- auf Adhäsionsbetrieb umgestellt. Die Zahnstangen lagen (bild)nachweislich noch bis zum Jahr 1931. Die bis dahin eingesetzten preuß. T 26 (DRG 97.0) bzw. T 28 (DRG 97 401) wurden durch die preuß. T 16.1 (DRG 94.5-17)) ersetzt, die alle im Lokbahnhof Boppard unterhalten wurden. Der Lokbahnhof Boppard war dem Bw Bingerbrück, zeitweilig auch den Bw Koblenz-Mosel und Simmern, unterstellt. In Buchholz wurde auf Lokomotiven der preuß. Baureihe T 14.1 (DRG 93.5-12) des Bw Simmern umgespannt, die dann den Zug nach Simmern weiterbeförderte. Die Steilstreckenlok beförderte anschlie?end den von Simmern eingetroffenen Zug nach Boppard. Welche Baureihe vor der preuß. T 14.1 die Züge zwischen Buchholz und Simmern befördert hat, kann ich nur vermuten. Es gibt ein Bild, auf dem ist ein Zug zwischen Boppard und Buchholz zu sehen, der am Zugschluß eine preuß. T 26 und an der Zugspitze eine preuß. T 9.1 (DRG 91) hat. Möglicherweise beförderte diese Lok dann ab Buchholz den Zug alleine weiter nach Simmern.

Zum Thema Ausweichstelle habe ich in den letzten Tagen mal in alten Berichten und Unterlagen gekramt. Dabei wurde zwar in keinem Bericht etwas von einer Ausweiche erwähnt, wohl aber von der Tatsache, das die Züge relativ häufig im oberen Streckendrittel (zwischen Rauschenlochviadukt und Überquerung der Buchholzer Straße) mit akutem Dampfmangel liegen geblieben sind. Einem Zeitungsartikel der Bopparder Zeitung aus dem Jahr 1923 ist zu entnehmen, das "die Zustände auf der Strecke katastrophal sind. Kein Zug erreicht pünktlich den Bahnhof Buchholz. Immer wieder muß auf der Strecke gehalten und Dampf gekocht werden, weil sich die augenscheinlich viel zu schwachen Lokomotiven zu sehr verausgabt haben." Vielleicht hat man ja aus diesem Grund die Ausweichstelle beim Rauschenlochviadukt angelegt. Denn solange auf der Strecke Dampf gekocht werden mußte, war sie natürlich auch für einen Gegenzug mit einer Lok aus Buchholz blockiert. Die Existenz einer Ausweiche würde auch die Fernsprechbude an dieser Stelle erklären (leider bereits vor vielen Jahren abgerissen). Nirgendwo sonst an der Strecke gab es eine solch großes Telefonhäuschen (abgesehen von dem Brückenwärterhaus am Hubertusviadukt) sondern nur normale Streckenfernsprecher.

Ich werde weiter forschen und euch informieren, wenn ich etwas zu diesem Thema finde.

Ich wünsche allen hier im Forum einen guten Rutsch ins Jahr 2006 :wink:
Zuletzt geändert von Der_Bopparder am Mo 13. Jun 2011, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Boppard

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Jürgen der Bopparder
Carsten Frank
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Beitrag von Carsten Frank »

Es gibt ein Bild, auf dem ist ein Zug zwischen Boppard und Buchholz zu sehen, der am Zugschlu? eine preu?. T 26 und an der Zugspitze eine preu?. T 9.1 (DRG 91) hat.
Hallo,

eine T9.1 auf der Steilstrecke war aber mit Sicherheit kein Regelfall.
Bei der Steilstreckentauglichkeit von Dampfloks geht es n?mlich nicht nur um die Gegendruckbremse als zus?tzliches Bremssystem sondern auch bzw. vorallem darum das die Loks zus?tzliche (h?her angebrachte) Wasserst?nde als "Bergwasserst?nde" haben.
Dadurch dass in der Steilstrecke auf die Bergwasserst?nde geachtet wird wird verhindert dass beim anschlie?enden ?bergang in die Ebene die Feuerb?chsdecke trocken f?llt - in dem Fall w?rde man sich n?mlich eher hoch als weit weiterbewegen...
Auf der Steilstrecke d?rften nach den Zahnradloks meines Wissens nur noch T16.1 (bei denen waren einige steilstreckentauglich), T14.1 (da sollen ganz wenige (2 ?) nachger?stet worden sein), 82, Uerdinger und 213/215/218 unterwegs gewesen sein.

Wenn ich das irgendwo mal richtig aufgeschnappt habe wurde der G?terverkehr nach Buchholz schon lange ?ber Simmern abgewickelt, sodass der Personenverkehr mit Uerdingern lief und planm??ig lange Jahre ?berhaupt keine lokbespannten Z?ge auf der Strecke liefen. Deshalb die (Simmerner?) T14.1 die nur f?r Bauz?ge steilstreckentauglich hergerichtet wurden, f?r richtigen G?terverkehr bei der Neigung waren sie sicher auch zu schwach.
Und auch die 82er haben ihre Steilstreckentauglichkeit wohl nur nach Kalenborn ausspielen d?rfen.

Viele Gr??e
Carsten
(Man vereihe mir eventuelle Fehler, bin nun mal nicht aus der Gegend...)
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Hallo Carsten,
v?llig richtig soweit.

Noch im Jahr 1960 wurden die Simmerner 93 637 und 93 931 im Bw Kaiserslautern mit Gegenbdruckbremsen ausger?stet.

Diese beiden Loks waren auch die letzten Dampfer, die aus Simmern abgezogen wurden (1964).

...Bilder der Loks folgen...

Gru?,
Steffen
Carsten Frank
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Beitrag von Carsten Frank »

Hallo,

hab gerade zuf?llig die 93 931 im Historischen Forum gefunden, die Gegendruckbremse ist deutlich zu sehen:

http://s134260722.online.de/drehscheibe ... eply_81307

Gru?
Carsten
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Der_Bopparder
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Antworten zum Fragekatalog

Beitrag von Der_Bopparder »

Hallo Gj,

das war ja ein regelrechter fragetechnischer Rundumschlag :!: :wink:

Ich versuch' mal die Fragen zu beantworten und hoffe auf m?gliche Erg?nzungen der Kollegen:

zu 1:

Ich weis leider nicht genau, wann der Bahnhof Buchholz die Ausfahrsignale bekommen hat. Es mu? aber wohl erst Anfang der 70er Jahre (nach dem Unfall in Dahlerau :?: ) gewesen sein. Auf der Steilstrecke selbst hat es bis zur Aufl?sung des Bahnhof Buchholz 1985 "normalen", signalisierten Bahnbetrieb, in Richtung Emmelshausen Zugleitbetrieb gegeben.


zu 2:

Zwischen Boppard Einfahsignal und Buchholz Einfahrsignal gab es keine weiteren Signalanlagen und deshalb d?rfte es ein einziger Blockabschnitt gewesen sein


zu 3:

Hierzu mu? ich passen :!: :?:


zu 4:

Bei den Vereinskollegen der Eisenbahnfreunde Simmern existiert ein Gleisplan vom Bahnhof Buchholz, der den Zustand in den 20er Jahren darstellt. Auf jedem Fall gab es in Buchholz einen dreist?ndigen Lokschuppen (existiert als Werkstattgeb?ude der BOMAG noch heute :!: ) mit einer kleinen (18m :?: ) Drehscheibe.


zu 5 / 8:

In Buchholz gab es au?er dem Empfangsgeb?ude (mit angebautem Stellwerksvorbau) und dem Lokschuppen keine weiteren Bahnhochbauten.


zu 6:

Der planm??ige G?terverkehr ?ber die Steilrampe wurde Anfang der 50er Jahre eingestellt. Danach gab es jedoch noch bis in die 60er Jahre 2 GmP-Zugpaare, gebildet aus einem VT98 und dem Expressgutwagen aus Buchholz und aus Emmelshausen, die ?ber die Steilrampe von und nach Boppard verkehrten.


zu 7:

Ja, es gab in Richtung Boppard ein Ausziehgleis. Es f?hrte ?ber die zweite (heute unbenutzte) Br?cke ?ber die Autobahn und wurde erst mit der Einstellung des G?terverkehr / Umgestaltung des "Haltepunktes" Buchholz 1998 entfernt. Eine Weiche, die Schwellen und sogar der Prellbock sind noch heute vorhanden!


zu 9:

In einem alten Gleisplan und in einem Film, der den Eisenbahnfreunden Simmern vorliegt, ist ein Stumpfgleis zu erkennen, dessen Weiche in H?he des ehemaligen Posten 110 lag. Das Gleisabschlu? lag in der N?he des heutigen Bahnsteigdaches. In dem Gleis war unter anderem (nach Aussage eines alten Bopparder Mitb?rgers) der Postwagen f?r die Strecke Boppard - Simmern abgestellt. Wann dieses Gleis entfernt wurde ist nicht ganz klar. In den 50er Jahren war es aber wohl schon verschwunden.


zu 10:

Ja, die Schutzweiche in Boppard wurde und wird auch noch heute nach erfolgtem Zugbetrieb immer so umgestellt, das ablaufende Wagen in Gleis 12 (und damit gegen die Wand der Flogtstra?e) geleitet werden.


zu 11:

Vermutlich haben in Buchholz nicht nur Steilstreckenlokomotiven, sondern auch einzelne Lok(s) aus Simmern ?bernachtet. Der Lokschuppen besa? daf?r einen Anbau


Ich hoffe damit zumindest einen Gro?teil Deiner Fragen beantwortet zu haben. Erg?nzungen durch Kollegen sind ausdr?cklich erw?nscht :!: :wink:
Viele Grüße aus Boppard

und dem UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Jürgen der Bopparder
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Ich habe hier mal den Gleisplan von Buchholz eingef?gt:

Bild
Rechtsklick f?r h?here Aufl?sung.

Der Plan aus den 20er-Jahren ist leider sehr ausgeblichen und digital schlecht zu lesen.

Gru?,
Steffen
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