Aufenthalt f?r (Privatbahn)lokf?hrer
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Aufenthalt f?r (Privatbahn)lokf?hrer
Hallo,
da ich als ehem. selbstvermarkener Winzer den gr??ten Teil unseres Weines selbst durch Deutschland gefahren habe, kenne ich so auch noch die meisten Autobahnen und Rastpl?tze und auch ihre Qualit?t. Da ich Weinbau krankheitsbedingt heute nur noch als Hobby betreibe reise ich nicht mehr durch Deutschland. Am letzten Do war ich mit meiner Frau in deren Heimat in der Vorderpfalz und auf dem R?ckweg durch den Hunsr?ck kehrte man aus Tradtion im Truckstop in Rheinb?llen ein, der genau im Gebiet des Forums liegt. Als wir beide dort das reichliche und qualitativ ansprechende Mahl zu uns nahmen, und die Atmosph?re schnupperten, kam mir der Gedanke, wie verpfleget sich eigentlich die immer gr??er werdene Anzahl der privaten Lokf?hrer. Sie k?nnen ja leider nicht in jeden Bahnhof anhalten, um dort zu essen und zu trinken. Lebt man aus der Tasche, oder gibt es an den gro?en (G?ter)bahnh?fen, mittlerweile unabh?ngige Lokale wo man sich aufhalten kann. Oder stehen dort die Kantinen allen offen.
Ich war zwar nie Trucker aber ich liebte als Einzelreisender diese Fernfahrergastst?tten, wo man bei Bedarf immer ins Gespr?ch kam, und die nervigen Touristen nicht st?rten.
Ich hoffe ich habe mich damit hier nicht als Eisenbahnfeind geoutet, denn durch die ganzen Fahrten kenne ich auch eine gro?en Teil des deutschen Eisenbahnnetzes ohne jemals ein Foto gemacht zu habe. Ich habe als meine Arbeit immer Versucht mit dem Hobby zu verbinden, sofern es m?glich war.
Mfg
Alanenf?rst
da ich als ehem. selbstvermarkener Winzer den gr??ten Teil unseres Weines selbst durch Deutschland gefahren habe, kenne ich so auch noch die meisten Autobahnen und Rastpl?tze und auch ihre Qualit?t. Da ich Weinbau krankheitsbedingt heute nur noch als Hobby betreibe reise ich nicht mehr durch Deutschland. Am letzten Do war ich mit meiner Frau in deren Heimat in der Vorderpfalz und auf dem R?ckweg durch den Hunsr?ck kehrte man aus Tradtion im Truckstop in Rheinb?llen ein, der genau im Gebiet des Forums liegt. Als wir beide dort das reichliche und qualitativ ansprechende Mahl zu uns nahmen, und die Atmosph?re schnupperten, kam mir der Gedanke, wie verpfleget sich eigentlich die immer gr??er werdene Anzahl der privaten Lokf?hrer. Sie k?nnen ja leider nicht in jeden Bahnhof anhalten, um dort zu essen und zu trinken. Lebt man aus der Tasche, oder gibt es an den gro?en (G?ter)bahnh?fen, mittlerweile unabh?ngige Lokale wo man sich aufhalten kann. Oder stehen dort die Kantinen allen offen.
Ich war zwar nie Trucker aber ich liebte als Einzelreisender diese Fernfahrergastst?tten, wo man bei Bedarf immer ins Gespr?ch kam, und die nervigen Touristen nicht st?rten.
Ich hoffe ich habe mich damit hier nicht als Eisenbahnfeind geoutet, denn durch die ganzen Fahrten kenne ich auch eine gro?en Teil des deutschen Eisenbahnnetzes ohne jemals ein Foto gemacht zu habe. Ich habe als meine Arbeit immer Versucht mit dem Hobby zu verbinden, sofern es m?glich war.
Mfg
Alanenf?rst
Also ich kenn das so, dass die Tf sich immer reichlich an Essen mitnehmen.
Falls mal unterwegs ein kleiner Zwischenstop in einem gr??eren Bahnhof eingelegt wird, wegen Abstand oder ?berholung, gehen die Tf sich auch manchmal schnell was zu Essen kaufen, beim B?cker oder so ?hnlich (erlebt bei dem Unternehmen mit den gr?n/silbernen, blau/silbernen, schwarzen und z.Z. silbernen Loks (ES64U2)
)
Gr??e
Falls mal unterwegs ein kleiner Zwischenstop in einem gr??eren Bahnhof eingelegt wird, wegen Abstand oder ?berholung, gehen die Tf sich auch manchmal schnell was zu Essen kaufen, beim B?cker oder so ?hnlich (erlebt bei dem Unternehmen mit den gr?n/silbernen, blau/silbernen, schwarzen und z.Z. silbernen Loks (ES64U2)
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Gr??e
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- Amtsrat A12
- Beiträge: 1262
- Registriert: Mo 25. Jul 2005, 20:26
Ich habe zB immer nur 2-3 ?pfel dabei, in den meisten F?llen l?sst sich tags?ber irgendwo in der n?heren Umgebung ein Aldi, Lidl usw ausmachen.
Als Tf ist man da ehr in der Gruppe der partisanen anzusiedeln![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Als Tf ist man da ehr in der Gruppe der partisanen anzusiedeln
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Gruss Marco
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http://www.DBMuseum-Koblenz.de
https://www.facebook.com/DBMuseum.Koblenz
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- Markus Göttert
- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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- Registriert: Sa 23. Jul 2005, 10:14
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Thema Essen
wir k?nnten das Thema ja ausbauen.
Was macht der Lokf?hrer mit dem Abfallprodukt???????
In DA Kranichstein erbl?ht ein erster Versuch f?r die Privaten. Eine Art Kantine im Museum soll in BETRIEB gehen.
Hab ich mal geh?rt??????
Solange ich in BXnach FDl war, gab es immer Kaffee f?r die Lokf?hrer von mir. Leider fahren die Kollegen in St Goar ja immer durch. Und in Bacharach ist das ?berholgleis meist gesperrt.
Man darf sich eigentlich nicht wundern, dass diese Arbeit (Eisenbahner ob FDL oder LF) keiner machen will.
Gruss Markus
Was macht der Lokf?hrer mit dem Abfallprodukt???????
In DA Kranichstein erbl?ht ein erster Versuch f?r die Privaten. Eine Art Kantine im Museum soll in BETRIEB gehen.
Hab ich mal geh?rt??????
Solange ich in BXnach FDl war, gab es immer Kaffee f?r die Lokf?hrer von mir. Leider fahren die Kollegen in St Goar ja immer durch. Und in Bacharach ist das ?berholgleis meist gesperrt.
Man darf sich eigentlich nicht wundern, dass diese Arbeit (Eisenbahner ob FDL oder LF) keiner machen will.
Gruss Markus
?ber das Thema habe ich mich schon ?fter aufgeregt. Das ist die nicht durchdachte Privatisierung der Bundesbahn.
M?chte mal wissen, welcher Hirnie sich diesen Schwachsinn ausgedacht hat.
Nach meiner Meinung muss die Infrastruktur neutral (in Bundesbesitz) bleiben.
Dazu geh?ren nicht nur das Netz und die Banh?fe, sondern auch Kantinen, Toieletten, Sozialeinrichtungen, Rangierbahnh?fe und auch Rangierpersonal in den Rangierbahnh?fen. Alles andere ist Nonsens.
M?chte mal wissen, welcher Hirnie sich diesen Schwachsinn ausgedacht hat.
Nach meiner Meinung muss die Infrastruktur neutral (in Bundesbesitz) bleiben.
Dazu geh?ren nicht nur das Netz und die Banh?fe, sondern auch Kantinen, Toieletten, Sozialeinrichtungen, Rangierbahnh?fe und auch Rangierpersonal in den Rangierbahnh?fen. Alles andere ist Nonsens.
Gruß: Schimi
Re: Thema Essen
Chef hat geschrieben:wir k?nnten das Thema ja ausbauen.
Was macht der Lokf?hrer mit dem Abfallprodukt???????
In DA Kranichstein erbl?ht ein erster Versuch f?r die Privaten. Eine Art Kantine im Museum soll in BETRIEB gehen.
Hab ich mal geh?rt??????
Solange ich in BXnach FDl war, gab es immer Kaffee f?r die Lokf?hrer von mir. Leider fahren die Kollegen in St Goar ja immer durch. Und in Bacharach ist das ?berholgleis meist gesperrt.
Man darf sich eigentlich nicht wundern, dass diese Arbeit (Eisenbahner ob FDL oder LF) keiner machen will.
Gruss Markus
W?sste ich was davon, bin im Verein t?tig
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Aber f?r die Tf, die durch FDK durchkommen und mal bissi l?nger stehen (vorrausgesetzt Lok steht am B? Richtung Kf): Links (entgegengesetzte Seite von Kf) ist eine Metzgerei, die auch Br?tchen und derartiges verkauft, f?r die Lokf?hrer, die in der ?berholung mal Hunger kriegen *
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Gr??e
Pascal
- JensHartwig
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wie w?re es mit der Idee, denjenigen die diese Entscheidungen f?llen, das Recht selber aufs Klo zu gehen zu verwehren... Sprich alle Klos zumachen und in Fremdgeb?ude auslagern...
Der Gang aufs KLo geschiet dann nur noch nach der Arbeit bzw. bei nicht Anrechnung von Arbeitszeit....
Letzteres geht.. unsere Raucher in der Verwaltung d?rfen das gerade erfahren....
Gru? Jens...., der fast immer nen Klo inner n?he hat...![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
Der Gang aufs KLo geschiet dann nur noch nach der Arbeit bzw. bei nicht Anrechnung von Arbeitszeit....
Letzteres geht.. unsere Raucher in der Verwaltung d?rfen das gerade erfahren....
Gru? Jens...., der fast immer nen Klo inner n?he hat...
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- Amtmann A11
- Beiträge: 883
- Registriert: Di 26. Jul 2005, 20:34
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essen an der strecke
einen tollen Service gab es an der Muldentalbahn.
Der Lokf?hrer rief bei einer Bahnhofsgastst?tte an und bekam dann den gef?llten Teller beim Halt an den F?hrerstand geliefert.
Auf dem folgenden langen Langsamfahrst?ck mit 10 km/h konnte er gem?tlich dann sein Mittagsmahl verspeisen, ohne Gefahr f?r irgendwen.
Auf dem R?ckweg von Wechselburg wurde dann das Geschirr wieder abgegeben und gezahlt.
Dem einzigen Fahrgast im Zug, n?mlich mir, wurde der Service auch angeboten. H?tte ich gewusst, wie lecker das Essen war, h?tte ich angenommen, habs aber nicht, da ich mich ja voll aufs Streckenfuzzen konzentrieren wollte.
Schade, dort f?hrt im Moment kein planm??iger Zug mehr.
Der Lokf?hrer rief bei einer Bahnhofsgastst?tte an und bekam dann den gef?llten Teller beim Halt an den F?hrerstand geliefert.
Auf dem folgenden langen Langsamfahrst?ck mit 10 km/h konnte er gem?tlich dann sein Mittagsmahl verspeisen, ohne Gefahr f?r irgendwen.
Auf dem R?ckweg von Wechselburg wurde dann das Geschirr wieder abgegeben und gezahlt.
Dem einzigen Fahrgast im Zug, n?mlich mir, wurde der Service auch angeboten. H?tte ich gewusst, wie lecker das Essen war, h?tte ich angenommen, habs aber nicht, da ich mich ja voll aufs Streckenfuzzen konzentrieren wollte.
Schade, dort f?hrt im Moment kein planm??iger Zug mehr.
Kantine? - Was ist das?
Da die Antworten bisher recht spärlich flossen, teilweise eher lustig gemeint waren und zuletzt ein Einzelfall geschildert wurde, möchte ich einmal ausführlicher vom täglichen Alltag berichten. Meine Aussagen beziehen sich hauptsächlich auf die DB AG: einige Jahre lang fuhr ich für DB Cargo und kam daher in den "Genuß" einer Betriebsvereinbarung zu Kantinen. Die Kollegen haben ja einen größeren Konzern im Rücken, der auch die Tochter "DB Gastronomie" besitzt. Wer jedoch Üppiges erwartet, wird sich die Augen reiben.
Anfang bei DB Cargo: während meiner Ausbildungszeit gab es noch die Kantine in Lützel. Kein chromblitzendes "Casino", wie die DB-Kantinen zuletzt hießen, sondern eher eine rustikale Kneipe mit deftigem Angebot. Während der Essenszeiten war die Bude voll, die Preise waren günstig und alle wurden satt. Leider war nachmittags Schluß, die Rangierer und Tf der Spät- und Nachtschichten hatten nichts davon. Ich war im Rangierdienst überwiegend in Andernach; als ich nach meiner Abschlußprüfung in den Streckenfahrdienst wechselte, war die Kantine bereits geschlossen. Der ehemalige Speiseraum ist heute unterteilt und beherbergt die frühere Lokleitung (zog für das letzte Jahr ihres Bestehens aus dem 3. Stock ins Erdgeschoß; dafür war Geld da) und die Rangierabfertigung.
Die Kantine in Koblenz Hbf war sinnlos, da wir in Lützel zu weit weg lagen. Das Angebot dort war reichhaltiger, man konnte gut essen. Wenn die EiB-Gruppe im damaligen Lernzentrum Lahnstein Kurse hatte, fuhren wir oft über den Rhein zum Mittagessen. Auch diese Kantine ist geschlossen: wer in Koblenz zur Arbeit kommt, hat gefrühstückt, wer Feierabend hat, fährt nach Hause. Wendepersonale haben wohl schlicht keine Zeit dafür, weil sie eine Viertelstunde nach Ankunft wieder zurückfahren.
Wir neuen Cargo-Tf machten damals unsere Diesellokausbildung in Limburg. Die dortige Kantine hieß schon "Casino" und hatte morgens ab Öffnung bereits das volle Sortiment: heiße Theke mit Fleisch, Beilagen, Salat, Desserts und belegte Brötchen nach Wunsch. Wir frühstückten jeden Tag ausgiebig Jägerschnitzel mit Pommes und Obstschale (das ist kein Witz!), bevor es ins Bw an die Loks ging. Das damalige Aw war sicher der ausschlaggebende Grund für dieses überdurchschnittliche Angebot. Ich hatte später nichts mehr davon, weil die planmäßigen Streckenleistungen mit Sommerfahrplan an die Limburger Kollegen gingen - ich kam seitdem nie wieder dorthin. Außerdem ist die Kantine seit einiger Zeit - ja, richtig: geschlossen.
Nach Gremberg kam ich oft und regelmäßig. Dort gibt es heute noch eine Kantine, die offiziell bis 14:30 geöffnet hat. Wenn der Feierabend allerdings pünktlich sein soll, muß der Abwasch fertig sein. Wenn also die Bürohengste abgefüttert sind und auf ihr Bäuerchen warten, geht viertel vor zwei der Rolladen runter. Für Tf beginnt der Cargo-Tag erst am frühen Abend; nachts ist die Bude gerammelt voll, aber Essen für Wendepersonale gibt es - richtig geraten: keines. Die Ware selbst ist weder gut noch schlecht und beschränkt sich auf Standardsortiment, unteres Ende der Auswahl: Warmgericht nach zentraler Vorgabe, belegte Brötchen in verschweißtem Plastikbeutel.
Die alte Kantine in Mannheim-Rangierbahnhof besuchte ich während der Fahrausbildung ein einziges Mal; ich habe keine Lust auf verschmorten, pappigen Matsch. Der Kollege und ich waren an dem Tag auch die einzigen Gäste. Die versiffte Bude erledigte sich dann auch selbst. In meiner aktiven DB-Dienstzeit gab es in Mannheim Rbf keine Kantine, jetzt gibt es wohl einen Container (?), in dem auf Sparflamme gekocht wird. Öffnungszeiten und Angebot kenne ich nicht, ich erwarte aber auch nichts.
Diese Containerlösung existiert auch in Mainz-Bischofsheim, allerdings erst seit die dortige Werkstatt etwas ausgebaut wurde und vermutlich das Personal Rabatz machte. Die Strecken-Tf sitzen nachts bei Butterbrot oder auch knurrendem Magen im Aufenthaltsraum.
In Trier-Ehrang und Aachen-West sitzt der Tf buchstäblich am Arsch der Welt: in den Jahren, in denen ich dorthin kam, war Kantine ein absolutes Fremdwort und ist es heute sicher auch noch. Der kleine Ehranger Mini-Supermarkt, extrem günstig nach nur einer halben Stunde Fußmarsch zu erreichen, half abends/nachts/am Wochenende irgendwie auch nicht. Komisch....
Die wenigen Male, in denen ich im Rahmen von Fahrgastfahrten oder zur Ablösung in einen Hbf kam (Mainz/Mannheim/Aachen), zähle ich absichtlich nicht mit. Entweder kam das oft ad-hoc, da brauchte ich nichts, weil ich eigenen Proviant dabeihatte, oder ich nutzte einen der unzähligen Imbißstände in den Bahnhofshallen.
Fernverkehrs-Tf haben in der Tat mit den Speisewagen einen kleinen Vorteil. Allerdings wird nicht mehr wirklich gekocht, sondern nur noch vorbereitete Portionen aufgewärmt. Als Snack geht es durch, aber auf Dauer ist dieser vorgekaute Kram auch kein richtiges Essen.
Ganz allgemein sind die Nachtstunden das größte Problem. Alles halbwegs zivile hat geschlossen, und eine zufällig anwesende Tankstelle (wenn überhaupt offen!) bedeutet Einkaufen in der Apotheke.
So weit zur DB-AG. Ich zog aus der Situation die einzig mögliche Konsequenz und führte zur Aufrechterhaltung meiner Dienstfähigkeit arbeitstäglich 4 Butterbrote und 2 Flaschen Mineralwasser mit. Mittlerweile kann ich keine Butterbrote mehr sehen...
Die Lage der Privatbahn-Tf ist bei weitem weniger paradiesisch. Offiziell sind DB-Kantinen eine betriebliche Betreuungseinrichtung und stehen daher nur den DB-Gesellschaften offen. Wer als "Konkurrent" dort erwischt wird, dürfte seinen Appetit verlieren. Fütterungen Fremder wurden durch die Einführung des Konzernausweises als Berechtigungskarte zur Zahlung weiter erschwert. Bestimmt wird die Sache vor Ort, unter sich, kulant gehandhabt, aber wenn gar keine Kantine mehr da ist, hilf das auch nicht viel. Erschwerend kommt die Erreichbarkeit hinzu: wer privat mit seiner Lok irgendwo im Bahnhof steht, müßte zunächst einmal in die Kantine laufen. Das gibt ein dickes Zeitproblem, denn 20 Min Fußweg, essen und Rückmarsch summieren sich - und wenn der Fahrdienst die Ausfahrt ziehen will...?
Private Kollegen sind tatsächlich auf die Außenwelt angewiesen, wobei das sehr unsicher ist. Einen Aldi sehen nutzt noch lange nix, wenn der Zug auf freier Strecke halten muß und der Tf erst mal 10 Meter Böschung herunterkraxelt; die ZÜ hustet ihm was.
Zu "Sozialeinrichtungen" noch zwei kleine Geschichten aus meiner Lützeler Zeit:
Einmal kam ich mit jemandem ins Gespräch, und wir besichtigten gegenseitig unsere Loks. Das erste, was mir auf seiner V180 in die Augen fiel, war der kommodengroße, abgewetzte Koffer an der Führerraumrückwand. Darin befand sich sein "Haushalt".
Ein anderes Mal trat ich Sonntags abends, Lokleitung zu/Bf leer, die einzige Nachtschicht an und wunderte mich über das Flurlicht. Als ich eintrat, sah ich einen splitternackten Mann im Gang. Es stellte sich heraus: ein Rangierer öffnete dem Az-Tf die Tür, weil er zur Toilette wollte. Als er den kleinen Duschraum bemerkte, freute er sich wie ein Schneekönig, daß er sich wieder einmal gründlich säubern konnte.
Die Frage nach WC und ähnlichem ist also schnell beantwortet: wozu? Es gibt doch genug Bäume.
Privat-Tf im Güterverkehr sind leider oft ziemlich arme Schweine. Wenige große EVU bieten vielleicht eine gewisse Betreuung, aber kleine Klitschen - vor allem Az-Dienstleister - interessiert das nicht die Bohne. In dieser Beziehung stehen Fernfahrer wirklich ein kleines bißchen besser da: sie können alle 50 Kilometer einen Autohof oder Rastplatz ansteuern und sich etwas kaufen. Gegessen wird dann im Lkw. Das ist aber selbstverständlich auch "böses Wort", wie das Lkw-Fahren an sich. In der Gesamtsituation des Arbeitsplatzes stehen Lokführer sozial besser da.
Im Nahverkehr stellt sich das Problem nicht. Die Strecken sind kürzer; es gibt feste Pausenzeiten, die die Tf auch bekommen, weil die Fahrpläne eingehalten werden; man ist dabei quasi "in der Nachbarschaft" und kennt seine Quellen, in denen man sich versorgen kann. In meinem Fall öffnet die Metzgerei Weingart um 4 Uhr nachts (fantastisch!); der Senior persönlich versorgt eine Heerschar von Berufspendlern mit Frikadellen, heißer Fleischwurst und nach Wunsch belegten Brötchen für den Tag. Mittags gibt es heiße Theke. An den Wochenenden und spätabends kann ich auf den Schotten oder König ausweichen; das ist zwar ernährungsphysiologisch nicht so wertvoll, macht im Ausnahmefall aber auch satt.
Fazit: der Tf als staatsdienender, versorgter und wohlgerundeter Bürger ist eine aussterbende Spezies. Er wird heute vielmehr mit seiner Lok alleingelassen, nach dem Motto: "Friß oder stirb!" Dabei ist diese Devise sehr paradox: sterben will er zwar nicht, aber essen kann er ja auch nichts mehr - ohne Kantinen....
Es ist schlicht eine Sauerei. Bei kleinen Firmen waren Kantinen schon immer selten, aber der große DB-Konzern ist offenbar nicht willens, seinen Angestellten wenigstens ein kleines Leckerli zu bieten. Die müssen noch viel von den wirklich bedeutenden Unternehmen lernen, bevor sie börsenreif sind... Und über Private deckt man manchmal besser das Mäntelchen des Schweigens.
Anfang bei DB Cargo: während meiner Ausbildungszeit gab es noch die Kantine in Lützel. Kein chromblitzendes "Casino", wie die DB-Kantinen zuletzt hießen, sondern eher eine rustikale Kneipe mit deftigem Angebot. Während der Essenszeiten war die Bude voll, die Preise waren günstig und alle wurden satt. Leider war nachmittags Schluß, die Rangierer und Tf der Spät- und Nachtschichten hatten nichts davon. Ich war im Rangierdienst überwiegend in Andernach; als ich nach meiner Abschlußprüfung in den Streckenfahrdienst wechselte, war die Kantine bereits geschlossen. Der ehemalige Speiseraum ist heute unterteilt und beherbergt die frühere Lokleitung (zog für das letzte Jahr ihres Bestehens aus dem 3. Stock ins Erdgeschoß; dafür war Geld da) und die Rangierabfertigung.
Die Kantine in Koblenz Hbf war sinnlos, da wir in Lützel zu weit weg lagen. Das Angebot dort war reichhaltiger, man konnte gut essen. Wenn die EiB-Gruppe im damaligen Lernzentrum Lahnstein Kurse hatte, fuhren wir oft über den Rhein zum Mittagessen. Auch diese Kantine ist geschlossen: wer in Koblenz zur Arbeit kommt, hat gefrühstückt, wer Feierabend hat, fährt nach Hause. Wendepersonale haben wohl schlicht keine Zeit dafür, weil sie eine Viertelstunde nach Ankunft wieder zurückfahren.
Wir neuen Cargo-Tf machten damals unsere Diesellokausbildung in Limburg. Die dortige Kantine hieß schon "Casino" und hatte morgens ab Öffnung bereits das volle Sortiment: heiße Theke mit Fleisch, Beilagen, Salat, Desserts und belegte Brötchen nach Wunsch. Wir frühstückten jeden Tag ausgiebig Jägerschnitzel mit Pommes und Obstschale (das ist kein Witz!), bevor es ins Bw an die Loks ging. Das damalige Aw war sicher der ausschlaggebende Grund für dieses überdurchschnittliche Angebot. Ich hatte später nichts mehr davon, weil die planmäßigen Streckenleistungen mit Sommerfahrplan an die Limburger Kollegen gingen - ich kam seitdem nie wieder dorthin. Außerdem ist die Kantine seit einiger Zeit - ja, richtig: geschlossen.
Nach Gremberg kam ich oft und regelmäßig. Dort gibt es heute noch eine Kantine, die offiziell bis 14:30 geöffnet hat. Wenn der Feierabend allerdings pünktlich sein soll, muß der Abwasch fertig sein. Wenn also die Bürohengste abgefüttert sind und auf ihr Bäuerchen warten, geht viertel vor zwei der Rolladen runter. Für Tf beginnt der Cargo-Tag erst am frühen Abend; nachts ist die Bude gerammelt voll, aber Essen für Wendepersonale gibt es - richtig geraten: keines. Die Ware selbst ist weder gut noch schlecht und beschränkt sich auf Standardsortiment, unteres Ende der Auswahl: Warmgericht nach zentraler Vorgabe, belegte Brötchen in verschweißtem Plastikbeutel.
Die alte Kantine in Mannheim-Rangierbahnhof besuchte ich während der Fahrausbildung ein einziges Mal; ich habe keine Lust auf verschmorten, pappigen Matsch. Der Kollege und ich waren an dem Tag auch die einzigen Gäste. Die versiffte Bude erledigte sich dann auch selbst. In meiner aktiven DB-Dienstzeit gab es in Mannheim Rbf keine Kantine, jetzt gibt es wohl einen Container (?), in dem auf Sparflamme gekocht wird. Öffnungszeiten und Angebot kenne ich nicht, ich erwarte aber auch nichts.
Diese Containerlösung existiert auch in Mainz-Bischofsheim, allerdings erst seit die dortige Werkstatt etwas ausgebaut wurde und vermutlich das Personal Rabatz machte. Die Strecken-Tf sitzen nachts bei Butterbrot oder auch knurrendem Magen im Aufenthaltsraum.
In Trier-Ehrang und Aachen-West sitzt der Tf buchstäblich am Arsch der Welt: in den Jahren, in denen ich dorthin kam, war Kantine ein absolutes Fremdwort und ist es heute sicher auch noch. Der kleine Ehranger Mini-Supermarkt, extrem günstig nach nur einer halben Stunde Fußmarsch zu erreichen, half abends/nachts/am Wochenende irgendwie auch nicht. Komisch....
Die wenigen Male, in denen ich im Rahmen von Fahrgastfahrten oder zur Ablösung in einen Hbf kam (Mainz/Mannheim/Aachen), zähle ich absichtlich nicht mit. Entweder kam das oft ad-hoc, da brauchte ich nichts, weil ich eigenen Proviant dabeihatte, oder ich nutzte einen der unzähligen Imbißstände in den Bahnhofshallen.
Fernverkehrs-Tf haben in der Tat mit den Speisewagen einen kleinen Vorteil. Allerdings wird nicht mehr wirklich gekocht, sondern nur noch vorbereitete Portionen aufgewärmt. Als Snack geht es durch, aber auf Dauer ist dieser vorgekaute Kram auch kein richtiges Essen.
Ganz allgemein sind die Nachtstunden das größte Problem. Alles halbwegs zivile hat geschlossen, und eine zufällig anwesende Tankstelle (wenn überhaupt offen!) bedeutet Einkaufen in der Apotheke.
So weit zur DB-AG. Ich zog aus der Situation die einzig mögliche Konsequenz und führte zur Aufrechterhaltung meiner Dienstfähigkeit arbeitstäglich 4 Butterbrote und 2 Flaschen Mineralwasser mit. Mittlerweile kann ich keine Butterbrote mehr sehen...
Die Lage der Privatbahn-Tf ist bei weitem weniger paradiesisch. Offiziell sind DB-Kantinen eine betriebliche Betreuungseinrichtung und stehen daher nur den DB-Gesellschaften offen. Wer als "Konkurrent" dort erwischt wird, dürfte seinen Appetit verlieren. Fütterungen Fremder wurden durch die Einführung des Konzernausweises als Berechtigungskarte zur Zahlung weiter erschwert. Bestimmt wird die Sache vor Ort, unter sich, kulant gehandhabt, aber wenn gar keine Kantine mehr da ist, hilf das auch nicht viel. Erschwerend kommt die Erreichbarkeit hinzu: wer privat mit seiner Lok irgendwo im Bahnhof steht, müßte zunächst einmal in die Kantine laufen. Das gibt ein dickes Zeitproblem, denn 20 Min Fußweg, essen und Rückmarsch summieren sich - und wenn der Fahrdienst die Ausfahrt ziehen will...?
Private Kollegen sind tatsächlich auf die Außenwelt angewiesen, wobei das sehr unsicher ist. Einen Aldi sehen nutzt noch lange nix, wenn der Zug auf freier Strecke halten muß und der Tf erst mal 10 Meter Böschung herunterkraxelt; die ZÜ hustet ihm was.
Zu "Sozialeinrichtungen" noch zwei kleine Geschichten aus meiner Lützeler Zeit:
Einmal kam ich mit jemandem ins Gespräch, und wir besichtigten gegenseitig unsere Loks. Das erste, was mir auf seiner V180 in die Augen fiel, war der kommodengroße, abgewetzte Koffer an der Führerraumrückwand. Darin befand sich sein "Haushalt".
Ein anderes Mal trat ich Sonntags abends, Lokleitung zu/Bf leer, die einzige Nachtschicht an und wunderte mich über das Flurlicht. Als ich eintrat, sah ich einen splitternackten Mann im Gang. Es stellte sich heraus: ein Rangierer öffnete dem Az-Tf die Tür, weil er zur Toilette wollte. Als er den kleinen Duschraum bemerkte, freute er sich wie ein Schneekönig, daß er sich wieder einmal gründlich säubern konnte.
Die Frage nach WC und ähnlichem ist also schnell beantwortet: wozu? Es gibt doch genug Bäume.
Privat-Tf im Güterverkehr sind leider oft ziemlich arme Schweine. Wenige große EVU bieten vielleicht eine gewisse Betreuung, aber kleine Klitschen - vor allem Az-Dienstleister - interessiert das nicht die Bohne. In dieser Beziehung stehen Fernfahrer wirklich ein kleines bißchen besser da: sie können alle 50 Kilometer einen Autohof oder Rastplatz ansteuern und sich etwas kaufen. Gegessen wird dann im Lkw. Das ist aber selbstverständlich auch "böses Wort", wie das Lkw-Fahren an sich. In der Gesamtsituation des Arbeitsplatzes stehen Lokführer sozial besser da.
Im Nahverkehr stellt sich das Problem nicht. Die Strecken sind kürzer; es gibt feste Pausenzeiten, die die Tf auch bekommen, weil die Fahrpläne eingehalten werden; man ist dabei quasi "in der Nachbarschaft" und kennt seine Quellen, in denen man sich versorgen kann. In meinem Fall öffnet die Metzgerei Weingart um 4 Uhr nachts (fantastisch!); der Senior persönlich versorgt eine Heerschar von Berufspendlern mit Frikadellen, heißer Fleischwurst und nach Wunsch belegten Brötchen für den Tag. Mittags gibt es heiße Theke. An den Wochenenden und spätabends kann ich auf den Schotten oder König ausweichen; das ist zwar ernährungsphysiologisch nicht so wertvoll, macht im Ausnahmefall aber auch satt.
Fazit: der Tf als staatsdienender, versorgter und wohlgerundeter Bürger ist eine aussterbende Spezies. Er wird heute vielmehr mit seiner Lok alleingelassen, nach dem Motto: "Friß oder stirb!" Dabei ist diese Devise sehr paradox: sterben will er zwar nicht, aber essen kann er ja auch nichts mehr - ohne Kantinen....
Es ist schlicht eine Sauerei. Bei kleinen Firmen waren Kantinen schon immer selten, aber der große DB-Konzern ist offenbar nicht willens, seinen Angestellten wenigstens ein kleines Leckerli zu bieten. Die müssen noch viel von den wirklich bedeutenden Unternehmen lernen, bevor sie börsenreif sind... Und über Private deckt man manchmal besser das Mäntelchen des Schweigens.
Zuletzt geändert von Z-Steller am Sa 8. Nov 2008, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Reiner,
vielen Dank f?r deine Meinung zu diesem Thema. Dein Bericht gibt einen interessanten Einblick in diese Thematik, ?ber die ich als Eisenbahnfan noch gar nicht nachgedacht habe...
Vor ein paar Jahren konnte ich mit einer ?bergabe von Br?gge nach Krummenerl mitfahren. Auf der R?ckfahrt hielten wir an einer Ortschaft an, 'parkten' den Zug auf der Strecke und gingen zu einer beim Personal bekannten Metzgerei, die aber leider zu hatte.
Wenn man als kleiner Junge sagt "Ich will Lokf?hrer werden", macht man sich dar?ber bestimmt keine Gedanken
.
vielen Dank f?r deine Meinung zu diesem Thema. Dein Bericht gibt einen interessanten Einblick in diese Thematik, ?ber die ich als Eisenbahnfan noch gar nicht nachgedacht habe...
Vor ein paar Jahren konnte ich mit einer ?bergabe von Br?gge nach Krummenerl mitfahren. Auf der R?ckfahrt hielten wir an einer Ortschaft an, 'parkten' den Zug auf der Strecke und gingen zu einer beim Personal bekannten Metzgerei, die aber leider zu hatte.
Wenn man als kleiner Junge sagt "Ich will Lokf?hrer werden", macht man sich dar?ber bestimmt keine Gedanken
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)