Am 28.02. erhielt ich eine Mitteilung der Gemeinde Neunkirchen im Siegerland zu einem kürzlich
bei der EMW Stahl Service GmbH auf dem Pfannenberg stattgefundenen "Sondierungsgespräch"
über die weitere Bedienung der Hellertalbahn im SPNV und SGV. Diese Mitteilung ist jetzt online:
Sondierungsgespräch zur Sicherung des Gleisverkehrs der Hellertalbahn nach Hangrutsch
https://www.neunkirchen-siegerland.de/R ... kat=3362.3
Zu einem Sondierungsgespräch trafen sich (von links): Holger Latsch (Leiter Einkauf EMW), Thorsten Müller (Verbandsdirektor SPNV-Nord), Sylvia P. Heinz (Gemeinde Neunkirchen), Bürgermeister Helmut Stühn (VG Daaden-Herdorf), Tobias Hauschild (Leiter DB Netz Hagen), Markus Stirnberg (ZV NWL), EMW-Geschäftsführer Michael Mockenhaupt und Logistikleiter Jens Müller. Foto: Gemeinde Neunkirchen
Darin wird Tobias Hauschild von DB Netz (Leiter Bezirk Hagen) wie folgt zitiert:
„Wir werden alles Nötige veranlassen, um den benötigten Steinschlagschutz auf ca. 2.300 qm so
schnell wie möglich zu realisieren. Aktuell gehen wir von einer Umsetzung bis Juni 2023 aus.
Parallel zu diesen Arbeiten nutzen wir die Zeit auch, um
ein stellbares Ausfahrsignal N 1 zu errichten.
Damit können Reisende zukünftig in beiden Fahrtrichtungen vom Hausbahnsteig aus in den Zug ein-
und aussteigen. Außerdem prüfen wir derzeit, ob wir während der Sperrung
die Erneuerung von zwei
Weichen im Bahnhof Herdorf vorziehen können.“
Außerdem:
Tobias Hauschild sagte eine Prüfung für eine Ausnahmegenehmigung zu, so dass trotz der niedrigeren
Klassifizierung ein zeitlich begrenzter Schienentransport uneingeschränkt möglich wäre.
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Ein Besuch am Nachmittag des 28.02. in Königsstollen und Herdorf ergab:
Das Signal N1 an Gleis 1 (Fahrtrichtung Haiger) ist ein nicht stellbares Form-Hauptsignal als Zielsignal
für aus Betzdorf einfahrende und endende Züge. Da dahinter ein ausreichend langer Durchrutschweg be-
steht, musste nicht bereits ab dem Einfahrsignal mit Tempo 30 "gekrochen" werden. Ein bauartgleiches
Signal stand früher auch mal im Bahnhof Daaden als Zielsignal.
Die zweite Aussage (Unterstreichung) "Weichenerneuerung vorziehen" muss geradezu als Unverfrorenheit
bezeichnet werden. Die beiden Betonschwellenweichen 25 und 26 (Einbauort unmittelbar vor Stw Ho) sind
2020 produziert und im August / Sept. 2021 geliefert und in Herdorf für den Einbau montiert worden. Da
wachsen bereits Sträucher durch.
Dass erst jetzt ein Prüfung zur Erteilung einer (zeitlich begrenzten) Ausnahmegenehmigung für D4 (statt CE)
zugesagt wird, ist ein weiteres Armutszeugnis für DB Netz. Ob das gelingt dürfte fraglich sein, denn im Ab-
schnitt Haiger bis Herdorf liegen 16 (sechszehn) Brücken der Zustandsklassen 3 und 4 (je acht in jeder Klasse).
Für keine einzige ist im Vergabekalender 2019-2023 eine Sanierung/Neubau vorgesehen
Sichtbar passiert ist bislang weder etwas an der Stelle des Steinschlags (Felsbrocken liegen noch am/im Gleis
wie am 23.12.2022) noch im Bahnhof Herdorf. Aber was will man "binnen zwei Monaten" auch erwarten
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Nachtrag:
2009 wurde im Historischen Forum bei DSO mal ein Beitrag von 'Zaubermark' erstellt:
Liste nicht stellbarer Hauptsignale in Reinform (Stand 20.6.)
Darin wird im ewig langen Beitragsbaum zwar Daaden erwähnt, fehlt aber in der Liste ebenso wie Herdorf.
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,4308247.