Was nun? Die Modellbahnanlage ist fertig …..
Heute will ich für Kollegen und Kolleginnen, die vielleicht sogar jetzt an Abriss und Neubau denken, ein paar Anregungen geben, das erreichte Ziel doch durch vorbildorientierten Betrieb auszufüllen.
Unsere Klubanlage im Taunus, die von vier Mitgliedern genutzt wird, weist u. a. zwei Streckenkreise auf, die – maßstäblich umgesetzt – jeweils einen Kilometer (Hauptbahn) bzw. drei (Nebenbahn) lang sind.
Hieraus entwickelten wir ein erdachtes Bahnnetz, auf dem wir uns vom Betriebsmittelpunkt „Altenstein Hbf“ durch Kilometer-Abfahren in alle Richtungen gedanklich bewegen konnten.
Früher mussten wir zählen; heute geschieht das über Messpunkte durch Datenverarbeitung: Hat man eine Bahnstrecke gewählt, zeigt ein Monitor jeweils das Schild der aktuellen Betriebsstelle, Kilometersteine sowie alle (zufallsmäßigen) örtlichen Signalstellungen an. Der Rechner steuert auch auf der Modellbahn die entsprechenden Signale fern.
Und das ist unsere Fantasie-Landkarte:
Dann fingen wir an, die einzelnen Streckenabschnitte mit Leben zu erfüllen, indem wir Streckenbelegungspläne konstruierten:
Danach konnte wir die Buchfahrpläne entwerfen:
Das bedeutete für unseren Betriebsmittelpunkt Altenstein Hbf organisatorische Herausforderungen, die in eine Bahnhofsfahrordnung mündeten.
Der nächste Schritt war die Herausgabe eines Abfahrtplanes, der uns in Verbindung mit der Bahnhofsfahrordnung zu jedem Zeitpunkt des Dienstantrittes klar die Aufgabenstellungen für das Stellwerk, den Wagenmeister und das Lokpersonal festlegte.
Nun können wir unter zwei Perspektiven für den Betriebsablauf wählen:
1.) Schwerpunkt Stellwerk: Planmäßige Zugbewegungen im Bahnhof
2.) Schwerpunkt einzelne Zugfahrt im Streckennetz, die zusätzlich vom einfachen Fahrsimulator begleitet wird (nur notwendige Schilder, Signalgrafiken, Kilometersteine, Tacho, besondere Vorkommnisse), der uns aber auch – z.B. durch die zufälligen Signalstellungen – reichlich Abwechslung bereitet.
Unser Fahrsimulator bietet auch etliche reale DB-Stecken an, die wir mit möglichst vorbildgenauen Zügen abfahren. Das macht vor allen nachts sehr viel Freude, wenn man – mit vorgezogenen Feierabendbierchen – die Müdigkeit auf dem Führerstand bekämpft.
Wirklich spannend lässt sich auch der Güterverkehr auf der Anlage durchführen. Der Rechner erarbeitet uns ein Ablaufprogramm und druckt z.B. Wagenzettel aus. Nach welchem Prinzip das funktioniert, lässt sich am einfachsten anhand eines primitiven „Würfelspiels“ beschreiben, das wir mal vor mehr als 40 Jahren entwickelt hatten.
Auch damals arbeiteten wir uns mit einer Übergabe von Bahnhof zu Bahnhof durch und erfuhren erst bei der Ankunft (durch Würfeln), was uns erwartete. Und wenn man gerade so richtig beim Zerlegen des Zuges im Dorfbahnhof war, weil der hier abzuliefernde Wagen mal wieder mitten im Zug war, sagte uns ein Blick in den Streckenbelegungsplan, dass der Eilzug hier in 10 Minuten durchfahren wollte. Stress pur!
Unser Dorfbahnhof Zeven kann vom Modellbahn-Stellwerk, von wo auch die Lok gesteuert wird, nicht eingesehen werden. Die notwendige Kommunikation mit dem Rangierer geschah daher per Pfeifsignale oder CB-Funk. In den 1980er Jahren, als die Kanäle noch reichlich genutzt wurden, brachte das empörte Kommentare über die „Scheiß-Bahn“ ein, die doch andere Kanäle nutzen sollte.
Heute will ich es damit bewenden lassen, Euch vielleicht doch die eine oder andere Anregung zu geben. Modellbahn kann so vielseitig sein.
Es grüßt Euch
Günter
Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Hallo Günter,
vorab wünsche ich Dir ein frohes neues Jahr.
Die Anregungen und Umsetzung in den Modellbahnbetrieb sind wirklich klasse.
Da kann man sich richtig reinversetzen und fühlt sich mittendrin statt nur am Handregler.
Fahren möglichst nahe am Vorbild kenne ich auch so vom Fremo, wobei gerade der Güterverkehr hier das Salz in der Suppe ist. Da wird auch jede Übergabe und jeder Ng individuell neu zusammengestellt. Genau so wie ihr das per „Würfel“ sogar noch eine Stufe überraschender macht.
Hast du vielleicht auch ein Bild des Fahrpults oder von der Anlage selbst?
Habt ihr für den Abfahrtsplan und die Buchfahrpläne Excel-Vorlagen gebaut oder kommt das direkt auf einem zentralen Programm?
Ich habe vor zig Jahren mal Bildfahrpläne auf Basis von Excel mit dessen Diagrammfunktion gebaut - eine langwierige Arbeit...
PS: falls du das Abschiedsplakats von Osthofen - Gau-Odernheim in groß zeigen könntest, würde ich mich ebenfalls sehr freuen.
vorab wünsche ich Dir ein frohes neues Jahr.
Die Anregungen und Umsetzung in den Modellbahnbetrieb sind wirklich klasse.
Da kann man sich richtig reinversetzen und fühlt sich mittendrin statt nur am Handregler.
Fahren möglichst nahe am Vorbild kenne ich auch so vom Fremo, wobei gerade der Güterverkehr hier das Salz in der Suppe ist. Da wird auch jede Übergabe und jeder Ng individuell neu zusammengestellt. Genau so wie ihr das per „Würfel“ sogar noch eine Stufe überraschender macht.
Hast du vielleicht auch ein Bild des Fahrpults oder von der Anlage selbst?
Habt ihr für den Abfahrtsplan und die Buchfahrpläne Excel-Vorlagen gebaut oder kommt das direkt auf einem zentralen Programm?
Ich habe vor zig Jahren mal Bildfahrpläne auf Basis von Excel mit dessen Diagrammfunktion gebaut - eine langwierige Arbeit...
PS: falls du das Abschiedsplakats von Osthofen - Gau-Odernheim in groß zeigen könntest, würde ich mich ebenfalls sehr freuen.
Viele Grüße
Steffen
Steffen
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Hallo Steffen,
Danke für Deine anerkennenden Worte.
Du fragst:
„Hast du vielleicht auch ein Bild des Fahrpults oder von der Anlage selbst?“
Die Anlage steht nicht bei mir und ist in der Ausgestaltung nichts Besonderes; sie dient dem Betrieb.
Bilder gibt es eigentlich nur aus der Bauphase. Hier mal ein Schnappschuss:
Die Fahrzeugsteuerung ist rein analog. Beide Drucktastenstellwerke entstanden im Selbstbau. Die Fahrstraßenschaltung erfolgt mit alten Postrelais.
Beliebt ist ein selbst konstruierter Führerstand mit Stufenschaltung, Brems- und Anfahrverzögerung sowie Dauerzugbeleuchtung. Weitere Fahrpulte können je nach Bedarf in Betrieb genommen werden.
„Habt ihr für den Abfahrtsplan und die Buchfahrpläne Excel-Vorlagen gebaut oder kommt das direkt auf einem zentralen Programm?
Ich habe vor zig Jahren mal Bildfahrpläne auf Basis von Excel mit dessen Diagrammfunktion gebaut - eine langwierige Arbeit...“
Sämtliche Ausdrucke wurden – nicht automatisiert – mit MS Word erstellt; die Streckenbelegungspläne nach erfolglosen Versuchen mit Excel usw. dann per Hand gezeichnet. Ich schrieb ja: erst die Belegungspläne, dann die Fahrpläne.
„PS: falls du das Abschiedsplakats von Osthofen - Gau-Odernheim in groß zeigen könntest, würde ich mich ebenfalls sehr freuen.“
Habe ich leider nicht greifbar. Stelle ich bei Gelegenheit ein und informiere Dich.
Dir auch ein gutes Jahr 2021,
vor allem aber Gesundheit.
Es grüßt Dich
Günter
Danke für Deine anerkennenden Worte.
Du fragst:
„Hast du vielleicht auch ein Bild des Fahrpults oder von der Anlage selbst?“
Die Anlage steht nicht bei mir und ist in der Ausgestaltung nichts Besonderes; sie dient dem Betrieb.
Bilder gibt es eigentlich nur aus der Bauphase. Hier mal ein Schnappschuss:
Die Fahrzeugsteuerung ist rein analog. Beide Drucktastenstellwerke entstanden im Selbstbau. Die Fahrstraßenschaltung erfolgt mit alten Postrelais.
Beliebt ist ein selbst konstruierter Führerstand mit Stufenschaltung, Brems- und Anfahrverzögerung sowie Dauerzugbeleuchtung. Weitere Fahrpulte können je nach Bedarf in Betrieb genommen werden.
„Habt ihr für den Abfahrtsplan und die Buchfahrpläne Excel-Vorlagen gebaut oder kommt das direkt auf einem zentralen Programm?
Ich habe vor zig Jahren mal Bildfahrpläne auf Basis von Excel mit dessen Diagrammfunktion gebaut - eine langwierige Arbeit...“
Sämtliche Ausdrucke wurden – nicht automatisiert – mit MS Word erstellt; die Streckenbelegungspläne nach erfolglosen Versuchen mit Excel usw. dann per Hand gezeichnet. Ich schrieb ja: erst die Belegungspläne, dann die Fahrpläne.
„PS: falls du das Abschiedsplakats von Osthofen - Gau-Odernheim in groß zeigen könntest, würde ich mich ebenfalls sehr freuen.“
Habe ich leider nicht greifbar. Stelle ich bei Gelegenheit ein und informiere Dich.
Dir auch ein gutes Jahr 2021,
vor allem aber Gesundheit.
Es grüßt Dich
Günter
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Ja, mit echtem Betrieb ist eine Modellbahn schöner. Nach eine lange Betriebspause (zum Bauen) habe ich endlich meine Anlage wieder zusammengeschraubt. Gleich habe ich auch wieder eine Nahgüterzug die Strecke aufgeschickt. Also kann ich bald mit mein Wagenkarten-experiment weitermachen
Eine Frage zu das Hauptbahnbetrieb auf eure Anlage. Die Hauptbahn ist umgerechnet 1km lang. Also um 10km zu fahren wird dann 10x das urspüngliche Bahnhof durchfahren? 9x ist es eigentlich freie Strecke, das letzte mal ist es Zielbahnhof? Toll wenn es klappt um das alles auf eine Monitor anzuzeigen und auch alles zu steuern! Auf diese Weise habe ich es noch nie gehört.
Reinout
Eine Frage zu das Hauptbahnbetrieb auf eure Anlage. Die Hauptbahn ist umgerechnet 1km lang. Also um 10km zu fahren wird dann 10x das urspüngliche Bahnhof durchfahren? 9x ist es eigentlich freie Strecke, das letzte mal ist es Zielbahnhof? Toll wenn es klappt um das alles auf eine Monitor anzuzeigen und auch alles zu steuern! Auf diese Weise habe ich es noch nie gehört.
Reinout
Reinout van Rees
Bau meiner Eifelquerbahn-orientierte Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Erzählungen und Geschichten rund um meine Eifelburgenbahn
Bau meiner Eifelquerbahn-orientierte Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Erzählungen und Geschichten rund um meine Eifelburgenbahn
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Hallo Reinout:
"Also um 10km zu fahren wird dann 10x das urspüngliche Bahnhof durchfahren? 9x ist es eigentlich freie Strecke, das letzte mal ist es Zielbahnhof?"
Ja, das wären dann 10 Kreisfahrten. Aber wir haben ein Umfahrstrecke, die optisch gut vom Bahnhof getrennt ist. Auf dem Stellwerktisch ist das das unterste Gleis. Dort ist eine Abzweigstelle mit Bahnübergang und Haltepunkt. Man fährt also nur durch einen Bahnhof, wenn da wirklich einer sein soll.
Man kann ja auch mal zwischendurch "3 Kilometer" durch die "Landschafts-Strecke" fahren. Die ist allerdings nebenbahnmäßig angelegt.
Nachts ist das auch noch viel schöner: "Freie Strecke" bedeutet dann, nur über die Umfahrstrecke zu fahren und den Bahnhof abzudunkeln. Dann sieht man halt ab und zu nur die Abzweigstelle/Blockstelle.
Eine recht dunkle Straßenlaterne vor dem Haus, wo die Anlage steht, liefert durch die drei Fenster des Raumes ein fahles Mondlicht. Und die Fahrgeräusche (und vieles andere mehr) werden durch zwei Stereoanlagen (Tape-Decks über Mischpulte und etliche Cassettenrecorder) erzeugt. Ist zwar technisch veraltet, aber viel besser als der heutige Sound in der Lok. Wenn wir mit Dampfloks fahren, müssen wir uns sehr laut verständigen.
Wenn man uns fragt, wieviel Züge hier gleichzeitig fahren können, dann lächeln wir nur milde. Drei Personen sind optimal für einen Zug: Fahrzeugführer, Stellwerker und Tonmeister.
Es grüßt Dich
Günter
"Also um 10km zu fahren wird dann 10x das urspüngliche Bahnhof durchfahren? 9x ist es eigentlich freie Strecke, das letzte mal ist es Zielbahnhof?"
Ja, das wären dann 10 Kreisfahrten. Aber wir haben ein Umfahrstrecke, die optisch gut vom Bahnhof getrennt ist. Auf dem Stellwerktisch ist das das unterste Gleis. Dort ist eine Abzweigstelle mit Bahnübergang und Haltepunkt. Man fährt also nur durch einen Bahnhof, wenn da wirklich einer sein soll.
Man kann ja auch mal zwischendurch "3 Kilometer" durch die "Landschafts-Strecke" fahren. Die ist allerdings nebenbahnmäßig angelegt.
Nachts ist das auch noch viel schöner: "Freie Strecke" bedeutet dann, nur über die Umfahrstrecke zu fahren und den Bahnhof abzudunkeln. Dann sieht man halt ab und zu nur die Abzweigstelle/Blockstelle.
Eine recht dunkle Straßenlaterne vor dem Haus, wo die Anlage steht, liefert durch die drei Fenster des Raumes ein fahles Mondlicht. Und die Fahrgeräusche (und vieles andere mehr) werden durch zwei Stereoanlagen (Tape-Decks über Mischpulte und etliche Cassettenrecorder) erzeugt. Ist zwar technisch veraltet, aber viel besser als der heutige Sound in der Lok. Wenn wir mit Dampfloks fahren, müssen wir uns sehr laut verständigen.
Wenn man uns fragt, wieviel Züge hier gleichzeitig fahren können, dann lächeln wir nur milde. Drei Personen sind optimal für einen Zug: Fahrzeugführer, Stellwerker und Tonmeister.
Es grüßt Dich
Günter
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2778
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Hallo Günter,
eine Klasse Betriebsmodellbahn habt Ihr da...da werden Erinnerungen wach, die ich Euch nicht vorenthalten mag.
Vor meinem Auszug von "daheim" (Was für ein Quatsch, man zieht ja eigentlich nicht daheim aus, sondern wechselt ja nur den Wohnort... ) hatte ich auf dem Speicher des elterlichen Hauses etwas ähnliches, großzügig dimensioniertes mit Betrieb, eine Bodenbahn mit komplett umlaufendem Kreis (ca. 1,5 km Fahrstrecke in 1:87) und zwei Bahnhöfen, der eine stellte die "große weite Welt und den Endbahnhof dar, der andere den Zwischenbahnhof mit umfassenden Rangiermöglichkeiten. Ein Hp und eine Anst auf der freien Strecke waren ebenso dabei. Es gab sowohl Umlauf- und Zugbildungs- als auch Fahr- und Bedienungspläne, ein Zugmeldeverfahren mit Original Fernsprechern und einer echten Freileitung, die an den Dachbalken hing...Diese Anlage lief auch im Zweimannbetrieb am besten, war aber mittels Schalter auf Alleinbetrieb umstellbar: Der Zug wurde abgefahren, und man lief zum Zwischenbahnhof herüber. Da auch hier - ähnlich wie bei Euch - bis zum Betriebsmittelpunkt 2 Runden gefahren werden mußten, konnte man bequem den Standort wechseln, anhand der in beiden Bahnhöfen vorhandenen Voltmeter die Fahrspannung angleichen, und durch Umlegen eines Schalters die "Vor-Ort-Bedienung" aktivieren, und den Zug so quasi ruckfrei "übernehmen", und der Rangierspaß konnte beginnen. Ich hatte ein elektronisches Fahrpult eines Nürnberger Kleinserienherstellers mit Stufenschalter, Richtungswender, Führerbremsventil, Leuchtmeldern & Co - hat damals stolze 550 DM gekostet, da hab ich lange für sparen müssen. Heute leider defekt, ihm bekam das Klima im schlecht isolierten Speicher wohl nicht so.
Ich weiß noch, wenn mein Freund Wolfgang da war (der Zwischenbahnhof war sein "Revier", und ich machte die "große weite Welt", wo die Züge her kamen und den Endbahnhof, der nur von Reisezügen und zwei Übergaben für Ladestraße und Raiffeisengenossenschaft erreicht wurde, also wenig Arbeit machte), hab ich ihn immer wieder mit Überraschungen bombardiert, indem ich ihm öfter mal z.B. eine nicht adäquate Rangierlok (Eine 323 oder Märklins zickige 160, die gern auf Weichen mit Kurzschluß hängen blieb ) mit der ersten Fuhre mitgeschickt hab, und noch gleich die Bedarfsübergabe hinterher, gefolgt von einem Sonderzug, der dann schon mal bereits in der ersten Runde am Signal warten mußte, bis eine Passage durch den "nicht existenten Bahnhof" in der 1. Runde frei war...
Meistens kam dann zur Modellzeit "9 Uhr" ein bösartiger Anruf über den OB33-Fernsprecher, daß er sofort eine größere Bahnhofslok haben wolle, und andernfalls alle weiteren Züge weigern würde.
Nicht selten ließ ich mir dann eine V100 aus den Rippen leiern, die dem Eilzug einfach vorgespannt wurde. Betriebssituationen, von denen man heute nur noch träumen kann. Müßig zu sagen, daß es auch "Dienstage" auf der Modellbahn gab, da bekam er morgens seine V100 als Lz vorab, und die 194 kam mit dem einzigen Üg des Tages mit satten 12 Achsen daher....dann hörte man durch den Speicher die Frage schallen "Ist das jetzt dein Ernst?"...
Nach kurzen Zwischenstationen in Opladen und Niederkassel, wo nur temporäre Teppichbahnen möglich waren, wenn die Frau auf Dienst- oder Kaffeekränzchenreise war, hab ich jetzt endlich Muße, Raum und die Mittel, auf 31 m² loszulegen, über die Fortschritte werde ich gerne bei Interesse berichten. Thema: Epoche IV, Eingleisige elektrifizierte Hauptbahn mit Kopfbahnhof und großem Bw, Abzweigbahnhof (hier soll sich die Hauptbahn optisch per Tunnel und Gleiswendel - der Klassiker - in den Schattenbahnhof mit Wendeschleife verabschieden). Abzweigen soll hier in gleicher Richtung eine eingleisige Nebenbahn ohne Fahrdraht sowie gegenläufig eine NE-Bahn am Bahnhofsvorplatz mit einem kleinen Übergabebahnhof. Auch diese beiden Strecken sollen als Kopfbahnhof enden. "Dauerfahrten" möchte ich durch eine zweite verborgene Wendeschleife realisieren, die vor dem großen Kopfbahnhof - Quasi als Umgehung - abzweigt, damit der belgische Erzzug mit Doppel-52er Diesel auch mal länger herum röhren kann, oder die 103 mit dem 13-Wagen-FD, der sogar mit 1:100-Wagen kaum realisierbare Zuglängen erreicht, auch mal Betriebstemperatur erreicht. Ach ja, und das internationale Wagenmaterial der BeNeLux-Alpen-Verbindungen will ja auch mal gezeigt werden...mit EUROFIMA-Wagen und den Wellblech-INOX-Schlafwagen usw., die max. Regelzuglänge wird wohl auf 8x26,4-m-Wagen hinauslaufen, vielleicht klappen auch 9...
Viele Grüße, Marko!
eine Klasse Betriebsmodellbahn habt Ihr da...da werden Erinnerungen wach, die ich Euch nicht vorenthalten mag.
Vor meinem Auszug von "daheim" (Was für ein Quatsch, man zieht ja eigentlich nicht daheim aus, sondern wechselt ja nur den Wohnort... ) hatte ich auf dem Speicher des elterlichen Hauses etwas ähnliches, großzügig dimensioniertes mit Betrieb, eine Bodenbahn mit komplett umlaufendem Kreis (ca. 1,5 km Fahrstrecke in 1:87) und zwei Bahnhöfen, der eine stellte die "große weite Welt und den Endbahnhof dar, der andere den Zwischenbahnhof mit umfassenden Rangiermöglichkeiten. Ein Hp und eine Anst auf der freien Strecke waren ebenso dabei. Es gab sowohl Umlauf- und Zugbildungs- als auch Fahr- und Bedienungspläne, ein Zugmeldeverfahren mit Original Fernsprechern und einer echten Freileitung, die an den Dachbalken hing...Diese Anlage lief auch im Zweimannbetrieb am besten, war aber mittels Schalter auf Alleinbetrieb umstellbar: Der Zug wurde abgefahren, und man lief zum Zwischenbahnhof herüber. Da auch hier - ähnlich wie bei Euch - bis zum Betriebsmittelpunkt 2 Runden gefahren werden mußten, konnte man bequem den Standort wechseln, anhand der in beiden Bahnhöfen vorhandenen Voltmeter die Fahrspannung angleichen, und durch Umlegen eines Schalters die "Vor-Ort-Bedienung" aktivieren, und den Zug so quasi ruckfrei "übernehmen", und der Rangierspaß konnte beginnen. Ich hatte ein elektronisches Fahrpult eines Nürnberger Kleinserienherstellers mit Stufenschalter, Richtungswender, Führerbremsventil, Leuchtmeldern & Co - hat damals stolze 550 DM gekostet, da hab ich lange für sparen müssen. Heute leider defekt, ihm bekam das Klima im schlecht isolierten Speicher wohl nicht so.
Ich weiß noch, wenn mein Freund Wolfgang da war (der Zwischenbahnhof war sein "Revier", und ich machte die "große weite Welt", wo die Züge her kamen und den Endbahnhof, der nur von Reisezügen und zwei Übergaben für Ladestraße und Raiffeisengenossenschaft erreicht wurde, also wenig Arbeit machte), hab ich ihn immer wieder mit Überraschungen bombardiert, indem ich ihm öfter mal z.B. eine nicht adäquate Rangierlok (Eine 323 oder Märklins zickige 160, die gern auf Weichen mit Kurzschluß hängen blieb ) mit der ersten Fuhre mitgeschickt hab, und noch gleich die Bedarfsübergabe hinterher, gefolgt von einem Sonderzug, der dann schon mal bereits in der ersten Runde am Signal warten mußte, bis eine Passage durch den "nicht existenten Bahnhof" in der 1. Runde frei war...
Meistens kam dann zur Modellzeit "9 Uhr" ein bösartiger Anruf über den OB33-Fernsprecher, daß er sofort eine größere Bahnhofslok haben wolle, und andernfalls alle weiteren Züge weigern würde.
Nicht selten ließ ich mir dann eine V100 aus den Rippen leiern, die dem Eilzug einfach vorgespannt wurde. Betriebssituationen, von denen man heute nur noch träumen kann. Müßig zu sagen, daß es auch "Dienstage" auf der Modellbahn gab, da bekam er morgens seine V100 als Lz vorab, und die 194 kam mit dem einzigen Üg des Tages mit satten 12 Achsen daher....dann hörte man durch den Speicher die Frage schallen "Ist das jetzt dein Ernst?"...
Nach kurzen Zwischenstationen in Opladen und Niederkassel, wo nur temporäre Teppichbahnen möglich waren, wenn die Frau auf Dienst- oder Kaffeekränzchenreise war, hab ich jetzt endlich Muße, Raum und die Mittel, auf 31 m² loszulegen, über die Fortschritte werde ich gerne bei Interesse berichten. Thema: Epoche IV, Eingleisige elektrifizierte Hauptbahn mit Kopfbahnhof und großem Bw, Abzweigbahnhof (hier soll sich die Hauptbahn optisch per Tunnel und Gleiswendel - der Klassiker - in den Schattenbahnhof mit Wendeschleife verabschieden). Abzweigen soll hier in gleicher Richtung eine eingleisige Nebenbahn ohne Fahrdraht sowie gegenläufig eine NE-Bahn am Bahnhofsvorplatz mit einem kleinen Übergabebahnhof. Auch diese beiden Strecken sollen als Kopfbahnhof enden. "Dauerfahrten" möchte ich durch eine zweite verborgene Wendeschleife realisieren, die vor dem großen Kopfbahnhof - Quasi als Umgehung - abzweigt, damit der belgische Erzzug mit Doppel-52er Diesel auch mal länger herum röhren kann, oder die 103 mit dem 13-Wagen-FD, der sogar mit 1:100-Wagen kaum realisierbare Zuglängen erreicht, auch mal Betriebstemperatur erreicht. Ach ja, und das internationale Wagenmaterial der BeNeLux-Alpen-Verbindungen will ja auch mal gezeigt werden...mit EUROFIMA-Wagen und den Wellblech-INOX-Schlafwagen usw., die max. Regelzuglänge wird wohl auf 8x26,4-m-Wagen hinauslaufen, vielleicht klappen auch 9...
Viele Grüße, Marko!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Ja, es gibt InteresseDieselpower hat geschrieben: ↑Sa 9. Jan 2021, 13:45über die Fortschritte werde ich gerne bei Interesse berichten
Reinout
Reinout van Rees
Bau meiner Eifelquerbahn-orientierte Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Erzählungen und Geschichten rund um meine Eifelburgenbahn
Bau meiner Eifelquerbahn-orientierte Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Erzählungen und Geschichten rund um meine Eifelburgenbahn
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Nabend,
ich bin auch gespannt wie es weitergeht.
Danke für die Antworten.
ich bin auch gespannt wie es weitergeht.
Danke für die Antworten.
Viele Grüße
Steffen
Steffen
Re: Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Hallo Günter,
eine tolle Anlage habt ihr gebaut. Aber fertig?
Ich denke, dass es immer noch Verbesserungen bei solch einer Großanlage geben kann. Insbesondere beim Landschaftsbau.
Ein vorbildorientierter Betrieb ist eine gute Idee und sicherlich mit viel Arbeit verbunden. Beim Rollmaterial könnte die Vorbildtreue ebenfalls auf die Spitze getrieben werden, indem die Fahrzeuge nach Vorbildern aus der Region verändert werden könnten.
Nach den Bildern zu urteilen, spielt der Betrieb in den Epochen III/IV. Da wäre ein modernerer Betrieb ja vielleicht auch von Interesse.
Freue mich über weitere Informationen.
eine tolle Anlage habt ihr gebaut. Aber fertig?
Ich denke, dass es immer noch Verbesserungen bei solch einer Großanlage geben kann. Insbesondere beim Landschaftsbau.
Ein vorbildorientierter Betrieb ist eine gute Idee und sicherlich mit viel Arbeit verbunden. Beim Rollmaterial könnte die Vorbildtreue ebenfalls auf die Spitze getrieben werden, indem die Fahrzeuge nach Vorbildern aus der Region verändert werden könnten.
Nach den Bildern zu urteilen, spielt der Betrieb in den Epochen III/IV. Da wäre ein modernerer Betrieb ja vielleicht auch von Interesse.
Freue mich über weitere Informationen.