Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Lw
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Lw »

Einige Stichworte aus dem Beitrag "Holz soll Eisenbahn reaktivieren" von Wolfgang Bartels in der Allgemeinen Zeitung vom 11.07.2020:

- am 06.12. soll um 4.30 h ein Güterzug in Stromberg eintreffen, um 6.30 h weiter bis Morbach fahren. Spätabends soll es zurück gehen nach Mannheim-Waldhof (so bis fr)
- weitere tägliche Züge seien angekündigt: Mailand Smistamento- Simmern u. z. sowie Ellern-Bingen u. z.
- Zitiert wird der Leiter der dt. Niederlassung von WRS Westdeutsche Rail Service GmbHRostock Seehafen: Holz (Stammholz und größere Holzprodukte) rechne sich mit dem Lkw nur unter 200 km.
- verwiesen wird auf die drei Sägewerke im Raum Morbach, dazu käme der Holzeinschlag des Forstes
- mit den ersten Kunden sei man in Verhandlungen
- weitere Massengüter seien für die Bahn geeignet: Getreide, Flugbenzin für den Hahn sowie Container - dies mit Hinweis auf den Umschlagplatz Zolleiche. Der sei jetzt, wo die die neue Moselhochbrücke den Verkehr zu belgischen und niederländischen Häfen über den Hunsrück führe, so attraktiv für den GV.
- WRS Westdeutsche Rail Service GmbHRostock Seehafen
habe Eingaben beim Verkehrsministerium und beim Landesbetrieb Mobilität gemacht, der die Gleise in den nächsten Wochen wieder freilege (an den Bahnübergängen wie Hinzerath, die zugeteert seien).
- Mit Hinweis auf besorgte Reaktionen aus der Landespolitik wegen des Lärmschutzes wird der WRS-Geschäftsführer zitiert, dass man lärmreduziertes Zugmaterial verwende und geringe Geschwindigkeiten fahre. Die Fahrzeiten seien ein nachgeordneter Faktor.
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Hört sich ja ganz gut an. Allerdings kann ich nicht glauben, dass es für andere Güter außer Holz "egal" ist, wie lange sie von A nach B unterwegs sind. Jeder Kaufmann wird sich an den Kopf fassen. Gerade in Zeiten wo das "Lager" auf der Straße oder eben Schiene ist.
Reiner
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Reiner »

Ich hatte ja das Thema auch mal bei DSO angestoßen. Dort gab es zuletzt einige recht aktuelle Bilder vom Streckenzustand: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... sg-9378718
So recht glauben kann man es wirklich noch nicht, was da ab Dezember 2020 laufen soll.

Gruß Reiner
Carsten Frank
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Carsten Frank »

Knapp werden kann es natürlich wenn juristische Hindernisse in den Weg gelegt werden.
Rein von der Sache her kann es doch kein Problem sein in einen halben Jahr (man hat sicher nicht erst gestern angefangen zu planen) zb auch den Flugplatz-Anschluss befahrbar zu manchen, selbst wenn abschnittsweise Schwellen zu tauschen sind.
Auch dort könnte man wenn man es sich bei Google Maps anschaut am Gleisende hervorragend Holz verladen.
Ich glaube kaum dass man die dortige als P+R-Parkplatz gekennzeichnete Fläche bei dem spärlichen Reiseflugverkehr komplett als solche braucht - man hätte dort eine gut befestigte Fläche von ca 350m Länge parallel zum Gleis, im Gewerbegebiet und mit guter Strassenanbindung.
ecki76
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von ecki76 »

Ich bleibe dabei. Ich glaube es erst, wenn der erste Zug fährt (wann auch immer das sein wird).
Ob es dann über einen Probebetrieb hinaus geht, wird man sehen. Die Möglichkeit, dass nach ein paar Monaten der Betrieb mangels Rentabilität wieder eingestellt wird, besteht durchaus.
Schließlich haben sich in der Vergangenheit schon andere Unternehmen im Güterverkehr dort versucht. Was daraus geworden ist, sieht man ja. Und da war die Strecke noch in einem wesentlich besseren Zustand wie heute.
Ich glaube dass sich jeder Bahnfreund darüber freuen würde, sollte der Betrieb dort tatsächlich in Gang kommen, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Allerdings sollte man die Realität nicht komplett ausblenden.
Da ist z.B. DB Netz, die mit Sicherheit nicht in große Begeisterung ausgebrochen ist, dass sie jetzt wieder für Betriebssicherheit sorgen muss. Würde mich nicht wundern wenn die wieder was finden wo sie sich quer stellen können. :wink:
Die Bürgerinitiativen, die, sollte sich erstmal rumgesprochen haben, dass da wieder Güterzüge fahren sollen, mit 99%er Wahrscheinlichkeit dagegen protestieren werden.
Die (Lokal)Politik, die, auch wenn sie oft gerne was anderes behauptet, nicht immer pro Bahn eingestellt ist. Sonst würden dort längst schon wieder Züge rollen.
Man wird also sehen wie sich das Ganze entwickelt...
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Wolfgang Riedel
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Wolfgang Riedel »

Hallo zusammen,

ich habe die Meldungen auch gelesen. Glauben will ich es auch nicht so recht.

Man regt sich doch schon jetzt über den Lärm auf, der beim Zugverkehr entsteht und die Gegner stehen schon in den Startlöchern.

Vorteilhaft könnte sich das Ganze auch auf den Rest der Hunsrückbahn, ab Morbach auswirken. Es könnte sein, das man jetzt den Abbau der Hochwaldbahn von Hermeskeil bis Türkismühle bereut.

Die "alternative" Abfuhrstrecke besteht ja nicht mehr...., aus den bekannten Gründen.

Viele Grüße

Wolfgang Riedel
sarek
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von sarek »

ecki76 hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 12:13 Die Bürgerinitiativen, die, sollte sich erstmal rumgesprochen haben, dass da wieder Güterzüge fahren sollen, mit 99%er Wahrscheinlichkeit dagegen protestieren werden.
Die (Lokal)Politik, die, auch wenn sie oft gerne was anderes behauptet, nicht immer pro Bahn eingestellt ist. Sonst würden dort längst schon wieder Züge rollen.
Naja dagegen können die erstmal nichts machen außer sich mit Plakaten an den Gleisrand stellen. Es geht ja hier nicht um eine Reaktivierung, sondern um eine Anmeldung auf einer "nicht stillgelegten" Strecke. In der Theorie könnten die Anwohner ja froh sein, dass WRS direkt gesagt hat, "Wir fahren mit Flüsterbremsen".


Wolfgang Riedel hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 17:17 ich habe die Meldungen auch gelesen. Glauben will ich es auch nicht so recht.
Wolfgang Riedel hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 17:17 Man regt sich doch schon jetzt über den Lärm auf, der beim Zugverkehr entsteht und die Gegner stehen schon in den Startlöchern.
Laut eines Facebook-Nutzers (da wird auch fleißig diskutiert) könnte es sogar Auswirkungen für Hausbesitzer im Bereich Kirchberg Denzen haben. Nach dessen Aussage hätten die Hausbewohner "sehr nah" am Gleiskörper Büsche, Bäume etc. gepflanzt.

Wenn dem so ist, will ich nicht in der Nähe sein, wenn der Zweiwegebagger da alles (für die Anwohner ungefragt) niedermäht :D
Wolfgang Riedel hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 17:17
Vorteilhaft könnte sich das Ganze auch auf den Rest der Hunsrückbahn, ab Morbach auswirken. Es könnte sein, das man jetzt den Abbau der Hochwaldbahn von Hermeskeil bis Türkismühle bereut.
Nie im Leben! Ich bin bei dem Bürgerdialog am 8.02.2020 im Saarland gewesen und da hat die Rehlinger klipp und klar gesagt: "Was interessiert uns Frankreich oder Rheinland-Pfalz?! Wir schauen nur auf das Saarland und da lohnt sich der Erhalt der Hochwaldban nicht!"

Im Gespräch mit dem zuständigen Planer hat dieser gesagt, dass er es nicht begreifen könnte, warum der Kreis und die an der Stecke befindlichen Ortsgemeinden so auf den Abriss pochen würden... Er wusste auch, dass die Anlage zweigleisig ausgelegt war und das Gleis nie verschwenkt wurde...

Insgeheim könnte das für Rehlinger und Co jetzt ein Schlag ins Gesicht vom feinsten sein, aber das werden die NIEMALS zugeben....


Wolfgang Riedel hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 17:17 Die "alternative" Abfuhrstrecke besteht ja nicht mehr...., aus den bekannten Gründen.
Die Trassen nach Trier und Türkismühle sind ja gewidmet...

Jetzt nur mal euphorisch rumgesponnen:

Zuerst muss die WRS Erfolg haben und das Gütergeschäft im Hunsrück ausbauen können.
Im nächsten Schritt müsste das Planfeststellungsverfahren (unter anderem geht es da ja um den Ausbau um vMax 80 / 100 km/h und den teilweise zweigleisigen Ausbau). zum Abschluss kommen und damit auch der SPNV wie geplant zum Rollen kommen.
Wenn der SPNV dann Hermeskeil erreicht, kann man über den Wiederaufbau der Strecke(n) nach Trier/Türkismühle nachdenken.

*rumspinnen ende*

Ich denke auch, dass die Gleise irgendwann wieder kommen... Aber da gehen jetzt (ohne verrückten Großinvestor) Minimum 20-40 Jahre ins Land...

P. S: Wer das Planfeststellungsverfahren noch nicht gelesen hat (ich bin gerade dran), kann dies mit dem Klick auf diesen Link tun! :)
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von eta176 »

Danke Christian (sarek),
für die Beantwortungen und den Bericht von der Veranstaltung im Saarland!
Besten Dank auch für den Link auf die (umfangreichen) Planfeststellungsunterlagen.

Insgesamt, wenn man den ganzen Pessimismus hier liest, würde ich vorschlagen:
"Leute kauft doch mal Champagner und Kondome - statt Nudeln und Klopapier :wink: "

Bislang ist nicht bekannt, dass Herr Widmer schweizer Bürger im Frondienst für die
Herrichtung von Strecken unterjocht - odr? Jetzt ist die DB Netz am Zug, die Voraus-
setzungen für einen bestellten Zugbetrieb zu schaffen, gleichgültig ob mit eigenem
Personal und Material (was Dank der weitgehend beseitigten ehem. "Gleisbauhöfe"
eher schwierig wird) oder mit beauftragten Unternehmen. Auch für den Abschnitt
zwischen Büchenbeuren und der Zolleiche (als Nahziel) wird sich eine Lösung finden.
Wenn WRS nicht ein ehrgeiziges Ziel (Dez. 2020) setzen würde, käme da ansonsten
überhaupt keine Bewegung in die Sache. Ich vermute, dass deshalb jetzt auch der
Schritt in die Öffentlichkeit gewagt wurde, um eine Streckennutzung zu erreichen.
Gruß eta176
schotter
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Registriert: Fr 3. Feb 2017, 18:45

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von schotter »

Hier mal was vom Landtag RLP.
Anfrage der CDU.
Hier der Link.
https://dokumente.landtag.rlp.de/landta ... 9-V-17.pdf
Gruß Schotter.
Mirko1988
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Mirko1988 »

Im Hunsrück beginnt man schon mit Sanierung.
Bei Nickweiler wird eine Brücke instand gesetzt.
Bei Argenthal habe ich Vermesser gesehen.

Gruß
sarek
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von sarek »

Alleine das zeigt schon, dass die WRS das sehr Ernst meint... Jetzt heißt es Daumen drücken und hoffen, dass das Vorhaben von finanziellem Erfolg gekrönt wird! :)
RheinRailPic
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Registriert: Sa 1. Feb 2014, 18:59

Die örtliche Politiker haben schon gleich wieder Angst um ihre Wählerstimmen.....

Beitrag von RheinRailPic »

Die örtliche Politiker haben schon gleich wieder Angst um ihre Wählerstimmen.....

https://nahe-news.de/2020/07/10/reaktiv ... gerdialog/

https://www.rhaonline.de/politik-wirtsc ... hutz/5494/

Bündnis 90/Die Grünen KV Rhein-Hunsrück
9. Juli um 12:18 ·

Statement zur Hunsrückbahn
Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, erklärt zur Reaktivierung der Hunsrückbahn:

„Die bessere Verkehrsanbindung des Hunsrücks durch die Reaktivierung der Hunsrückbahn für den Personennahverkehr ist erklärtes Ziel der Landesregierung und wird von uns GRÜNEN seit vielen Jahren vorangetrieben. Das Eisenbahnbundesamt wird hierzu das Planfeststellungsverfahren hoffentlich möglichst bald abschließen. Gegen die Pläne des Eisenbahnunternehmens WRS, bereits ab Dezember 2020 Güterzüge auf der Strecke einzusetzen, ist mit Blick auf die Rentabilität der Strecke grundsätzlich nichts einzuwenden.

Noch sind aber viele Fragen zu klären: Welche Züge werden eingesetzt? Mit welcher Lärmbelastung müssten die Anwohnerinnen und Anwohner der Strecke rechnen? Wie wird die Strecke an den Gleisübergängen gesichert, um Unfälle zu vermeiden? Hierzu habe ich ein Schreiben an das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium gerichtet und um umfassende Informationen gebeten. Bei einer Nutzung durch Güterzüge müssen sowohl der Lärmschutz als auch die Sicherheit entlang der Gleise und Schienenübergänge unbedingt gewährleistet sein.“
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